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Aus NZZ Online wird Neue Zürcher Zeitung

NZZ Relaunch 2012

NZZ Relaunch 2012

Die Neue Zürcher Zeitung stellt derzeit ihren Webauftritt auf ein neues Interface um. Zukünftig wird die Nachrichtenmarke zudem nur noch mit einem Namen auftreten, „NZZ Online“, als Kennung für digitale Angebote, entfällt. Neben dem herkömmlichen Webauftritt wurde dieser Tage eine, wie ich meine, vielversprechende Beta-Anwendung freigeschaltet.

NZZ Start 2012

NZZ Logo Wortmarke

Die einheitliche Namensführung folgt der redaktionellen Konvergenz, wie Urs Holderegger, Redaktionsleiter Neue Zürcher Zeitung, mir gegenüber erläutert. Eine Unterscheidung in Print- und Online-Redaktion findet zukünftig nicht mehr statt. So wird auch der Namenszusatz „Online“ überflüssig. „Wir wollen keinen Unterschied mehr machen zwischen der Zeitungs- und der Onlinemarke, sondern auf allen Kanälen Inhalte mit dem Qualitätsanspruch der Neuen Zürcher Zeitung liefern“, so auch Peter Hogenkamp, Leiter Digitale Medien der NZZ-Mediengruppe.

Das Interfacedesign hat das Zeug zur Blaupause, weil es die Frage nach dem Aufbau, der Gestaltung und dem generellen Look & Feel eines komplexen Nachrichtenangebotes neu beantwortet. Neben Beta.NZZ.ch sehen fast alle anderen Nachrichtenangebote vergleichweise alt aus. Soweit die Vorschusslorbeeren. Natürlich merkt man dem Auftritt noch seinen Beta-Status an, etwa bei der Volltextsuche, die bis dato kein befriedigendes Ergebnis liefert. Treffer mit der Suchphrase im Anreißer werden derzeit noch höher gelistet als Treffer, in denen der Suchbegriff im Titel vorkommt. Hier gilt es die Qualität des Suchergebnisses zu verbessern. Ebenfalls unglücklich sind nicht enden wollenden rechten Spalten (Beispiel).

NZZ Schriftbild Artikelseite

Auch das veränderte Schriftbild gefällt (siehe Abb. oben), wenngleich Artikeltext in der neuen Umgebung sogar ein wenig verkleinert ausgegeben wird. Wurden bisher Titel und Subheadline in der Georgia gesetzt, kommt hier nun die Arial zum Zug. Beim Anreißer erfolgte der Wechsel der Schriftarten genau anders herum. Zwar wurde für die Schrift ein dunklerer Farbton gewählt, da jedoch durchgängig ein heller Grauton als Hintergrund zum Einsatz kommt, bleibt das Kontrastverhältnis von Schrift zu Untergrund in etwa gleich. Auffälliger sind hier schon die fettere Überschrift sowie die neue Schriftgröße des Anreißers.

Ebenfalls neugestaltet wurde die Mobil-Version unter mobile.nzz.ch, die bereits der Beta-Phase entwachsen ist.

Sichtbares Zeichen des Zusammenwachsens der beiden Redaktionen ist etwa auch die neue Struktur der Website, die sich nun mehr an den Ressorts der Zeitung orientiert.

Bereits vor einigen Monaten wurde angekündigt, eine „Paywall“ einführen zu wollen. Hierbei orientiert sich die NZZ an Vorbildern wie der New York Times und der Financial Times. In einigen Wochen soll es ein Digitalabonnement der „Neuen Zürcher Zeitung“ für alle digitalen Produkte geben.

Unterstützt wurde die NZZ bei der Konzeption und Kreation von der Kölner Agentur Meiré und Meiré, die vor drei Jahren auch das Zeitungslayout der Neuen Zürcher Zeitung erneuert hatten.

Fazit

Ziemlich chic. Anders. Mutig. Richtig. Ob die Einführung der Paywall allerdings eine richtige Entscheidung war, wird sich zeigen. Smart finden das wohl nur die NZZ-Kollegen im Verkauf & Vertrieb.

Dieser Beitrag hat 19 Kommentare

  1. Warum machen die aus Zeitung ein Blog mit Nachrichten?
    und dann noch das “Lesetrend” Block, der so schlecht ist, dass ihn sogar das Beta-Status nicht rettet.

  2. An sich bevorzuge (und erstelle) ich grundsätzlich 1000mal lieber einen zentrierten Auftritt als einen Linksbündigen. Aber für Nachrichtenportale sehe ich die mittige Platzierung kritisch. Nicht für den Nutzer, sondern für die Vermarkter – und irgendwie müssen die ja Geld mit ihrem Online-Angebot verdienen, wenn sie nicht ihre Leser zur Kasse bitten wollen.

    Aktuell ist neben dem Superbanner im Head auch ein Wide Skyscraper geschaltet. Diesen sieht man allerdings erst ab einer Auflösungsbreite von 1400px. Die gängigen WXGA- und SXGA-Auflösungen (1280er Breite) der meisten Notebooks schneiden diesen Banner ab. Für den Werbetreibenden sicher kein Ansporn, möglichst viele Kampagnen dort zu schalten.

    So werden wohl auch künftig die meisten News-Portale linksbündig bleiben. Mal sehen, wie lange NZZ an dieser Position festhält.

  3. Herzlichen Dank!

    Und ja, vor allem an die anderen Kommentatoren, wir finden auch selbst, dass es noch alles andere als perfekt ist.

    Aber man muss mal den «Ambition Level» festsetzen, das haben wir gemacht, und wir sind froh, dass diese Message angekommen ist.

    Gruss, Peter

Kommentare sind geschlossen.

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