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CUPRA wird eigenständige Marke

CUPRA Logo

CUPRA Logo

SEAT gliedert seine CUPRA-Sportreihe als eigenständige Marke aus. Die offizielle Einführung der CUPRA-Modelle erfolgte vor wenigen Tagen. Das Markenlogo, das, so heißt es aus dem Unternehmen, an indianische Stammeszeichen erinnere, wurde bereits vier Wochen zuvor präsentiert.

Von der Herauslösung als eigenständige Marke verspricht sich der zum VW-Konzern gehörende spanische Autohersteller eine Verdoppelung des Absatzes innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre. Da SEAT eine der am schnellsten wachsenden Marken in Europa ist, so das Unternehmen, sei der Zeitpunkt zur Markeneinführung ideal.

Auszug der Pressemeldung

CUPRA, kurz für „Cup Racer“, war schon immer der ultimative Ausdruck von Sportlichkeit und ist dafür prädestiniert, Autoliebhaber auf der ganzen Welt zu begeistern. Der Name CUPRA steht für Einzigartigkeit, Eleganz und Leistungsfähigkeit. Die Zeit ist reif, um diese besondere Marke für besondere Menschen einzuführen. […] Das CUPRA Logo erinnert in seiner Symbolik an indianische Stammeszeichen und repräsentiert die Werte, die die neue Marke vermitteln möchte: Leidenschaft, Präzision, Entschlossenheit und Mut. […]Die neue Marke wird ein Teil von SEAT sein, ebenso wie andere 100-prozentige Tochterunternehmen.

CUPRA Ateca
CUPRA Ateca

Der Trend in Richtung Diversifikation bzw. Marktsegmentierung scheint sich innerhalb der Automobilbranche fortzusetzen. 2016 hatte die französische Groupe PSA die ehemalige Citroën-Sparte DS als eigenständige Automarke herausgelöst und vermarktet diese nun unter dem Namen DS Automobiles. Chrysler wiederum hatte bereits 2010 die zuvor unter dem Markennamen Dodge produzierten RAM-Trucks als Marke ausgegliedert. Im Gegensatz zu DS, für das langfristig gar ein eigenes Service- und Händlernetz geplant ist, wird CUPRA weiterhin zu SEAT gehören. Die Marke CUPRA solle bei etwa 260 ausgewählten SEAT-Händlern in ganz Europa einen Extra-Bereich erhalten, wie es seitens SEAT heißt. Auch BMW experimentiert derzeit in Sachen Marken-Diversifikation, wie sich anhand des neuen Markenauftritts für das BMW-Luxussegment ablesen lässt.

Das erste Modell, das unter dem Markennamen CUPRA auf den Markt kommen wird, ist der CUPRA Ateca . Das Design der CUPRA-Fahrzeuge wurde unter der Leitung von SEAT Design Direktor Alejandro Mesonero-Romanos entwickelt. In einem Interview gibt Mesonero-Romanos Einblick in die Markenentwicklung von CUPRA.

Kommentar

SEAT geht mit CUPRA nicht so weit wie die Groupe PSA mit DS, aber weiter als etwa BMW mit ihrem Luxussegment. Mit der Herauslösung als eigene Automarke bieten sich nicht nur hinsichtlich des Produktmanagements ganz neue Möglichkeiten, auch beim Fahrzeugdesign und der Vermarktung kann die Marke, da sie nun nicht mehr dem Branding von SEAT unterliegt, auf ihre spezifischen Markenwerte hin ausgerichtet werden.

Dieser neue spezifische Markenlook zeichnet sich beispielsweise durch einen eigenen Corporate-Font namens CUPRA light aus. Das Markenzeichen lässt mit seiner Tribal-Stilistik keinerlei Verwandtschaft zum SEAT-Markenzeichen erkennen. Bewusst wolle man die klassischen Normen innerhalb der Autowelt sprengen, wie es heißt. Vor diesem Hintergrund wurde ein Farbkonzept entwickelt, bei dem Blau-Grüntöne und Kupfer im Mittelpunkt stehen, zumindest vorerst, denn nichts sei in Stein gemeißelt, wie Chefdesigner Alejandro Mesonero-Romanos im Interview erklärt.

Wenn ein zentraler Markenwert von CUPRA Sportlichkeit ist, wäre die Frage weshalb dies dann nicht im Video (siehe unten) und über die digitalen Medien konsequent kommuniziert wird. Die gezeigten Visuals vermitteln eher Eleganz, Stil, Präzision. Alles ist im Fluss, in Bewegung, allerdings in Zeitlupe, was dem Ziel, die Marke mit dem Attribut Geschwindigkeit aufzuladen, nicht eben förderlich ist. Im starken Kontrast zu den Slow-Motion-Visuals steht ein Logo, das dank Dreiecksform und Tattoo-Ästhetik Angriffslust und Kompromisslosigkeit vermittelt. Eine spezifisch indianische Symbolik vermag zumindest ich nicht zu erkennen. Ebenso gut ließe sich eine Verbindung zu keltischen Zeichen und entsprechenden Gothic-Analogien herleiten.

