Nach der Fusion des niederländischen Supermarkt-Konzerns Ahold und dem belgischen Konkurrenten Delhaize betritt ein neuer europäischer Einzelhandelsriese die Bühne. Das Erscheinungsbild von Ahold Delhaize wurde von der Agentur FutureBrand entwickelt.
Zum neu gegründeten Unternehmen Ahold Delhaize gehören nunmehr 6.500 Supermarktfilialen unter anderem FoodLion (USA, 1.100 Filialen), Albert Heijn (NL, 995 Filialen) und Delhaize (BE, 734 Filialen).
Das Erscheinungsbild von Ahold Delhaize wurde in einem 6-monatigen Prozess von der Agentur FutureBrand (London) entwickelt. Getragen sei das neue Design von dem Gedanken des Zusammenschlusses unter Gleichen. So reflektiere das neue Unternehmenslogo die langjährige Tradition beider Unternehmen (Delhaize wurde 1867 und Ahold im Jahre 1887 gegründet).
Auszug Pressemeldung FutureBrand
The identity reflects and communicates ’fresh inspiration’ with a vibrant and naturalistic colour palette and a logo that combines the most iconic elements of the Ahold and Delhaize Group identities into a bold new expression. The challenge here was being respectful and celebrating the rich history of both of these strong brands.
Kommentar
Eine Birnenform … mit Krone, die in ein Herz mündet …, das auf dem Kopf steht … und im Zentrum eine Löwennase bildet. Der Vorwurf, das Signet sei generisch, greift an dieser Stelle jedenfalls nicht. Das neue Unternehmenslogo ist einzigartig. Und es ist eigenartig. Man schaut genau hin, will dieses seltsame Zeichen entziffern. Genau in diesem Moment brennt es sich ein.
Wird man das Ahold-Delhaize-Logo auf Anhieb nachzeichnen können? Eher weniger. Dazu ist das Zeichen zu konstruiert. Wichtiger scheint in diesem Fall der Aspekt des Zusammenschlusses zweier Unternehmen. Immerhin gilt es, ein Markendach für nunmehr 375.000 Mitarbeiter zu schaffen, unter dem sich möglichst viele wiederfinden. Wenn ehemalige Delhaize-Mitarbeiter einen Löwen und Ahold-Mitarbeiter eine Krone erkennen, dann wird auf diese Weise die vertrauensstiftende Komponente des Designs deutlich. Ein Design, das verbindet. Im Rahmen einer solchen Fusion dürfte dies tatsächlich wichtiger sein als die Frage nach der Ästhetik.
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Eigentlich eine gelungene grafische Fusion. Das „umgedrehte Herz“ greift einerseits das alte verflochtene Signet von Ahold auf, ist aber auch nötig, um davon abzulenken, dass ohne es der gekrönte Löwenkopf schnell die Form eines Totenschädels annimmt. ;-)
Ich möchte nicht meckern, doch sehe ich darin lediglich einen beatmeten Löwenkopf, dessen Beatmungsmaschine eine Krone ist … Klingt skurril, aber ich komme von dieser Assoziation von der ersten Sekunde an nicht mehr los.
In meinen Augen ist dies eine hervorragende Arbeit. Vor allem die Farbwelt finde ich sehr gelungen. Wer schon mal an einem Logo für eine Fusion oder Joint Venture arbeiten musste, weiß wie schwierig ein solches Unterfangen ist.
Aufgrund der Natur des Logos werden hier wohl noch weitere Assoziationen auftauchen. Aber gerade das ist ja die Stärke des Logos. Man beschäftigt sich damit und es prägt sich entsprechend ein. Krone und Löwe sind aber unabhöngig davon klar zu erkennen.
Mich persönlich würde noch der Ausrollprozess interessieren. Gibt es hierzu Informationen?
Gefällt mir sehr. Frisch, klar, sympathisch, eigenständig und sehr »niederländisch«. Keine der beiden Ursprungsmarken wird bei der gestalterischen Fusion benachteiligt und das Ergebnis sieht trotzdem nicht auf Anhieb auf wie ein »Design-Mischling«. Dazu eine schöne Farbpalette und vor allem eine famose Typografie – der zunächst unspektakulär erscheinende Corporate Font »Euclid Flex« enthüllt erst bei näherem Hinsehen seine originellen Feinheiten: bei den angeschnittenen i-Punkten, den leichten Knicken in den Bögen von f und g, die retro-verschnörkelte 2 …
Von mir ein anerkennendes und umfängliches »Like«!
