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Belgische Pro League mit neuer visueller Identität

Pro League Logo, Bildquelle: Pro League
Pro League Logo, Bildquelle: Pro League

Die Pro League, 1974 unter dem Namen „Professional Football League“ gegründet, präsentiert sich seit kurzem mit neuer visueller Identität. Sowohl das Erscheinungsbild der Organisation wie auch die Markenauftritte der von ihr durchgeführten Wettbewerbe wurden modifiziert.

Erstmals seit zehn Jahren wird das Erscheinungsbild der Pro League umfassend geändert. Ziel der Maßnahmen ist es, die Markenbekanntheit und das Ansehen der Pro League wie auch der von ihr organisierten Wettbewerbe zu verbessern. Die Pro League ist für die Vermarktung und Durchführung der belgischen Profifußballwettbewerbe verantwortlich, hierzu zählt auch die Pro League (Division 1A), die höchste Spielklasse im belgischen Fußball. Seit 2008 lautet der Name der Liga aufgrund des Sponsorings Jupiler Pro League.

Auszug der Pressemeldung

Die visuelle Identität wird durch ein neues Motto vervollständigt: ’Näher am Fußball’. Dieses Motto verkörpert alles, wofür wir als Pro League stehen wollen. Die Leidenschaft und Liebe für unsere Teams, die Atmosphäre auf den Tribünen, die Intensität auf dem Feld, die Kameradschaft auf den Tribünen. Wir bringen die Fans näher an die Clubs und die Clubs näher an die Fans, auch durch die Zusammenarbeit mit unserem neuen Medienpartner Eleven Sports. Die Pro League muss eine starke Marke werden, ein Synonym für Fußball und Leidenschaft”, so Stijn Van Bever, Leiter Kommunikation Pro League.

Pro League Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Pro League, Bildmontage: dt
Pro League Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Pro League, Bildmontage: dt

Das Erscheinungsbild der Pro League wurde von Grund auf neu angelegt. Mit Dunkelblau und Neongrün erhält die Organisation zwei neue Primärfarben. Mit der Aeonik kommt zudem eine neue Hausschrift zum Einsatz, die über alle Marken hinweg Anwendung findet. Das neue Logo der Organisation (Abb. oben) verkörpere die Kernaktivität der Pro League: 1 Ball, 2 Teams, wie es im Rahmen der offiziellen Pressemeldung heißt.

Das Pro-League-Logo gibt es, je nach Anwendungskontext, in unterschiedliche Formen: als horizontal angelegtes „Primary Logo“ (Website, Print, Corporate, u.a.) und als eine kompakte „boxed“-Version, wie sie etwa als Ärmelabzeichen verwendet wird (goldfarben für den Meister, silberfarben für alle anderen Teams).

Jupiler Pro League Logo, Bildquelle: Pro League
Jupiler Pro League Logo, Bildquelle: Pro League

Nicht nur das Logo der Organisation ändert sich, auch das Logo der Jupiler Pro League erfährt ein Redesign, wobei hier Rot als Primärfarbe erhalten bleibt. Mit Hilfe der neuen Brand-Assets werde nun eine Verbindung zwischen der institutionellen Marke Pro League und den Wettbewerben hergestellt.

Verantwortlich für die Kreation ist die Agentur Mirror Mirror (Antwerpen).

Ende Juni gab die Fußballorganisation bekannt, dass die Fernsehrechte für die Division 1A für die Spielzeiten 2020/21 bis 2024/25 zusammen mit denen für die Division 1B und für den Pokalwettbewerb an Eleven Sports vergeben wurden. Der Spielplan für die Saison 2020/2021 wurde bereits veröffentlicht. Dieser beinhaltet einen Meisterschaftsstart in der 1. Division am 8. August.

Kommentar

Ziemlich schick, und als Dachmarkenkonzept durchdacht, wie ich finde. Die Gestaltung ist absolut auf der Höhe der Zeit, was man von dem bisherigen, eher blassen Profil nicht sagen konnte. Die im Rahmen der Vorstellung veröffentlichen CD-Guidelines (PDF) haben Hand und Fuß.

Interessant: während hierzulande etwa Logos von Basketball-Clubs sich hinsichtlich des Designs den Vorgaben des jeweiligen Namenssponsors unterordnen, positioniert sich die Pro League eigenständig und selbstbewusst. Das Logo des Sponsors Jupiler, eine belgische Biermarke, wird gewissermaßen im Sinne eines Sub-Brandings in das neue Konzept eingebunden.

Erstaunlich, welche Dynamik das Thema Branding/Corporate Design in den letzten zwei, drei Jahren im Bereich des Fußballs entwickelt hat. Das in vielerlei Hinsicht beeindruckende Redesign bei Juventus Turin kann rückblickend als Wegbereiter hierfür angesehen werden. Ob Belgischer Fußballverband, FC Nantes, niederländische Eredivisie, ecuadorianischer Fußballverband, Stade de Reims oder zuletzt die Isländische Fußballnationalmannschaft – weltweit stehen die Zeichen auf Wandel, Erneuerung und vereinfachte Formensprache.

Mediengalerie

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Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. Erinnert farblich und teils auch typografisch doch schon ziemlich an die Premier League. Zumindest aus meiner Sicht, aber dennoch recht hübsch eigentlich.

    1. War auch sofort mein erster Gedanke – nur kommt es vom Erscheinungsbild nicht an die Premier League ran. Dafür ist mir hier alles etwas zu “statisch” (gerade wenn man den direkten Vergleich zieht).

