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Das Corporate Design der Stadt Goch

Stadt Goch Logo
Stadt Goch Logo, Quelle: Stadtverwaltung Goch

Auch wenn der Prozess zur Umstellung bereits im letzten Sommer begann, lohnt der Blick auf das neue Corporate Design der Stadt Goch (Nordrhein-Westfalen). Im Mittelpunkt des neuen Erscheinungsbildes steht ein großes, aus Menschen zusammengesetztes „G“. Das Motto lautet passenderweise: „Goch – miteinander Stadt“. Die Menschen bewegen sich aufeinander zu und bilden den Anfangsbuchstaben der Stadt aus dem Kreis Kleve.

Bürgermeister Karl-Heinz Otto sagte bei der Vorstellung des neuen Logos:„Dabei ist wichtig, dass wir nicht “Die Miteinander Stadt” sind, sondern wir sind “miteinander Stadt”. Das “miteinander” wird ganz bewusst als Adjektiv verwendet, als Ausdruck einer Entwicklung und eines Leitbildes, für das wir uns einsetzen.“

In der Wortmarke kommt die Corisande von Neil McCallum in leicht modifizierter Form zum Einsatz. Weitere Komponenten der Schriftsystems bilden die Generis (Erik Faulhaber/Linotype) als Serife sowie die Times News Roman.

Stadt Goch Logo

Der Sprung vom alten zum neuen Logo ist enorm. Geschlängelte Flüsse, Hügel und Türme waren und sind beliebte Themen, die sich in zahlreichen Städtelogos wiederfinden. Zuletzt stellte Porta Westfalica ein solches Logo, ergänzend zum Stadtwappen vor. Goch jedoch trennt sich von der beschaulichen Stadt-Land-Fluss-Kulisse um sich neu zu definieren, optisch wie auch in Bezug auf ein generelles Leitbild. Den Bürger, die Menschen in den Mittelpunkt der Gestaltung zu stellen, ist eine schöne Idee.

Stadt Goch Corporate Design
Stadt Goch Corporate Design, Quelle: Stadtverwaltung Goch

Einerseits wird das Bild der Stadt dadurch abstrakter, weniger greifbar, denn das für Städte so typische Modell, Wahrzeichen abzubilden, wurde nicht weiter verfolgt. Auf der anderen Seite ist die Darstellung sogar noch figürlicher geworden und feingliedriger. Obwohl technisch gesehen die Vektorgrafik mehr Einzelpunkte aufweist als sein Vorgänger, ist das „G“ spürbar luftiger. Die neue Form ist offen und lässt einen Dialog mit der weißen Fläche zu, auf der sie steht. Das alte Logo ist geprägt vom schwarz eingefassten Rahmen, in dem die globigen Buchstaben wie gefangen wirken.

Für die visuelle Umsetzung des Logos ist der Gestalter Christoph Raffelt verantwortlich. Der Gocher unterhält in Bonn ein Atelier für visuelle Kommunikation.

Dieser Beitrag hat 52 Kommentare

  1. hat sich auch schon mal einer von den “ich-lobe-das-logo-in-den-höchsten-tönen-vorrednern” gefragt wie das ganze auf der visitenkarte vom bürgermeister aussieht…???

    mehr als eine gute idee kann ich hier nicht erkennen – die umsetzung ist für ein logo nicht akzeptabel.
    die grundlagen zur erstellung eines logos sollten ja hier mehr als bekannt sein.

  2. Ein sehr mutiges Design, welches den Beweis antritt, dass Städte/Kommunen nicht immer emblem- oder wappenartige Logos benötigen.

    Mich stören die vereinzelten, zum G strömenden Personen am Rand überhaupt nicht… ganz im Gegenteil: Sie geben dem Ganzen eine Menge halt… und einen tieferen Sinn :-)

    P.S.: Sehr gut finde ich auch den Rollstuhlfahrer in der Mitte, der das Image der Stadt in Richtung Toleranz und Offenheit rückt!

  3. Yeah.. 6 Richtige!
    Die alte Stadt-Land-Fluss-Nummer, die man von diversen Städchen kennt, ist sowas von durch. Und das fällt mir jetzt erst richtig auf.

  4. Ich hätte die “Ausreißermenschen” an den Ecken des “G” weggelassen. Stören nur.
    Sonst sehr schön umgesetzt!

  5. die gemeinsamkeit ist “stadt” – abgekupfert?

    falls weitere städte den gedanken, der hier zugrunde liegt, aufgreifen, wirds womöglich wieder unspezifisch – weil überall leben menschen und überall sollte man zusammenleben, aber der mut sowas zu sagen/statt an die wirtschaftlichen aspekte an die menschen zu denken, ist schon sehr lobenswert!

