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Dallmayr Crema und Espresso d’Oro im neuen Design

Dallmayr d'Oro, Quelle: Dallmayr
Dallmayr d’Oro

Der Delikatessenhändler Dallmayr stellt derzeit seine Kaffeemarke d’Oro auf ein neues Verpackungsdesign um. Mit einem schlichten, eleganten Look möchte man das Interesse sowohl bestehender Kunden wie auch von neuen, jüngeren Käufern wecken.

Im Zuge des Redesigns erhalten die Verpackungen der Kaffeesorten Crema d’Oro, Crema d’Oro Intensa und Espresso d’Oro jeweils eigene Grundfarben. Die neue Farbgebung sorge für eine klare Unterscheidung und hebe gleichzeitig die Produktfamilie deutlich von anderen Marken ab, so das Unternehmen. Kennzeichnend für das neue Verpackungsdesign ist die nunmehr goldene Tasse in der Mitte und der Fokus auf den Namen „d’Oro“.

Auszug der Pressemeldung

„Mit der reduzierten, modernen Optik setzen wir neue Akzente im Handel. Wir fokussieren uns ganz klar auf den Namen “d’Oro” und die goldene Tasse, das Marken- und zugleich Qualitätszeichen unserer Top Range im Bereich Ganze Bohnen. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dem neuen Auftritt sowohl das Interesse von unseren bestehenden d’Oro -Kunden als auch neuen, jüngeren Käufern wecken“, erklärt Armin Geiger, Vertriebsleiter Dallmayr Kaffee.

Dallmayr Crema Verpackung – vorher und nachher
Dallmayr Crema Verpackung – vorher und nachher

Begleitet wird das neue Verpackungsdesign von einer Kampagne samt neuem TV-Spot, Printanzeigen, Aktionen am Point-of-Sale sowie Online und in den Sozialen Medien. Die Produktfamilie Crema und Espresso d’Oro im neuen Design ist ab September im Einzelhandel sowie online unter dallmayr-versand.de erhältlich.

Das neue Packaging Design entstand in Zusammenarbeit mit der Agentur Fantomas.

Kommentar

Die neue Gestaltung unterstreicht auf nachvollziehbare Weise die veränderte Positionierung. Da (insbesondere) auch jüngere Käufer angesprochen werden sollen, entschied man sich das vertikal verlaufende „Pseudo-Etikett“ zu entfernen. Dieses großflächig über die Hälfte der Verpackung gehende Schein-Etikett imitiert gewissermaßen die Aufmachung einer von Hand gebundenen und mit einem Verschlussetikett versehenen Gebinde (tatsächlich sind die d’Oro-Verpackungen von hinten mit einem transparentem Klebestreifen verschlossen). Viele Marken setzen im Packaging auf echte Papier-Verschlussetiketten, um zu suggerieren, es handele sich um ein handgefertigtes mindestens jedoch von Hand verpacktes Produkt (Konfitüre, Bier, Kosmetika, u.a.). Ein Marketing-Kniff.

Bei der Produkt-Range d’Oro (zu deutsch „golden“) verzichtet Dallmayr nun auf dieses Stilmittel, obwohl es für sehr viele der Dallmayr’schen Produkte so typisch ist. Typisch und Image-prägend für Dallmayr sind auch die von Klavierklängen untermalten TV-Spots für die Marke Prodomo, die aufgrund ihres klassisch-konservativen Grundtons auf eine gänzlich andere Klientel ausgerichtet sind. Will man junge Käuferschichten ansprechen, ist ein solches Image natürlich kontraproduktiv.

Vor diesem Hintergrund empfinde ich das neue Design nachvollziehbar und, das sage ich auch als leidenschaftlicher Kaffeetrinker, zugleich ansprechend. Insbesondere die neue Farbgebung gefällt.

