Skip to content

Becks it or boycott it?

Im Dezember hatte ich in einem Beitrag über den Designwettbewerb berichtet, den die Firma Beck’s initiiert hat. Nun vermeldet der Bund Deutscher Grafik-Designer alle Kreativen sollten darauf verzichten am Wettbewerb teilzunehmen. Stattdessen wird dazu aufgerufen die unakzeptablen Teilnahmebedingungen zu kommentieren und der Firma Beck’s zuzusenden. Hierfür steht ein eigenes PDF zur Verfügung. Im Mittelpunkt der Kritik steht, dass “sämtliche Rechte an allen eingereichten Arbeiten an Beck’s übergehen – unentgeltlich, versteht sich”. Und weiter: “Bis auf drei Personen arbeiten alle Beteiligten für lau – und verschenken zudem die Verfügung über ihre Entwürfe. Dürfen, dem ausschließlichen Nutzungsrecht gemäß, ihre eingereichten Entwürfe noch nicht einmal Freunden und Kollegen zeigen.” (Quelle: bdg)

Ist das nur “heiße Luft” vom BDG oder sollte man den Boykott unterstützen? Ich bin mir da nicht ganz sicher. Wenn man an einem Wettbewerb teilnimmt und nicht zu den Gewinnern zählt, was jucken dann einen noch die Rechte am eingereichten Entwurf? Etwa für den Fall, dass Beck’s irgendwann einmal eine weitere Design-Edition herausbringen sollte und sich aus dem Pool der eingesandten Arbeiten bedient? Ich hab’ keine Ahnung wie wahrscheinlich solch ein Szenario ist. Je wahrscheinlicher, umso eher würde ich den Aufruf unterstützen. Sollte die Design-Edition aber eher eine einmalige Geschichte bei Beck’s sein, würde ich sage, schön dass der BDG sich für die Rechte der Designer einsetzt. Wirklich ernst zu nehmen wäre der Boykottaufruf dann aber wohl weniger. Außerdem vermute ich einmal, dass Beck’s sicherlich wenig dagegen hat, wenn man seinen Entwurf “Freunden und Kollegen” zeigen würde. Die Auslegung erscheint mir ein wenig kleinlich.

Klar, dem BDG liegt natürlich am Herzen, dass eine Designleistung finanziell honoriert wird. Gute Sache. Meine vollste Unterstützung. Aber wenn man sich meinetwegen als Designstudent mit anderen messen möchte, hey, dann macht halt mit. Man lernt eine Menge dabei. Ihr werdet übrigens keinen Wettbewerb finden, bei dem es für Platz 1.257 noch eine Entlohnung gibt. Der Gewinner des Designwettbewerbs erhält jedenfalls für die Abtretung seiner Urheberrechte 5.000 Euro. Mir ist lieber jemand macht’s ordentlich, als dass ich mir eine “Flickschusterei” in den Kühlschrank stellen muss.

Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Ich denke, dass der Boykott irgendwie gerechtfertigt ist. Wenn Becks keine Verwendung für die Entwürfe hat, warum sichern sie sich dann die Rechte so umfänglich? Für Promozwecke würde doch ein Recht auf Veröffentlichung reichen.

    Andererseits hast du Recht, wenn ich an so einem Wettbewerb teilnehmen, geht es wahrscheinlich nicht nur um den ersten Platz, sondern auch um Publicity also bin ich als Designer um jede Veröffentlichung froh.

    Ergo muss das IMHO jeder für sich selbst entscheiden anhand seiner indiividuellen Ziele.

  2. Na ja was nützt die Publicity, wenn men Werk nur noch von Becks veröffentlicht werden darf und man riskieren muss von denen bei Zuwiederhandlung eine Abmahnung zu erhalten. Ich würden den Boykott daher unterstützen und frage mal, was Becks mit der Aktion eigentlich im Schilde führt. Junge Kreative unterstützen wohl ehr nicht, warum sollte man sie denn sonst dabei so knebeln.

