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BTHVN 2020 – ein Markenzeichen für das Beethoven-Jubiläumsjahr

Die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) werfen ihre Schatten voraus. Vor wenigen Tagen haben der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen, die Beethovenstadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis das Gestaltungskonzept für alle mit dem Jubiläum in Verbindung stehenden Projekte und Aktivitäten vorgestellt.

Die Feierlichkeiten werden ihren Auftakt am 16. Dezember 2019 erleben und am 17. Dezember 2020, Beethovens 250. Tauftag, ihren Höhepunkt erreichen. Die derzeitige Bundesregierung hatte das Ereignis bereits 2013 im Koalitionsvertrag (bundesregierung.de) zur „nationalen Aufgabe“ erklärt. Viereinhalb Jahre vor dem Jahrestag beginnt mit dem Launch der Website BTHN2020.de und der Präsentation des visuellen Erscheinungsbildes nun die Vermarktung.

Auf BTHVN2020.de können Bürgerinnen und Bürger, Vereinigungen, Institutionen und Unternehmen die aktuellen Entwicklungen unter #BTHVN2020 verfolgen und diskutieren sowie eigene Ideen entwickeln. Wie es heißt, ist eine breite öffentliche Beteiligung ausdrücklich erwünscht.

Entwickelt wurde die Marke BTHVN 2020 vom Beethoven-Haus Bonn und Jung von Matt / brand identity mit Hilfe und auf Initiative des Kommunikationsexperten Helmut Andreas Hartwig.

Beethoven 2020 Logos

Kommentar

Ludwig van Beethoven war schon eine Marke, als es Branding noch gar nicht gab. Seine Musik ist unverwechselbar, die „akustische Identität“ seiner Werke einzigartig. Sein Name hat weltweit Klang, die Handschrift zur „Neunten“ gehört zum Weltdokumentenerbe der UNESCO und seine wilde Haarpracht, wie sie vom Maler Joseph Karl Stielers auf die Leinwand gebracht wurde, ist eines seiner Markenzeichen.

Auf bthvn2020.de wird das Logo „BTHVN 2020“ als „Liquid-Branding-Konzept“ beschrieben, womit die Flexibilität und Variabilität gemeint ist, die das Logo mitbringt. BTHVN fungiert als Stanzform, die die unterschiedlichsten Hintergründe in sich aufnehmen und auf diese Weise jede beliebige Farbe annehmen kann. Die Aussage, das Logo sei beliebig veränderbar, geht dann allerdings doch etwas weit, denn natürlich sollten Anwender die Schriftart der Wortmarke nicht modifizieren.

Früher galt: Markenzeichen müssen faxfähig sein. Heutzutage ist hingegen Hashtag-Kompatibilität gefragt, wenn es um Marken geht. Der Umstand, dass Beethoven einige seiner Partituren mit dem Kürzel „BTHVN“ signierte, war für die verantwortlichen Initiatoren und Kreativen der Anlass, daraus die Marke „BTHVN“ zum Leben zu erwecken. Aus meiner Sicht eine überzeugende Logoarchitektur und ein zeitgemäßes, da flexibles CD-Konzept.

Für mich überraschend: lediglich die Wortmarke „BTHVN“ genießt Markenschutz (siehe DPMA-Eintrag), die Form des Logos selbst nicht.

Mediengalerie

Weiterführende Links

  • bthvn2020.de
  • „Beethoven 2020“ Auftaktpräsentation für ein nationales Jubiläum | bundesregierung.de
  • Beethoven 2020 | bonn.de

Dieser Beitrag hat 33 Kommentare

  1. Beethoven heißt Beethoven und eben nicht BTHVN 2020
    Bach nennt als Jubiläumsmarke auch nicht BCH 2014

    Hat keinerlei Mehrwehrt und schafft auch kein Interesse/Spannung – zumindest bei mir.

    Ahoi.

  2. Naja,

    ruhig auch mal in das Video (2:37) schauen.
    Diese mega gehypte Hashtag-Kurzschreibweise hat schon der Herr Beethoven für sich entdeckt.
    So sehr respektlos scheint mir das dann nicht.

