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Beyerdynamic erhält neue visuelle Identität

Beyerdynamic Bildmarke
Beyerdynamic Bildmarke

Beyerdynamic Bildmarke

Beyerdynamic, 1924 in Berlin gegründet, erhält eine neue visuelle Identität. Der Hersteller von professionellen Audioprodukten präsentiert sich im Umfeld der IFA 2018 mit neuem Logo.

Auf der diesjährigen IFA launchte der in Heilbronn ansässige Akustikspezialist vor wenigen Tagen nicht nur eine neue Produktpalette, auch die visuelle Identität des Unternehmens wurde in Berlin vorgestellt. Für Beyerdynamic ist dies der Beginn einer neuen Ära, wie das Unternehmen im Rahmen einer Präsentation erklärt. Ziel sei es, anspruchsvolle Produkte für anspruchsvolle Menschen herzustellen.

Beyerdynamic Logo – vorher und nachher
Beyerdynamic Logo – vorher und nachher

Ein neuer Schriftzug, eine neue Bildmarke, neue Hausfarben (Orange statt Blau), neue Typo (Mont statt Trade Gothic), neue Bildsprache – es dürfte das umfassendste Redesign in den letzten Jahrzehnten sein, das sich bei Beyerdynamic derzeit vollzieht. Für das in den 1970er Jahren eingeführte Signet bedeutet es das Aus. Damals wurde die Bildmarke, eine visuelle Entsprechung für Schallwellen, eingeführt. Seitdem ziert die Bildmarke tausende von Kopfhörern und Mikrofonen.

Beyerdynamic Branding, Quelle: Beyerdynamic
Beyerdynamic Branding

Ein schmales „Y“ ist nunmehr das Erkennungszeichen von Beyerdynamic. Wieder, könnte man sagen, denn angelehnt ist die Y-Bildmarke an einen früheren Schriftzug aus den 1960er-Jahren, der bereits ein ähnlich ausladendes Y besaß. Das neue Erscheinungsbild zeichnet sich unter anderem dadurch aus, das Bildmarke und Wortmarke, noch stärker als früher, jeweils auch einzeln zur Anwendung kommen können. So fungiert die Y-Bildmarke beispielsweise als Profilbild oder im Rahmen des Messestandes als zentrales Element, das gleichermaßen als Eyecatcher und Präsentationsfläche dient.

Entwickelt wurde das neue visuelle Erscheinungsbild inhouse.

Kommentar

Im Zuge des digitalen Wandels hat die in den 1970er-Jahren(!) eingeführte Schallwellen-Bildmarke an Eigenständigkeit stark eingebüßt. RSS- und WLAN-Symbole, das Spotify-Logo und nicht zuletzt die auf jedem digitalen Endgerät befindlichen Lautstärke-Buttons ließen die blaue Beyerdynamic-Bildmarke mittlerweile generisch erscheinen. Eine Anpassung drängte sich auf.

Obwohl im Grunde kein Stein auf dem anderen geblieben ist, fiel es mir nicht schwer, die Marke Beyerdynamic zu identifizieren. Das neue Erscheinungsbild entspricht den Erwartungen, die die Traditionsmarke Beyerdynamic über ihre Produkte und ihre Positionierung auslöst, so jedenfalls mein Eindruck. Die weiterhin ausschließlich in Kleinbuchstaben gesetzte Wortmarke, fungiert hier als Brücke zwischen Alt und Neu und erleichtert die Orientierung. Fremd wirkt das neue Design auch deshalb nicht, da mit der Wiederbelebung respektive Neuinterpretation des hervorstechenden Y, vom Unternehmen schlicht als „Signet“ betitelt, der Bezug zur Unternehmensgeschichte hergestellt wird.

