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BraufactuM – Bierkultur trifft Designkultur

Braufactum Bierkultur Design

Die Oetker-Gruppe lanciert eine neue Marke, mit der eine neue Form der Bierkultur etabliert werden soll – BraufactuM. „Was unter diesem Etikett präsentiert wird, vereint erlesene Aromen, zelebriert neue Geschmackswahrnehmungen und macht Biertrinker zu Gourmets“, so heißt es in der Pressemeldung. Ich möchte den Markenauftritt von BraufactuM, der von der Agentur Flaechenbrand entwickelt wurde, und das Design an dieser Stelle vorstellen. Bier einmal völlig anders inszeniert.

Braufactum Bier Faschen

Gemeinsam mit dem Unternehmen Internationale Brau-Maufacturen GmbH entwickelte Flaechenbrand das erste Grundgerüst für BraufactuM. Nach einigen Wochen der Zusammenarbeit, reifte die Idee bis schließlich das finale Konzept vorlag. Die Wiesbadener Agentur hat im Laufe der Jahre zahlreiche Projekte im Getränkesegment realisiert, unter anderem für Schöfferhofer und die böhmische Traditionsmarke KruÅ¡ovice.

Braufactum Bierkultur Label

Ein wesentliches Gestaltungselement sind Perforationslinien, die sich an eine Briefmarken-Optik anlehnen. Sie grenzen die Farbflächen von einander ab.

Braufactum Logo

Im Markenlogo sind zwei Braumeister dargestellt, die gemeinschaftlich in einem Maischefass rühren. Die Hervorhebung des M soll BraufactuM als Manufaktur für besondere Biere positionieren. Als Hausschrift kommt die „Thesis The Serife“ zum Einsatz, die im Schriftzug des Logos leicht modifiziert wurde. Ergänzt wird das Schriftenkonzept von der schmal laufenden „TASSE“, der ITC American Typewriter sowie der Thesis The Serife Semi-Light als Fließtext.

Braufactum Produktpalette

Bei der Entwicklung des Designs orientierten sich die Kreativen an der folgenden Kernbotschaft: Hochwertigkeit & Genuss, Verbindung aus alter Handwerkstradition und Innovationsgeist sowie Erfahrung & Kreativität. Damit wird in etwa das Wesen der Marke beschrieben, deren visueller Auftritt eine gestalterische Symbiose aus maskulinen und femininen Elementen darstellt.

Braufactum Etikett

Nahezu alle Ausgabemedien sind auf dem Papier „Evergreen“ von IGEPA gedruckt, das über eine deutlich sichtbare und fühlbare Struktur verfügt. „Wir haben uns bewusst für dieses Papier entschieden, um den authentischen “Manufaktur”-Charakter der Biere und der Marke zu unterstützen“, so Friedrich Detering, Geschäftsführer von Flaechenbrand. „Es handelt sich bei den Bieren von BraufactuM nicht um industriell gefertigte Hochglanz-Produkte und dieser Umstand soll sich in der gesamten Produktausstattung widerspiegeln. Hier ist das Papier inklusive dem haptischen Erleben der Beginn des Erlebens der Markenwelt“.

Braufactum Verschluss

BraufactuM verschreibt sich der Mission, eine neuartige Bierkultur zu begründen. Hier sehen die Macher gute Chancen, dass Bier als Genussmittel – analog zur Historie des Kaffees – einen Wandel vollziehen wird. Das Design unterstützt diesen Anspruch. Es stellt das Konsumgut Bier einmal völlig anders in Szene. Kein Vogelzwitschern, keine Wald- und Wiesenidylle, keine Kumpeltypen, die gemeinsam grillen oder Fußball schauen und auch keine Wasserperlen, die sich auf der Bierflasche bilden. Schön, dass hier eine Nische abseits branchentypischer Klischees besetzt wird. Die Markeninszenierung von BraufactuM ist ganz nach meinem Geschmack.

Dieser Beitrag hat 77 Kommentare

  1. Auch wenn ich es schon pepostet habe schreibe ich es nochmal: mir ist aufgefallen, dass Bilder/Fotos als GIFs exportiert wurden. Ich bin darauf gestoßen weil ich neugierig war mit welchem Farb-Profil die Jungs von Flächenbrand exportieren. Siehe da, alles GIFs. Meiner Erfahrung nach sind Fotos als GIFs wesentlich größer als JPGs. Gibt es da vielleicht andere Gründe für GIF – was meinen die Webdesigner unter euch dazu?

  2. @ Achim

    lieber Achim meine meinung fußt auf einer subjektiven grundlage,
    nicht mehr und nicht weniger wie deine…

    folgend ein beweis:

    mich würde interessieren, auf welcher grundlage deine behauptungen fußen? sofern du von dir selbst auf die masse schließt, dann wird dich sicherlich überraschen, dass es sehr wohl KEINE zielgruppe für die hier vorgestellten produkte gibt, wie auch einige kommentierer bestätigen, die sich, ebenso wie ich, von dem design und der markeninszenierung NICHT ANGESPROCHEN fühlen und sich einen kauf NICHT VORSTELLEN können. Unsicherlich ist ob DIESE zielgruppe überhaupt existiert, weil das preisniveau sehr hoch ist und das design nicht der Erwartungshaltung vieler Biertrinker entspricht. eben DAS macht es ja auch, wie Gerald treffend anmerkte.

    ich fühle mich jedenfalls nicht angesprochen, weil ich a) design allgemein sehr schätze, b) DIESES design AUCH SEHR schätze (abgesehen von der perforation) und c) gelegentlich (und das ist keine floskel ;-) ein „gutes“ bier schätze, etwa ein augustiner, ein irisches kilkenny oder ein bier aus den schwäbischen zoller-hof-brauerei. wein trinke ich hingegen gar nicht. etwas wie BraufactuM findet voraussichtlich im markt kein platz.

