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Aus heute.de wird ZDFheute

ZDFheute Logo, Quelle: ZDF
ZDFheute Logo, Quelle: ZDF

Das ZDF hat das Onlineangebot seiner Nachrichtenmarke heute relauncht. Nicht nur das Design des Webauftritts und der Apps wurde neugestaltet, auch der Name wurde im Zuge des Relaunchs geändert.

Während weltweit die Nachrichten von der Coronavirus-Pandemie dominiert werden, launcht das ZDF das Nachrichtenangebot von heute. Mit neuen Inhalten, Funktionen und einem modifiziertem Design möchte man umfassende Informationen und noch passgenauere Nachrichteninhalte anbieten, wie es seitens des Senders heißt. Der letzte Relaunch erfolgte im Herbst 2017.

Auszug der Pressemeldung

„Mehr sehen, besser verstehen – das wollen wir mit dem runderneuerten Angebot erreichen. Dass wir jetzt den Relaunch während der Corona-Krise zum Großteil aus dem Home-Office umsetzen, ist eine große Herausforderung: Doch gerade in diesen Zeiten sind neue informationsstarke Angebote gefragt“, so Frederic Huwendiek, Redaktionsleiter von ZDFheute. Die neue ZDFheute-App und ZDFheute-Website bieten einen zuverlässigen Zugang zu den Nachrichten des Tages. Relevante Themen, gerade auch zur Corona-Krise, werden von der Redaktion erklärend aufbereitet. Ereignisse wie beispielsweise Pressekonferenzen des Robert-Koch-Instituts lassen sich direkt in Livestreams verfolgen. Und das neue Recherche-Team ZDFheuteCheck überprüft kursierende Falschmeldungen. Hochkant-Videos und interaktive Storys bieten neue Blicke auf das Nachrichtengeschehen

ZDFheute App-Symbol – vorher und nachher
ZDFheute App-Symbol – vorher und nachher

Der typische Look mit blaukolorierter Weltkarte, wie man ihn auch von der heute-Sendung her kennt, ist ab sofort auf digitalen Kanälen passé. Als App-Symbol fungiert nunmehr ein auf weißem Grund in Orange und Anthrazit gehaltener und zweizeilig gesetzter „zdf heute“-Schriftzug. Die neue Wortmarke ist rein in Kleinbuchstaben gesetzt. Innerhalb von Texten verwendet der Sender allerdings, analog zu anderen Angeboten wie ZDFmediathek, ZDFtivi oder ZDFtext, die Schreibweise „ZDFheute“. Des weiteren verzichtet das ZDF darauf, im App-Symbol das Senderlogo mit orangefarbenem Kreis abzubilden.

ZDFheute App iOS
ZDFheute App iOS

Zu den wichtigsten Änderungen der Apps zählen, abgesehen vom neuen Design, der Bereich “Meine News”, der eine Personalisierung der Nachrichten und Inhalte je nach eigenem Interesse ermöglicht, ein Schnelleinstieg, der das Wichtigste in Kürze beinhaltet sowie ein Dunkelmodus. Die Domain heute.de wird zudem ab sofort auf zdf.de/nachrichten umgeleitet.

Neben den Apps (iOS, Android) und der Website wurde auch die Social-Media-Kanäle auf YouTube, Instagram und Co. relauncht und auf das neue Design umgestellt.

Kommentar

Wie so oft ist ein Relaunch der digitalen Angebote ein Vorbote auf weitere Veränderungen in Print und TV. Es dürfte nur eine Frage der Zeit, bis auch das Studiodesign der heute-Sendung, dem heute-Journal und andere Angebote wie heute Xpress in Bezug auf den neuen Look nachziehen werden. Denn an zwei unterschiedlichen Gestaltungslinien festzuhalten, macht wenig Sinn.

Die Kartendarstellung, wie sie bei heute seit nunmehr elf Jahren im Einsatz ist, war schon immer sehr speziell. Länder wie Russland, China und die USA sind dabei mittels Schattenwurf hervorgehoben und vermitteln so den Eindruck, als bestünde die Erdkugel aus mehreren Schichten/Ebenen. Eine vor allem aus politischer Sicht fragwürdige Gestaltung, denn schließlich entsteht auf diese Weise eine Hierarchie: Afrika ist ganz unten, während China oben auf ist. Der Wegfall dieser Kartendarstellung ist wahrlich kein Verlust. Die mit Linien/Breitengraden versehene Karte, wie sie nun auf heute.de eingesetzt wird, könnte ein Vorgeschmack auf das zukünftige Studiodesign sein.

Die unterschiedliche Schreibweise, „zdfheute“ im Logo und „ZDFheute“ in Texten, ist freilich nicht optimal. CNN, NBC oder DW zeigen, dass sich auch als Nachrichtenmarke Konsistenz bei der Namensführung erreichen lässt.