Ich finde es auch sehr gelungen, beide Identitäten zu vereinen ohne einfach nur zwei Logos irgendwie zusammen abzudrucken. Das wird leider oft genug praktiziert. Wie Achim schrieb geht es hier eher darum, das die Mitarbeiter beider Unternehmen ihre „Heimat“ dort noch erkennen, als um ein grafisch perfekt ausgearbeitetes Logo.
Typografie, Farbpalette, Anwendungsbeispiele – alles gut. Bei der Bildmarke bin ich mir jedoch nicht sicher, wie ich sie finde. Klar, sie ist ungewöhnlich und interessant, aber mich stört dieses umgedrehte Herz. Für mich macht das, außer als verbindendes Element zwischen Krone und Löwenkopf, überhaupt keinen Sinn. Die Assoziation von Schläuchen in der Löwennase habe ich dank Markus’ Kommentar jetzt auch. Krone und Löwenkopf machen Sinn, man weiß wo die herkommen. Das Herz erschließt sich mir einfach nicht …
Der Kopf ist definitiv kein Löwenkopf.
Dazu fehlt ihm die Mähne. Sie ist essentiell bei einer Logo-Darstellung, die verstanden werden soll:
https://www.google.de/search?q=L%C3%B6wenkopf+logo&client=firefox-b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjKtdCi_ZXOAhVrCsAKHevxCtEQ_AUICCgB&biw=1524&bih=850
In der Tat ‘merk’würdig
Daher auch die merkwürdigen Assoziationen einiger zu einem Kopf mit Schläuchen (Intensivstation?)
Ein seitlicher Löwenkopf, wäre der nicht machbar gewesen?
Das entspräche dann auch besser dem von der Seite gesehenen Ganzkörperlöwen der DELHAIZE GROUP
Zur Anwendung auf den Werbemitteln ist nichts zu meckern.
Doch der Intensivstations-Alien wird ihnen bleiben ;-)
Wünsche mehr Umsetzungssorgfalt. Dieser Kopf (Phrasenschwein auf! ja mei) sieht wirklich aus wie eine – auch noch schnelle – Praktikantenarbeit und würde meine niedere Designer-Hütte so nie verlassen.
Die “Praktikantenarbeit” Anmerkung finde ich nicht nur abgedroschen und fragwürdig sondern dieser Arbeit gegenüber gar respektlos.
Gern geschehn.
:-)
Sehe es aber trotzdem so. Das sind simple Illustrator-Pfade ohne jedes Gespür.
Schließe mich dem Kommentar von Tobi an. Dieses Verhalten schätze ich so gar nicht an dem Berufsstand.
Und was ist dein inhalticher Kommentar-Beitrag zum Logo? Unabhängig vom wohlfeilen argumentum ad personam?
Warum ist es deiner/Ihrer Ansicht nach so gelungen?
Deine Kritik zur fehlenden Mähne finde ich wenig nachvollziehbar. Der männliche Löwe (mit Mähne) wir zwar in der vereinfachten Darstellung als Logo oder Icon oft bevorzugt, das macht aber einen weiblichen Löwen (ohne Mähne) oder eben eine vollständig reduzierte Darstellung komplett ohne Mähne nicht weniger prägnant oder erkennbar. Ich stelle hier einfach mal die These auf, dass die Gesichtszüge eines Löwen so prägnant und “gelernt” sind, dass man bei nahezu jedem Logo mit männlichem Löwenkopf die Mähne weglassen könnte und dennoch relativ sicher einen Löwen erkennen könnte (oder zumindest eine Raubkatze, was aber der gewünschten Symbolik keinen Abbruch tun sollte).
Zusätzlich würde ich aber noch anmerken wollen, dass du dir die schnelle Google Bilder Suche vielleicht hättest genauer anschauen sollen. Denn ich bin mir sicher, deine “niedere Designer-Hütte” kauft keine vorgefertigten Logo-Designs bei logomarket.de, depositphotos.com oder 123rf.com, denn daraus bestehen mehr als 90 % deiner Suchergebnisse. Diese als belastbare Quelle zu nennen und im gleichen Kommentar einer international erfolgreichen Branding Agentur Praktikantenarbeit vorzuwerfen halte ich für ziemlich fahrlässig und unprofessionell.