Edit 03.08.2023: Wie schrieb Francis Picabia so treffend: „der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“. Heute würde ich das neue Design nicht mehr nur ausschließlich positiv bewerten. Insbesondere den Verzicht auf das für die Marke Dallmayr so typischen „Schein-Etiketts“ sehe ich mittlerweile kritischer. Diese Etiketten-ähnliche Gestaltung war mehr als bloß eine Schmuckgrafik – sie war identitätsstiftend. Das Etikett sorgt auch dafür, dass das Dallmayr-Markenlogo bei all den zahlreichen Typoelementen und Bezeichnungen nicht untergeht. Ohne Etikett, schön zu sehen auch anhand des Rebrandings der Teemarke Meßmer, verliert sich das Markenlogo doch recht schnell. Bei Dallmayr Prodomo ist das blaue Schein-Etikett übrigens nach wie vor das alles bestimmende Gestaltungsmerkmal.

Mediengalerie

Dieser Beitrag hat 19 Kommentare

  1. Ein Gedanke aus der jungen Käuferschicht, auch wenn ich vielleicht nicht repräsentativ bin. Die Idee, durch ein Pseudo-Etikett Wertigkeit und Qualität zu vermitteln, empfinde ich gerade als junger Käufer als besonders gelungen. Woher die Mär, dass die “Jugend von heute” es lieber hip als qualitativ hochwertig haben wollte? Immerhin lebt die junge Generation ja unter dem Anspruch, nur das Beste in sich hineinzuschaufeln. Qualitätsbewusstsein, Konservatismus und Markentreue als neue paradoxe Merkmale der nachwachsenden Generation sind ja nicht erst seit gestern bekannt.

    Die neue Aufmachung – Achtung, höchst subjektive Meinung – ist dabei nicht unbedingt “jünger”. Beziehungsweise nicht konsequent genug. Warum nicht eine “konservative” Marke belassen wie sie ist und anstattdessen einen wirklich jungen und mutigen Versuch unternehmen, wie Lindt es mit seiner HELLO-Schokolade vorgemacht hat.

    Aber vielleicht habe ich als 22-Jähriger auch keine Ahnung. Ich trinke dann mal meinen Dallmayr Prodomo zu Ende. Nur die Klavierklänge fehlen bei mir.

  2. Die goldene Tasse wirkt auf mich alles andere als “jugendlich”. Meine erste Assoziation war ein Kaffeetrinken damals bei meinen Großeltern mit solchen ähnlichen goldenen oder teilvergoldeten Tassen, die dazu auch noch hauch dünn waren. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die Farbe Gold generell irgendwie mit älteren Generationen verbinde. Gold als Verpackungsfarbe ist hier ja nur zur Unterscheidung von anderen verwendet und die Farben von Intensa und Espresso gefallen mir echt sehr gut, aber diese Tasse… Okay, es passt zum Namen der Produktlinie. Abgesehen davon finde ich ist das neue Design sehr aufgeräumt, sehr ansprechend und gut gelungen.

  3. Naja, also so kritisch würde ich jetzt hier nicht über die Sache sprechen. Bin (leider) schon nicht mehr jugendlich, aber ich finde die Verpackung jetzt deutlich schöner und moderner.

    Ich glaube nicht, dass man als junger Konsument die “Täuschung” eines Pseudo-Etiketts braucht, genau so wenig wie die Legende, dass bei Dallmayr edle Damen und Herren die Kaffees mit mechanischen Handwaagen per Hand abfüllen. (siehe Werbung) Wenn die moderne Jugend eines haben will, dann sicher, dass sie nicht für dumm verkauft wird!

    Bin zwar kein Kaffeeprofi, aber Dallmayr ist für mich trotzalledem keine Premiummarke, sondern gehört für mich in die Supermarkt-Schiene. Da gibt es deutlich anspruchsvollere Privatröstereien und ich denke, dass ein junger Kaffee-Genießer auch eher auf solche Produkte zurückgreift. Soll aber nicht heißen, dass ich dieses Designupdate von Dallmayr schlecht finde!

