AVIS – neue Kampagne, neues Logo
Der Autovermieter AVIS hat vor wenigen Tagen eine neue Werbekampagne vorgestellt. Unter dem Motto „It’s Your Space“ werden ab November 2012 neue Werbespots ausgestrahlt, vorerst nur in den USA. Zeitgleich mit Vorstellung der Kampagne präsentiert das Unternehmen ein modifiziertes Firmenzeichen; ein Wechsel, den die allermeisten Kunden gar nicht wahrnehmen werden.
Das rein aus einer Wortmarke bestehende Firmenlogo wurde neu gesetzt. Die kursiven Lettern – gern verwendete Metapher für Bewegung – sind passé. Die neue Wortmarke verzichtet auf derlei Andeutungen. Ebenso gut könnte das neue Firmenzeichen ein Pharmakonzern oder ein Finanzinstitut repräsentieren. Das neue Logo mag formalästhetisch überzeugen, seine Beliebigkeit und der nun fehlende Bezug zum Unternehmen macht es keinesfalls besser als sein Vorgänger.
Als Branchenführer HERTZ vor drei Jahren auf ein neues Logo umgestellt hat, vollzog die Gestaltung eine selbst für Laien spürbare Veränderung. Aus einem leicht schrullig anmutenden Logo im 3D-Look wurde eine auf Einfachheit getrimmte Wortmarke. In diesem Fall allerdings ist davon auszugehen, dass die meisten Menschen den Wechsel beim AVIS-Logo überhaupt nicht wahrnehmen werden. Eine Veränderung der Veränderung wegen, ohne allerdings, dass diese eine signifikante Verbesserung mit sich b…
Ich fand den alten Schriftzug sehr viel schöner und individueller. Schade.
PS: Wer sagt, dass Hertz Branchenführer sei?
Würden wir das alte Logo nicht kennen, wäre es genau so beliebig. Gut, die Kursive als Symbol für Bewebung. Aber es gibt auch Firmen, die nichts mit Autos zutun haben und auch die Kursive nutzen, siehe z.B. Penny oder Microsoft (zumindest das bisherige Logo).
Zumindest sieht die neue Wortmarke kräftiger aus und nicht mehr so komisch verzogen. V.a. das alte S sieht irgendwie verzerrt aus.
Ob die Überarbeitung, in Relation zu den Kosten für die Umstellung, nötig war steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Blöd nur, dass sie im Werbespot direkt am Anfang, als der Geschäftsmann mit seinem Koffer über den Parkplatz läuft, sowohl auf dem Boden als auch auf dem Banner oben das alte, kursive Logo genutzt haben :-)
@Daniel S
Zum Beispiel das Handelsblatt sagt das, Wikipedia auch.
@Sascha
Gutes Auge. Beleg dafür, dass ich mit meiner Einschätzung nicht ganz falsch liege. Die Logoänderung war ein Schnellschuss.
Wurde das neue Logo vom Praktikanten gemacht? Die Typo ist detailtypografisch voellig unausgeglichen. Schade Avis.
@Cihan
Was stört dich am Versalausgleich genau?
Ich finde das “aufrichten” der Wortmarke gut. Es wirkt klarer und “schweizerischer”. Sicher wird nicht nur die Wortmarke geändert. Der gesamte Auftritt bedart einer Auffrischung. Das wird klar, wenn man sich die Website anschaut. Die AVIS Stationen sind zwar so o.k. Aber sie könnten auch optimiert werden. Da müßte noch abgewartet.
@ StefanB – Der Abstand zwischen A und V könnte etwas größer sein.
Erstaunlich, wie sehr das Logo durch diese relativ kleine Veränderung seine Dynamik und Wiedererkennbarkeit verloren hat.
Alles in allem ist das Logo nicht viel anders geworden, aber mir gefällt es besser als das alte. Aber wie schon von Peter gesagt wurde: Ob sich der finazielle Aufwand, bei der minimalen Änderung lohnt ist die Frage…
@ margit – Größerer Abstand zwischen A und V? Dann würde das A aber ziemlich haltlos und alleine dastehen. Oder meine ich das nur?
Autovermietungen sind ein komisches Geschaeft. Wer am Flughafen ankommt hat sich eh vorher schon fuer eine Vermietung entschieden der Auftritt ist da also ziemlich egal und wer in der Stadt ein Auto mietet entscheidet sich entweder nach Standort oder Preis, trotzdem wird man an den Flughaefen mit einer Reizueberflutung ohne Gleichen empfangen (besonders schlimm in Hannover zu sehen) grellorange Beleuchtung bei Sixt, Leuchtend gruene Flaechen bei Europcar – beides schmeichelt der Hautfarbe der Bediensteten keinesfalls. Avis in rot und Hertz dezent schwarz mit gelber Schrift, die Farbverteilung ist auf jeden Fall schonmal klar verteilt und alle sind international bekannte Marken die der Kunde sofort auseinanderhalten kann. Was diese leichte Designueberarbeitung bei Avis also bringen soll bleibt mir ein Raetsel, bei Hertz konnte man mit dem Designwechsel schon sehen, dass ein altes angestaubtes Auftreten durch neue Dynamik und moderne ersetzt wurde aber dazu gehoert mehr als nur ein Logo.