Und nun zum Artikel selbst. Meine erste Assoziation zum Logo war (ohne das Unternehmen zu kennen): Sieht nach niederländischem Design aus!
Die Überlagerung der Pfade wurden aus dem alten Logo von Ahold übernommen und neu umgesetzt, die Krone “schwebt” nicht mehr sondern wurde eingebunden. In meinen Augen eine intelligente Zusammenführung von zwei Bildmarken, mit denen der Aspekt der Erkennbarkeit der alten Bestandteile in der neuen Marke voll erfüllt wurde. Zu oft werden bei Unternehmensfusionen entweder eine Marke über die andere “drübergebügelt” oder einfach zwei Bildmarken nebeneinander gesetzt.
Interessant wäre hier der interne Prozess, also wer war beteiligt, wer hatte Mitspracherecht, wurden Mitarbeiter eingebunden und wie war der Anspruch zu Beginn der beteiligten Unternehmen.
Hi Moritz,
deine Feststellung “ist definitiv kein Löwenkopf” halte ich für deutlich zu wackelig um daraus zu schliessen dass es sich hier um eine unzureichende “Praktikantenarbeit” handelt. Du magst Schwierigkeiten mit der Assoziation haben – ich habe die ganz und gar nicht. Ich bin aber zugegebenermaßen etwas überrascht wie klar der Löwe (Löwin?) trotz der Abstraktion und dem Weglassen eindeutiger Klischees (Mähne) erkennbar ist.
Das IST ein Löwe und ich halte ihn für sehr deutlich erkennbar.
Einigen können wir uns auf das Attribut “merkwürdig” – wie von Anderen hier schon aber mehrfach angemerkt ist das im besten Sinne zu verstehen. Das ist ein Signet an dem das Auge hängen bleibt und und das zum Nachdenken anregt. Unabhängig davon zu welchem Schluss diese Gedanken führen ist das im Sinne der Wiedererkennung und Identitätsbildung ausschließlich wertvoll.
Das Signet hat Charakter und ist eigenwillig – selten gewordene Attribute bei großen Unternehmen.
Auch empfinde ich die handwerkliche Ausführung als sauber – Radien, Strichstärken, Überschneidungen – alles mit Bedacht und ausgewogen gewählt.
Ich fände interessant zu sehen, wie das Zeichen aussähe wenn die Schleifen echte Kreissegmente beschreiben würden statt etwas gestauchte Kurven, aber ich gehe davon aus, dass die Gestalter das versucht und absichtlich unterlassen haben. Es wirkt stimmig. Ich halte es für eine sehr gute Arbeit!
Farbwelt und so weiter sehr schön. Ganz ehrlich: Ich sehe männliche Genitalien und ein Hinterteil. Der Löwe erschliesst sich mir nicht. Ich finde es zu wirr.
Ich halte die Arbeit für insgesamt sehr gelungen und kann auch das Fehlen der Mähne nicht wirklich feststellen. In ihrem Abstaktionsgrad durchaus mutig.
Ich habe auf die Schnelle mal eine illustrativere Darstellung eines Löwenkopfes unter das Logo gelegt. Hier kann man ganz gut sehen, wie sich die Mähne ergibt, so man sie denn sucht:
Danke Matthias,
ich habe die Mähne ich der Tat auch aus dem „umgedrehten“ Herz und somit aus dem Symbol unter der Krone des Ahold-Logos herausgesehen und konnte die Kritik daher auch nicht nachvollziehen. Nun ja man sieht eben was man sehen will.
Das Logo hat damit einen durchaus positiven anzusehenden Effekt, man beschäftigt sich damit und es bleibt im Gedächtnis.
Tut mir leid, eine Mähne erkenne ich da beim besten Willen nicht.
Alles soweit prima. Die Wortmarke ist (imho) allerdings nicht so gut spationiert. Das Versal- “A” braucht mehr optischen Randausgleich nach links und das “D” hat irgendwie eine viel zu riesige Punze.
Man kann alles in ein Logo interpretieren, doch das ist im Endeffekt egal solange es einen gewissen »Alleinstellungsgrad« vorweist und den meine ich hier doch klar zu sehen!
