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Das große Eszett ist da

Versaleszett

Versaleszett

Im Zusammenhang mit der Frage: Was ist typisch deutsches Design? ist sicherlich auch der folgende Artikel und nachfolgende Link-Tipp interessant, die sich mit dem Eszett beschäftigen, DEM typisch deutschen Buchstaben. Der Großbuchstabe wurde nun in die internationalen Zeichensätze ISO-10646 und Unicode 5.1 aufgenommen.

Das bedeutet erst einmal Arbeit für viele Schriftgestalter, die nun ihre Fonts erweitern dürfen. Sofern dann ein Font auch die Majuskelvariante bietet, kann jeder Designer selbst entscheiden, ob er weiterhin SS als Großbuchstaben wählt, wie es auch nach der Normung die korrekte Rechtschreibregel bleibt, oder ob er lieber dem ß zu einem Comeback verhelfen möchte, was nicht nur grammatisch ebenfalls korrekt wäre sondern auch stilistisch, zumindest am Anfang der Umstellung, für einen Hingucker sorgen dürfte.

Mich hat schon immer die Widersprüchlichkeit der Rechtschreibreform in Bezug auf ein SS z.B. in STRASSE, MASSE oder in LITFASSSÄULE gestört, insofern freue ich mich sehr über die Wiederbelebung des großen Eszett.

Jetzt müssen nur noch die Tastaturhersteller nachziehen.

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Dieser Beitrag hat 84 Kommentare

  1. Zum Glück werden sich die Tastaturhersteller noch lange scheuen, das versale Esszett auf ihre Produkte zu packen. Schließlich müsste dann das Tastaturschreiben umgelernt werden, womit zumindest (berufliche) Vielschreiber arge Probleme haben düften.
    Zudem müssten auch Kinder in der Schule den neuen Buchstaben lernen, dafür muss er erst Aufnahme in die Standardschulschriften finden etc. etc. das dauert alles sehr lange.

    Fazit: Bis das versale Esszett irgendwann mal in die Rechtschreibung aufgenommen werden sollte, ist der Buchstabe wahrscheinlich schon ausgestorben.

  2. Woher kommt eigentlich diese Abneigung gegen das “ß” (klein oder groß, egal)? Klar, die alten “Regeln” waren schlimm, aber die neue Rechtschreibung ist diesbezüglich doch sehr klar und schlüssig nachvollziehbar. Das ß wurde nicht abgeschafft, es wurde klargestellt wo es eingesetzt wird.
    Und natürlich *könnte* man es abschaffen, so wie einige andere Buchstaben auch, aber warum sollte man? Übrig bliebe eine Plansprache.

  3. Ich kann beide Meinungen verstehen. Denn schön ist es wirklich nicht das große “ß”, aber dafür einzigartig, deutsch und vor allem praktisch. Zu oft musste ich beim Setzen von Visitenkarte auf die große Schreibweise verzichten oder Doppel-S verwenden (Bsp. HERR WEIß –> HERR WEISS).

  4. Bevor man eine Versalie des SZ entwirft und zu etablieren versucht, muß man sich über die Sinnhaftigkeit des SZ als Kleinbuchstabe klar werden und hernach für diesen Kleinbuchstaben kämpfen. Vor allem aus typografischer Sicht hatte das kleine SZ seine Berechtigung, die ihm aber durch die neuen Regeln von 1996 deutlich beschnitten wurde. (Das fand ich persönlich sehr traurig, aber viele Leute waren doch eher froh, daß sie diesen Buchstaben nun endlich los waren.) In dieser für das SZ ungünstigen Ausgangslage nach einem Großbuchstaben zu rufen, ist etwa so, wie eine neue Form für die herkömmliche Glühbirne zu fordern. Das SZ wird über kurz oder lang (leider) aussterben. Und viele Designer haben einen Anteil daran, weil sie allzu gedankenlos selbst dort zum ss gegriffen haben, wo auch nach neuer Rechtschreibung ein SZ hingehört (neulich auf der Zuckerpackung gesehen: Weisszucker).

  5. Muss noch mal ein Frage stellen! Bin zufällig mal auf alte Unterlagen gestoßen, da gab es eine “Schloßstraße”.
    Nun ist das ja nach der neuen Rechtschreibung falsch, allerdings werden meist geografische Namen nicht verändert. Dennoch gibt es einige gemäßigte Anpassungen (Wupperthal -> Wuppertal). Was wird denn nun aus der “Schloßstraße”?

    Vielleicht “Schlossstraße” oder bleibt es beim “Schloßstraße”

    Nach alter und neuer Rechtschreibung würde es übrigens auch “SCHLOSSSTRASSE” heißen.

  6. Beim Wort Schloßstraße zeigt sich schön, wozu das SZ gut war. Es gliedert das Wort durch seine Oberlänge und wirkt gerade bei Komposita wie ein optischer Trenner, der den Lesefluß enorm verbessert. Die heutige Schreibweise Schlossstraße schreit geradezu nach einem solchen gliedernden Element (Schloss|straße).

    Und was die Großschreibung betrifft: Hier kann sich das Geschick des Schriftsetzers beweisen. Ein Wort mit solcher S-Ballung sollte man eben gar nicht erst groß schreiben.

    Schloßstraße (gut)
    Schlossstraße (nicht so gut)
    SCHLOSSSTRASSE (schlecht)
    SCHLOßSTRAßE (auch nicht besser)

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