Noch immer wissen wir so wenig über den kreativen Prozess, findet Michael Matthiass, Storycoach, Texter und ehemals Kreativdirektor bei Jung von Matt. Deshalb hat er sich in seinem Buch „Echtzeit: Die Kunst, intuitiv zu denken“ mit der Frage beschäftigt, welche Kräfte in uns, die wir uns als Schöpfer, als „Homo Creativus“ begreifen, wirken.
Intuition, so der in Hamburg lebende Autor, stoße in unserer Gesellschaft auf Ablehnung. Wer die eigene Entscheidung mit Hilfe von Informationen und Zahlen gut begründe, werde ernst genommen. Wer hingegen sagt „Ich hatte so ein komisches Gefühl“, empfange hingegen irritierte Blicke.
Kreativschaffende kennen diese innere Stimme, die einem still zu verstehen gibt, dass es “das” noch nicht ist. Oder eben im Gegenteil: ganz plötzlich entsteht ein intuitives Wissen um Stimmigkeit und Harmonie, das sich noch nicht in Worte fassen, geschweige denn verargumentieren lässt. Diesen Moment, diese Zeit, in der das Gefühl und das Wissen um Echtheit in uns entsteht, geht Matthiass auf den Grund.
„Echtzeit“ nennt Matthiass diesen Moment. Für ihn ist Echtzeit der Schlüsselmoment aller kreativer Arbeiten. „In ihr spricht unsere vielleicht erstaunlichste Fähigkeit mit uns: die Intuition. In der Echtzeit nehmen wir ohne Grund und Begründung buchstäblich zeitlos wahr. Was wir in der Echtzeit wahrnehmen ist tatsächlich echt – ungeschminkt, unbestechlich unfehlbar wahr.“ Michael Matthiass stellt einen Kreativprozess vor, der die Intuition gezielt und vor allem bewusst als das einsetzt, was sie ist: das zentrale Werkzeug unserer Arbeit – Herz und Motor der Ideen-Werkstatt.
„Die westliche Gesellschaft lehrt uns“, so der Autor, „viel auf unsere analytischen Fähigkeiten zu geben, und unterminiert das Vertrauen in die Intuition. Dabei brauchen gute Ideen beides: einen Nährboden, den analytisches Denken vorbereitet, das Loslassen im richtigen Augenblick – und die kluge Bewertung, die nicht immer aus der Ecke des Spielfeldes kommt, wo wir sie erwarten.“
Basisdaten zum Buch
Titel: Echtzeit – Die Kunst, intuitiv zu denken
Autor: Michael Matthiass
Erschienen bei: Verlag Hermann Schmidt
Seiten: 224
Format: 14 x 21 cm, Flexcover
Preis: 29,80 €
Alle Details zum Buch unter typografie.de
Verlosung
Für dt-Leser steht ein Gratis-Exemplar bereit. Schreibe bis zum 21. Februar 20:00 Uhr in einem Kommentar, welche Rahmenbedinungen bei Dir gegeben sein müsssen, damit Du kreative Ideen entwickeln kannst.
An der Verlosung teilnehmen können alle dt-Leser. dt-Leser mit einer Mitgliedschaft, die an dieser Stelle einen Kommentar hinterlassen, haben eine drei mal höhere Gewinnchance.
In meinem Kopf wachsen kreative Ideen am besten, wenn um mich herum ein Nährboden aus Ruhe und Offenheit besteht. Kein Zeitdruck und nur Menschen um mich herum, die eine aufkeimende Idee nicht direkt ersticken.
Sehr interessantes Buch
Ein offener und entspannter Geist. Verkrampftes „unbedingt jetzt wollen“, die Idee erzwingen funktioniert nicht so gut. Spielerisch und neugierig sein und ungewöhnlichen Gedanken folgen führt hingegen zu überraschenden Kreationen.
Ruhe, möglichst keine anderen dringenden Verpflichtungen und genau das richtige Maß an Ablenkung / Zerstreuung. Und die passenden Werkzeuge und Herangehensweisen aus der Kreativitätstechnik.
Intuition beschreibt es ganz gut. Jeder kennt es, dass der Kunde direkt neben einem sitzt und nicht versteht wieso man Dinge tut. Nur nur technisch sondern vor allem formalästhetisch.
aus meiner sicht rahmen ein tragfähiges briefing
und solides handwerk kreative ideen.
persönlich würde ich kreativität dabei eher als denk-
und intuitivität als -handlungsweise -der kunst kunst
zu schaffen- betrachten…
jedoch ein sehr interessantes neues buch aus mainz.
nach dem legendären kriebeln im kopf – in jedem fall
ein gewinn_
Bewegung, Musik, Freiraum.
Kreativität entsteht im Dialog mit sich oder mit anderen. Ich brauche vor allem eine schamfreie Gesprächsatmosphäre.
Gute Musik auf die Ohren und sonst keine Ablenkung. Dann wird recherchiert und Stimmungen eingefangen. So komme ich zu einem guten Ergebnis.
Kreativität fließt bei mir viel durch Wissen und Fakten. Wikipedia ist eine unglaublich große Inspirationsquelle für mich. Aber um kreative Ideen zu entwickeln brauche ich Zeit, Zeit um raus zu gehen, zu lesen und die Ideen in meinem Kopf zu visualisieren.
Wichtig für meine Kreativität und Intuition sind:
– Eine klare Aufgabenstellung. Eine klare Wunschvorstellung für das Ziel.
– Die Fähigkeit, die Sichtweise der zukünftigen Benutzer:innen einnehmen zu können.
– Eine ruhiges Arbeitsumfeld. Die Muße sich voll und ganz auf das Projekt zu konzentrieren.
“Eine klare Aufgabenstellung. Eine klare Wunschvorstellung für das Ziel.”. Das ist so ungefähr das größte Gift für Kreativität. Start from the scratch, komplett konträre Sichtweisen eingehen, oftmals vermeintliche Abfallprodukte werden plötzlich zu kreativen Ideen usw.
Wir als Kreativagentur sagen gerade die klare Aufgabenstellung ist meistens hinderlich für den WIRKLICH kreativen Prozess. Und damit meine ich nicht kreativ ein Logo zu entwerfen, sondern wirklich “anders” zu denken.
Voller Bauch, halb-volles Glas Chianti, Musik, spitzer Bleistift … und schon fliegen einem die Ideen zu.
Eine nahende Deadline: die beste Ausgangslage für Kreativität :)
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Ich habe soeben die Verlosung des Buchs vorgenommen. Bis auf dt-Leser Ole sind alle dt-Leser auf die Frage eingegangen. Dankeschön für Euren Input. Wie man sieht, gibt es kein Patentrezept in Sachen „Kreativitätsbooster“. Der ein braucht Ruhe, die andere Bewegung. Jedenfalls…
Über das Gratisexemplar „Echtzeit“ freuen darf sich:
Wiebke
Ich wünsche Dir, liebe Wiebke, viel Spaß mit der Lektüre.
Und allen anderen recht herzlichen Dank fürs Mitmachen!
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