Skip to content

Dacia erhält neue Markenidentität

Dacia Markenzeichen, Quelle: Renault Group
Dacia Markenzeichen, Quelle: Renault Group

Die rumänische Automobilmarke Dacia, 1966 gegründet, erhält eine neue Markenidentität. Der französische Mutterkonzern Renault Group möchte damit die Wettbewerbsfähigkeit von Dacia weiter steigern und das Profil der Marke im Hinblick auf die Erweiterung der Modellpalette in neue Segmente schärfen.

Viel Bewegung aktuell bei der Renault Group. Erst im März wurde der Markenauftritt von Renault erneuert. Wenige Wochen später führt auch der Mutterkonzern Renault Group eine neue visuelle Identität ein. Nun ist es die zum Konzern gehörende Marke Dacia, die optisch geschärft werden soll.

Bestandteil der gestern vorgestellten veränderten Markenidentität sind neue Corporate Farben, eine neue Hausschrift, ein neuer Claim und auch ein neues Markenzeichen. Das im Jahre 2008 eingeführte chromfarbene Emblem (dt berichtete) soll in den kommenden Monaten/Jahren auch an den Fahrzeugen durch ein Zeichen, in dem die Buchstaben „DC“ dargestellt sind, abgelöst werden.

Das Rebranding von Dacia geht auf den von der Renault Group im Frühjahr vorgestellten Strategieplan („Renaulution“) zurück. Dieser beinhaltet für die Marke Dacia eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und die Erweiterung der Modellpalette in neue Segmente. Das neu gestaltete Logo sei sichtbarer Ausdruck dieses Aufbruchs und Kennzeichen einer unverwechselbaren und selbstbewussten Marke, so das Unternehmen.

Dacia Markenzeichen – vorher und nachher, , Bildquelle: Renault Group, Bildmontage: dt
Dacia Markenzeichen – vorher und nachher, , Bildquelle: Renault Group, Bildmontage: dt

Dacia trennt sich nunmehr von seinem 2008 eingeführten Emblem. Sowohl in der Markenkommunikation (Werbung, u.a.) wie auch am Produkt/Fahrzeug kommt stattdessen fortan ein Zeichen zur Anwendung, in dem die Großbuchstaben „D“ und „C“ spiegelbildlich und in abstrakter Weise dargestellt sind. Die geometrische, bewusst reduzierte Typographie verkörpere die Essenz von Dacia und definiere, was in der Automobilindustrie wesentlich und essenziell sei, wie es seitens des Unternehmens heißt. Die aufeinander zulaufenden Buchstaben vermittelten dank ihrer pfeilartigen Form das Gefühl von Bewegung.

Mit dem Anfang des Jahres präsentierten Konzeptfahrzeug „Dacia Bigster Concept“ (Abb. unten) gab der Autohersteller bereits einen Vorgeschmack darauf, wie das neue Markenzeichen in der Anwendung als Emblem am Fahrzeug ausschauen wird. Ab Mitte 2022 sollen auch die Dacia-Modelle sukzessive das neue Logo erhalten.

Dacia Bigster Concept (2021), Quelle: Renault Group
Dacia Bigster Concept (2021), Quelle: Renault Group

Die künftige Farbwelt von Dacia wird von Erdfarben dominiert. Khaki-Grün dient dabei als Basisfarbe. Auf diese Weise wolle man, in Referenz an zuletzt im Markt eingeführte Modelle wie den Kompakt-SUV Duster und die Anfang 2021 vorgestellte Studie Bigster, den „Outdoor-Spirit“ der Marke zum Ausdruck bringen.

Für das typografische Markengesicht sorgt ab sofort die Dacia Spirit – einem, analog zum Markenzeichen, kantigen, technischen und zum Teil eigenwilligen Corporate Font. Der neue Markenclaim von Dacia lautet fortan in Deutschland: „Einfach gut“ (englischer Claim „follow your essential“).

Die neue Markenidentität wird ab Juni 2021 schrittweise über verschiedene Kommunikationskanäle eingeführt, von markenspezifischen Websites über Werbung bis hin zu Broschüren. Die Einführung in den Dacia Handelsbetrieben ist ab 2022 vorgesehen. Ende 2022 soll der Umstellungsprozess abgeschlossen sein.

