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Aus FH D wird HSD – Neues Corporate Design für Hochschule Düsseldorf

HSD – Wir bleiben neu

Neuer Campus, neuer Name, neue Website und ein neues Corporate Design – die Hochschule Düsseldorf erlebt derzeit die wohl größte Transformation seit ihrem Bestehen. Veränderungen, die, so die Hochschulleitung, auch die Neugestaltung des seit 1978 bestehenden Corporate Designs erforderlich machten.

Am 01. Mai erfolgte die Umbenennung der Fachhochschule Düsseldorf (FH D) in Hochschule Düsseldorf (HSD), ein Vorgang, den vor der HSD bereits viele Fachhochschulen hierzulande vollzogen haben. Ein Tag später wurde der Webauftritt der Hochschule relauncht. Zeitgleich wurde das von langer Hand geplante Corporate Design eingeführt. Ein Design, das polarisiert, wie Reaktionen in den sozialen Medien und E-Mails an das Design Tagebuch verdeutlichen.

Bereits 2013 begann die Vorbereitung für die Neuausrichtung des Corporate Designs. In Folge dessen wurde ein europaweiter Pitch ausgeschrieben, an dem sich 70 Design- und Werbeagenturen beteiligten und von denen es acht Agenturen in die Endrunde schafften. Das nach Ansicht der Hochschulleitung überzeugendste Konzept lieferte Studio Laucke Siebein, da ihr geschichtsbezogener Entwurf die Diversität der Fachbereiche in der Hochschulmarke vereine.

Hochschule Düsseldorf – Website

Das bisherige von Helmut Schmidt-Rhen geschaffene Erscheinungsbild – Schmidt-Rhen war von 1976 bis 1993 Professor für Kommunikationsdesign an der FH D –, prägte die Fachhochschule Düsseldorf über 36 Jahre. Wie schon zuvor wird auch das neue Erscheinungsbild ganz von einem typographischen Konzept geprägt. Zentraler Ausgangspunkt für das neue Corporate Design ist das Alphabet der HSD Sans, „eine Stimme mit vielen Tonlagen“, und „die Stimme der Institution“ wie es in einem begleitenden CD-Launch-Dokument heißt. Die HSD Sans ist mehr als eine Hausschrift. Mitunter mehr Bild als Schrift bestimmt sie die visuelle Identität der Hochschule – zu sehr, wie einige meinen, unter ihnen auch HSD-Studenten. Die Schrift sei, schwer lesbar, das Design das Ergebnis von Geschmacksverirrung und der Webauftritt (Abb. oben) ein Zumutung, weil er nutzerunfreundlich sei.

Das Neue hat bekanntlich anfänglich immer mehr Feinde als Befürworter. Der alte Webauftritt, schon lange in die Jahre gekommen, war nicht eben eine Zierde, geschweige denn wurde er den Erfordernissen des mobilen Internets gerecht. Es braucht ein Weile, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, die, so mein erster Eindruck, nicht nur in Bezug auf die Nutzerfreundlichkeit keineswegs schlechter ist als der bisherige Webauftritt, im Gegenteil, sondern auch in Sachen Optik deutlich zugelegt hat. In HSD Sans gesetzte Überschriften sind teilweise schwer lesbar, das ist richtig. Buchstaben wie das „B“, das „R“ und Ziffern wie die „2“ unterbrechen den Lesefluss, ja sie tun sogar ein wenig weh beim Hinschauen, und doch transportieren sie eine eigenständige – einige werden sagen „eigenartige“ – Identität, die haften bleibt. Genau das ist es, was es mit Corporate Design zu erreichen gilt, zumal es in Bezug auf die Wahrnehmung einer Marke um viel mehr geht als lediglich um Ästhetik und/oder Lesbarkeit.

Die visuelle Eigenart ist Teil des Konzeptes, wie auch ein Auszug aus dem mir vorliegenden CD-Handbuch verdeutlicht: „Die HSD Sans zeichnet sich durch ihre visuellen Eigensinnigkeit und Wiedererkennbarkeit aus. Hierdurch wird sie in der Anwendung zum Träger von Informationen einerseits und zum unverwechselbarem Corporate Design-Element andererseits“. Und weiter: „Ohne Spielraum zur eigenen Interpretation und Möglichkeit der Entdeckung, würde alles fade und zur Pflichtübung werden. Das Corporate Design kann viel aushalten und darum ist viel erlaubt.“ Durchaus ein zeitgemäßer Ansatz also.