  3. @ Juri + Achim

    In feinen Gaststätten (hierzulande, in Dubai, Moskau etc.) gibt es neben Wein und Champagner in 3-stelliger Preisklasse auch Wasser in 2-stelliger Höhe. Hier kann ich mir dieses Bier (Obacht … subjektiv) sehr gut vorstellen. Deutsches Qualitäts-Bier mit offiziellem, auswendig lernbarem Bouquet – das könnte für viele Gastronomen interessant sein – und man stelle sich den Gewinn vor. Sicherlich wird es für diese hübschen Flaschen auch schicke Mini-Eiskübel geben ;)

    Ich gehöre nicht zur Zielgruppe die dieses Bier zuhause horten oder unterwegs bestellen wird. Aber probieren werde ich es sicher einmal und wie sich meine Gruppenzugehörigkeit dann wandelt oder nicht lasse ich offen :)

  4. @juri Anstatt meinen Kommentar ein zweites Mal zu posten (wozu eigentlich?), hätte ich es interessant gefunden, dass Du schreibst, was genau aus Deiner Sicht „versagt hat“. Auch im zweiten Kommentar schreibst Du leider gar nichts.

    Im Gegensatz zu Dir behaupte ich nicht, dass das Produkt einen Erfolg haben wird. Ich wünsche es ihm. Das ist ein Unterschied zu der von Dir formulierten Äußerung. Zu sagen, die Marke hätte perse keine Chance, ohne dass diese Meinung nähere Erläuterung erfährt, reicht mir nicht. Ich muss Dir sagen, da machst Du es Dir schon ein bisschen einfach. Design und Markenführung ist niemals einfach.

    bier kann klassisch oder hipp sein

    Es ist ja nicht so, dass es nur Schwarz oder Weiß gibt. Auch das ist zu einfach gedacht. Natürlich spricht die Marke nicht jeden an. Wenn man mich fragt, gut, dass es so ist. Das Design und die Inszenierung spricht genau diejenigen an, die angesprochen werden wollen. Dass es diese Menschen gibt, zeigen, wie schon erwähnt, viele der aufgeführten Kommentare.

  5. Gekonnt und stilsicher bis ins letzte Detail. An sowas muß man als Designer einfach seine Freude haben.

    Über Marktchancen, Zielgruppen, Sinn und Unsinn kann man lange diskutieren und spekulieren. Nimmt man trotzdem einfachhalber mal an, dass die Verantwortlichen das ausführlich getan haben und konzentriert sich auf das hier vorgestellte Design, dann kann man zu dem Schluß kommen, dass BraufactuM in dieser Hinsicht bestens ausgestattet ist.

  6. „macht Biertrinker zu Gourmets“

    LOL. Nunja, mancheiner badet eben in Eselsmilch, isst Fischeier und rohe Schalentiere in rauhen Mengen oder streuselt sich Blattgold in den Schampus. Wer Qualität am Ettikett bestimmt hat bestimmt ein paar Hundert Euro übrig für die Kiste Flaschenbier..

    „Mehr Schein als Sein“ ist meine Bewertung.

  7. Ich sag mal, abwarten und Bier trinken.

    Warum nicht? Warum muss Bier immer diese hopfige Grün auf dem Etikett haben, silberunterlegten Hintergrund oder Gold und dieses klobige Outline-Ährengekröse? Angeblich weil nur so der Biergeschmack rüberkommt. Einer meiner ersten Jobs in der McCann, als ich dort noch Welpe war, waren Bieretiketten. Waren ganz schön anstrengend, die als fester Goldstandard verfassten Bieretikettregeln. Würde es gern sehen, ob es doch anders geht. Ich warte ab. O. k., es scheint recht weinig der Auftritt (vor allem die Flaschenform) und die Typo ist wie die von teueren Zigarren, dennoch…

  8. »Biobrause? Wer soll denn sowas kaufen?« – Markterfolg: gewaltig
    »Minikaffeeportiönchen zu Mondepreisen in stylishen Kapseln? Sowas kauft doch keiner!« – Markterfolg: unfassbar
    Könnte man quer durch alle Branchen und Lebensbereich fortsetzen.

    Der Markt für ein solches Produkt ist in jedem Fall vorhanden – wie für so vieles. Ob er DIESES Produkt annimmt ist offen, wie groß dieser Markt dann tatsächlich ist, und ob sich das ganze rechnet, das weiß aber absolut NIEMAND vorher. Weder im positiven, noch im negativen. Wenn so etwas verlässlich berechenbar wäre, gäbe es nur noch Markterfolge, keine Flops mehr.
    Man kann basierend auf vorhandenen oder speziell zu diesem Zwecke erhobenen Daten Einschätzungen und Prognosen wagen. Mehr nicht.

    Sieht ordentlich aus – erinnert mich teilweise ein wenig an den Stil von Beinert – und ist defintiv mal was anderes. Ob es ein Erfolg wird? Keine Ahnung. Aber wer nicht wagt…

Kommentare sind geschlossen.

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