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Befreit Freehand!

Free Freehand

Ende 2007 sorgte eine Meldung innerhalb der Kreativbranche für Entsetzen: Die Software Freehand wird nicht weiterentwickelt. Bereits mit der Übernahme von Macromedia durch Adobe im April 2005 war das Aus von Freehand absehbar. Natürlich war es nachvollziehbar, dass Adobe sein eigenes Produkt Illustrator in den Vordergrund stellen würde.

Es gibt Unmengen von Foreneinträgen, in denen sich Nutzer über die krude Usability von Illustrator beschweren. Tatsächlich fällt es auch mir nach wie vor schwer, mich für Illustrator zu begeistern. Da ist es gut, dass Freehand immer noch unter dem aktuellen Mac-OS-Betriebssystem läuft. Das kann allerdings schon mit dem nächsten großen Update vom Mac OS Geschichte sein.

Dass Freehand nicht Geschichte ist, dafür setzen sich Thomas Thü Hürlimann, Jabez Palmer und Mark Gelotte ein, die bereits im letzten Jahr ein Projekt ins Leben gerufen haben, mit dem sie sich für die Zukunft der beliebten Software zur Erstellung von Vektorgrafiken einsetzen. Derzeit gibt es über 4.850 Mitglieder, die ihre Unterstützung für das Vorhaben bekundet haben. Seit Ende Februar gibt es auch die Möglichkeit zu spenden. Die Gelder sollen dafür genutzt werden, die anvisierten Ziele auch zu erreichen. Alle Details gibt es unten aufgeführten URL. Und ja! Ich würde für ein Freehand-Update Geld ausgeben, wenn es denn angeboten würde und wenn es sicher stellte, dass ich auch zukünftig damit arbeiten kann.

Dieser Beitrag hat 54 Kommentare

  1. Ich habe Freehand und Illustrator nicht als Konkurrenten, sondern sich ergänzende Programme kennengelernt. In unserer Agentur wurde jahrelang ganz selbstverständlich so verfahren: Illustrator machte seinem Namen alle Ehre und wurde zur Erstellung von Illustrationen, Logos etc. verwendet. Und Freehand kam dank seiner Mehrseitenfunktion für kleinere Satzarbeiten zum Einsatz, die ein Anwerfen des großen und schwerfälligen Quark nicht lohnten. Später hat dann das wunderbare InDesign sowohl Freehand als auch Quark abgelöst. Illustrator wurde dagegen nie angefochten, da es in seinem Bereich keinen ernsthaften Konkurrenten kennt.

  2. Ich persönlich habe mit FreeHand begonnen, und bin dann mit dem “Einkauf” von Adobe umgestiegen auf Illustrator und InDesign.

    Grundsätzlich finde ich es top, ein (bzw. zwei: AI und ID) Standardprogramm zu haben, da es vieles einfacher macht (Kompatibilität, jeder kennt die Programme, etc.).

    Würde mir allerdings wünschen, dass Adobe noch mehr Features des alten FreeHand im Illustrator (bzw. auch im InDesign) integriert.

    Teilweise wurde das ja schon gemacht (z. B. die Möglichkeit im Illustrator mehrere Zeichenflächen/Seiten anzulegen). Noch ein paar “Ach, im FreeHand ging das aber besser”-Features mehr, und Illustrator würde auch einige glückliche Freunde/User mehr haben.

    Mit dieser Lösung könnte ich als FreeHand-Liebhaber sehr gut leben.

  3. Ich habe beide Programme im Studium erlernt. Seit dem bin ich verwundert darüber, dass Freehand-User dem Programm eine bessere Usability zuschreiben. Ich fand Illustrator schon immer intuitiv besser zu bedienen. Ein, zwei Funktionen hatte Freehand vorraus, die aber nach der Übernahme schnell implementiert wurden. DIe fehlende Mehrseitenfunktion, die ja immer als größtes Manko bezeichnet wurde, habe ich dank des hervorragenden InDesign Workflows nie vermisst. Im Grunde ist es eine reine Gewohnheitssache, der sich auch der letzte Freehand-User irgendwann nicht mehr verschließen wird. Lieber rechtzeitig umsteigen und erst gar keine Defizite entstehen lassen …

  4. ich würde ja gerne einige usability-feinheiten von freehand in illustrator sehen … aber den Zombie in seiner Gesamtheit wieder auferstehen zu lassen, halte ich für sehr fragwürdig.

    Das Programm ist (leider) einfach veraltet: kein Unicode, kein Opentype, PDF-Workflow mühsam bis fehlerhaft, Integrationsmöglichkeiten in andere Werkzeuge ebenso mühsam, das Satzsystem weniger leistungsstark als Indesign … da sind so viele – grundlegende – Baustellen offen, dass das vermutlich nie mehr was werden wird.