HSD Logo

„Der Name ist Ausdruck unseres neuen Selbstverständnisses“, so Prof. Dr. Brigitte Grass, Präsidentin der Hochschule Düsseldorf. „Aus dem Bewährten entsteht etwas Neues, mit dem wir uns als moderne Hochschule positionieren wollen.“ Die Hochschule stehe für einen Ort, an dem Freiheit und Verbindlichkeit, Zusammengehörigkeit und Individualismus gleichberechtigt und auch voneinander abhängig sind. So erklärt sich auch das neue Hochschullogo, das den bewährten Dreiklang fortsetzt und dessen im Zentrum stehender Buchstabe „S“ aus zwei offenen Kreisen besteht, die sich umschließen und gleichzeitig loslassen.

Eine Besonderheit des Corporate Designs liegt zudem darin, dass die Fachbereiche ein eigenes Akronym und einen eigenen visuellen Auftritt erhalten und sich in Verbindung mit der Dachmarke HSD stärker positionieren können. Alle weiteren Absender wie zentrale Einrichtungen und Institute werden in der HSD Sans ausgeschrieben oder abgekürzt, eine gestaltete Marke gibt es für sie nicht.

Ein in der Tat eigensinniges bis eigenartiges Design, nicht immer schön, dafür in hohem Maße wiedererkennbar. Ein Kriterium, das – meines Erachtens – in Bezug auf die Wahrnehmung einer Marke, nach außen wie nach innen, höher einzustufen ist als etwa Lesekomfort oder der rein formal-ästhetische Eindruck. Ich bin gespannt auf die Meinung der dt-Leser.

Technischer Partner im Zusammenhang mit dem Webauftritt ist die Agentur Alight. Betreut wurde das Projekt von einem internen WebRelaunch-Team. Was mir noch aufgefallen ist: Von einem „einheitlichen Social-Media-Konzept“, so eine Aussage von Brigitte Grass im Rahmen der Vorstellung des neuen Designs, kann allerdings noch keine Rede, so jedenfalls mein Eindruck. Die wenigen Kanäle, die die Hochschule derzeit bedient, sind nur in wenigen Fällen gut gepflegt. Weder ein zentraler Twitter- noch ein Facebook-Account sind vom Webauftritt aus verlinkt. Noch ist der Umbau der Hochschule also nicht abgeschlossen.

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Dieser Beitrag hat 90 Kommentare

  1. puh, das ist harter Tobak. Was beabsichtigt man mit dieser Schrift? Soll das künstlerisch-kreativ wirken oder reine Provokation sein? Wiedererkennbarkeit – nun gut, als wiederkehrender Schmerz vielleicht ;) Ja, man kann aus Kreisfragmenten und Balken lateinische Buchstaben bilden, als Permutationsübung für Gestaltungsanfänger mag das gerade noch durchgehen, beim Logo zucke ich schon zusammen und bei den Überschriften spielt das Eigensinnige ins Alberne.

    Ich bin mir der Schwierigkeiten eines solchen Relaunches durchaus bewusst, aber was so alles unter “modern” läuft, kann ich oft nicht nachvollziehen, oder ist moderne Gestaltung, was möglichst viele Betrachter zum Zucken bringt? Bei einem Plakat mag das sinnvoll sein, im Corporate Design empfinde ich das ständige visuelle Stolpern als äußerst störend.

  2. Das erinnert mich doch stark an die Radio-Werbung von Seitenbacher-Müsli. Die hat auch einen hohen Wiedererkennungswert, ist aber ebenso grässlich und schlecht gemacht, wie dieses Corporate Design … Am meisten erschreckt mich hier, dass eine Hochschule – in der es u.a. einen Fachbereich Gestaltung gibt – derartige visuelle Umweltverschmutzung auf den Weg bringt. Was hat das für Auswirkungen auf die dortigen Design-Studenten? Was hat so etwas für Auswirkungen auf das Selbstverständnis unserer Berufsgruppe, wenn anerkannte Design-Professoren so ein unausgegorenes Machwerk als visuelles Aushängeschild der eigenen Hochschule akzeptieren und durchwinken? Wer soll da Designer eigentlich noch ernst nehmen …?