Das logo mag zwar in dem wohl sehr angesagten monoline trend folgen…hat aber sicher eine eigene Ästhetik, ob es dem einzelnen gefällt ist irrelevant (ich persönlich würde hier auch noch Arbeit investieren, doch dem Laien fällt so etwas nicht auf!)
Alles in allem gelungen, Typo passt gut, Fotos sind toll, Farben sind toll…und das Logo wird ein Streitfall bleiben.
Habe vor dem Lesen des Textes versucht herauszufinden, um was es bei dem Logo eigentlich geht. Auf Supermarkt wäre ich wirklich nicht gekommen. Mein erster Eindruck war in der orientalischen Ecke angesiedelt.
Ansich ist die Fusion beider Logos eine große Herausforderung und das Ergebnis recht gut nachzuvollziehen. Trotzdem hätte auch ich mir den Löwen eher im Profil vorgestellt, um dem Original mehr gerecht zu werden. Daher sehe ich hier Ahold leicht bevorteilt.
Unterm Strich eine saubere und sicherlich – das muss man den Fusions-Designern anrechnen – schwierige Arbeit. Das Ergebnis zudem mit einer schönen Farbauswahl. Ist gewöhnungsbedürftig aber dafür auch einprägsam.
> moritz
Sie müssen noch sehr, sehr viel lenrnen.
Sehr viel!
Ich bin fassungslos. Kann es sein, dass manche Grafiker gern persönlich werden oder einen auf elder statesman, wenn ihnen zur Sache nichts einfällt?
Beantworten Sie doch bitte einfach die Frage, die ich in den Raum gestellt habe, warum diese Bildmarke so außergewöhnlich gut sein soll.
Gut gebrüllt Löwe.
Vor dem Hintergrund der Fusion zweier solcher Einzelhandelsschwergewichte finde ich Logik des Aufbaus bestechend. Handwerklich würde ich über Details und Feinheiten im Umgang mit den Linienenden insbesondere im Kronenbereich hinwegsehen, aber in Summe halte ich das Logo durchaus für gelungen. Ich freue mich darauf eine durchdeklinierte Umsetzung in freier Wildbahn zu sehen.
Max an Moritz: Ton und Musik, du verstehst?
Der konzern hat eine neue dachmarke erschaffen.
Fragt sich noch, was der endkunde davon mitkriegt.
Soweit ich sehen kann, bleiben die marken ah, Delhaize usw. erhalten und an den geschäften wird nicht “Ahold Delhaize” stehen.
Dabei wäre es angenehm, auch bei ladeneinrichtungen, hinweisschildern usw. dieses design zu verwenden. Dazu gehören auch die frischen grüntöne, die mir in verbindung mit lebensmitteln sehr gut gefallen. Auch die verschiedenen auf https://www.aholddelhaize.com zu sehenden “fruchtigen piktogramme” sind toll.
Was bitte soll DAS denn sein??! …ein Alien mit Beatmungsgerät? …ein Taucher mit Krone? Hier war offensichtlich derselbe Grafiker am Werk, der auch schon das Schnörkellogo für Al Jazeera gemacht hat. Außerdem ist die Typo in Proportion zur Bildmarke viel zu groß. Nö, gefällt mir hinten und vorne nicht.
Richtig unterhaltsam dagegen finde ich einige der Kommentare ;-)) Da wird sich aufgeplustert und künstlich empört, nur weil jemand (Moritz) schreibt, dass das für ihn kein Löwenkopf sei, weil ihm die Mähne fehle. Ich kann mich dieser durchaus sachlichen Kritik nur anschließen: Wenn das birnenförmige grüne Etwas ein Löwe mit Mähne sein soll, dann ist das ein ziemlich dilettantischer Löwe mit Mähne.
Und wer hier von »Respektlosigkeit gegenüber einem grafischen Werk« spricht, der hat entweder dieses Diskussionsforum nicht verstanden, keine Ahnung von der Materie Logodesign, oder arbeitet in der falschen Branche.
Merkste selbst, wa?
