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Corporate Design für die Dänische Volkskirche (Folkekirken)

Die Dänische Volkskirche (dänisch: Folkekirken), die evangelisch-lutherische Staatskirche des Königreichs Dänemark, legt sich erstmals ein Corporate Design zu. Mit etwa 4.5 Millionen Kirchenmitgliedern ist sie mit Abstand die größte Kirche in Dänemark. Mit Hilfe der neuen visuellen Identität soll die Kommunikation verbessert werden. Zudem möchte man herausstellen, dass jede Landeskirche Teil einer größeren Gemeinschaft ist.

Ein einheitliches Corporate Design sei, laut Dänischer Volkskirche, vor allem auch aufgrund zunehmender Mobilität der Menschen sinnvoll: „Früher lebten die Menschen ein ganzes Leben in der gleichen Gemeinde und besuchten die örtliche Pfarrkirche. Heute wechseln Menschen viele Male ihren Wohnort. Deshalb ist es wichtig, die Beziehung zu dem Ort, an dem sie getauft wurden und aufgewachsen sind, aufrecht zu erhalten.“, so würde ich einmal die dazugehörige Pressemeldung übersetzen (Verbesserungsvorschläge herzlich willkommen). Auch die Kommunikation, unter anderem via Brief und E-Mail, würde mit Hilfe eines einheitlichen Logos, das alle Kirchen gleichermaßen repräsentiere, verbessert, heißt es. Dem ist wenig hinzuzufügen.

Auch ohne der dänischen Sprache mächtig zu sein, vermittelt sich die Qualität des Designs, in dessen Mittelpunkt ein an das historische Dagmarkors angelehnte Logo steht. Grundlage für das Logo bilden 9 zumeist christliche Symbole, die in Summe die Vielfalt innerhalb der Volkskirche widerspiegeln sollen. Integriert in eine Kreisfläche werden die Symbole Teil der Gemeinschaft. Die Fläche des Kreuzes bleibt dabei ausgespart. Als Schrift kommt die Französische Renaissance-Antiqua Garamond zum Einsatz.

Ein feines Konzept, wie ich finde, bei dem die Sinnhaftigkeit des Logos nicht nachträglich angedichtet wird, sondern das von einer Idee getragen wird, für die eine visuelle Entsprechung erarbeitet wurde. Wie modern und fortschrittlich das Design für die Dänische Volkskirche ist, wird nach einem Besuch der Schwedischen Kirche wie auch der Norwegischen Kirche klar, die beide jeweils ein Wappen als Erkennungszeichen nutzen. Dem Design ist es zu wünschen, dass während der Implementierung alles glatt läuft.

Die Kosten für die gesamte Entwicklung des Corporate Designs wird mit 1,2 Millionen Kronen, umgerechnet rund 160.000 Euro beziffert. Die Hälfte der Kosten entfielen dabei auf die Implementierung sowie der Erstellung von Design Manuals samt grafischer Toolbox.

Verantwortlich für das Design zeichnet Jacob Jensen Design.

 

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. Die Garamond wirkt hier auf mich selbstverständlich, erfüllt damit ihren Zweck. Die Kirche wird keine Organisation sein der die Schrift gesondert Aufmerksamkeit auf sich lenken sollte.

    Besonders toll finde ich den Symbolkreis in der “Regenbogenvariante”. Insgesamt warm, spielerisch, anheimelnd.

    Mich würde interessieren was Dänen bzw. dänische Fachkollegen zum Entwurf sagen.

  2. “9 zumeist christliche Symbole”

    Es handelt sich hier durchweg um alte, teilweise schon jahrtausende alte christliche Symbole. Das einige dieser Bilder wie Seefahrer-Symbole aussehen, liegt wohl u.A. in der Tatsache begründet, dass die ersten Anhänger von Jesus Fischer waren.

    Der Fisch stammt aus der Zeit der ersten Christenverfolgung und wurde als geheimes Erkennungszeichen unter Christen verwendet (s. Wikipedia)
    Das Schiff steht als Zeichen für die Gemeinde
    Der Anker bedeutet Hoffnung. Gehört neben Glaube (= Kreuz) und Liebe (= Herz) zu den den christlichen Tugenden (s. Wikipedia).
    Dann wäre noch die Taube als Zeichen für den Heiligen Geist.
    Der Rest sollte selbsterklärend sein. Worin der Unterschied zwischen den beiden Kreuzen liegt, ist mir nicht bekannt.

    Gruß
    snenk

  3. Besonders gelungen finde ich, dass das Logo – besonders die Regenbogenversion – an ein Bleiglasfenster in einer Kirche erinnert! Da ist man gedanklich sofort am richtigen Ort!

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