  4. Dieses Aufmacher-Bild macht mich wahnsinnig. Der Blick auf das Gebäude ist frontal von vorne. Der Blick auf die Verpackungen leicht von unten und der Blick auf die Tasse von oben.
    Das ist zu viel für mein Hirn.

    Und eine goldene dünnwandige Tasse ist für mich eine Mokkatasse. Da fand ich die vorherige Espressotasse deutlich besser.

    Ansonsten finde ich die Verpackung selbst gut.

    1. Ja. Diese ältliche Tasse zusammen mit den kippenden Elementen haut mich ebenfalls nicht vom Hocker. Und dann die Strahlen, auf denen sie steht. Was haben sie geraucht.

      Kipp, die zweite:
      Auf der Packung bin ich ständig versucht, das d’Oro 2 Tacken nach rechts zu schieben.

      Also ganz schwindelfrei ist das alles nicht.

  5. Auch mich spricht das neue Design sehr an und ich finde es gelungen – trinke allerdings weiterhin den Prodomo.
    Mich befremdet aber die Optik der goldenen Tasse, die mir perspektivisch schief vorkommt. Oder geht das nur mir so?

  6. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es hier noch bessere Vorschläge zum Verpackungsdesign gegeben haben muss. Dieses “CREMA d’Oro” beispielsweise wirkt auf mich in der Gestaltung unausgewogen. Es sieht etwas holprig aus.
    Den Ansatz mit der goldenen Tasse kann ich nachvollziehen, allerdings empfinde ich diese auch nicht besonders jugendlich :)

    Die Farbgebung finde ich sehr gelungen. Auch ok die Entfernung des Etiketts, so ist das Logo nicht mehr eingeschränkt.

    1. Ich finde die neue Gestaltung auch sehr schön, die Farbgebung ist sehr gelungen. Das, was mich ein wenig irritiert ist die Großschreibung “CREMA” im Vergleich zu allen anderen Wörtern (//Röstkunst). Hier frag ich mich, wieso man sich dazu entschieden hat. Welche Beweggründe liegen dahinter? Das ist aber auch das Einzige, was mir auffällt.

  7. Ich habe letztes Jahr noch für Fantomas und somit quasi auch für Dallmayr gearbeitet, bevor ich mich in die Selbstständigkeit (etwas südlich von München) gegründet habe.
    Das neue Verpackungsdesign finde ich wesentlich besser. Die falsche Lasche hatte oft auch einen praktischen Zweck in anderen Anwendungsbereichen und war oft die “bequeme” Lösung. Wenn man sich heute aber die gesamte Produktpalette von Dallmayr ansieht stellt man fest, dass gerade die Marke d’Oro im Vergleich zum restlichen Sortiment schon etwas älter und vernachlässigt wirkte.

  8. Ich finde das neue Verpackungsdesign grundsätzlich sehr gelungen – besonders die neue Farbgebung wirkt frischer und trennt klarer die verschiedenen Kaffeelinien. Die goldene Tasse ist in der Tat ein bisschen altbacken und hätte es, denke ich, nicht gebraucht. Eine schöne, klare, weiße Tasse hätte zu allen Farbvarianten gut gepasst. Vielleicht wollte man es sich mit der älteren Kundschaft nicht gänzlich “verderben” und brauchte einfach einen visuellen Aufhänger für das “d’Oro” im Namen. Die Pseudo-Lasche fand ich gar nicht so schlecht, auch wenn sie das neue, klare Layout vielleicht ein bisschen gestört hätte.

  9. Psudo-Etikett weg – Pseudo-Gold da? Sind auf der Espresso-Packung weiss-gelbe Farbverläufe im Dallmayr-Schriftzug, damit das nach Gold aussieht, oder kommt das nur auf dem Bild so raus? Und warum kommt man auf der hellen Verpackung ohne “goldene” Schrift aus?
    Schön finde ich auch, dass der Espresso jetzt nicht mehr “vollmundig und aromatisch” ist, sondern “rassig & aromatisch”. Da wurde dann wohl auch am Kaffee was verändert ;-)

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