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Beckers Bester im neuen Design

Beckers Bester, 1932 in Lütgenrode (Niedersachsen) gegründeter Fruchtsaft-Hersteller, hat ein neues Erscheinungsbild. Mit einem rundum veränderten Design erhofft sich das Unternehmen eine verbesserte Werbewirksamkeit im Regal. Insbesondere jüngere Fruchtsaft-Fans will man mit dem neuen Markenauftritt ansprechen.

Beckers Bester, in vierter Generation geführtes Familienunternehmen, zählt zu den zehn größten Fruchtsaftanbietern in Deutschland. Im neuen Erscheinungsbild werde der Leitsatz von Beckers Bester – Fortschritt mit Tradition – auf ideale Weise transportiert.

Im stark umkämpften Fruchtsaft-Segment habe man sich gezielt für ein selbstbewusstes Farbkonzept entschieden, um mit einem auffälligen und gleichzeitig emotionalen Packaging-Design positiv aus der Masse herauszustechen. Bestehende Markenwerte blieben auch weiterhin erhalten, so ein Statement der für das Redesign verantwortlichen Agentur Leo Burnett Laeufer (Berlin). Im Zuge des Redesigns wurde auch das Marken- respektive Unternehmenslogo modifiziert.

Die Produkte im neuen Packaging-Design sind ab Anfang Mai im Handel. Der Webauftritt beckers-bester.de wurde kürzlich relauncht.

Beckers Bester Logo – vorher und nachher

Kommentar

Das neue Design sorgt im Supermarktregal, in dem in erster Linie Verpackungen mit Fotos von Obst und Gemüse aufgereiht sind, für einen Hingucker. Schön zu sehen auch bei meinem letzten Besuch im Supermarkt (Foto 1, Foto 2). Die puristische Gestaltung erhöht die Aufmerksamkeit und steigert, sofern man sich erst einmal an den neuen Look gewöhnt hat, die Wiedererkennbarkeit der Marke.

Fast wirkt es so, sieht man einmal von der Beibehaltung des Namens ab, als sei eine völlig neue Marke eingeführt worden. Der krasse Wechsel innerhalb des Markenauftritts birgt die Gefahr, dass Stammkunden an ihrem Produkt vorbeilaufen, weil sie es nicht wiedererkennen. Mit Hilfe begleitender Marketing-Aktionen am Point of Sale sowie einer entsprechenden Werbekampgne hätte man gegensteuern können – meines Wissens gab es jedoch weder das eine noch das andere. Während Lebensmittelverpackungen oftmals nur minimal/behutsam verändert werden, eben um Konsumenten nicht zu „überfordern“, stellt der vollzogene Wechsel bei Beckers Bester eine absolute Ausnahme dar. Mutig, gerade für ein Familienunternehmen. Für Gestalter ein Traum – eine Marke völig neu definieren zu können.

Erfreuen/ergötzen dürfen sich wieder einmal Deppenleerzeichenzähler, nämlich über die Schreibweise „FRÜHSTÜCKS SAFT“. Wie bereits mehrfach im dt von mir angemerkt, halte ich den Verzicht des Bindestrichs, da die Aussage auf der Verpackung dadurch nicht verfälscht wird, auch in diesem Fall für unproblematisch respektive legitim.

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Dieser Beitrag hat 38 Kommentare

  1. Ich gewöhne mich langsam aber sicher daran, nicht überall wo er fehlt, einen Bindestrich anzumahnen. Ich muss da wohl weiter lockerer werden.

    Das Redesign von Beckers finde ich mutig aber gelungen. Wie du schon sagst, sorgt das Design für Aufmerksamkeit. Mit Bildern von Äpfeln und anderem Obst setzt man sich nicht mehr vom Mitbewerber ab – das machen die “hippen” Saft- und Smoothie-Stratups ja auch schon so: Große Texte, wenig bis keine Bilder, knallige Farben.

    Wenig gelungen ist allerdings (so ich es deinem Foto entnehme) die Bananenversion. Weiße Schrift auf gelbem Grund halte ich für problematisch. Nicht jeder hat so gute Augen wie der entwerfende Designer

    1. Die Lesbarkeit der Bananenversion finde ich ähnlich schwierig. Aber was wäre die Alternative gewesen? Dunkle Schrift, dunklerer Untergrund oder ein dunkler Schein/Schatten um die weißen Elemente würde dazu führen, dass man die Verpackung nicht mehr mit frischen sondern angefaulten Bananen assoziiert. Dann lieber darauf hoffen, dass die Rezipienten die allgemeine Assoziation “Gelb + Saftregal = Banane” hinbekommen.