    Wer das nicht nötig hat, sollte das meiner Meinung nach nicht mitmachen. Andere Möglichkeiten sein kreatives Potential für lau zu verschließen, gibts ja genug.

    Prost.

  3. Hm, vielleicht sich in der Szene der Kreativen mit einer außergewöhnlichen Aktion zu etablieren?
    Ich habe mich übrigens von Anfang an genau aus den genannten Gründen dagegen entschiede, bei der Aktion teilzunehmen. Auch wenn es mich generell gereizt hätte. Davon abgesehen mag ich kein Beck’s.

  4. Die eigenen Rechte per Warscheinlichkeiten zu verhökern solltest du hier nicht in einem Designerblock anpreisen. Wenn du schon richtig schreibst, dass die Rechte abgegeben werden solltest du dich mal fragen, warum das ein Designer tun sollte. Ein Designer macht in der Regel nichts für sich selber sondern im Auftrag für andere. Ich finde das sollte er immer für lau machen, schliesslich hat er selber ja auch nichts davon. Ist doch nur konsequent, oder? Die Warscheinlichkeit liegt hier sogar bei nahezu 99% ;)

  5. aboi leude!
    es ist soweit, die finalisten sind online!
    und wie siehts aus?

    vorsichtig ausgedrückt ist es zumindest für mich ein “visuelles desaster”!

    ist bei becks jemand auch nur annährend noch bei trost?
    ein RÜLPSENDES SCHAAF? FÜR BIER?
    ein rosa handtäschen??? billo fotokopierer-collagen?????
    eine kinderkrakel-skill???????

    leude, die kreative welt geht gaaaanz steil den bach runter!

    cheers
    -r-

  6. Nun ja – Rechte hin oder her, es gibt nicht allzu wenige Wettbewebe,
    bei denen man auch noch, hirnrissiger Weise, eine Gebühr zahlen muß, um überhaupt teilnehme zu können. (aaarhgh)
    Deshalb – wie heftig das auch ist – alle Rechte abtreten usw. – denke ich doch,
    wenn man selbst als Agentur gezwungen ist für 0.0 zu pitchen, kann man sich auch
    mal den »Spass« erlauben bei dergleichen Wettbewerben mitzumachen.
    Sag ich natürlich auch, weil ich bei den Finalisten dabei bin (beck’stage) soviel Wahrheit muss sein. Dennoch – was mich nervt – Seite scheisse programmiert – zuerst war ich
    »K« – in der Übersicht »J« – naja! Halt ein bissl hingehudelt. How ever – würd mich natürlich freuen, wenn ich über die Heimzapfanlage hinauskäme. Und wenn demnächst noch ein paar interessante Wettbewerbe auf alle Designfreudigen zukämen, die auch
    nicht so auf abzocke von Potential ausgerichtet sind. Cheers, Almah

  7. Alle Rechte abtreten bedeutet für die Fa. Becks quasi alles frei nutzen zu dürfen was an Idee, Kreativität und Konzept eingereicht wird. Dies ist meiner Meinung nach kein Wettbewerb, sondern eine günstige Lösung an gute Ideen zu kommen Daher sollten solche Wettbewerbe und Ausschreibungen komplett boykottiert werden. Es gibt genug andere an denen man teilnehmen kann und “vernünftig” behandelt wird.

    Hier muss generell aufgepasst werden. – Ich verstehe auch einige Kommentare hier nicht, dass man selbst als Agentur für 0 Euro pitchen sollte. Wie soll man als kleine Agentur hier noch Gehälter bezahlen, wenn die Hälfte des Monats auf einen Pitch geht? Daher nehmen wir solche Anfragen gar nicht erst an, sondern nehmen nur noch an Wettbewerben teil, die zumindest teilweise bezahlt werden. Und wenn sich annnähernd alle daran halten würden (zumindest die qualitativ guten), dann hätten wir solche Probleme auch nicht, dass wir unterirdische Gehälter zahlen müssen oder Praktikaten ausgebeutet werden!

Kommentare sind geschlossen.

An den Anfang scrollen