    Also: ein paar Pluspunkte wie das bessere Vektor-Handling in Illustrator integrieren: gerne, her damit … aber sonst sehe ich keine Vorteile bei dieser Forderung, außer dass Adobe etwas Konkurrenz wirklich gut täte.

  5. Ich kann`s nicht glauben, was ist hier den los. Wieso sehe ich fast nur Einträge pro Illustrator, bin ich einfach zu alt!!

    I love Freehand!

    Der Fakt das Adobe Freehand immer noch zum vollen Preis anbietet (ca. 460 Euro) zeigt für mich das die immer noch echt schiss vor dem Programm haben. Wenn es dem nichtsupport angemessen günstig wäre würden sicher einige Leute wieder wechseln.

    Hier aber erstmal ein paar Dinge die mit Illustrator unmöglich sind:
    – innen einsetzten (oh mein Gott! aka ahhhhhh)
    – erzeugen und bearbeiten von Kurven (wieso muss ich verschiedene Werkzeuge benutzten??)
    – Wechsel von Textcursor zum Pfeilcursor nur über die Palette oder T-kürzel
    – erzeugen mehrerer Seiten
    – Seiten mit den Daten einfach duplizieren (so bleibt der eine Entwicklungsstand erhalten)
    – zoomen von Vektorgrafiken (sorry Illustratornutzer, leider wisst Ihr jetzt nicht was ich meine)
    – erzeugen eines Dreiecks (oder gibts nen Tip wie das in CS3 geht)
    – erzeugen einer Spirale
    – usw, jetzt hör ich mal auf!

    Ich glaube das die meisten einfach mit Adobe Produkten (Photoshop) angefangen haben und damit an die Oberfläche gewöhnt wurden. Dann ist natürlich Freehand schrecklich anders ;-).

    Man muss einfach einsehen das Freehand eben ewig nicht weiterentwickelt wurde, kein Wunder das es jetzt total rum spackt. Ich versuche es trotzdem so oft wie möglich zu nutzen. Für ein so altes Programm ist noch erstaunlich fit!

  6. Man muss sich doch nur mal vor Augen führen, wann die letzte Version von Freehand erschienen ist und welches Jahr wir heute haben. Es kommt ebenfalls hinzu, das selbst Macromedia in den letzten Version nicht Unmengen an Arbeit in das Programm gesteckt hat. Was soll man also mit einem Programm, welches seit knapp 10 Jahre auf dem Abstellgleis steht?
    Es haben sich fast 5000 Leute gefunden die von Adobe ein ganzes Programm haben wollen, da wäre es doch sinnvoller gewesen von Adobe zu fordern die vermissten Funktionen in Illustrator/InDesign einzubauen. Die Aussicht mehrere Funktionen/Werkzeuge/Verhaltensweisen von Freehand in die bestehenden Programme aufzunehmen, ist viel größer. Adobe sägt sich doch nicht die eigenen Kunden ab, indem sie ein Programm verschenken.
    Es ist schade, das die Energie verschenkt wird. Man hätte garantiert mit 5000 Leuten eine Aufwertung von Illustrator und InDesign erreichen können und wenn es nur das Beseitigen von Fehlern oder unterschiedlicher Tastenkombinationen ist.

  7. @jörg

    dreieck: 3seitiges polygon erzeugen
    spirale: im liniensegmentwerkzeug versteckt sich ein spiralenwerkzeug.

    ich bin auch nach der übernahme umgestiegen, von fh8 oder fh9 auf cs und ich ertappe mich noch heute wie ich davon ausgehe das die illustrator cs3 sachen kann, die aber irgendwie nicht funktionieren.
    ich kann es nicht testen, aber schätze das ich sie mal in fh so bearbeitet habe…
    es ist schon lachhaft das es bis zur cs3 gedauert hat, das man sachen auf einer seite zentrieren kann…
    einfaches “innen einsetzen” vermisse ich auch – die ersellung und handhabung von masken in illu macht mich kirre
    ebenso gab es ein perspektivisch kippen/verzerren werkzeug, was ich so in illustrator noch nicht gefunden habe… und sicherlich viele andre kleinigkeiten, die ich nicht vollständig ausprobieren konnte.

  8. @ Jörg,

    ja, leider gibts auch einige liebgewonnene Funktionen aus FreeHand, die ich in Illu (an dem ich nicht vorbeikomme), schmerzlich vermisse, aber die Zusammenarbeit mit der Creative Suite setzt – meines Erachtens – eher Illustrator voraus. Von Corel rede ich mal nicht.

    Aber um mal auf deine Liste zurückzukommen …

    – innen einsetzten (oh mein Gott! aka ahhhhhh)

    Allerdings! Nur sind die Schnittmaskenfunktionen in Illu CS4 jetzt besser gelöst.