  2. Gibts auch Bilder von der Rückseite? Würde mich mal interessieren wie die dann aussieht. Gestalterisch sehr schön, mal sehen, wie das in der Praxis dann angenommen und erkannt wird. Das Logo ist ja fast schon unauffällig.

    Das mit dem Deppenleerzeichen finde ich hier nicht schlimm, weil mans eben nur bei Zeilensprüngen weglässt und nicht bei einem Begriff, der in nur einer Zeile steht.

  3. Allerdings bedeutet: “Frühstücks Saft” des Frühstücks Saft.
    Wenn das gemeint war, ist ja alles gut ;-)

    Das neue Design gefällt mir richtig gut und kommt wahrscheinlich insbesondere bei einer jungen, designorientierten und kaufkräftigen Zielgruppe gut an.

    Der Claim “natürlich für mich” gefällt mir aus drei Gründen nicht:
    1.) Der Claim wirkt seltsam altbacken und passt für mich ohnehin besser zu Kosmetik / Drogeriewaren. Diese Selbstbezogenheit bei einem Produkt wie Saft wirkt überzogen.
    2.) Aussage und Stil brechen mit der insgesamt sehr klaren, stringenten Aufmachung
    3.) Er suggeriert Natürlichkeit, was heute gerne mit BIO assoziiert wird. Das ist es aber nicht.

  4. Die Verpackung sieht auf jeden Fall moderner und frischer aus. Im Gegensatz zur Konkurrenz ein mutiger Schritt nach vorne, der mir gefällt.

    Das Logo dagegen ist nicht rund. Die Schraffur als Füllung im Logo kommt nur auf der Webseite in Verbindung mit den Icons zur Geltung, auf der Verpackung dagegen sind die Früchte komplett gefüllt. Hier hätte man ruhig konsequenter sein können. Und auf der Verpackung befinden sich jetzt gefühlt vier unterschiedliche Schriften: Logo, Claim, Sorte und “100% Direktsaft”. Wahrscheinlich ist auf der Rückseite dann noch eine weitere Schrift im Einsatz, da viel Text in kleiner Größe platziert werden musste.

    Und wieso wurde der Hinweis “Vegan” von den alten Verpackungen nicht übernommen, wenn man eine neue Zielgruppe ansprechen will bei denen solche Merkmale eher positiv wahrgenommen werden?

    1. Vielleicht, weil der Hinweis “vegan” bei einem Produkt, das per se direkt erkennbar vegan sein muss, an Verbrauchertäuschung grenzt?
      Dann würde ich auch noch laktosefrei und glutenfrei ergänzen ;-)

      Ich hätte das alte Logo entschlackt und von jedem Claim befreit: “Beckers Bester” ist ja auch eine starke Aussage!

      1. Ich stimme hierbei Paul zu. Der Hinweis “vegan” sollte in der Zielgruppe durchaus positiv besetzt sein, weswegen ich das Weglassen auch nicht ganz nachvollziehen kann.
        Aber auch dafür wird es sicherlich Gründe geben, allerdings sind Säfte definitiv nicht per se “vegan”.
        Klare Säfte werden vornehmlich durch Gelatine oder Fischblase geklärt, zugesetzte Vitamine sind ebenfalls häufig tierischen Ursprungs.

        Das Design selbst finde ich durchaus mutig für einen Fruchtsafthersteller, jedoch erinnert es mich zu sehr an Discount-Smoothies und andere “gesunde”/”leichte” Produkte. Die Grashalme am Boden hätte ich zudem auch nicht gebraucht.
        Das Logo ist für mich eher ein Rückschritt, erinnert es durch die Schraffur doch stark an die Schrift, mit der Penny vor nicht allzu langer Zeit seine Produkte verziert hat. Wirklich “natürlich” wirkt es dadurch m. E. auch nicht, der Claim lässt es weiter Richtung Discount abrutschen.

        “Beckers Bester” ist für mich ebenfalls schon Aussage genug, um ohne Claim auszukommen. Hier hätte man auch gerne selbstbewusster auftreten können.

        Alles in allem ein guter Schritt zur Aufmerksamkeitsstärke. Es fehlt nur leider hier und da die Konsequenz, die so ein mutiger Schritt braucht.