    1. Ich kann Dir aus langjähriger Zusammenarbeit als Student und Mitarbeiter da sagen, dass diese Art Schriften sowie die Gestaltung des Onlineauftritts (grob gesehen) eine Semesterarbeit sein könnte. Einige mittelmäßig bis gute Studenten haben dort Semester um Semester ähnliche Schriften aus Modulen oder Rastern entwickelt, die allesamt besser lesbar waren, bekamen aber selten herausragende Noten dafür. Zur Webplattform kann ich aber sagen, dass es der FH schon immer schwerfiel, ihre Bereiche richtig unter einen Hut zu bringen. Weder die bis 2003 existierende, noch die vorhergehende waren ein Usabilitytraum.

      Die Website des Studios offenbart, dass die verantwortlichen Designer genau diese Art von Eigentümlichkeit versucht haben zu stillisieren, In einigen (wenigen) Beispielen ist es ihnen auch gelungen, wobei ich mich frage, ob das geplant oder nur zufällig war.

  3. Und das an einer deutschen Hochschule! Chapeau!
    Wo bleibt da die Verwaltung? Wo bleiben die fest gefügten Regeln?
    Danke, Achim, für die guten Worte.
    Und so wird auch klar, warum das deutsche Grafikdesign so schlecht ist: weil die Grafiker so sind wie die allermeisten bisherigen Kommentare klingen. Unqualifiziert, besserwisserisch, autoritätsfixiert.
    Spielen? Abwechslung? Auch nur eine Variation in einem CD? Wo kämen wir denn da hin?! Vielleicht in die Nähe der Niederlande, in die Nähe Finnlands, Norwegens, Frankreichs, wo selbst offiziellste Dinge Witz haben können.
    Und dazu die Aufnahme der alten Gestaltung in der Schrift, wirklich fein.
    Sehr gut gemacht!

    1. Echt jetzt? Wenn man das als Grafikdesigner “sehr gut gemacht” findet, dann sollte man sich lieber nach einem neuen Berufsfeld umsehen.

      1. Johannes hat doch recht. Die Kommentare, inklusive deinem, lesen sich, als hätte es jeder besser gekonnt. Wenn ich dann auf die hinterlegten Webseiten klicke, kann ich nur müde lächeln. Wer selber keine Kompetenz hat, sollte sich vielleicht nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Kritik ist immer angebracht, aber das hier – von Facebook fange ich erst gar nicht an – ist teilweise schon wirklich fast witzig, wenn es nicht so traurig wäre.

        Natürlich ist dieses Corporate Design angreifbar, sicher ist es kein “Den findet jeder gut”-Entwurf von der Stange. Dass vor allem die non-Design-Fachbereiche nicht damit zurecht kommen, wurde vermutlich von allen beteiligten erwartet – ist meiner Ansicht nach aber überhaupt nicht schlimm, man gewöhnt sich an alles. Teilweise habe ich das Gefühl, dass auch nur um des Meckerns Willen gemeckert wird.

        Es steckt ein ziemlich ausgefeiltes Konzept dahinter, das hier natürlich wirklich zu kurz kommt, und vermutlich etwas Licht ins Dunkel der Schrift und ihrer Entwicklung gebracht hätte. Schade.

        Was mir, als Befürworter, des neuen CDs allerdings auch nicht gefällt, ist die Umsetzung des Konzeptes auf Webseite und Medien. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit Laucke Siebein da überhaupt noch beteiligt waren, aber die Webseite ist aus Usability-Sicht wirklich nicht gelungen. Vielleicht dreht man da noch an der einen oder anderen Schraube, so kann es jedenfalls nicht bleiben.

      2. Ich denke, dass ich ganz gut beurteilen kann, dass dieses komplette CD völlig an der Zielgruppe vorbei entworfen wurde. Da haben sich einfach ein paar wenige Leute verewigen wollen. Aus meiner Sicht war der größte Fehler die Agentur Laucke Siebein dafür auszuwählen, diese leistet sicherlich in ihrer Sparte gute Arbeit, dessen Stil und Richtung aber nicht auf die Bedürfnisse einer Hochschule passt. Das was dabei rausgekommen ist würde mich als Studien-Interessierter einfach nur abschrecken, da es einem schwer fällt sich mit diesem typografischen Ansatz zu identifizieren.

        Außerdem finde ich, man muss es nicht zwingend besser können, wenn man etwas kritisiert. Die Kommentare zeigen, dass das Design völlig unzugänglich ist. Studenten und Studien-Interessierte haben keine Lust und Zeit sich mit einem Design zu beschäftigen, bevor man es versteht, wenn sie einfach nur nach Informationen suchen. Ein Design muss funktionieren, ohne, dass man das Detailkonzept dahinter kennt. Das Design der HSD funktioniert aber nicht und ist nicht der Zielgruppe entsprechend.