    – erzeugen und bearbeiten von Kurven (wieso muss ich verschiedene Werkzeuge benutzten??)

    Stört mich ebenfalls, das bearbeiten von Pfaden war in FH deutlich komfortabler, wenn auch in Illustrator etwas genauer.

    – Wechsel von Textcursor zum Pfeilcursor nur über die Palette oder T-kürzel

    Gewöhungssache, stört mich aber nicht so sehr.

    – erzeugen mehrerer Seiten

    Ab CS4 kann man mehrere verschieden große Zeichenflächen in einem Dokument erzeugen.

    – Seiten mit den Daten einfach duplizieren (so bleibt der eine Entwicklungsstand erhalten).

    Sollte ab CS4 auch kein Problem sein.

    – zoomen von Vektorgrafiken (sorry Illustratornutzer, leider wisst Ihr jetzt nicht was ich meine)

    Nennt sich in Illustrator »Pfad verschieben« (im Objekte- oder im Effekte-Menü), ist aber zugegebenermaßen auch nicht so komfortabel wie in FH

    – erzeugen eines Dreiecks (oder gibts nen Tip wie das in CS3 geht)

    s.o.

    – erzeugen einer Spirale

    s.o.

    Ich befürchte, dass Adobe die FreeFreehand-Petition (die ich gerne noch unterschreibe) lachend zu Kenntnis nimmt, aber den Teufel tun wird, ein Open-Source-FreeHand als Konkurrenzprodukt zuzulassen.

  9. Ich habe zeitgleich mit Illustrator 6.0 und Freehand 7 begonnen Vektorgrafiken zu erstellen. Sowohl in Freehand als auch in Illustrator gab es schnelle und einfache Möglichkeiten die Pfade auch mit Shortcuts zu bearbeiten. Man musste nur wissen, wie man diese erreicht, dann war das in keinem Programm ein Problem. Die Vorbehalte gegenüber dem einen oder anderen Programm beruhen ja eher auf Unkenntnis, nicht auf einem fehlenden Programmfeature. Hier sind hilfreiche Kollegen und Foren unverzichtbar, die einem erklären, wie die ein oder andere Funktion im anderen Programm doch erreicht werden kann.

    Von Beginn an war für mich Illustrator Favorit. Leider konnten viele kleinere Druckereien, welche noch nicht auf den PDF-Workflow umgestellt hatten nur Freehand-Dokumente verarbeiten. So habe ich alle fertigen Illustrator-Dokumente in Freehand eingefügt. Die in Illustrator in Linien umgewandelten Verläufe kamen im Druck sogar besser, als die in Freehand neu erstellten! Ein Lob dem Angleichen Werkzeug in Illustrator. Bereits in Illustrator 6.0 konnte ich mehrseitige Dokumente anlegen, wenn ich wollte. Möglich machte dies die Einstellung im Druckmenü „Fläche besteht aus mehreren Seiten“.

    Die Monitordarstellung in Illustrator war vergleichsweise feiner. Die magnetischen Ankerpunkte in Illustrator sorgen noch heute für pfadgenaues Arbeiten. Die Pathfinder-Palette war damals sehr komfortabel. Sobald man eine Vektorgrafik aus Freehand in Illustrator herangezoomt hat, hat man gesehen, wie ungenau Freehand arbeitet. Grusselig, wenn es sich hierbei um Firmenlogos handelt, die von renommierten Agenturen erstellt wurden. Ob das nur am Programm oder den Benutzern lag, kann ich allerdings nicht sagen.

    Natürlich musste ich von Illustrator Version 6.0 bis zur CS4 immer wieder umdenken. Einige Freehand-Funktionen sowie neue Features wurden schleichend integriert und ich habe dadurch lieb gewordene Illustrator-Funktionen verloren oder musste diese erst mühsam in irgendwelchen Untermenüs suchen. Illustrator wurde mittlerweile sehr aufgeblasen. Der Funktionsumfang ist so groß, dass jetzt scheinbar Designer nicht mal die Funktionen Spirale finden, was früher einfacher war. Auch der Wechsel von Auswahl zum Pfadwerkzeug und zum Textcursor per Tastenkürzel war früher kein Problem. Es gab damals auch Plugins für solche Shortcuts.

    So bin ich jetzt einfach mal gespannt, wie lange es das Programm Illustrator in dieser Form noch geben wird und wann die Grafiker sich wieder umstellen müssen. Vielleicht sind ja alle Mac-User in 4 Jahren aus dem Geschäft, weil die Branche wieder auf Bleisatz umstellt. Die arbeitslosen Mac-User können dann ja an Unis und Berufsschulen wechseln um dort ihr veraltetes Wissen an nachfolgende Generationen zu vermitteln ;)

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