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Coca Cola lässt crowdsourcen

Coca Cola T-shirt Design

Als ich eben die Nachrichten in Sachen designrelevanter Themen durchstöberte, bin ich kurz zusammengezuckt. Auf News.com.au* heißt es, Coca Cola suche Ideen für ein neues Logo. Kann das sein? Coca Cola? DIE Logo-Ikone schlechthin. Kommt nach 126 Jahren nun das erste relevante Redesign? Kaum vorstellbar. Wie sich zeigt, handelt es sich hierbei um ein Missverständnis bzw. wurde schlecht recherchiert.

Tatsächlich lässt Coca Cola derzeit Ideen crowdsourcen und schreibt auf Blank You Very Much / Coke einen Wettbewerb aus. Nicht aber, wie News.com.au berichtet, Logoideen, sondern lediglich Vorschläge für ein T-Shirt-Design. Explizit wird im Rahmen der Teilnahmebedingungen darauf hingewiesen, dass das Logo keinesfalls verändert werden dürfe. Der Wettbewerb läuft noch bis zum 29. Oktober 2012 und ist ausschließlich offen für Bürger der Vereinigten Staaten, warum auch immer. Für den Gewinner stehen 5.000 US-Dollar bereit. Ein lächerlich kleiner Betrag für eine Marke wie Coca Cola.

Was ich in diesem Zusammenhang verwunderlich bis ärgerlich finde, ist der Umstand, dass es von Coca Cola selbst keinerlei offizielle Meldung zu diesem Crowdsourcing-Wettbewerb gibt. Was möchte man erreichen? Wozu das ganze? Warum wählte man Blank You Very Much als Kooperationspartner? Selbst auf der CocaCola-Fanpage auf Facebook gibt es hierzu keine Infos. So darf munter spekuliert werden.

Noch ein Tipp: Wer schon immer alle CocaCola-Logos in Vektorform sein Eigen nennen wollte, und zwar nicht billige Kopien, wie man sie auf den einschlägigen Logoportalen und zuweilen auch auf Wikipedia findet, sondern offizielle Versionen, klickt auf der Wettbewerbsseite auf „Download Templates“. Dazu muss man nicht einmal angemeldet sein.

* gehört zu News Limited und ist damit Teil eines der größten Nachrichtenorgane überhaupt

Dieser Beitrag hat 19 Kommentare

  1. Der Wettbewerb ruft viel Verwirrung hervor. Ein User z.B. bemängelt, es werde folgendes verlangt: BYVM and Coca-Cola want to see your creative reinterpretation and restyling of the classic Coca-Cola icon, andererseits dürfen Logo usw. NICHt verändert werden (klar, Logorichtlinien).

    Es wurde warscheinlich missverstanden. Man sollte das Logo kreativ in Szene setzen, aber nicht verändern.

    Abgesehen davon beschweren sich sehr viele User, dass der Wettbewerb nur USA-Einwohner ist…vielleicht deshalb auch keine offizielle Bekanntmachung, sondern nur Werbung, die vielleicht nur in den USA gemacht wurde (TV Spot, Post, am Produkt). Ist BYVM in den USA bekannter?

  2. Ah, kenne solche Wettbewerbe. Am Ende gewinnt ganz sicher ein Entwurf, wo das Logo doch verändert wurde, wenn auch sicher in sehr kreativer Weise. Naja, warten wir’s mal ab.

  3. @Hans: »So eine Frechheit«? Warum, nur weil der Wettbewerb auf die USA begrenzt ist? Ist doch deren Sache. @Achim: 5.000 $ für einen T-Shirt-Entwurf finde ich jetzt nicht gerade so wenig.

  4. @Hannemann: Du könntest das Logo in der Wikipedia korrigieren ;) Es stammt von einem so genannten Logoportal.

    mars

    PS: Von mir wurde es nicht in die Wikipedia geschleppt.

  5. Ich kann mir schon vorstellen, dass man vorsichtig probiert was am Logo zu tun. Es hat ja auch Schattenseiten mit dem imperialistischen Image.

  6. Coke ist das Getränk der Leute. Also lasst es die Leute mitbestimmen. Das Problem ist nur mal wieder Folgendes: Coca Cola bekommt auf die Weise hocheffizient und quasi umsonst ein Logoredesign, das die Company sonst locker zwischen 250.000 bis 1 Mio Euro kosten würde.

  7. Das Problem bei den ganzen Wettbewerben, Pitches & co. ist doch eigentlich ganz einfach – so lange sich genug Agenturen & Leute finden, die so etwas annehmen, wird es immer Firmen geben, die das ausnutzen.

    Das hat ein bisschen was von “ständig aufs neue über den selben Stein stolpern, statt ihn endlich mal zu beseitigen”. Wenn ich dann immer die Kommentare der ganzen “Fachleute” hier lese, die sich über solche Wettbewerbe brüskieren, kann ich mir ehrlich gesagt immer nur an den Kopf fassen…selbst schuld muss ich da sagen.

  8. Eigentlich ist eine solche Aktion keines Kommentars würdig. Und mehr als ein Kopfschütteln möchte ich mir da eigentlich auch nicht abringen…

    Solche Aktionen gab es schon zu genüge und wird es auch immer wieder geben. Und halt auch immer wieder von Unternehmen, wo man sich nur fragt: “Habt ihr sowas wirklich nötig?!” Am Geld jedenfalls liegt es nicht. Wahrscheinlich würden sogar ähnlich viele Leute mitmachen, selbst wenn es noch weniger Preisgeld gäbe. Aber warum gibt es nur einen einzigen Gewinner bei einer ziemlich großen Anzahl an zu erwartenen Einreichungen?! Das ganze Drumherum – Konzept, Begleitung, Auswertung etc. – des Events kostet das Unternehmen ein Zigfaches vom ausgelobten Preisgeld. Und wenn sie schon so wenig als Preisgeld einsetzen, warum das Ganze dann nicht splitten, sodass sich am Ende zumindest ein paar mehr freuen dürfen?!

    Ich habe mir die Teilnahmebedingungen gar nicht erst durchgelesen. Aber, dass die Teilnehmer all ihre Rechte abtreten, gehört bei Aktionen dieser Art ja zum “guten” Ton.

  9. … das einzige was ein ganz netter nebeneffekt sein könnte, wenn man auf den einzelnen Vorschlag klickt, kann man direkt den Link zum jeweiligen Designer anklicken, quasi eine kleine gratiswerbung … aber warscheinlich habt ihr recht, wer soll den jetzt da lang klicken … das machen doch nur ein paar, das nützt gar nix, ich hör es schon meckern :)

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