    1. Abgesehen davon, dass beides serifenlose Schriften sind, trennen die Aeonik und die Premiers Sans Welten.

      K = Aeonik: ohne horizontaler Steg / Premiers Sans: horizontaler Steg
      a = Aeonik: zweigeschossiger Aufbau mit gebogenem Stamm / Premiers Sans: eingeschossiger Aufbau mit geradem Stamm
      G = Aeonik: ohne vertikaler Sporn / Premiers Sans: mit vertikalem Sporn
      J = Aeonik: / vertikal nach oben auslaufender Grundstrich / Premiers Sans: auf der Grundlinie nahezu horizontal auslaufender Grundstrich
      M = Aeonik: Innenspitze auf der Grundlinie aufsetzend / Premier Sans: Innenspitze weit oberhalb der Grundlinie endend
      C = Aeonik: aufeinander zulaufende Enden, die im 90-Grad-Winkel abschließen / Premiers Sans: „offene“ Enden, die im 45-Grad-Winkel abschließen

      … die Liste ließe sich fortsetzen.

      Aeonik

      Aeonik Font, Quelle: aeonik.co.uk

      Premier Sans Bold

      Premier Sans Bold Font, Quelle: Monotype

  2. Ganz ehrlich, beim Anblick des neongrünen Logos wäre ich nie darauf gekommen, dass es sich um ein Logo einer Fußballliga handelt. Und vor allem eine belgische Fußballliga. Gut, dieses neonfarbige Logo wird der Otto-Normal-Fußballfan wohl weniger zu gesicht bekommen, dafür das rote der Jupiler League, welches mir aufgrund der Einfachkeit gefällt.

  3. Schon der alte Sepp Herberger sagte: “Das Runde muß in das Eckige.” ;-)
    Das Logo vermittelt mir allerdings den gleichen Eindruck, wie die derzeitigen Fußballspiele in Stadien ohne Zuschauer.

  4. Ich kann mich gerade vor lachen nicht einkriegen!!!!!! > Lobduselei einiger hier!!!
    Das Logo (Grundstrucktur) habe ich gerade in einer kostenlos erstellbaren Software, zum Erstellen von CI-Logo als Vorlage, entdeckt.
    Für Pro League EIN WENIG (u.a. farblich) verändert, das war’s!
    Für den Mist brauche ich KEINE Design-Agentur. Schon gar nicht dafür Geld ausgeben!

    1. Ein Link wäre hilfreich gewesen, um so einen nicht unerheblichen ‘Anwurf aus dem Strafraum’ [Strafraum: Foulspiel dort wird mit Elfmeter bestraft] zu untermauern.
      Ich google das jetzt auch nicht extra nach.

      Für den Fall, dass das tatsächlich stimmt:
      Für den Klau einer kostenlosen Logo-Vorlage braucht man vielleicht keine Agentur.
      Für das durchdachte Designsystem aber schon.

      So ein Designsystem/Corporate-Systematik hat in meinen ganzen Berufsjahren nicht ein Design-Laie unfallfrei hingekriegt. Sie können es einfach nicht. Ein Logo allein ist noch lange kein visueller Auftritt. Aber immer schön schreien: “Das kann ich auch!”

      Nix für ungut, aber solche typischen Designer-Schlechtmacher-Postings kann ich nicht stehen lassen. Dafür war ich zu lange in den Vertriebler-Foren in Xing unterwegs, um die unredlichen Techniken, Berufsdesigner pauschal abzukanzeln, nicht zu durchschauen.

    2. Fehlt fürs Phrasenschwein eigentlich nur noch „hätte der Sohn vom Chef günstiger und besser gemacht“.

      Meiner Erfahrung nach wird die Notwendigkeit von Designexpertise gerade dort gerne negiert, wo sie am dringendsten benötigt wird.

      Noch einmal: Logo ≠  Marke/Branding

  5. Hm. Ich weiß nicht. Das Logo kann mich überhaupt nicht begeistern oder überzeugen. Das Corporate Design Manual ist natürlich fantastisch. Was da alles an Beispielen umgesetzt wurde ist schon der Wahnsinn. 88 Seiten, da hat sich einer richtig viel Mühe gemacht. In der Summe sieht das natürlich gut aus, aber das Logo selbst finde ich echt sehr dünn und uninspiriert. Die neue Schrift hat für mich so wenig mit Sport zu tun wie die Helvetica mit körperlicher Ekstase oder Leidenschaft. Bei der Logoversion mit dem Sponsor Jupiler sieht das ganze jedoch überzeugend aus. Wahrscheinlich liegt das aber am sehr guten Biermarken-Logo. Die Deutung, dass die runde Negativform der Ball und das äußere zwei Teams sein soll, finde ich derart konstruiert, dass es wehtut. Was wir Werbeleute überall so rein interpretieren ist schon “bemerkenswert“. Da fehlt einfach etwas. Charakter. Besonders in Kombination mit der sehr drögen Schrift. Zusammen sieht es einfach billig aus. Für mich unprofessionell. Wahrscheinlich törnt mich persönlich auch diese Farbkombination ab. Diese leuchtenden Spektral-RGB-Knallfarben sind zwar derzeit angesagt, aber es ist zu befürchten, dass das ganz schnell wieder vom Design- und Zeitgeist-Speiseplan verschwindet.

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