Wer wird sich denn gleich echauffieren? Moritz provoziert ja auch bewusst, in dem er aus seiner These “ist kein Löwenkopf” (die ausschließlich auf seiner persönlichen Assoziation beruht) die Arbeit als ganzes diskreditiert, und das eben mit der Reizformel “Praktikantenarbeit”. Ihre solidarischen Beleidigungen setzen dem ganzen ja noch eines drauf und tragen wahrscheinlich nicht zur Deeskalation bei…
Solange wir keinen repräsentativen Umfrageergebnisse haben, können wir nicht genau feststellen was die Menschen in dem Signet erkennen und was nicht. Ich halte die hier genannten Assoziationen (Alien, Schläuche, Löwe) allesamt für plausibel – habe aber selbst nur den Löwenkopf gesehen und würde auch fast wetten wollen dass sich der in einer Umfrage behaupten könnte.
Es zeugt halt nicht von Diskussionskultur die eigene Wahrnehmung als allgemeingültig zu erklären und in der Folge gleich “Beleidigungen” rauszuhauen. Etwas was sich in diesem Diskussionsforum zum Glück recht selten findet…vielleicht auch weil es zuverlässig Gegenwind für derlei Gebaren gibt?
(PS: Schon alleine die Maßgabe, die Designer hätten unmissverständlich das Abbild eines Löwenkopfes schaffen wollen ist grundfalsch: Vielleicht sollte hier ja ein eigenständiges Bildzeichen kreiert werden, in dem sich neben anderen Elementen auch ein Löwenkopf wiederfinden lässt?)
»…(die ausschließlich auf seiner persönlichen Assoziation beruht)…«
= Na, worauf denn sonst? ;-)) Hier gibt doch jeder – auch Sie – seine ganz persönliche Meinung ab.
»…Ihre solidarischen Beleidigungen setzen dem ganzen ja noch eines drauf…«
= Oooops(1): Habe ich jemanden beleidigt?
»…und tragen wahrscheinlich nicht zur Deeskalation bei…«
= Ooops(2): Von einer »Eskalation« kann ich hier nichts erkennen. Das hört sich ja fast so an, als MÜSSE man dieses Logo über den grünen Klee loben. Und wehe man tut es nicht! ;-))
»…Solange wir keinen repräsentativen Umfrageergebnisse haben, können wir nicht genau feststellen was die Menschen in dem Signet erkennen und was nicht … Vielleicht sollte hier ja ein eigenständiges Bildzeichen kreiert werden, in dem sich neben anderen Elementen auch ein Löwenkopf wiederfinden lässt?…«
= Hahaha! Das heitere Logo-Raten kann beginnen! Muss man erst Umfragen machen um herauszufinden, was dieses Logo nach mehrheitlicher Meinung darstellen soll? Ist allein DAS nicht schon ein Armutszeugnis für die Agentur FutureBrand? :-))
Ja nü, Herr Karl.
Die ” ganz persönliche Meinung” ist ja gut und schön, wir Designer freuen uns aber doch, wenn die Bewertung einer Arbeit über ein achselzuckendes “gefällt mir nicht” hinausgeht? In dem Fall fusst die Kritik auf der Assoziation “Löwe” und man kann trefflich streiten wie stark oder schwach diese ausfällt – und viel wichtiger, ob das irgendeinen Rückschluss auf die Qualität des Zeichens zulässt. Das aber lese ich bei Ihnen und bei Moritz nicht. Bei ihnen lese ich nur “seh ich so nicht – ist kacke”.
Zur Beleidigung:
Ja, jemanden der Ihre Meinung (oder Assoziation) nicht teilt zu unterstellen, er habe “keine Ahnung von der Materie” ist eine, ebenso wie Moritz “Praktikantenarbeit”… Zugegeben, keine schlimme, aber eben doch.
zur Deeskalation..
das war nur als Vermerk auf die von Ihnen kritisierte “Aufplusterung und künstliche Empörung” gedacht…
Zur Umfrage:
Nein, freilich muss man keine Umfragen anstellen – allerdings ist es wie gesagt nicht immer klug die eigene Wahrnehmung als allgemeingültig zu definieren – gerade in unserem Beruf.
Letztlich sehe ich immer noch nicht ganz ein wieso sich so viele an der Darstellung des Löwen festbeissen. Würde irgendjemand bei dem BASF Signet kritisieren, dass man da gar nichts darin erkennen kann? Gibt es eine ungeschriebene Regel dass ein Signet entweder ganz abstrakt oder ganz gegenständlich ausfallen muss? Und ja nichts dazwischen?
