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axelspringer.de – Angekommen in den digitalen Medien

Der Webauftritt des Axel Springer Konzerns ist aus der Regungslosigkeit erwacht und erscheint seit Kurzem in einem völlig neuen Aufbau und Design. Der Schneewittchenschlaf dauerte mindestens 5 Jahre und führte dazu, dass im Mai 2007 der Webauftritt in diesem Blog mit dem Spooky-Award ausgezeichnet wurde. Heute soll die märchenhafte Wandlung näher beleuchtet werden.

Der Konzern hat seine Wurzeln im Print und lässt dies in einigen Stilelementen in Form eines Zitates durchblicken. So sind zum Beispiel die Hauptnaviation sowie die Rubriküberschriften in einer Serifenschrift gesetzt. Auch die invers gesetzten Überschriften sieht man im Print wesentlich häufiger, als im Web.

Axel Springer Relaunch

Probleme bekommt der Auftritt beim Skalieren. So rutscht das Logo bei Verkleinerung unter die Hauptnavigation anstatt neben ihr stehen zu bleiben. Auch der Schatten, der ähnlich wie in diesem Blog eine Papiermetapher erzeugt, wandert beim Vergrößern und Verkleinern an Stellen, an denen er keinen Sinn macht. Bedingt durch einen Umbruch, den es zu unterbinden gilt, kommt es zu einem wilden Aufbau. Selbst in der Default-Stellung ist der Schattenwurf nicht ganz sauber angelegt, wie man es an den Kanten beobachten kann.

Sehr schön ist hingegen das Farbkonzept. Schwarz als neue dominante Farbe sorgt für den nötigen Halt. Rot, Blau und Grün (wenn auch selten eingesetzt) sind allesamt dem Firmenlogo entnommen. Blau ist die primäre Link-Farbe. Lediglich beim Brotkrumenpfad, der in Rot angelegt ist, entschied man sich, wohl aus optischen Gründen, die Konsistenz in Bezug auf die Navigation aufzubrechen. Aus Sicht der Nutzerführung wäre ein blauer Pfad, bei dem lediglich der letzte Begriff rot und damit NICHT verlinkt ist besser, weil einheitlicher. Aber nun gut. Der rein rote Pfad wirkt natürlich optisch nett. Die Hauptnavigation enthält bis in die vierte Hierarchieebene hinein OnClick-Zustände. Was will man in Bezug auf das Erkennen der Position innerhalb eines Auftritts mehr? Eben.

Fazit

Von kleinen Problemchen abgesehen – wunderbar. Schon der dritte* Spooky-Preisträger der sich nun grunderneuert und zeitgemäß im Netz präsentiert. Willkommen in den digitalen Medien!

Aus der offiziellen Pressemeldung sei der folgende Absatz entnommen: „Das Markenkonzept wurde von der Berliner Branding- und Designagentur MetaDesign entwickelt. Realisiert wurde der neue Internetauftritt inhouse. Unterstützt wurde das Relaunch-Projekt durch die Agenturen argonautenG2, InterRed und unitB.“

Danke Marcel und Rainer für den Hinweis.

*eins = Rotring, zwei = DPMA

Dieser Beitrag hat 30 Kommentare

  1. Auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung zu vorher, aber schwarz? Ein dunkles grau wäre vielleicht auch ganz angenehm gewesen und auch das das mit dem Schatten und den daraus resultierenden Kanten so gewollt war, kann ich mir kaum vorstellen. Die von dir angesprochene Navigationsstruktur ist gut angelegt, aber irgendwie spricht mich die Seite nicht an. Sie ist, vielleicht bis auf die Startseite, irgendwie langweilig und bietet gerade bei einem so großen Konzern nichts besonderes. Schade eigentlich.

  2. Ist ja toll, dass sich bei den verstrahlten Typen überhaupt mal was verändert, aber die bereits angeführten Mängel sind genauso Spooky. Ich muß gestehen, dass ich zuverlässig entäuscht bin. Da kann auch Herr Garrels mit seinen warmen Worten: “Sie ist darüber hinaus ein wichtiger Meilenstein in der digitalen Umsetzung eines neuen Markenkonzepts, [bla bla bla]”, nichts mehr retten.