Fazit: Die gewählten Gestaltungsmittel projizieren ein recht diffuses Markenbild. Denn harmonisch, im Sinne von stimmig/passend, sind Farben, Typographie, Bildsprache und Logo nicht wirklich. So bleibt abzuwarten, wohin sich die gerade geschlüpfte Marke CUPRA entwickeln wird. Gleichwohl eine interessante Idee, das Bildkonzept auf Basis Rorschach’scher Faltbilder anzulegen, um so eine Verbindung zum Logo herzustellen.

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Dieser Beitrag hat 20 Kommentare

  1. Das Logo gefällt mir gut. Es ist in diesem Segment ausreichend eigenständig – insbesondere die Farbgebung ist toll, hebt sie sich doch perfekt von den unzähligen chrom-glänzenden Zeichen der Mitbewerber ab.
    Das Logo transportiert Kantigkeit, Eigenständigkeit, Sportlichkeit, auch eine gewisse Eleganz. Ob das die Autos einlösen, da habe ich angesichts der gezeigten Beispiele allerdings arge Bedenken.

  2. Als das Logo vor einigen Wochen geteasert wurde, war ich als Fan und Fahrer eines CUPRA recht begeistert. Die Farben (Kupfer, Grau-Blau, Anthrazit) gefallen mir persönlich sehr, die Verbindung zum kürzlich vorgestellten SEAT Leon CUPRA R und damit verbundenen Marktausrichtung plausibel.

    Mittlerweile hat sich meine Begeisterung sehr gelegt. In der Anwendung als Emblem (siehe Vorstellung des Ateca) passt es so gar nicht mehr. Vorn im Kühlergrill wirkt es unharmonisch und unsportlich und der Ateca erinnert eher an einen Dacia.
    Hinten ist es noch schlimmer – da ist das Emblem auf den Heckklappenöffner drauf gepappt, der ja noch immer die Form des SEAT-“S” hat. Das sieht einfach nur gruselig aus.

    Tatsächlich hat das Logo wenig sportliche Anmutung. Da war die das bisherige Logo (Zielflagge) wesentlich zielführender.
    Es ist auch völlig frei in seiner Interpretation. Jeder vermag darin etwas anderes erkennen (Gesicht, zwei stilisierte sich kreuzende Männel, jetzt plötzlich ein Indianer-Symbol ???). Laut einem Interview vom Chef-Designer auch völlig in Ordnung und so gewollt! Wie kann man bitte sowas äußern? Als Verantwortlicher für ein Brand und Logo, sollte es doch in meinem Interesse liegen, die dahinterliegende Intention zu transportieren und nicht hinwerfen und „friss oder stirb“.

    Es bleibt abzuwarten, ob die Marke und das Emblem mit einer eigenständigeren Karosserie-Formensprache besser harmonieren oder ob es immer „einfach nur“ ein SEAT mit anderem Logo bleibt.

  3. Dass das Design keine wirklich runde und passende Sache is, hat sich ja schon deutlich raus kristallisiert. Mein erster Gedanke bei dem Logo wäre “Oh, schon wieder so ne chinesische Imitations-Marke…”

    Was ich mich eher Frage, ist warum sie überhaupt eine eigene Marke aus Cupra machen… Denn im Grunde sind das doch nur Sport-Versionen der normalen Seat-Modelle. Ganz im Gegensatz z.B. zu DS oder seit neuestem Polestar, die eigene, andere Modelle anbieten als ihre Mutter-Marken.

    Für mich war Cupra immer so etwas wie die RS-Modelle von Audi. Eben die marken-eigene Sport-Linie. Mit der Abspaltung der Marke sehe ich die Gefahr, dass Cupra in die Reihen der aufgeblasenen Tuning-Marken á la Brabus, ABT und Co. rutscht. Die… nennen wir sie “aggressive” Optik des Logos trägt da zusätzlich bei.

    Nicht dass solche Firmen keine Daseins-Berechtigung hätten, aber das Image einer haus-eigenen Sportlinie und das eines Dritt-Anbieters ist dann doch nicht ganz das gleiche.

  4. Erinnert mich an einen fennek mit großen ohren oder eine sitzende breitschultrige person ohne kopf.
    Kupferbraun auf blau kommt relativ kontrastarm rüber und wird je nach lichtverhältnissen vielleicht übersehen. Könnte in der konkreten anwendung (matt/glänzend) vielleicht besser aussehen als auf dem bildschirm.