Und wieso ist das (r) jetzt so riesig oder ist das nur in der hier benutzten Version so?
Zwischen A und V ist es einen Hauch zu eng geworden – das sehe ich genauso wie Margit.
Bei der negativ weißen Varianten auf rotem Grund musste ich spontan an LEVI’S denken … das liegt wohl an der Buchstaben-Kombination von VIS am Ende … und an den Farben … und an den nun gerade stehendend Buchstaben …
Hm, individueller ist es also durch die Modifikation wohl nicht geworden – also doch eher ein Schnellschuss …
… zwischen V und I ist bei der aktuellen Zurichtung im Vergleich zu A und V übrigens auch etwas zu viel Raum … einfach mal auf den Kopf stellen und die Sache noch einmal auf sich wirken lassen … das hält fit!
@Cihan: Ohne groß nachzudenken, einfach mal sagen, dass irgendwas falsch gemacht wurde. Nachher kann man sich das Branding dann ja immer noch genau angucken und sich was ausdenken – wenn denn jemand fragt… Toll!
(Vielleicht einfach gleich schreiben was dich an deine Praktikantenzeit erinnert oder das Kommentieren ganz lassen.)
@ Morty – genau so ist es. Bei einer solch puristischen Wortmarke, von einem so großen und schweizer Konzern muß der Zeichenzwischenraum einfach stimmen. Das passiert aber häufig, ist mir ein Rätsel, denn irgendwer muß das während der Entstehungszeit doch merken? Aber, sie haben jetzt ja noch die Gelegenheit es zu ändern.
So was nennt man einen klassischen Faupax! Nein, nicht das neue Logo, sondern die Sichtbarkeit des ALTEN Logos im NEUEN Werbespot. Außer am Anfang (wie Sascha bemerkt hat) ist das alte Logo auch nochmal in Minute 1:06 auf dem GROSSEN Schild zu sehen. Oder soll das so sein? Warum?
Es ist sehr beruhigend zu sehen, dass auch große Kunden und große Agenturen große Fehler machen. Man denkt immer das sitzen die absoluten Profis. Aber es läuft genauso wie überall. Kindsköpfige Manager sehen oft keine andere Möglichkeit, als sich über ein neuen Auftritt zu profilieren, weil einfach nicht mehr dahintersteckt. Hochnässige Agenturen taumeln zwischen Kundenwunsch und eigenem Anspruch. Was dabei im Fall von Avis herauskommt ist ein Paradebeispiel.
Na so eine Überraschung – die Gotham!
Es scheint nicht mehr ohne zu gehen.
@ da-ta – Die Gotham ist es definitiv nicht. Das S ist bei der Gotham breiter.
der relaunch wurde wohl nicht nur auf den werbespot bezogen inkonsequent durchgezogen – siehe: https://www.avis.at oder .de
Die verwendete Schrift ist Adrian Frutigers Avenir, nicht die Gotham.
@margit
Okay, mit einem leichten Erhöhen des Abstandes zwischen A und V kann ich leben.
@Morty
ich habe gelernt, dass man beim Versalausgleich niemals das Wort auf den Kopf stellen sollte. Der einfache Grund: das Licht bzw. das Weiß, das von oben in die Buchstaben strahlt, ist aktiver als das von unten. Aus diesem Grund wird bspw. ein Minuskel-n etwas breiter gezeichnet als ein Minuskel-u, damit sie schlussendlich gleich breit wirken.
Vielleicht ist ja das R im Kreis der eigentliche Grund des Relaunchs. Ich kenne mich da in den juristischen Dingen nicht so aus. Aber viele Logos verlieren ja in letzter Zeit ihre Cs, Rs und Trademarks-Kennungen. In diesem Fall kommt es wieder dazu. Das ist doch sicher nicht grundlos. Wer weiß mehr?
@StefanB
Du beziehst Dich bestimmt auf Hochuli. Ist auch alles soweit richtig für die Beurteilung (und somit auch für die unterschiedlichen Breiten von n und u).
Ich habe aber auch (noch vor dem Studium – und von einem gelernten Schriftenmaler während meiner Ausbildung zum Druckvorlagenhersteller) gelernt, dass man nach dem ersten Ausgleichen (besonders wenn man sich noch nicht ganz sicher ist, ob alles perfekt ist), das Wort tatsächlich noch einmal um 180° drehen sollte, um es aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Dann kann man den Effekt des dominanteren Lichts von oben nutzen, um den letzten Feinschliff für die unteren Binnenräume vorsichtig vorzunehmen und so zu einem harmonischen Ergebnis zu kommen.
Komische Werbespots. Ich lese daraus: AVIS-Kunden sind Business-Idioten, die erst in Auto zum richtigen Mann werden. Frauen wollen wir nicht als Kunden, die fahren uns immer nur Schrammen ins Auto.
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„Austauschbarkeit“ scheint ja gerade groß in Mode zu sein. Es gibt sicher Beweggründe für diesen „Relaunch“, ich mutmaße mal einfach „personeller“ Natur ;-) Mir ist jedenfalls nicht klar, was das Ganze soll. Aber als „ABM“ für die neue (?) Agentur natürlich zu begrüßen.
Fand den vorherigen schöner, hatte mehr dynamik drin, vorallem mehr Bewegung / Geschwindigkeit, durch die kursive Schreibweise.