Die neu gestaltete App gefällt mir hingegen recht gut, auch wenn die Kontrastwerte im Dunkelmodus zum Teil unzureichend sind. Angesichts der Tatsache, dass rund um die Coronavirus-Pandemie unzählige Medien Zahlen und Daten quasi in Echtzeit abbilden, ist es allerdings völlig unverständlich, dass die ZDF-Nachrichtenredaktion Grafiken und Diagramme lediglich im 3-Tages-Rhythmus aktualisiert. Ich hätte schon erwartet, dass das ZDF als öffentlich-rechtlicher Sender im Jahre 2020 über ein entsprechendes Interaktiv-Team verfügt, das den Bereich Datenjournalismus in zeitgemäßer Weise aufbereitet.

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Dieser Beitrag hat 20 Kommentare

  1. Man gewöhnt sich an alles – aber nicht daran, dass ein Live-Ticker in diesen Tagen mit Sportmeldungen geflutet wird. Da hätte ich mir die Möglichkeit der individuellen Themenwahl gewünscht. Und die Linienstärke der Schrift würde ich auch gerne zwischen der aktuellen und einer etwas dickeren wählen können, wegen der Lesbarkeit. Beide Wünsche habe ich dem zdf (ZDF?) übermittelt. Mal schauen, was kommt.

    1. Wenn die Push-Mitteilungen gemeint sind – die lassen sich im Tab „Meine News“ benutzerdefinierte einstellen. Dort kann man auch die Benachrichtigungen für Sportnachrichten ausstellen.

  2. Über diese Karte mit den Schichten hab ich schon immer gerätselt und nicht einmal direkt im heute-Studio in Mainz konnte man mir den Sinn dahinter erklären. Ich stimme Achim da vollkommen zu. Die oberste Lage soll anscheinend die EU darstellen, allerdings fehlt zum Beispiel Kroatien, die schon seit 2013 EU-Mitglied sind. Außerdem sind Belarus und die Ukraine ganz weit zurück gelegt, während Russland eine ebene weiter vorn ist. Auch das Beispiel mit Afrika und China ist passend. Wahrscheinlich war es nur eine grafische Entscheidung, die nur am Rande die Politik widerspiegeln soll. Trotzdem in meinen Augen eine unglückliche Entscheidung. Dass diese Karte zumindest in der App jetzt wegfällt freut mich. Das neue Design erinnert mich auf Grund des Unterstriches sehr an das alte Logo von ZDF_neo. Was noch auffällt, ist dass erneut ein Teil des ZDF auf das “2DF” Logo des Senders als Absender verzichtet und nur noch die drei Buchstaben verwendet. Ein Vorbote auf einen Relaunch des gesamten Senders? Wir werden sehen. Ich bin gespannt, wie das neue heute-Logo on-air umgesetzt wird und ob die heute-show mitmacht.

    1. Noch »schöner« ist die Version von »heute in Europa«. Da fehlt Montenegro völlig; das Land ist schlicht nicht da, der Landesumriss wird vom Mittelmeer geflutet…

  3. Musste auch direkt an einen generellen Relaunch beim ZDF denken. Ob das 2DF-Logo mit Kreis bald Geschichte ist? Zumindest bei den heute-Nachrichten würde ich ein kleines Update ebenfalls begrüßen. Was einst einen Wow-Effekt erzeugte, kommt heute reichlich überladen und unruhig rüber. Das aktuelle Studio-Design hat meiner Meinung nach ausgedient. Weniger sollte auch hier mehr sein. Auch die Titelmelodie wurde zuletzt übertrieben aufgebauscht. Etwas mehr Ruhe und Klarheit würde ich mir wünschen. Das vermittelt zumindest schon einmal die neue App; um zum Thema zurück zu kommen. ;-)

    Dass neben dem 2DF-Hauptlogo zukünftig auch weiterhin Unterlogos (wie “zdf”) existieren werden, kann ich mir gut vorstellen. Bei großen Marken scheint es im Trend zu liegen, auch beim Logo zwei- oder mehr-gleisig zu fahren. Ist zwar abwechslungsreich und ggf. dürfen sich verschiedene Designer austoben, aber leider verliert dadurch ein Unternehmen schnell an Wiedererkennungswert, Eigenständigkeit und wirkt innerlich zerrissen. Ob das gut ist?…

  4. Eine kleine Anmerkung zu der alten Karten: Anfangs war – wenn ich mich richtig erinnere – die Überlagerung nicht Teil der Weltkarte und wurde kurz nach dem Redesign hinterher geschoben.

