Kein Gestalter kommt daran vorbei. Das ganze Kreativenleben dreht sich um die Frage, wie man mit Hilfe eines Ordnungssystems, das von Regeln, Richtlinien und für manche auch Zwängen bestimmt ist, die notwendige Balance zwischen Einheitlichkeit und Spannung erreicht. Gutes Design kommt weder ohne das eine, noch ohne das andere aus.
Das Thema Raster beschäftigt aber nicht nur Designer, Schriftgestalter, Architekten, Künstler oder allgemein Kreative. Kriminologen, wenden die Rasterfahndung an, Psychologen beschäftigen sich mit Persönlichkeitsraster und die Produktentwickler bei Lego haben die anspruchsvolle Aufgabe innerhalb eines vorgegeben Rasters mit Millionen von Kombinationsmöglichkeiten neue eigenständige Kreationen zu entwerfen.
In der aktuellen Ausgabe 03/2008 des Magazins “beef” mit dem Titel “Hinter Gittern” gehen die Autoren diesen und vielen weiteren Aspekten des Themas “Rasters” ausführlich nach. Formschön verpackt, mit einem Gestaltungsraster, der einerseits Ordnung schafft und auf der anderen Seite immer wieder für Überraschungen sorgt. Herausgegeben wird das “Magazin für kreative Kommunikation” von HORIZONT und dem ADC.
Verlosung
Vollkommen befreit geht es weiter. Zur Verlosung stehen 5 x je ein Exemplar und als Hauptpreis die nächsten 4 Ausgaben freihaus! Es lohnt sich also mitzumachen. Bis Freitag den 17.10.2008 22.00 Uhr können Kommentare angeheftet werden, die sich mit der folgenden Frage beschäftigen. Wichtig! Wer die Frage nicht beantwortet fällt durchs Raster und verspielt damit die Chance in den “Verlosungspott” zu kommen.
Hier die Frage/Aufgabe: Wie stehst Du zum Thema Raster? Wo helfen sie, wo stören sie, was spricht für sie, was gegen sie etc. Gib ein Linkbeispiel einer guten Gestaltung oder nenne ein Negativbeispiel, gerne mit Begründung. Lass Dir etwas einfallen. Getreu dem Motto “Überrasche im Rahmen der Vorgaben.”
Der Zufallsgenerator wird dann wieder entscheiden, welcher Kommentar respektive Kommentator den Zuschlag erhält. Wie immer gilt: wer doppelt kommentiert wird komplett gelöscht.
Los gehts!
Muss mich da Simon absolut anschließen: Die Verwendung eines Gestaltungsrasters ist ja wohl so selbstverständlich wie Schriften gut lesbar zu setzen oder eine stimmige Bildsprache zu gebrauchen. Oder andersrum ausgedrückt: nichtprofessionelle Gestaltung erkennt man immer auch besonders deutlich daran, dass die Website an allen Ecken und Enden “wackelt” bzw. in der Broschüre völlig unklar ist, warum bestimmte Elemente mal links oben, mal unten in der Mitte oder sontswo sitzen.
Ob man das jetzt Raster nennt oder Konzept oder gestalterisches Fundament. Für gute Kreation ist es unersetzlich – die Kunst liegt dann darin, es gekonnt zu brechen.
(Ein) Raster ist notwendig im Corporate Design, in Zeitschriften, Zeitung-, Katalog-, Buch, Programmheft-Design etc. Dann gibt es gute, flexible, kontrastreiche, spannende, intelligente Raster. Und die andere, die wir überall sehen und die langweilen und anöden weil nur „Raster“ oder weil falsch eingefüllt (Wie in beef).
Ein gutes Raster alleine hilft also nicht wirklich. Umgekehrt wird ein Schuh(laden) draus. Ein interessantes, aufregendes Layout (von einem Talentierten oder gar einem Genie – siehe Schopenhauers Thesen – der das Chaos beherrscht) beinhaltet intuitiv ein Raster das Vorlage und nicht Korsett für den passenden Inhalt wird.
Mein Vorschlag: bevor das Manual fertig gestellt wird, erst mal ausprobieren ob es auch anwendbar ist.
Ohne Raster geht es nicht! Nur so kann eine einheitliche Gestaltung zugunsten einer guten Usability erreicht werden. Wichtig: wer mit Rastersystemen arbeiten kann, sollte diese Regeln gezielt durchbrechen, um ansprechende Layouts zu inszenieren.