    Zu dieser fetten Typo: Wenn doch das Konzept dahinter darauf basiert, dass die Wortmarke wie ein Stencil über Bildern liegt, gibt es doch keine wirklich andere Wahl, als die Schrift fett zu setzen.

    Ich sehe das als eine ästhetisch schöne Arbeit – vor allem im ersten Anwendungsbeispiel.

    Sicherlich, seine original Signatur ist auch schick. – Aber ganz ehrlich, die original Handschrift einer historisch wertvollen Person als neues Logo zu adaptieren ist bald so alt, wie die Signatur selbst.

    Nein, ich bin sicher kein Fanboy.

    Grüße Jochen

    1. @ Jochen: Auf den Punkt getroffen. Ich finde es ebenfalls gelungen und – wenn man sich für diese Systematik das Portrait im Logo so zu verwenden entscheidet – muss man eine fette Schrift verwenden. Der Ansatz, den Schriftzug Hashtag-Kompatible zu machen ist zeitgemäß und natürlich keinesfalls respektlos – löst bei (geistig) alten Menschen natürlich einen Abwehr-/Beiß-Reflex aus.

      Aber, wie immer, den ewig Meckernden, die sich nicht mal zwei Minuten mit einer Materie auseinander setzen, kann man es schlicht und ergreifend nicht recht machen. Lustig, wenn sich z.B. ein Kommentator (difo) über Bthvn2020.de echauffiert und Beethoven2020.de als URL fordert – es aber nicht schafft mal zu prüfen, ob diese Adresse evtl. ebenfalls läuft. Man weiß, was man von solchen Kommentaren zu halten hat.

  3. Zum 350. Geburtstag dieses wichtigen und weltweit bekannten Komponisten, meint man also aus Beethoven eine international kompatible Marke machen zu müssen. Platzsparend wird dafür sein Name entstellt, indem man alle Vokale entfernt. Ich glaube jeder hat schonmal Wörter abgekürzt, auch schon vor der Zeit von SMS und Twitter. Dass das bei Beethoven jetzt als etwas ganz besonderes hervorgehoben wird, er sogar als Vorreiter dieser lückenhaften Schreibweise genannt wird, find ich da schon recht lustig. Nicht falsch verstehen. Natürlich muss auch der Kulturbetrieb durch ein auffälliges Corporate Design auf sich aufmerksam machen. Doch sollte bei einem Jubiläum die Ehrung des Künstlers und seiner Werke mit einem angemessen Schriftzug an erster Stelle stehen.

  4. Gibts eigentlich Logos, die hier nicht als ideenlos, plump, beliebig und austauschbar bezeichnet werden?

  5. > T101: wer das auch sein mag:
    die oft hier vorgestellten Arbeiten sind oft sehr schlecht;
    mehr kann ich dazu nicht sagen.

    1. Ich vermute, dass ihr nie wirklich schlechte Arbeiten gesehen habt? Oder was veranlasst euch zu so einer Aussage?
      Denn der Großteil der hier vorgestellten Arbeiten stammt von teils angesehen Agenturen und teils von kleineren Agenturen, die sich trotz aller Kritik hier und da doch oft immens viel Arbeit gemacht haben und auch fast immer Gründe erkennen lassen, weshalb die Arbeiten in der dargestellten Art und Weise erfolgten. Dies als vorrangig schlecht zu bezeichnen ist meines Erachtens völlig daneben.

      Es ist verdammt einfach zu kritisieren, es ist schwierig konstruktive Verbesserungsvorschläge zu machen. Am allerschwierigsten ist jedoch es jedem Recht zu machen.

      Meine Meinung ist, dass die meisten Arbeiten ergebnisorientiert und praxisnah gut funktionieren, auch wenn sie euren Geschmack nicht treffen.

  6. Laut Manual gibt es (natürlich) eine faxbare Strich-Version :)

    Zum Eiffelturm: Das Logo darf von jedem Veranstalter verwendet werden, der etwas zum Beethovenjahr macht. Im Manual ist u. A. die Philharmonie de Paris als Beispiel für Kooperationspartner aufgeführt.

    Mir gefällt es ganz gut. Die vielen Anwendungsbeispiele im Manual und auf der Website finde ich in der Gesamtschau recht überzeugend.

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