Auf meinen Tisch liegt das Buch „Dieter Fuder, Der Funke der Semantik“. Angst vor der Designtheorie, wie sie im einleitenden Kapitel thematisiert wird, darf man bei diesem Buch in der Tat nicht haben.
Über zwei Semester beschäftigte sich ein Seminar im Fachbereich Design der Fachhochschule Düsseldorf mit der Recherche und Aufarbeitung der Forschung und Lehre von Professor Dr. phil. Dieter Fuder, der seit 1979 bis zu seinem Tod 2011 als Designtheoretiker und Medienwissenschaftler an der FH-Düsseldorf tätig gewesen ist.
„Für alle, die ihn persönlich kannten, birgt das unter der Leitung von Irmgard Sonnen sensibel gestaltete Album einen reichhaltigen Fundus mit zauberhaften Erinnerungsmomenten.“, wie es im entsprechenden Pressetext heißt. Und genau das ist das/mein Problem. Als jemand, der Dieter Fuder bis dato nicht gekannt hat, finde ich keinen Zugang. Unvermittelt wird der Leser auf Fuders theoretische Betrachtungen, Ansichtsweisen, Gedankensplitter und seine „Fabulierkunst“ losgelassen. Trotz Affinität zum Thema und wirklich erstklassiger Buchgestaltung vermag das Buch nicht, mich in seinen Bann zu ziehen.
Gerne möchte ich mein Rezensionsexemplar innerhalb der dt-Leserschaft verlosen. Wer bis zum 26. Juli, 22.00 Uhr einen Kommentar mit einem Linktipp zum Thema Designtheorie anheftet, nimmt an der Verlosung teil. Damit das Buch in die richtigen Hände gelangt: Bitte nur kommentieren, wer sich mit derlei Gedankengängen beschäftigen mag:
„Dass die formalisierten Kunstsprachen nicht letzte ordnende Metasprache sein können, erweist sich daran, dass ’die Idee der Kalkülsprache mit der Selbstreflexion der Sprache nicht vereinbar ist’. Bedarf intersubjektive Kommunikation als Bedingung ihrer Möglichkeit der metareflexiven Verständigungsmöglichkeit, so bedeutet das Verbot der Selbstrückbezüglichkeit der logistischen Sprache, etwa in der Typentheorie Russels, eben die Unmöglichkeit, Sprache so zu gebrauchen, ’dass zugleich damit auch eine Verständigung über den Gebrauch erarbeitet wird’.“
Dieter Fuder
Der Funke der Semantik
Designtheorie als Erkenntnismethodik
- hg. Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Design (design.fh-duesseldorf.de),
- Irmgard Sonnen
- Rasch-Verlag, Bramsche 2013
- 21 x 28 cm, 240 Seiten, 256 Abbildungen, Hardcover
- isbn 978-3-89946-199-2
- EUR 30.-
Ebenfalls eine interessanter Blog mit einer umfangreichen Sammlung zur Designforschung im Allgemeinen ist dieser:
https://www.designmethods.de
ich würde mich über das buch auch sehr freuen. fuder war auch mein dozent. nicht selten habe ich herzlich über seine tiefgründigen witze schmunzeln müssen.
eine interessante, theoretische beleuchtung des themas “goldener schnitt” von dr. dr. ruben stelzner “der goldene schnitt – das mysterium der schönheit: https://www.golden-section.eu
ein philosophisches essay zum thema qualität und ästhetik.
Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten
bereits für 2€ gebraucht zu kaufen.
Kann ich gebrauchen und möchte ich haben. Klingt spannend, irgendwie ein textliches und visuelles Mash-Up aus Sprachphilosophie, Fundamentalontologie und Grafikdesign. Russel, Heidegger, Aicher. Metahaven arbeiten an ähnlichen Schnittstellen, glaube ich, und zwar hier: metahaven.net – Vielleicht in dem Zusammenhang auch nicht uninteressant: Die Unwahrscheinlichkeit der Kommunikation
Diese Seite bietet einen idealen Fundus an nützlichen Links und informativen Themen:
https://www.designlinks.de/designtheorie/
Das Buch interessiert mich auch sehr. Hier gibts einen Blog, der nicht mehr upgedatet wird, aber doch ganz gute Ansätze bietet https://designtheorie.twoday.net/
Das Buch scheint sehr spannend zu sein. Gern würde ich mich selbst davon überzeugen.
Unter dem folgenden Link verbirgt sich eine ebenso interessante Auseinandersetzung zum Thema Designtheorie – ebenso mit hintersinnigem Humor zu lesen.
https://www.burg-halle.de/design/designwissenschaften/publikationen/details/a/design-dilettant-dilemma.html
Ich versuche mal ein knappen Pro-Contra-Kommentar: Eher schwach finde ich die “Designtheorie und Designforschung” von Brandes et al. (2009) (https://www.amazon.de/Designtheorie-Designforschung-Reihe-Design-studieren/dp/3825231526). Da für inhaltliche Kommentare hier etwas wenig Platz ist: Vor allem finde ich es seltsam, wenn ein Buch über Designtheorie und Designforschung formal alles andere als überzeugend ist und offenbar nur ein “Design um des Designs willen” versucht wurde, anstatt ein ansprechendes und übersichtliches Lehrbuch abzubilden. Inhaltlich wird vor allem deutlich, wie weit Theorie und Praxis im Design offenbar (noch?) auseinander sind.
Aus meinem persönlichen Forschungsinteresse heraus kann ich dagegen das Buch “Uncredited” von Solana/Boneu (2007) besonders empfehlen, dass sich mit Filmvorspännen beschäftigt. Hier wird vor allem deutlich, wie sehr der Filmvorspann eben eine Design-Disziplin ist, eine interessante Verbindung von Design und Film. In dem Zusammenhang ist auch eine sehr gute Website zu dem Thema zu nennen: http://www.artofthetitle.com, auf der filmische Titelsequenzen teilweise sehr informativ vorgestellt werden.
Das Design der Gesellschaft, insbesondere der Essay “Interphänomenalität”: https://www.amazon.de/Das-Design-Gesellschaft-Kultursoziologie-Designs/dp/3837614832
Dieses Buch zu dem Thema könnte ich empfhelen: https://www.be-design.info/52/Publikationen/Designtheorie_und_Designforschung.htm