      2. Es gibt durchaus Grund, den Hinweis “vegan” hinzuzufügen, Verbrauchertäuschung ist es unter Umständen, ihn zu unterschlagen.
        Denn Saft kann auch “unvegan” hergestellt werden. Wenn Beispielsweise Apfelsaft geklärt wird, kommt dazu oft Schweinegelatine zum Einsatz. Er ist somit nicht mehr vegan.

        Ansonsten finde ich das Packaging nett.

        1. Ganz genau! Viele Fruchtsäfte sind eben nicht vegan, denn laut “Saftverordnung” besteht für Gelatine keine Pflicht zur Deklarierung. Also durchaus eine Überlegung wert einen Hinweis zu geben wenn man tatsächlich vegan produziert.

          1. Richtig. Und jetzt können wir nochmal überlegen warum da nicht vegan draufsteht …
            tick tack tick tack … und?

            Ansonsten bin ich der Meinung, dass sich die Säfte nun doch sehr positiv von dem üblichen Einheitsbrei (äh Saft) im Regal abheben. Ist mir vor zwei Wochen direkt aufgefallen und da solche doch mutigen Schritte zu belohnen sind wurde direkt gekauft.
            Funktioniert!

  5. Die Farben sind toll und passen zu “frischem” Saft, in Verbindung mit den weißen Fruchtschablonen ist es gelungen die Hippsterwelt in die Beckerwelt zu bringen. Und mutig ist es von Becker auch. Es gibt einen 4. Punkt zu den dreien von intermalte warum mir der Claim nicht gefällt:
    Diese Pseudo Handschrift Typo an der man genau erkennen kann das sie aus dem Computer kommt weil alle m, alle i, alle ch und auch das restliche Alphabet gleich aussieht, egal an welcher Stelle im Wort die Buchstaben stehen.

  6. guter schritt!
    hatte mich gestern noch für die konkurrenz
    entschieden, mal sehen ob das nächstes mal auch noch
    so ist. guter schritt wie gesagt.

    auch ich finde das logo leider zu inkonsequent,
    hier wäre dann doch mehr klarheit und weniger, mehr gewesen.

    aber, sexy! für die knapp 90 jahre junge marke.

  7. So schön die Papierverpackungen sind, um so Hilfloser war man bei den Mehrwegflaschen?
    https://www.beckers-bester.de/project/1l-mw-banane/
    Grade das diese klare Gestaltung hätte auch den Labels gut getan.

    Ich finde die Logo-Überarbeitung nicht gelungen. Die Kabel war so eingeständig und so “beckers beste” – man braucht alles drumherum gar nicht und das wäre viel moderner und nicht so überladen wie es das jetzige Ergebnis ist.

    Die neuen Labels wurden erkennbar per Photoshop “aufgeklebt”. Leider ist das beim näheren Betrachten dann, doch nicht so ganzheitlich gelungen.

    1. Au weia, die Flaschenlabels sind tatsächlich vollständig missraten. Bei den Biosäften noch an der Grenze, bei der normalen Produktlinie eher schrecklich. Vollkommen unverständlich, warum man dort nicht auf Stringenz gesetzt hat und die mutige und gelungene Gestaltung durchgezogen hat.

  8. Zum eigentlichen Design ist ja schon genug geschrieben worden.

    Was mich noch interessieren würde ist, ob, und wenn ja wieviel, durch die Reduktion der Farben bei der Produktion an Druckkosten gespart wird. Ich könnte mir vorstellen, dass bei den Auflagen die Produktion mit Sonderfarben deutlich günstiger ist als der leidige Vierfarbdruck. Auch das zeichnet für mich, gerade im Bereich Packaging, ein cleveres Redesign aus (Siehe Weidemann und sein DB-Logo …).

    Kann jemand der einen Saft im neuen Design gekauft hat vielleicht etwas zum Druckverfahren sagen oder kennt gar nähere Details :-) ?

  9. Ich bin auch Verfechter einer korrekten Schreibweise, u. a. wenn es um Bindestriche geht. Im Falle eines Titels, der – wie hier – am (eigentlich vorgesehenen) Bindestrich umbricht, insbesondere, wenn alles auch noch zentriert gesetzt ist, würde ich aber u. U. auch zugunsten des Schriftbildes auf das Zeichen verzichten.

    Wesentlich schlimmer finde ich da die Schreibweise auf der „Vorher“-Packung:
    Naturtrüber ApfelSaft

    Insofern auch sprachlich ein Fortschritt.

Kommentare sind geschlossen.

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