    Metadesign, ja? Ernsthaft?
    Für Springer mag das ja ein Meilenstein sein, schließlich hat man das letzte “Markenkonzept” ja noch vor Augen, aber von solch einem Unternehmen hätte ich mir dann doch mehr versprochen.
    Linkwolke… 1000 x gesehen
    Bühne mit Flashflip 10000 x gesehen
    Hauptnavigation oben; finde ich altbacken, zumal die Rollovers billig rüberkommen.
    Navigation links; stiehlt der Hauptnavigation die Show.
    Ich höre lieber auf… Was wirklich nettes hab ich dazu nicht zu sagen.

  3. von mir gibt es auch kein applaus. gerade in der heutigen zeit, wo man viel mehr möglichkeiten hat und wir von coolen auftritten gewohnt sind und axel springer im belächelt worden ist, warum deren auftritt nicht endlich gelauncht wird, da hätte ich was anderes erwartet.

  4. Auch die invers gesetzten Überschriften sieht man im Print wesentlich häufiger, als im Web.

    Naja, ob das so stimmt. Gerade seit Herr Spiekermann das OnAir-Design von CNN Europe überarbeitet hat, sieht man diese Überschriften doch überall. – Auch und gerade im Web. Ein gutes von vielen Beispielen: https://svenigson.com/

  5. Ui man kann in den unteren Modulen ja auch die “Papierfalte” klicken und danach einen Megaeffekt bestaunen! Ob dies allerdings barrierefrei ist wage ich stark zu bezweifeln und ausserdem ist für einen Effekt, den kein Mensch findet sicherlich zuviel Zeit verschwendet worden. 3 setzen, schwach… :(

  6. Die Hauptnavigation als kursive Serife gefällt mir persönlich sehr gut. Klickt man aufs Angebot und erblickt die Bild in voller Schönheit direkt darunter, passt das filigrane, edel anmutende der Navi in meinen Augen aber überhaupt nicht (mehr).

  7. Insgesamt ist die Website nach dem Relaunch sicher besser als vorher, aber die Umsetzung hat im Detail eine schlechte Qualität.

    Die Grafiken der Hauptmenülseite (Unternehmen, Unsere Medien) haben mit JPEG das falsche Format und eine zu hohe Kompression, weshalb es einen deutlichen Matsch-Grau-Schleier um die schwarze Schrift herum gibt.

    Die als Grafik hinterlegten Überschriften sind qualitativ schlecht (exemplarisch Anti-Aliasing bei “News” rechts auf der Startseite).

    Das Flash-Karussell auf der Startseite ist in der aktuellen Umsetzung sinnlos. Die Bilder sind so klein und qualitativ so schlecht, dass man null Ahnung hat, was da eigentlich gezeigt werden soll und warum man das eventuell anklicken sollte. Anscheinend funktioniert das “Drehen” auch nur rein zeitgesteuert.

    Es wird das recht anspruchsvolle XHTML 1.0 Strict als Doctype definiert, dann aber ein völlig kaputter HTML-Matsch abgeliefert. Auch das CSS ist chaotisch und kaputt.

  8. Ja, die einzelnen Navigations-Grafiken sind unscharf und wohl im falschen Format abgespeichert worden.

  9. Prinzipiell sehr reduziert, aufgeräumt und eigentlich hübsch. Die als Printie interpretierte Serifenschrift des Menüs wirkt eigentlich auch markant und sogar nobel.

    Manche Menüpunkte würde ich jedoch noch als kritisch ansehen. Da denkt man einmal progressiv und erkennt, dass man nicht Miete oder Materialkosten für die Pixelhöhe von Webseiten bezahlen muss, arrangiert auch gefällige lesefreundliche Seiten und zwischendurch greift dann wieder die Angst vor der Fläche durch.

    Bei “Unsere Medien” trifft das z.B. zu. Die Aussage lautet wohl, wir haben auch Flash, aber nur ganz klein und zusammengestaucht und wir zeigen ihnen wie unangenehm das aussehen kann und wie feinfühlig sie dann klicken müssen.

    Alles in allem gab es aber weit schlimmere Relaunches. Das ist schon ok so. Übrigens denke ich auch man sollte keine Hähme über Gründer und Verlag ausschütten, abgesehen von medienpolitischen Botschaften ist hier journalistisch höchste Qualität zuhause.

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