Kommentar

Auch wenn viele der nun angeschobenen, zum Teil auch schon umgesetzten Neuerungen seit Wochen bekannt waren, kann Dacia mit seinem Rebranding überraschen. Wahrlich ein Rebranding, eine echte Markentransformation, nicht bloß ein Facelift. Die Deutlichkeit, mit der Dacia eine Neupositionierung als Marke mit ausgeprägter Outdoor-Affinität erfährt, hätte ich so nicht erwartet. Denn in diesem Segment bewegen sich bereits Marken wie Jeep oder Land Rover, ebenso viele andere Hersteller wie Toyota (Land Cruiser), Ford (Ranger) und Suzuki (Jimny).

Indem die visuelle Sprache von Dacia auf den Aspekt „Outdoor-Spirit“ ausgerichtet wird, hofft man bei der Renault Gruppe offenbar, die Wahrnehmung/Awareness der Marke diesbezüglich verändern zu können. Ob dies mit einem Produktportfolio mit Modellen wie dem Sandero, Lodgy oder dem neuen E-Modell Spring glaubhaft und überzeugend gelingen kann, erscheint fraglich. Der Umstand, dass Marken wie Jeep und vor allem Land Rover in den letzten Jahrzehnten von Nützlichkeit/Utility in Richtung Luxus ausgerichtet wurden, könnte die Markenverantwortlichen bei Dacia dazu bewogen haben, die sich ihr bietende Nische zu besetzen: ein einfaches Auto mit Outdoor-Appealing für eine preisbewusste Kundschaft.

Das Markenzeichen, die neue Typo, die Bildsprache wie auch die Farbauswahl sprechen eine ähnliche visuelle Sprache wie sie auch Hersteller von Outdoor-Equipment und -Bekleidung anwenden, etwa Salewa, Deuter oder Grivel. Ein Markenzeichen mit Ecken und Kanten, technisch, etwas schroff, vielleicht sogar abweisend. Im Bereich Outdoor sind all dies positive Attribute! Denn schließlich wollen Outdoor-Marken Langlebigkeit, Wetterschutz und Sicherheit kommunizieren. Dacia bedient, indem es ähnliche visuelle Mittel einsetzt, die gleiche Logik. Ob sich auf Basis dieser Markenstrategie auch Fahrzeuge wie der Lodgy und ähnliche auf ganz andere Zielgruppen ausgerichtete Modelle verkaufen lassen, wird sich zeigen. In jedem Fall spannend zu sehen, wie die Marke Dacia weiterentwickelt wird.

Mediengalerie

Weiterführende Links

Dieser Beitrag hat 21 Kommentare

  1. Die Wortmarke mag mir zu gefallen, jedoch die Bildmarke weniger. Wenn ich die Logo-Animation im Video betrachte, soll die Bildmarke ja das D und das C aus Dacia darstellen. Da diese Buchstaben sich jedoch in ihrer Formgebung von jenen der Bildmarke unterscheiden (‚Pfeile’), mag die Logoanimation auch nicht zu gefallen. Der Übergang, in dem die ‚Pfeile’ in der Bildmarke geformt werden wirkt einfach ‚billig’ und unkreativ, meiner Meinung nach.

  2. Neues dc Logo gefällt mir sehr und ist visuell deutlich besser als das alte, in dem ich einen Flaschenöffner oder eine Schnauze mit herausgestreckter Zunge sah.

  3. Die Bildmarke hat auf dem Papier oder dem Bildschirm ihre Schwierigkeiten. Das ist ja wohl auch so gewollt.

    Auf dem Fahrzeug funktioniert das Logo allerdings sehr gut.

  4. …einen Dacia kauft man nur aus einem einzigen Grund: Weil er günstig ist.