Das neue Farbkonzept bestehend aus Schwarz, Orange und Weiß vermittelt Premium-Ausrichtung und Technik-Affinität, gleichzeitig transportiert es nun zusätzlich eine gewisse Sportlichkeit und Jugendlichkeit. Mit der Loslösung von Blau als Corporate-Farbe, wie sie der deutsche Mitbewerber Sennheiser nach wie vor nutzt, sorgt Beyerdynamic zudem für ein deutliches Differenzierungsmerkmal. Insgesamt eine gelungene visuelle Transformation.

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Dieser Beitrag hat 27 Kommentare

  1. Das Redesign ist auf jeden Fall ein Schritt ins Heute – das bisherige Logo sah schon ziemlich nach den Eighties aus. Das “Y” als gestalterisches Symbol gefällt, aber wenn man die Referenz aus den Sechzigern nicht kennt, fragt man sich doch, wo das jetzt herkommt. Da hätte es sicherlich etwas passenderes gegeben. Rein visuell musste ich im ersten Moment an eine Fluglinie denken – das “Y” als startenden Flugzeug. Insofern nicht so wirklich passend.

  2. Ich hoffe, dass das neue Signet auch entsprechend markante Anwendung auf den Produkten findet. Denn alleine der Schriftzug hat (noch) nicht die nötige Prägnanz um ohne Lesen erkannt zu werden – wie bspw. Sennheiser oder Sony. Dazu bedienen(ten) die Produkte eine zu spezielle, kleinere Zielgruppe. Aber vielleicht ändert sich das ja auch durch die visuelle Neuausrichtung.

    Als ehemaliger Angestellter bei TV und Funk, wo beyer gern gesehenes Equipment ist, fehlen mir jetzt tatsächlich irgendwie die vier Schallwellen. Die bedeuteten Qualität und hohes Niveau. Das muss sich das neue Signet erstmal wieder aneignen. Das war über Jahrzehnte gelernt und man hat die Dinge in der Wühlkiste für Ansteckmikros, Headsets & Co., abgesehen von der Form, tasächlich eher am Signet erkannt. Vielleicht bin ich da aber einfach zu nostalgisch und befangen. Aus gestalterischer Sicht jedenfalls gelungen, keine Frage.

  3. Mich enttäuscht das Redesign ein wenig. Ich habe mich in meinem Studium mal mit dem möglichen Szenario eines Markenrelaunches von Beyerdynamic auseinandergesetzt. Letztendlich habe ich das Gefühl, dass hier kaum eine Evolution zu erkennen ist, bzw. fehlt irgendwie der Bezug zum Gelernten. Auch würde ich sagen, dass die neue Erscheinung stark von der Position als High End und Premiumhersteller von Profi-Audio-Equipment weg rückt und die Marke in einer generischen Welt irgendwo zwischen Sony und anderen verschwindet. Gerade das Orange scheint da irgendwie bezugslos, da die Marke gelernt ein Blauton trägt. Dennoch finde ich es gut, dass sie endlich mal ein Relaunch vollzogen haben, da war die Marke stark eingestaubt und hing och irgendwo in den 80ern.

  4. Insgesamt leider weg vom Premium-Charakter hin zu der generischen Beatswerbung.
    Ein Logo ist auch nicht nur dann modern, weil es Logo und Wordmarke trennt und somit auch für digitale Anwendungen nutzbar ist.
    Das alleine macht kein modernes Redesign aus.
    Die verwendeten Elemente waren vor 2-3 Jahren auch ziemlich hip, sind aber auch nur im generischen Einheitsbrei der heutigen zeit angekommen.

    Also das Y gibt einen gar nichts, es ist weder formschön noch hat es eine Botschaft.
    Es ist wie einer ziemlich unrunden Typo entnommen.
    Fluggesellschaft, Kranich, Beats Kopfhörer, die ersten Assoziationen beim sehen des Trailers.

    Oh je, die Marke verliert so sehr.
    Wenn aber die Produkt ein gewisses Niveau halten oder sogar steigern können, dann ist dieser versuch der verkrampften Moderne auch zu ignorieren.

Kommentare sind geschlossen.

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