      3. @18: Man gewöhnt sich an alles?! Wenn das die Maßgabe für gelungenes Design ist, naja… Nein, ich werde mich an diese “Schrift” nicht gewöhnen, nicht in hundert Jahren. Und was die Qualität der Kritik betrifft, sind die meisten hier vom Fach und sondern nicht einfach nur bashing ab. Ich für meinen Teil schätze die qualifizierten Beiträge und das Niveau der Diskussionen hier sehr. In diesem speziellen Fall kann ich allerdings verstehen, wenn die Kritik etwas deftiger ausfällt ;)

        Ein Design (ob sperrig oder nicht), dessen Konzept sich nicht von selbst erschließt und erst mit aufwendigen Hintergrundinfos Verständnis auslöst, ist für mich kein gutes Design. Erst recht nicht, wenn es neben der reinen Selbstdarstellung auf vielen Ebenen und Medien funktionieren muss und angenommen werden soll. Wenn man willentlich gegen statt für das Publikum designt, nur um sich das geckenhafte Mäntelchen des Avantgardismus umzuhängen, muss man sich nicht wundern, wenn einem nicht die blanke Liebe entgegenschlägt…

  4. Das neue Erscheinungsbild der Hochschule wurde nicht vom Fachbereich Design der Hochschule entwickelt. Der Neubau der Hochschule wurde nicht vom Fachbereich Architektur der Hochschule geplant. Die Leute, die das entschieden haben, müssen ja ein großes Vertrauen in den Sachverstand ihrer eigenen Leute haben.
    Die Schrift hat nur Großbuchstaben. Auf der Website kann man sehen, dass da lauter Überschriften mit irren Trennungen sind. In den Buchstaben R und P schwimmt jeweils ein kleiner Fisch. Wenn Sie mal schauen möchten: https://pbsa.hs-duesseldorf.de/

    1. Ich bin Design Student dort, und muss sagen das ist ein Punkt der mich richtig stört, anstatt ein interessantes Großprojekt für die Studenten raus zu machen, werden diese komplett ausgeschlossen. Und das dann dabei noch solch eine Designkrücke bei raus kommt schießt den Vogel komplett ab.

      Ich bin mal gespannt wie viele sich noch die kommenden Semester bewerben werden in unserem Fachbereich.

      Zu den Kommentaren “dahinter ist ein komplexes/großes Konzept..” ist bei der Comic Sans auch.

      1. Auf der letzten Werkschau konnte man am Rande erfahren, dass es wohl einen Kurs gab, indem sich Studenten damit beschäftigt haben. Die Ergebnisse wurden dann allerdings lediglich als Grundlage für den Pitch genutzt. Die Begründung war, dass die konkrete Umsetzung mit Studenten wahrscheinlich zu lange dauern würde (zu viel zu tun durch Studium, Nebenjob bla bla bla…).
        Auf der Werkschau konnte man übrigens auch die anderen beiden (oder waren es drei?) Konzepte sehen, die es in die engere Auswahl geschafft haben. Beide haben mich nicht sonderlich umgehauen aber der letztendliche Gewinner hat mir am wenigsten gefallen.

        Ich finde es sehr schade, dass man uns Studenten so wenig zutraut. Das neue CD ist unausgeglichen, schwer lesbar, wenig originell, die Website ein Grauen und die Mehrzahl der Studenten fühlt sich nicht davon angesprochen und steht dem eher stark abgeneigt gegenüber (und damit wollen wir neue potentielle Studenten für die HSD begeistern….). Man darf nicht vergessen, dass der ganze Spaß nicht umsonst war. Mit der Ausschreibung an externe Agenturen hat sich die HS ja dazu entschieden, etwas in das CD zu investieren. Und dann kann man auch erwarten, dass etwas bei rumkommt, was die HS angemessen repräsentiert, ein Alleinstellungsmerkmal darstellt und bei den Betrachtern einen positiven Eindruck hinterlässt. Und das sehe ich hier nicht erfüllt.