    Insofern glaube ich persönlich nicht, dass sich Lodgy- und Sanderokäufer von dem dann nicht mehr ganz passenden visuellen Auftritt abschrecken lassen. Die Autos werden weiter von der gleichen Klientel gekauft, wenn die Preispolitik beibehalten wird…

    Das frischere, modernere Aussehen könnte aber dafür sorgen, dass preissensible Skoda- oder Seatfahrer eine Dacia in ihre zukünftige Wahl bei einem Autokauf einbeziehen…

  5. Renault bewegt zweifelsfrei sehr viel im Zuge der Renaulution. Aber gerade in diesem Fall wird sich zeigen, wie diese Markentransfusion funktionieren wird. Ich bin immer viel Auto gefahren, aus diesem Grund habe ich auch eine Abneigung gegen Dacia. Es waren einfach keine guten Autos, sie mussten die alte Renault-Technik auftragen. Furchtbare Sitze, laut, einfach.

    Die Strategie verbindet nun Dacia und Lada, die Marken werden Brüder – aus dem Grund sicher auch ein komplett ähnliches Erscheinungsbild. Bei Lada ist der Geländewagen NIVA auch das Erfolgsmodell. Stellantica (bzw. Fiat/Chrysler/Jeep) haben auch unter Jeep-Label einen “Einstiegs”-SUV, den Renegade. Für mich kein echter Jeep, sondern ein Fiat 500 SUV.

    Ich bin skeptisch, ob ein solch martialischer Auftritt zu den vermutlich einfachen, günstigen Fahrzeugen passen wird, oder ob die Preisentwicklung (vielleicht dann auch die Technik/Ausstattung) höher positioniert wird. Es handelt sich natürlich bei dem Bigster-Konzept um eine Studie mit der typischen Studien-Schminke, man muss sicher Abwarten, was da wirklich kommen wird.

    Aber schon interessant, wie der damals von BMW/Ford für LandRover begonnene Designprozess bei Geländewagen weiterentwickelt, beginnend bei den LandRover Modellen bis hin zum neuen Defender und Ford Bronco eine gewisse Stilistik geprägt hat. Dieses sieht man jetzt auch bei den neuen Studien von Dacia und Lada.

  6. Cool!… war mein erster Gedanke. Finde das neue Design auch mutig und gelungen. Das Logo hat Charakter und Wiedererkennungswert. Die CI-Farbe ist außergewöhlich, gefällt mir aber sehr gut. Mit dem Army/Outdoor-Look werden sicher nicht nur Förster angesprochen.

    Stimme auch zu, dass nun aber die Fahrzeuge deutlich “kantiger” werden müssen, damit das neue Logo und das gesamte Markendesign nicht zum Fremdkörper wird. Das Konzeptbeispiel des Bigster macht schon mal einen spannenden Eindruck. Mal sehen wie weit sich die Marke auch in Serie optisch entwickelt … und preislich.

  7. Find ich sehr cool. Super modern und stylish, und macht sich auch sicher auf den Autos gut.

    Ich bin ja kein Freund von “sieht aus wie”, aber ich seh da immer ein Magnetilo-Pokémon… :D

  8. Zugegebenermaßen, in der ersten Sekunde als ich nur die Bildmarke sah, kam mir der Gedanke auf “Ohje, was hat das mit Dacia zu tun”.
    Aber nein, tatsächlich find ich das Redesign ausgesprochen gut … mutig aber eben auch selbstbewusst. Ich hege durchaus schon länger Sympathie für die Marke und für ihr ganze Medienpräsenz und der Botschaft ala “Das Statussymbol für alle, die kein Statussymbol brauchen”. Das war seiner Zeit frech und witzig.

    Ähnlich vielversprechend finde ich den neuen Ansatz der Marke nun. Klare Linien, robustes Design welches aber alles andere als billig erscheint. Wenn sie sich weiterhin im preisbewussten Segment bewegen, dann seh ich eine Nische die sie gut besetzen können. Zumindest das Bigster Concept weckt schon gewisse Begehrlichkeiten.
    Ich bin gespannt.

  9. Wow, ich bin begeistert. Die Wortmarke gefällt auch mir besser als die Bildmarke, aber auch die überzeugt am Auto. Ich fahre selber einen Duster von 2010, mit dem ich immer noch super zufrieden bin, aber dieser Flaschenöffner auf dem Lenkrad hat mich schon immer gestört.

Kommentare sind geschlossen.

An den Anfang scrollen