  6. tim: die forderung nach infrastrukturmaßnahmen statt werbung ist richtig und immer sinnvoll, aber letztendlich kosten städtebaumaßnahmen nicht 5000, 10000 oder 20000 euro. da kannste direkt 1 bis 2 nullen noch dranhängen.

    ein beispiel: »Bordsteinabsenkungen sollen insbesondere behinderten Menschen das Überqueren von Straßen erleichtern. Daher setzt die Stadt Bonn auch in diesem Jahr ihr alljährliches Programm fort. Zehn Maßnahmen sind 2007 geplant, rund 20.000 Euro sollen sie kosten.«
    https://www.bonn.de/rat_verwaltung_buergerdienste/presseportal/pressemitteilungen/01722/index.html?lang=de

    und letztendlich: ist der städtische auftritt kein entscheidendes kriterium, aber womöglich das zünglein an der waage, falls ein bürger oder unternehmen entschließt in eine stadt zu ziehen.

    als potentieller bürger schaut man sich ja doch die webseite seiner künftigen heimatstadt an.

    wieviel bordsteinabsenkungen ist das logo nun wert?

  7. Keine Frage, mir gefaellt das neue Logo auch! Gegenueber dem alten ein Fortschritt!

    Aber ich muss jetzt mal die Grundsatzfrage stellen: Waere eine modernisierte Version des Gocher Wappens (s. z.B. bei Wikipedia) nicht sinnvoller. Das hat doch genug Potenzial, andere Staedte wie z.B. Muenster oder Pfaffenhofen (Wuerttemberg) haben da das Nachsehen.
    Wuerde man bei Goch den Loewen und die Rose stilisieren, die Farben aufhellen, haette man ein ziemlich hochwertiges Ergebnis.

    Schaut man sich die Internetseite der Verwaltung an, liegen im Tourismus die Schwerpunkte auf historische Gebauede, deshalb kann ein Wappen gar nicht so verkehrt sein.
    Will man mit einem Logo neue Investoren binden, muss ein Wappen nicht zwangslaeufig ein Hindernis sein. In ein gut gemachtes Gesamtkonzept eingebunden, kann es durchaus fuer Zukunfsbranchen attraktiv wirken.

    Den Schwachpunkt vieler Staedtelogos kann eben genau in dem alten Gocher Logo sehen. In 10 oder 15 Jahren sieht das neue Logo ziemlich altbacken aus, dann muss man Geld in ein neues investieren. Aber ein Wappen hat Kontinuitaet, schafft ein Zusammengehoerigkeitsgefuehl. Waere das nicht sinnvoller?

    Versteht mich nicht falsch! Staedtelogos sind im Prinzip nicht falsch. Nur zeigen Mainz und der Kanton Obwalden, dass ein Blick aufs Wappen sehr schoene Ergebnisse schaffen kann.

    Also das Gocher Logo ist ansich gut, haette man aber lieber einer anderen Stadt mit “G” schenken sollen.

  8. die kontinuität und langfristigkeit spricht definitiv für wappen und aus dem gocher wappen hätte man tatsächlich was schönes machen können.

    nur, ich sehe bei der häufig geforderten wappenlösung das problem, dass durch die herkunft und historischen bezüge (fürstentümer, königreiche, adelsfamiliäre blutlinien) es nur eine relativ geringe anzahl unterschiedlicher motive in abwechselnden konstellationen gibt.
    der ein- oder doppelköpfige adler (deutsches kaiserreich) schmückt eine ganze reihe von städten, die lippische rose auch, die diversen löwen ebenfalls. kleinstädte werden dann gegenüber den bekannteren wappen von großstädten kaum wahrgenommen werden können.
    allerdings ist natürlich eine andere allerweltssymbolik auch nicht zwingend besser, da hast du schon recht.

    das interessante thema bei dem erscheinungsbild von städten ist, dass hier die innenwahrnehmung noch entscheidender sein kann als die außenwahrnehmung. was bei produkt- und zum teil unternehmensmarken anders ist. (und woran man leider häufig erkennt, dass eine werbeagentur diesen aspekt oft gar nicht versteht, mit den bekannten folgen)

    “differenzierung” und “identifizierung der bürger mit einer stadt” sind zwei komplett unterschiedliche ziele. und ich glaube, dass viele konflikte und meinungen aus der vermischung dieser ziele entstehen können.

Kommentare sind geschlossen.

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