  5. Ich finde es erstmal sehr gewagt und schwer nachvollziehbar, mitten in der Corona-Krise das Design zu ändern. Claus Kleber hat während einer Bundestagswahl dem ZDF bei Gehaltsverhandlungen die Pistole auf die Brust gesetzt und mit dem Angebot gewedelt, doch Chefredakteur beim Spiegel zu werden. Das ZDF hat daraufhin eine fragwürdig hohe Gage gebilligt – während dieser ‘nachrichtenintensiven’ Zeit wollte es sich den Umstand nicht leisten, den Moderator auszutauschen. In der aktuellen Zeit müsste das Gleiche doch eigentlich auch für das Design gelten.

    Zumindest auf der mobilen Website, die ich häufig nutze, beschränkt sich die Inhaltsvorschau der Artikel nun viel auf die Headline. Ein kurzer Einleitungstext fehlt. Dies ist eher ein Merkmal wenig seriöseren Journalismusses, der sich mehr auf Clickbaiting fokusiert, statt auf Inhalte.

    Gleiches gilt für die hier genannte Individualisierung des sichtbaren Nachrichtenangebots, meiner Meinung nach ein ganz schlechter Trend, um Leuten zu ermöglichen, sich in ihrer Blase, ihrer Vorstellung von “Was ist wichtig” einzumurmeln. Ohnehin habe ich bei vielen Medien das Gefühl, es geht vorrangig darum, das Weltbild der Stammkundschaft zu bestätigen; diese Nachrichtenindividualisierung mag ein weiterer Schritt in diese falsche Richtung sein. Dabei ist es doch so wichtig für Weltgewandtheit, vernetztes Denken, Empathie und generischen Sachverstand, auch mal über den Tellerrand hinaus zu kommen, in andere Sach-, Fach- und Interessensbereiche einzutauchen, neue Interessen zu entdecken; und wenn es nur flüchtig beim Durchblättern/Runterscrollen geschieht. Was für ein Weltbild entwickelt man, wenn man nur Nachrichten aus der Finanzwelt wahrnimmt? Was für eines, wenn Politik komplett ausgeblendet wird?

    Unter’m Strich halte ich die Neuerung für einen Schritt in Richtung primitiverer Nachrichtenaufbereitung, angelehnt an infotainmentlastige, auf oberflächliche Schnellinfo ausgelegte aber unseriöse Nachrichtenformate, von denen es schon mehr als genug gibt. Dass es nun mehr Videoinhalte gibt (und dem Besucher das Lesen nicht mehr zugetraut wird, dafür aber eine stabile Internetleitung und eine beschallbare Umgebung vorausgesetzt wird), tut sein Übriges. Kurzvideos erlauben auch mehr journalistische Arbeit auf emotionaler, weniger auf differenziert-sachlicher Ebene.

    Die neue grafische Weltdarstellung dagegen ist zu begrüßen! Hat die alte grässliche Karte etwa gegen jede Kritik und gegen jeden Sinn wirklich 11 Jahre durchgehalten? 11 Jahre, in denen sich allabendlich der Zuschauer, wenn er Slomka über die Schulter guckte, fragte: “Was soll das?”

    Echter Fortschritt bietet die Dunkelmodus-Option! Ich habe mithilfe von Add-Ons, Einstellungen o.ä. mittlerweile fast alle Anwendungen im Dunkelmodus und verstehe nicht, wieso sich das nicht generell durchsetzt – es ist deeeutlich angenehmer, in dieser Form von einem Display oder Monitor lange Texte zu lesen. Kommt man doch mal aus Versehen auf die Original-Google-Seite oder öffnet ein Office-Programm in der Standardansicht, wird einem sofort bewußt, dass man ja eigentlich dauerhaft direkt in eine Lampe schaut.

    1. So ein Design hat einen längeren Vorlauf, ob es jetzt ausrollt oder nicht hat auf die finanziellen Zeiten wahrscheinlich gar keinen Einfluss.
      Dazu muss laut Rundfunkstaatsvertrag das Hauptangebot von ARD/ZDF auch Online zum Großteil aus Videos bestehen, damit man den Zeitungen keine Konkurrenz macht.

  6. ich habe dieses neue “zdf” ohne “2DF im Kreis” schon woanders gesehen. Die bereiten ein gewaltigen facelift vor (wenn es nicht schon vorbereitet ist…)

  7. Die Buchstabenkombi “zdf” finde ich optisch nicht schön. Das f kommt gegenüber den anderen zwei Buchstaben etwas dürftig daher – irgendwie un-designed.
    Da fand ich das alte “ZDF”, bei dem das Z auch noch die 2 symbolisierte, viel gelungener.

  8. Ich hab beim Redesign auf die Weltkarte 2009 das Petrol vermisst. Das Studio wirkte zu unruhig. Jetzt können sie vielleicht endlich mal diesen Globus einbauen, der sich im Hintergrund dreht und eine neue Musik komponieren. Aber mir scheint, als wäre das Heute fetter geschrieben als das ZDF, oder kommt es mir nur so vor?

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