Mir ist zu diesem Thema die PDF »Grids are good« von Khoi Vinh und Mark Boulton auf den Bildschirm geflattert, Für mich die beste Literatur zum Thema, die mir begegnet ist. Übrigens wurde Mark Boulton mit der Erstellung eines Main-Themes für die neue Drupal-Version beauftragt (Drupal = Web-Content-Management-System, das ganz stark im kommen ist und zudem kostenlos ist).
Hier gibt es nähere Infos von Mark B:
http://www.markboulton.co.uk/articles/detail/five_simple_steps_to_designing_grid_systems/
raster sind wichtig, um vor allem gezielt und schnell zu leiten und informationen zu vermitteln.
der strukturierte aufbau machts.
es geht jedoch in gewisser form auch ohne – denke ich zb an verschiede malereien… ist nur fraglich, wie schnell man dann durch einen goldenen schnitt oder eine einfache zentrierung nicht schon wieder ein raster hat :)
apropos struktur: hier noch ein schöner klassiker zur gestaltung von formularen http://www.planb2.de/
grüße
Raster sind eine feine Sache. Insbesondere, wenn es darum geht, eine Fülle von Inhalten und Formen unter einen Hut zu bringen. Dennoch kenne ich aus eigener Erfahrung die Gefahr, sich in die Sklaverei des Rasters zu begeben, aus der es ein Befreiungskampf durchaus ein mühsamer sein kann. Auch die Frage des vertikalen Rhythmus im Web, basierend auf strengem Raster, muss intensiv abgestimmt sein, um Zeilenabstand und Lesbarkeit nicht zu beschmutzen. Daher plädiere ich immer öfter: free your mind! Trete aus dem Raster heraus, wenn du es einmal verstanden hast. Kreativität gehört nicht hinter Gitter.
ich werde jetzt nicht sowas wie “raster sind ordnungssysteme die wichtig sind” oder eine ähnlich wertvolle aussage aus den fingern sauge, um an der verlosung teil zu nehmen.
hinweisen möchte ich auch nochmal auf das http://960.gs/ funktioniert sehr gut, darauf basiert z.b.: http://www.abnehmen.net
Eine schöne Verlosung!
Da ich noch am Anfang meines Gestalterlebens befinde, tue ich mich regelmäßig schwer, was Gestaltungsraster angeht. Der Sinn ist definitiv erkannt, aber die Arbeit damit und auch die Korrektur des Rasters, wenn es doch nicht paßt, ist immer sehr zeitaufwändig.
Danke für den Verweis auf 960, Martin!
Hallo,
mir machts sehr viel Spaß mit Rastern zu arbeiten, vorallem im Presse und Verlagswesen. Das anlegen eines Rasters, ist wie das Management der Gestaltung. Es sollte nicht leichtsinnig sondern sinnvoll angelegt werden. Das Raster sollte sich der Idee giedern und nicht umgekehrt. Die Typographie in 3 Spalten, in der Schrift, in der Größe passt somit besser zu dieser Bildsprache welches einen wesentlichen Bestandteil in diesem Magazin z.B beinhaltet. So bildet der Raster eine abschließende Einheit innerhalb der Gestaltung.
Gruß
Kommunikationsgestaltung ist für mich Aufräumen von Informationen. Die Ordnung, die man dabei verfolgt, ist das Raster. Ich sehe das Raster deshalb nicht als Zwang, dem ich mich unterordne, sondern als Teil meiner Arbeit, dem Benutzer die Informationen schnell verständlich zugänglich zu machen.
Raster sind sexy!
Wie man ein professionelles Kommunikationsmittel ohne ein vernüftiges Raster gestalten ist mir ein Rätsel. Ist sowas überhaupt möglich? Sowas habe ich in “Webdesignerkreisen” gehört. Die Leute kann ich leider nicht ernst nehmen.
Das Spiel an einem Layout beginnt mit der Definition der Spielregeln also mit der Auswahl und Erstellung eines vernüftigen Rasters an… Wenn es steht kann man doch schön alle Elemente im Entwurf hin und her verschieben und skalieren und es macht richtig spass ab und zu sich was zu trauen, die “Spielregeln” zu verletzen und das Raster so zu brechen dass das Ergebnis spannend wird…
Ein schönes Spiel mit einem (gut sichtbaren) Raster habe ich hier gesehen:
http://www.bbdk.com/