  5. Corporate Design? Durch welches Politikum kam es nur zu so einer Entscheidung? Ich finde der Begriff „hip“ passt ganz gut zu dieser mehr gewollt als gekonnt konstruierten Schrift(familie).
    Die Plattform Behance ist voll von ähnlichen Arbeiten (allerdings vielfach typografisch besser umgesetzt).
    Das kann doch übermorgen schon keiner mehr sehen. Jede Wette, das Erscheinungsbild hält in dieser Form keine 5 Jahre.

  6. Danke HSD, für die Beseitung von Minderwertigkeitskomplexen vieler kleiner Designer ohne Design-Studium.

  7. Die Kommentare zu diesem Artikel decken sich mit den Stimmen, die ich von nahezu allen Kommilitonen und ehem. FHD Studenten höre. Der Artikel von Designtagebuch scheint mir demnach eher ein Advertorial zu sein, um noch zu retten, was zu retten ist.

    Um das einzige Kriterium, dass tatsächlich für dieses CD spricht erstmal “positiv” heraus zu stechen: Das neue Logo ist definitiv markant und einprägsam, ähnlich wie das Gesicht von Karl Dall. Als normaler Benutzer spürt man bereits, dass das alles irgendwie nicht zusammen passt. Fachlich könnte man das Logo ohne Mühe auseinander nehmen und genau erklären warum diese Empfindung nachvollziehbar ist. Um mich kurz zu halten und nur auf das offensichtlichste hinzuweisen:
    1. H und S harmonieren durch ihre Formen, wohingegen das D durch die Verwendung von sehr geringen Abständen und das nicht Aufgreifen der Kreisform-Relationen des S, aus der Reihe tanzt (Stichwort: Inkonsistenz, Gestalt Gesetze)
    2. Das D wird aus einem 3/4 Kreis und einem Strich geformt, die nicht miteinander harmonieren.(Stichwort: Gestalt Gesetze)

    An anderer Stelle muss man sich schlichtweg fragen: Warum werden überhaupt Kreise genutzt und visuell hervorgehoben? Bisher haben diese Formen keine sonderlich große Rolle gespielt und in der Architektur des neuen Campus kommt diese Form anscheinend auch nirgends vor. Viele Agenturen und Designer von CD’s sind ja bekanntlich Meister darin, Dinge in etwas reinzuinterpretieren, wo nichts ist…
    Das alles wäre ja noch in Ordnung, wenn wir uns hier nur über das Logo unterhalten müssten. Von mir aus könnten irgendwelche Agenturen, die sich Designer schimpfen, aber tatsächlich Künstler sind, ein solches Logo entwickeln, wenn sie die Hände von Dingen lassen würden, von denen sie wirklich gar nichts verstehen. Der Verzicht von Labels in der Navigation ist ein Verstoß gegen alle guten Regeln der Usability. Ziel einer Startseite von einer Hochschule sollte es sein, es gerade unerfahrenen Schulabgängern, so einfach wie möglich zu machen, sich einen Überblick über die Hochschule zu verschaffen. Das Verstecken von wichtigen Elementen aus Designgründen, wie zum Beispiel des Navigationspunktes “WER, WO, WAS”, macht aus Usability Sicht einfach keinen Sinn und zeugt davon, dass hier Designer/Künstler ohne UX Erfahrung am Werk waren.

    Viele Professoren würden eine solche Abschlussarbeit auf Grund der Fülle von hier vorhandenen Mängel mit “nicht bestanden” bewerten. Die Hochschule Düsseldorf hat sich somit entweder von einer Agentur über den Tisch ziehen lassen, die dieses CD den Entscheidern hübsch verpacken konnte (=mangelnde Kompetenz) oder es war ein Akt von Lobbyismus und persönlichen Verflechtungen (=Profit), bei der FHD anscheinend auch nicht das erste Mal wäre (Stichwort: Wahl des Architekturbüros für den neuen Campus).

    Um am Ende dieses doch recht kritischen Feedbacks noch eine Lösung anzubieten:

    In allen Fachbereichen wird von Professoren immer wieder in den Vordergrund gestellt, wie wichtig es ist, die Benutzer in den Entwicklungsprozess einzubinden. Warum also nicht hier? Es gibt genügend sehr talentierte Design und UX Studenten, die bei der Entwicklung behilflich sein können und noch mehr Studenten, Professoren und Mitarbeiter, die durch Benutzerbefragungen, Votings und User Testings in den Prozess mit eingebunden werden könnten. Somit könnte man erreichen, dass sich am Ende die Studenten mit dem CD identifizieren können und wollen.

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