Back to the GAP-Logo

Die „Macht der Masse“ hat heute nun den Chef der Modemarke GAP weichgekocht. Das Modelabel hatte Anfang Oktober einen Logowechsel durchgeführt und als Reaktion dazu viele hundert negative Kommentare, unter anderem auf der eigenen Facebook-Fanpage geerntet. Nun lenken die Verantwortlichen ein: „At Gap brand, our customers have always come first. We’ve been listening to and watching all of the comments this past week. We heard them say over and over again they are passionate about our blue box logo, and they want it back. So we’ve made the decision to do just that – we will bring it back across all channels.
Eine Rolle rückwärts beim Design sieht man tatsächlich sehr selten. Offenbar zog man ein Ende mit Schrecken, dem Schrecken ohne Ende vor. Ein weiteres, schönes Beispiel für die Macht, die heutzutage vom (Mitmach)Web ausgeht. In Zeiten, in denen im Kino ein Film über ein soziales Netzwerk läuft (!), wird Kommunikation immer anspruchsvoller. Hätte GAP den Wechsel einfach aussitzen sollen? Wie reagiert man als Unternehmen in solch einem Fall? Der Unterhalt einer Fanpage erfordert Dialogbereitschaft und -fähigkeit. Einen solchen Mangel will ich GAP gar nicht mal attestieren, aber offenbar wurde es im Vorfeld versäumt, die über 720.000 Fans auf das Redesign vorzubereiten. Statt diese „mitzunehmen“, wurden ihnen vollendete Tatsachen präsentiert. Auf das zwischenzeitlich genutzte neue Markenlogo, das in der Tat schmuck- und einfallslos daherkommt, folgt in Kürze nun wieder die “blue box”.
- GAP LISTENS TO CUSTOMERS AND WILL KEEP CLASSIC BLUE BOX LOGO | GAP.COM
Danke für die E-Mails zum Redesign.






Ach pascal war schneller :)
Stimmt, das mit myspace habe ich auch gerade gelesen:
https://techcrunch.com/2010/10/08/new-myspace-logo/
erstaunlich ist das die “kreativbranche” an diesem beispiel nicht der kalte schweiss ausbricht, denn man kann sich drauf gefasst machen, dass nun jeder “hinz und kunz” zu allem etwas sagen darf was mit gestaltung zu tun hat, wenn das anderen passiert wie jetzt GAP finden das alle voller schadenfreude richtig, aber mal abwarten wenn in der eigenen arbeit vermehrt sätze auftauchen wie: “meine frau findet aber …” wir haben mal unserer kinder gefragt und die haben gesagt …, aber unsere finanzabteilung meint …”
Klar, nur mir nichts dir nichts ohne begleitende kommunikation ein logo austauschen ist ein schlechter start – keine frage – aber es war nur das logo (etwas was für designer der mittelpunkt der welt, für den mehrheitlichen rest und der bvölkerung quasi scheiss egal ist) – aber wer weiss welcher markenauftritt, welche kampagne dahinter kommuniziert worden waere …
fazit:
freut euch nicht zu früh über die vermeintliche demokratisierung des designs, sie wird euch noch früh genug schlaflose nächte bereiten!
“Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde.” (Henry Ford)
DoD
Frag mich ehrlich wie das neue alte Logo (besser bekannt als zwischenzeitlich in diesem Artikel) überhaupt durchkommen konnte?! Dadurch ging ein riesen Stück Identität verloren.
Helft mit, auch andere Unternehmen unter einen dermaßen unerträglichen Social-Network-Druck zu setzen, dass sie für uns alle ihre Logos ändern. Auf meinem Blog findet ihr ein paar ausgesprochen sinnvolle Vorschläge.
DANKE IM NAMEN ALLER GROSSEN REVOLUTIONÄRE.
http://www.tobias-geigenmueller.de
@DoD Ich freue mich überhaupt nicht auf eine Demokratisierung des Designs. Ein Lehrer von mir hat mal gesagt: Gutes Design ist nie demokratisch. Gutes Design ist nun einmal nicht der kleinste gemeinsame Nenner.
Diese Weicheier, hätten die doch besser durchgehalten… seit wann gibt es Volksabstimmungen zu Logos? Das „zwischenzeitige“ Logo war um Längen besser; hätte man sich den Verlauf geschenkt, sogar richtig gut. Aber nun wieder dieses 80er-Jahre-Friseurlogo – das Volk hat gesprochen.
Liebe Corinna, das Volk, der mainstream, steht halt nun mal auf Deko und Friseurlogos.
Diese schmerzhafte Erfahrung musste ich neulich selbst machen.
Dennoch: Diese fette Industrieschrift aus den Siebzigern hätte es nun auch nicht gebraucht.
[…] Danke an Designtagebuch Verwandte Beiträge […]