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BRISANT im neuen Design

BRISANT Logo, Quelle: ARD
BRISANT Logo, Quelle: ARD

BRISANT Logo, Quelle: ARD

Seit letzter Woche sendet das ARD-Infotainment-Magazin BRISANT im neuen Design. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der vom MDR produzierten Sendung erfolgte der Umbau in ein vollvirtuelles 360-Grad-Studio.

Im Januar 1994 ging BRISANT das erste Mal auf Sendung. Seitdem wird montags bis freitags am Vorabend über Promis, Royals, Modetrends und Tipps berichtet. Das letzte große Redesign des ARD-Boulevardmagazins fand im Mai 2010 statt. In diesem Jahr nun hielt im Studio in Leipzig die Green-Box-Technik Einzug. Die Moderatoren bewegen sich im virtuellen Raum. Einzige Möbel im Studio sind ein Tisch und ein Sofa, das, dank der neuen Technik, zu schweben scheint.

BRISANT – neues Studio (2019), Quelle: ARD
BRISANT – neues Studio (2019), Quelle: ARD

Mit dem Motto „news meets glam” startete BRISANT ins Jubiläumsjahr. Das On-Air-Design sei die konsequente Umsetzung dieses Mottos, wie der MDR im Rahmen des Relaunchs erklärt. Das in zwei Etagen unterteilte virtuelle Studio samt „Showtreppe“ schaffe eine völlig veränderte Optik, dank derer Zuschauer in die vorgestellten Themen eintauchen könnten. Die Farbe Rot stehe dabei für News und Ratgeber, und Magenta für „BRISANT prominent“ – diese Zuordnung schaffe Orientierung. Das neue Design sei „strahlender, moderner, einfach freundlicher“, so Kamilla Senjo, eine der Moderatorinnen.

Zum neuen Design von BRISANT gehören auch eine veränderte Typografie, leuchtende Farbverläufe und organische Formen, die für einen edlen Look sorgen sollen. Die erste Sendung im neuen Design wurde am 4. November ausgestrahlt. An der Neugestaltung haben die folgenden Agenturen mitgewirkt: BDA Creative (Screen Design), Billionpoints, Jürgen Bieling (Set Design) sowie Massive Music (Sound Design).

Kommentar

Puh … das ist … bunt und wild. Ich vermag offen gestanden keinen roten Faden innerhalb des Designs zu erkennen. Kräftige Versaltypo in Schwarz, Weiß, Rot (auf Instagram Schwarz, Weiß, Lila) auf der einen Seite und das Studiodesign mit Wendeltreppe, Farbverläufen und Linienmustern auf der anderen sind formalästhetisch derart unterschiedlich, dass der Eindruck entsteht, als wolle man (mindestens) zwei separate Marken kommunizieren. Was fehlt, ist vor allem Konsistenz, ein wiederkehrendes Element, das Identität stiftet.

Das virtuelle Studiodesign samt marmorierter Wendeltreppe und schwebender Sitzfläche erzeugt eine extrem künstliche Kulisse. Die Moderatorinnen werfen keinerlei Schatten und wirken wie Fremdkörper. Beim Modellieren der Treppe hat man Physik und Statik einfach mal ausgeblendet – ein digitales Ungetüm, das jegliche Formschönheit vermissen lässt. Auch wenn die Moderatorinnen die geländerlose Konstruktion nicht herabstürzen können, wird einem als Zuschauer beim Anblick Angst und Bange. Dass der neue Look auf Facebook bei den Zuschauern überwiegend auf Ablehnung stößt („schrecklich“, „zu kalt“, „zu spacig“, „zu unruhig“), ist auch aus fachlicher Sicht nachvollziehbar.

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