  5. Was aus meiner Sicht gar nicht geht ist der PORSCHE Font… .Hier hätte nicht nur mehr Eigenständigkeit, sondern auch mehr Harmonie zur (vielleicht nicht ganz optimalen) Bildmarke gut getan.

  6. Ich finde bei stark symmetrischen Produkten wie Autos ist ein symmetrisches Logo ein absolutes Muss – Volvo z.B. würde ich mir alleine deswegen schon nicht kaufen weil mir dieser schräge Strich die gesamte Front versaut. Die zugespitzte Form spiegelt die – üblicherweise – in der Front zugespitzte Formgebung von sportlichen PKWs wieder. Und die Winkel passen zu den Winkeln der Kühlergrills – das Designer-Herz lacht, Form des Logos passt daher für mich.

    Bei dem Markennamen hätte ich dann aber aufgrund der Form des Logos wenigstens irgendwo im Wort ein X eingebaut – denn das ist was ich im Logo sehe: Ein verändertes X.

    Zur Farbe: Die Farbkombi finde ich durchaus gelungen – der Kontrast lässt jedoch ein bisschen zu wünschen übrig. Ein helleres Blau kann ich mir kaum vorstellen, ein hellerer Kupferton ist nicht mehr Kupfer.

    Aber vor allem kann ich – ähnlich auch wie bei einem asymetrischen Logo auf PKWs – nicht verstehen wie man im Bereich eines farblich stark individuell anpassbaren Produktes wie einem Automobil ein Logo in einer bestimmten Farbe drauf klatscht… Das ist wie mit dem BMW-Logo: blau-weißes Signet auf einer schwarzen Limousine? Ich muss da immer an die Intel-/Komponenten-Logos denken, die auf mit Bedacht ausgewählt Oberflächen von Notebooks platziert werden und die man so schnell wie möglich abnibbeln will.
    Es reicht doch schon, das jedes Fahrzeug zu der Lackfarbe immer Chrom/Silber/Schwarz für Dichtungen/Schreiben/Reifen/Felgen dazu erhält. Vielleicht denkt ihr jetzt “bah bist du langweilig und geradlinig” – mag sein. Aber wer soll denn wohl mit dem Fahrzeugdesign der klaren Kanten und Formen von dem oben dargestellten Cupra zum Kauf animiert werden? Der farben- und experimetierfreudige spielerische Typ kauft sich ‘nen Fiat 500.
    Bei dem Rennwagen-Modell ist das für mich etwas anderes – ein Sonderfall: Da kann es gar nicht ausgeflippt genug sein. Wenn in der Meisterschaft sowieso alles von Logos zugeklebt ist kann keiner mehr ernsthaft von Understatement reden…

    Mir gefällt das Produktdesign von Seat und damit auch von den gezeigten Cupra-Modellen seit je her – das Interieur von Seat hat mich jedoch noch nie überzeugt. Vielleicht ja mit Cupra… Obwohl… Da bin ich vielleicht zu sehr Pedant: Mit der Farbe im Logo nicht!

  7. Aus aktuellem Anlass:

    Der französische Front National will sich gerade umbenennen, in Rassemblement national.

    In jedem Sinne eine schlimme Wahl. Einen Rassemblement national gab es schon von 1941 bis 1944,
    er nannte sich Rassemblement national populaire und “Beschützer der Rasse” und stand definitiv auch für Angriffslust und Kompromisslosigkeit.

    Das Logo damals war auch ein sehr komisches Indianertattoo:

    Die dazugehörige Fahne will ich nicht verlinken.

    So weit weg von Frankreich liegt Spanien nicht.

  8. Ich bin Ingenieur. Ich schaue auf Inhalt. Ich finde alle VW Marke sehen mehr oder weniger ähnlich aus. Diese Marke Rummel ist für mich die gleiche nonsense wie eine Parfum Marke.
    Lass VW doch einfach für Wirschaftlichkeit und Audi für Luxus stehen und fertig.
    Skoda ist doch ebenso gut wie ein VW. Seat ist doch wie Skoda. Cupra ist doch nichts anders als die S-Line bei Audi. Alle Wissen es ist die gleiche Technik. Ist ist nur eine große Verblendung, man fühlt sich mit Zuschauer von The Kardishans verglichen, nämlich Dumm, nur äußerlich orientiert und ohne Inhalt. Ich vermute es gibt genügend die darauf einfallen und sich gerne von der Verblendung mitschleppen lassen. Ich werde nicht behaupten dass ich komplette frei von Verblendungseinfüsse bin. Aber ich versuche es zu vermeiden. Wenn Firmen es allzu deutlich versuchen ist es für mich eher negatief behaftet. Ich zahle für wieder einen teueren Marketing Kampagne statt Inhalte. Ist es alles so schlimm? Verblendung verblödet, und das in große Umfang. Leider.

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