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Clausthaler erhält neuen Markenauftritt

Clausthaler Redesign, Quelle: Radeberger Gruppe
Clausthaler Redesign, Quelle: Radeberger Gruppe

Clausthaler, eine zur Radeberger Gruppe gehörende Biermarke, wird derzeit auf einen neuen Markenauftritt umgestellt. Anlässlich des 40-Jährigen Jubiläums der ersten alkoholfreien Biermarke auf dem deutschen Markt wurde auch das Markenlogo überarbeitet.

„Clausthaler. Nicht immer. Aber immer öfter.“ – mit diesem Slogan wurde Clausthaler viele Jahre beworben. Mittlerweile ist der Slogan Geschichte und alkoholfreies Bier, anfangs noch belächelt, längst im Markt etabliert. Mit zahlreichen Kommunikationsmaßnahmen möchte man im Jubiläumsjahr die Präsenz der Marke Clausthaler erhöhen und Biertrinker für den Geschmack begeistern.

Im Rahmen des Redesigns wurden das Markenlogo, Flaschenetiketten, 6-Pack-Verpackungen, Kastendesign und Werbematerialien optisch aufgefrischt. Die größte Veränderung erfuhr dabei die Bildmarke, die nunmehr, ebenso wie der Schriftzug, grünfarben ist. Begleitet wird der neue Markenauftritt von einer nationalen TV-Kampagne auf reichweitenstarken Sendern. TV-Sponsoring, interaktive Social Media-Aktivitäten und eine deutschlandweite Promotion-Tour mit einem Truck runden die Kommunikation ab.

Auszug der Pressemeldung

Das Handwerk des alkoholfreien Bierbrauens ist und bleibt die große Leidenschaft der Clausthaler Braumeister. Diese Überzeugung findet sich jetzt auch im neuen Markendesign wieder: Das Clausthaler Markenlogo fokussiert den Braukessel – das wichtigste Werkzeug eines jeden Bierbrauers – und betont aufmerksamkeitsstark durch den roten „Alkoholfrei“ Schriftzug die Fokussierung auf alkoholfreie Bierspezialitäten. Insgesamt setzt Clausthaler auf ein modernes, reduziertes Design. Zudem haben alle vier Sorten – Clausthaler Original, Clausthaler Extra Herb, Clausthaler Radler und Clausthaler Naturtrüb – einen neuen leuchtenden Farbanstrich zur optimalen Sortendifferenzierung erhalten.

Clausthaler Original 0,33 l Flasche – vorher und nachher
Clausthaler Original 0,33 l Flasche – vorher und nachher

Bei grundsätzlich gleichem Aufbau und ähnlicher Anmutung bewirkt die optischen Überarbeitung zumindest eine signifikante Veränderung: der Hinweis „ALKOHOLFREI“ tritt nun stärker in den Vordergrund. Eine Neugestaltung, die sich also weniger ästhetisch als vielmehr funktional begründet.

Ab Mitte Februar 2019 erfolgt die Auslieferung der Biere im neuen Markendesign. Für das Redesign verantwortlich zeichnet die Agentur DFM – Brand Builders. Im ersten Quartal 2019 kommt derzeit noch ein leicht überarbeiteter TV-Spot zum Einsatz (siehe unten). Ab Mai soll dann ein neuer Spot ausgestrahlt werden, der von Ogilvy Frankfurt entwickelt wurde.

Kommentar

Vierzig Jahre seit Markteinführung sind eine lange Zeit. Von der Präsenz, die Clausthaler noch in den 90er-Jahren hatte, ist die Marke heutzutage weit entfernt. Zudem tummeln sich mittlerweile unzählige alkoholfreie Biere in den Regalen. Und so muss über die Gestaltung der Gebinde kommuniziert werden, dass Clausthaler ein alkoholfreies Bier ist. So lässt sich die stärkere Gewichtung des Hinweises „ALKOHOLFREI“ erklären.

Der Start ins Jubiläumsjahr ist holprig, denn im halbherzig überarbeiteten TV-Spot (siehe unten) kollidiert neues mit altem Markendesign.

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Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Ohje ohje ohje… Das aufgehellte Grau macht das Bier auf den ersten Eindruck billig. Und wirklich “leuchten” tut die Sortendifferenzierung auch nicht. Und schmecken tut’s vermutlich auch nicht.

  2. Schade und erschreckend zugleich ist die Tatsache, daß es nun schon über Jahrzehnte nicht gelungen ist, die Marke Clausthale als “DAS ALKOHOLFREIE” zu positionieren. Wenn man es richtig gemacht hätte, wären die roten “reinquetsch-fähnchen” unter dem schriftzug nicht notwendig. Clausthaler ist ein gutes Beispiel für von sogenannten “Marketeers” kaputgequatschte und kaputtrebriefte Designprozesse. Die Marke ist Kaputt!

  3. Das Design habe ich bei Clausthaler bisher immer als das geringste Problem wahrgenommen. Das Problem ist doch das jedes (und zwar ausnahmslos jedes) alkoholfreie Bier, das von anderen Brauereien in den letzten 25 Jahren auf den Markt gebracht wurde, besser und authentischer nach Bier schmeckt. Vielleicht waren sie vor 40 Jahren Pioniere, jetzt ist es einfach die schlechteste Wahl. Produktrelaunch statt Designrelaunch wär wohl angebrachter. Der rote “ALKOHOLFREI”-Hinweis ist meiner Meinung nach Indiz dafür, dass die Verbraucher das auch so sehen.

  4. Man werfe mal einen Blick auf den internationalen Auftritt von Clausthaler: https://www.clausthaler.com – dort überraschte mich zunächst die sehr frische, moderne Gestaltung von Website und vor allem Bier. Kurz darauf wurde mir klar, dass das deutsche Redesign nicht mehr (oder weniger?) ist als die Anpassung an die internationale Gestaltung. Ganz so radikal, weiss und jugendlich hat man es sich dann hierzulande nicht getraut, aber vor allem Bildmarke und das rote “alkoholfrei” Fähnchen deuten auf eine “Teil-Anpassung” hin. Interessant ist für mich dabei vor allem: Vergleicht man das deutsche alte Etikettendesign mit dem neuen deutschen Design nimmt man eine Modernisierung, also einen zeitgemäßeren Look schon wahr, aber stellt man dieses jetzt wiederrum dem internationalen Clausthaler gegenüber tuen sich optische Welten hinsichtlich des zeitgemäßen Eindrucks auf. Ein ganz so schickes, reduziertes Design traut man dem deutschen Durchschnitts-Konsumenten scheinbar nicht zu. Im internationalen Markt scheint man sich hingegen wesentlich jugendlicher geben und auch die entsprechenden urbanen Zielgruppen ansprechen zu wollen.

    1. Tatsächlich möchte ich behaupten, dass das internationale Design die Art von Auffrischung für die Marke gewesen wäre, die sie auf dem deutschen Markt gebraucht hätte. Den Spot mit altem Glas und neuen Flaschen hätte man besser nicht machen sollen. Zumal der Spot jedwede Dramaturgie/Spannungskurve/Geschichte vermissen lässt. Ich fand die Spots der 90er Jahre echt gut. Das blieb wirklich im Kopf. Da geht es mir wie bei Zalando’s aktueller TV-Werbung. Beliebig und langweilig. Nur die Kick-Off-Spots waren brauchbar und hat man sich bis heute gemerkt. Manchmal ist die Entwicklung im Brand-Marketing hin zu mehr Seriösität leider nur kontraproduktiv.

      1. Da möchte ich dir zustimmen! Clausthaler ist zu seiner Zeit als Rebell im Biermarkt gestartet – quasi ein bisschen als das Enfant terrible der Branche. Das haben sie mutig zur Schau getragen durch die Sache mit dem trojanischen Pferd namens Prinzenbier und über markante Werbekampagnen. Diese Historie wird von Clausthaler auch stolz auf ihrer Website präsentiert, aber übrig geblieben ist vom alten Spirit scheinbar nicht viel, denn sonst wäre genau jetzt der richtige Moment gewesen mal wieder zu überraschen!

        Dank dir Achim, für die Auszeichnung!

  5. Ich versteh vor allem die trostlose, engmachende schwarze Fläche bei der Bauchbinde nicht. Was soll das. Da macht alles so eng, gedrängt und traurig. Ist was mit Omma?

    Viel besser gelöst bei der internationalen Version: Kein trauriges Schwarz; freigestelltes Oval, damit ist viel Weiß gewonnen bei gleicher Papierfläche – das macht offener, frischer. Und tolle grüne Flasche. Alles was ein ALKOHOLFREI braucht.

    Geschmack:
    Dass die neuen Alkoholfreien alle besser als der Erstling Clausthaler schmecken würden, kann ich nicht bestätigen. Genau vor zwei Tagen erst begegnete ich einem Alkoholfreiem, das noch viel schlechter schmeckte. Dumpf, stumpf. Zu dem hätte die schwarze Bauchbinde gepasst.

    1. Bei der Schwarzen Fläche handelt es sich um einen sogenannten “wegdrucker”. Auf einem quadratischen Etikett soll so ein rundes Etikett simuliert werden. Im prinzip ein optiktrick, da man sich keine runde Etikettenform leisten will oder aus technischen Gründen leisten kann.

  6. Das weiß ich. Dieser sogenannte Optiktrick, ein oval gestanztes Etikett vorzutäuschen, funktioniert doch nur in sehr dunklen Regalreihen …^^

    Es sieht einfach sehr dumm-Rosstäuscherhaft aus.

    Eine große Marke, die mit Adjektiven wie “naturbelassen” und “meisterhaft” unterwegs ist, sollte am Produkt selbst und am Packaging keine optischen Tricks betreiben. Am Ende ist der Schaum auch nur vorgetäuscht (mit jeder Menge Stabilisatoren). /Irony off.

    Bei der Binding-Brauerei erwartet der gewiefte Frankfurter aber auch nix anners …

    [Habe jahrelang Bieretiketten gestaltet plus die Kampagnen dazu. Tät ich jetzt nimmer machen , ich schwör …]

  7. Interessant zu erwähnen wäre noch, dass das letzte Redesign grade mal knapp 4 oder 5 Jahre her ist. Eventuell war der Schritt weg vom roten “ALKOHOLFREI” Banner doch kein guter Schritt, wenn es jetzt wieder dahin zurück geht.

    Ansonsten kann ich nur zustimmen, grade auf dem kränkelnden Biermarkt wäre ein mutiger Schritt wie beim internationalen Design vermutlich sinnvoller gewesen, als die für den Endverbraucher kaum wahrnehmbare Änderung. Gerade um jüngere (25+) und gesundheitsbewusstere Zielgruppen anzusprechen, was beim Thema Alkoholfrei nicht unerheblich ist.

  8. Unglaublich, wie gut das internationale Design von Clausthaler daherkommt – das wäre ein Bier, das ich definitiv kaufen würde, falls ich so im Supermarkt präsentiert bekäme (der Geschmack mag auch ein Faktor sein, aber beim Initialkauf entscheidet die Flasche ;–))!

    Wiederum die deutsche Version / Variante würde wohl niemals bei mir im Einkaufswagen landen.

    In den 90ern war ich zwar noch ein Kind, die Werbespots sind aber irgendwie irgendwo noch im Hinterkopf verankert – wir trinken heute VIEL alkoholfreies Bier und switchen oft Marken, haben aber tatsächlich noch NIE Clausthalter gekauft.

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