Ich sehe in dem vorliegenden Fall einen Grenzgänger, ein Zeichen das schwer zu entschlüsseln ist, aber doch genug Ansatzpunkte bietet um Interesse zu wecken. Ich seh gerade in der unvollständigen Abbildung der Teile die Qualität dieses Zeichens.
Mir taugt’s – total!
»Letztlich sehe ich immer noch nicht ganz ein wieso sich so viele an der Darstellung des Löwen festbeissen.«
Weil das das »Gesicht« des neu gegründeten Unternehmens ist und essentieller Teil des Erscheinungsbildes. Die Anwendungen werden hier ja größtenteils als gelungen empfunden, bei dem Löwen gehen die Meinungen auseinander. Darum wird darüber diskutiert.
Anders als beim Löwen lässt das BASF-Logo Interpretationsspielraum zu, da es, wie du schon sagst, abstrakt ist. Der Löwe hingegen ist gegenständlich/illustrativ. Man muss hier nichts reininterpretieren. Es gibt die Krone (Ahold) und es gibt den Löwen (Delhaize). Das Ergebnis ist ein Löwe mit einer Krone auf dem Kopf. Der Störfaktor der geschwungenen Linien von der Krone in die Nase, macht das Zeichen in meinen Augen nicht interessanter sondern schwächer, da sich nicht auflöst, was es darstellen soll und einfach Sinn- und Funktionsbefreit in einem sonst nachvollziehbaren Zeichen ist. Für mich ist das einfach nur das missglückte Ergebnis, die Krone auf Biegen und Brechen (wahrscheinlich in Anlehnung an das alte Ahold-Logo) mit dem Löwen verbinden zu wollen.
Das Logo verbindet ja nicht nur den Löwen mit der Krone. Es ist doch offensichtlich, dass das verschlungene Symbol unter der Ahold Krone des alten Logos im neuen Logo, in abgewandelter Form, in den Löwenkopf mit eingearbeitet wurde…
Ich habe das mal grafisch aufbereitet und hoffe das es so erkenntlich ist.
Kann man jetzt gut oder schlecht finden… für mich war der Löwenkopf erkenntlich.
Ich würde mal auf altägyptische Totenmaske mit beiderseitigen erheblichen Zahnschmerzen tippen. Die Deutung Alien kommt bei mir auf Platz zwei. Löwe mit Zahnschmerzen auf Platz drei. Löwe mit Mähne kommt bei keiner meiner Assoziationen vor.
Die Einschätzung als Niveau „Praktikantenarbeit“ von Moritz ist vielleicht etwas provokativ, doch begründet er immerhin das Zustandekommen dieses Eindrucks bei ihm.
Die teilweise argumentfreie Aufregung über diese Einstufung oder besonders auch die oberlehrerhafte und ebenfalls vollkommen inhaltstleere Verteidigung von Walter Horcher des für mich eher fragwürdigen als merkwürdigen Logos finde ich vollkommen überzogen.
Auch renommierte Agenturen können Mist abliefern.
Bloß weil diese in den meisten(?) Fällen Besseres abliefern heißt das nicht, dass nicht auch Ausrutscher dabei sein können. Oft genug wird eine eher durchschnittliche Qualität dann mit abstrusesten Herleitungen und viel Marketingsprech begründet.
Oder das Produkt ist eben einfach gut, weil es von xyz ist und daher gar nicht schlecht sein kann (self-fulfilling prophecy).
Oder weil es eben der Stil von xyz ist (der ja vielleicht doch auch zweifelhaft sein kann).
Manche Agenturen erwecken gelegentlich den Eindruck bessere Verkäufer als Gestalter zu haben.
Die von mir zum Logo geäußerte Kritik bezieht sich auch ausdrücklich nur auf dieses. Hier kann ich A. Karl nur beipflichten. Das neue Erscheinungsbild finde ich ansonsten recht gelungen und ansprechend. Schade, dass der Endverbraucher davon wahrscheinlich gar nicht so viel mitbekommen wird.
Auch in anderen Fachblogs wird heiß diskutiert und die Meinungen schlagen auch dort gleichermaßen in beide Extreme aus:
https://www.underconsideration.com/brandnew/archives/new_logo_and_identity_for_ahold_delhaize_by_futurebrand.php#.V6B-GY5t_vE
Aus dem Blog-Beitrag: