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Bundesregierung modifiziert Corporate Design und relauncht Webauftritt

Relaunch Bundesregierung.de

Relaunch Bundesregierung.de

Seit Beginn des Jahres zeigt sich die Webpräsenz der Bundesregierung deutlich verändert. Mit dem Relaunch ändern sich Aufbau, Struktur, Inhalt und das Design der Seiten, für das zudem neue Gestaltungsregeln gelten, denn auch das Corporate Design der Bundesregierung wurde modifiziert.

„Deutlich aufgeräumter und optisch klarer“ sei der neue Auftritt, so die offizielle Pressemeldung zum Relaunch. Und tatsächlich will man dem nicht widersprechen, wie auch die Gegenüberstellung von bisherigem Auftritt mit dem neuen Interface sehr schön veranschaulicht. Anstelle eines klassischen, drei-spaltigen Portals tritt eine sehr smarte und auf der Höhe der Zeit befindlicher Webanwendung, die übersichtlicher und auch ansprechender erscheint als der bisherige Auftritt.

Website Bundesregierung

Während die Gesamtbreite von 980 Pixeln sich nach einer Anhebung um wenige Pixel nur unwesentlich verändert zeigt, ermöglicht der Verzicht der linken Navigationsspalte einen deutlich großzügigeren Aufbau. Navigiert wird fortan ausschließlich über die horizontal im Header angelegte Hauptnavigation, die nun per Rollover den Direkteinstieg in die zweite Hierarchieebene ermöglicht.

Was fällt beim Erstbesuch noch auf? Da wäre der Brotkrumenpfad, der sich nunmehr im Footer-Bereich befindet. Ob ihn dort jemand findet? Die Hauptnavigation ist grundsätzlich „sprechend“ genug, die Position innerhalb des Auftritts auch ohne Pfad ersichtlich, allerdings fehlt in letzter Konsequenz die Kennzeichnung des in der zweiten Ebene im Rollover-Menü angewählten Begriffs.

Das kontrastreiche, mit sinnvollen Abständen und Schriftgrößen versehene Screendesign, in dem wohldosiert Bilder zum Einsatz kommen und die Anbindung an soziale Netzwerke nicht, wie so oft, auf Kosten des harmonischen Gesamteindrucks erfolgt, kann man nur als intelligent bezeichnen. Mir jedenfalls gefällt das Interface ausgesprochen gut, vor allem auch dank einer attraktiven Typographie, die spürbar für Akzente sorgt, ohne sich dabei in der Vordergrund zu spielen. Offen gesagt steht ihr das bei einem solchen Webangebot, das derart heterogene Nutzergruppen kennt auch gar nicht zu. Pressevertreter wie Schüler, Politiker wie Politikinteressierter, Senioren wie Menschen mit Hör- und Sehschwächen – jeder muss gleichermaßen angesprochen werden.

Hin und wieder findet sich eine Tabelle, die über eine zu geringe Spaltenbreite verfügt. Hier könnte man noch einmal justieren.

Die Bezeichnung „REGIERUNGonline“ entfällt mit dem vollzogenen Relaunch – eine gute Entscheidung. Das Webangebot heißt nun wie sein Absender schlicht und einfach „Bundesregierung“.

In Bezug auf das Ergebnis der Volltextsuche wäre zu hinterfragen, ob tatsächlich eine sehr große Anzahl von Treffern ausschließlich mit dem Hinweis: „zu viele Ergebnisse“ samt leerer Seite erfolgen muss. Zwar kann man im zweiten Schritt die Suchkriterien weiter einschränken, dass Nutzer jedoch bei einer Suche nach „Merkel“ zunächst keinen einzigen Treffer angezeigt bekommen, ist verwirrend, ähnelt der Aufbau doch grundsätzlich einer Null-Treffer-Ansicht. Die ersten 10 Treffer sollten schon drin sein.

BundesSans neue Hausschrift der Bundesregierung

Hausschrift Bundesregierung

Waren bislang die Neue Demos und Neue Praxis die von der Bundesregierung genutzten Hausschriften, ist es nun die BundesSans, die im neu gestalteten Webauftritt zudem als Webfont Verwendung findet und für ein sehr angenehmes Schriftbild sorgt. Lediglich die BundesSans Bold ist, was die Lesbarkeit betrifft, nicht immer ideal (Ansicht BundesSans Bold). Bisher kam im Auftritt die Verdana zum Einsatz.

Schriftbild Bundesregierung

Der durchweg positive Eindruck in Bezug auf Interface und Nutzerführung wird nur von technischer Seite getrübt. Aufgrund einer fehlenden Link-Matrix verlaufen die bisher in Google & Co. indizierten Seiten allesamt ins Leere. Aus SEO-Sicht der Super-Gau schlechthin. Dass bisher genutzte URLs wie etwa bundesregierung.de/bildungsrepublik 404-Fehler produzieren, darf eigentlich nicht sein.

Auch der Styleguide der Bundesregierung wurde modifiziert. Einige Seiten, wie etwa die zum Thema „Schriften für Online Medien“, werden allerdings erst in den kommenden Wochen auf das neue Corporate Design angepasst.

Betreut wird die Bundesregierung beim Webauftritt von Materna (Design, Frontend-Programmierung, Realisierung) und Aperto (Design, Frontend-Programmierung).

Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise zum Relaunch, Thomas war der erste.

Dieser Beitrag hat 21 Kommentare

  1. “Der Deutschen Bundesregierung angemessen”
    ich weine nur noch. die propagandafront wirkt auch bei den leuten die sie selbst entwickeln.

    Der vertrag von lissabon war illegal, weil das Volk nicht darüber abgestimmt hat. der esm/esfs verstößt gegen den vertrag von lissabon, weil die fremdhaftung gewährt wird.
    der bundestag beschließt einen vertrag, der gegen einen illegalen vertrag verstößt und das bverg segnet es ab.

    wie verstahlt muss man denn bitte sein?
    da kann die site noch so gut sein bei so einer institution muss man einfach weinen.
    leude leude leude

  2. Die Typographie ist schon sehr gelungen. Und sehr lesbar. Auch in meinem Browser.
    Glücklicherweise hat man dafür auch eigene Webfonts und rechtliche Probleme klug umschifft.

    Und die gelungene Hauptnavigation – steht da irgendwo “Über die Bundesregierung, Downloads, Mediacenter, Sitemap”? All diese Dinge gibt es, aber sie stehen nicht „above the fold“. Nein, das ganze Ding ist so gegliedert, dass die kognitive Hierarchie sehr eingängig wirkt. Man hat den Auftritt in Form und Inhalt so weit reduziert, dass weitere Informationen erst auf Anforderung sichtbar werden. Ich bin sicher, Ihr habt die subtil dynamisierten Effekte auf der Startseite gefunden, oder? Denn die „subtle patterns“ sitzen da auch nicht zum Spaß allein.

    Einzig den Pfad im erweiterten Footer zu verstecken, halte ich für gewagt, aber lässlich. Das hält aber den Header sauber, und die Sitestruktur unterstützt entsprechend affirmativ die Flow-Konzeption.

    Ich finde den Relaunch schon ziemlich groß… in allen Details. Umso erschreckender, wenn man mal unbeabsichtigt auf ein externes Link klickt und zum Beispiel beim https://www.bundesfinanzministerium.de/DE/BMF__Startseite/Multimedia/Infografiken-Europa/InfografikenBildergalerieTabelle,param=0.html?__nnn=true landet… (aber im Alt-Tag ist zumindest eine Warnung versteckt). Ich bin gespannt, wie diese Probleme gelöst werden.
    Bis dahin – gefällt’s mir.

  3. Das visuelle Konzept ist schon mal ein gewaltiger Sprung von den 90ern in die Jetztzeit, jetzt sollte man die einzelnen Ministerien und verlinkten Seiten aber noch anpassen. Die Funktion der Gebärdensprache könnte man noch besser in die Videos einbinden, die Funktion der leichten Sprache ist in Teilen überflüssig; Wieso muss man das Wort “Podcast” erst mal als “Videonachricht” übersetzen und die Aussprache erklären – kann man nicht direkt Videonachricht, oder Videoansprache schreiben? Erst mal Exklusion, um dann Inklusion zu verwirklichen, was ist das denn für ein Konzept?

    Ich würde vielleicht unter dem Motto “Flagge zeigen!” mal die Flagge (Und das Wappentier) aus der Unkenntlichkeit etwas größer ziehen.

  4. Gefällt mir ebenfalls sehr gut das (neue und alte) Design. Man kann da nur von lernen. Allerdings würde mich mal interessieren, was der Spaß … UNS gekostet hat.

    Apropos: Das DESIGNTAGEBUCH entdeckte ich erst jetzt. Kam über Twitter.

  5. Wieso nur ist das Logo so klein im Verhältnis zur sonstigen Grosszügigkeit des Layouts. Es wirkt auch nicht plausibel eingebunden in das Layout sondern völlig unmotiviert positioniert, so nach dem Motto: „Zu guter letzt muss jetzt noch das Logo in der fertige Layout integriert werden.“

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