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Aus Centraltheater wird Schauspiel Leipzig

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Das Leipziger Centraltheater erhält in diesem Jahr nicht nur einen neuen Namen – das Haus kehrt zum alten Namen „Schauspiel Leipzig“ zurück –, sondern auch einen neuen Markenauftritt. Beides angeschoben hat der neue Intendant Enrico Lübbe, der die Neuausrichtung des Hauses durch einen visuellen Neuanfang begleitet wissen will.

Schauspiel Leipzig – Spielzeitheft 2013/2014 Cover

Selten genug, dass im Zuge eines Wechsels innerhalb der Intendanz nicht sämtliche Elemente eines Erscheinungsbildes ausgewechselt sprich über den Haufen geworfen werden. Das bisher zentrale Gestaltungselement, ein schwarzer Kreis, spielt auch im neuen Markenauftritt des Hauses eine Rolle. Ein Minimum an Kontinuität. Davon abgesehen greift zukünftig, soweit sich das anhand der ersten Medien sagen lässt, eine gänzlich andere Formensprache. Der Bruch mit dem Bisherigen ist in diesem Fall nachvollziehbar. Zu wirr und inkonsistent war das, was man bislang als Erscheinungsbild vorzuweisen hatte.

Logo Schauspiel Leipzig – vorher und nachher

Die neue Website schauspiel-leipzig.de ist offenbar noch im Werden. Verantwortlich für den neuen Markenauftritt zeichnet die in Leipzig ansässige Agentur HawaiiF3 (hawaiif3.de).

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Dieser Beitrag hat 16 Kommentare

  1. Eines vorweg: Ja, die vrewendete Schriftfamilie ist durchaus ansehnlich; mit der (völlig phantasielosen) Nur-Schriftzug-Lösung könnte man also leben (indes finde ich diesen “Trend” zu rein typographischen und gestalterisch absolut minimalistischen Lösungen gerade bei einem kreativen Thema wie Theater/Oper schon irgendwie befremdlich).

    Schlichtes Entsetzen packt mich aber bei der Betrachtung des Spielzeithefts! Was, um Gottes willen, haben sich die Beteiligten denn dabei gedacht? Furchtbare Seitenaufteilung, grauenvolle typographische Entgleisungen (Stichworte Spationierung, Trennungen, …), vollkommen uninspiriert und überhaupt nicht zum Lesen einladend, das Auge verirrt sich abseits der Headlines in recht lieblos gesetzten Textblöcken (die Schriftfamilie hat doch bestimmt meh als einen Schnitt; alles im gleichen Schnitt zu setzen erhöht nicht die Lesefreundlichkeit, sondern nur die “ausgezeichnete” Beliebigkeit). Und was sollen diese weit auseinandergezogenen Datumsangaben? Oder die scheinbar unmotivierte und teilweise die Lesbarkeit stark erschwerende Platzierung der Künstlernamen, die der praktisch durchgängig schönen photographischen Arbeit keineswegs gerecht wird?

    Nein, tut mir leid: Sollte das etwa der Versuch eines mutigen gestalterischen Aufbruchs zu neuen Ufern gewesen sein, so mag man mich ob meiner Bewertung gerne einen Ewiggestrigen nennen; da finde ich doch das ebenfalls auf ISSUU zur Verfügung gestellte Spielzeitheft des Theaters Bielefeld einen wahrlich großen Wurf: Typographisch prima, ideenreich umgesetzt, wunderschön gestaltet, sehr eigenständig. Das, wie mir scheint, interessante, jedenfalls aber vielfältige Programm des Schauspiel Leipzig hätte in vierlerlei Hinsicht mehr verdient.

  2. @jo (aus der theaterpressearbeit des theaters bielefeld?)
    theater bielefeld?! what? wusste gar nicht, dass dort noch jemand lebt ausser fussballer? schau mal rein in das heft: die haben mehrere sparten: auch noch musiktheater und kindertheater… und wie kindertheater sieht das heft auch aus mit den Fotos und gestalteten umrandungen. bielefeld eben.

  3. @ Jo / Theater Bielefeld: Also die Collagen find ich auch schick, aber wo bitte ist da die typografische Exzellenz?
    Kein optischer Randausgleich, der Blocksatz bei den recht kurzen Zeilen bei den beiden Vorwörtern sieht sehr löcherig und aus und die “modische” Brandon Grotesque kann ich mittlerweile auch nicht mehr sehen (aber das ist Geschmacksache).

  4. @Christoph:
    Ich gebe Ihnen in beiden Fällen Recht: An manchen (v.a. typographischen) Punkten lässt sich auch hier Kritik anbringen, keine Frage. Mir ging es aber im Wesentlichen um eine vergleichende Bewertung und da schneidet das Bielefelder Heft auch typographisch um Längen besser ab. Da hätte ich mich vielleicht deutlicher ausdrücken sollen.

    @piemont:

    1.) Was macht es im konkreten Falle für einen Unterschied, ob das Haus mehrere sparten hat oder nur eine? In Leipzig gibt es immerhin mehrere Spielorte/Bühnen und damit verbunden auch unterschiedliche thematische Ausrichtungen. Rechtfertigt ein Einsparten-Haus diese lieb- und ideenlose Programm-Gestaltung und Besseres stünde nur einem Mehrspartenhaus zu oder worauf zielt Ihr Argument?

    2.) Mal ganz davon abgesehen, dass ich es durchaus löblich finde, wenn sich städtische (und andere) Bühnen auch im Bereich des “Kindertheaters” engagieren und ebenso davon, dass Gestaltung immer auf unterschiedliche Geschmäcker und damit Bewertungen trifft: Die Gestaltung oberflächlich als “Kindertheater” und “typisch Bielefeld” abzutun, spricht, vorsichtig ausgedrückt, ebenso wenig für eine sachgerechte, differenzierte Betrachtungsweise wie Punkt 3.):
    Nein, ich bin weder Bielefelder noch in der PR tätig, schon gar nicht für die Bielefelder oder andere Bühnen (und, um auch diesem Verdacht gleich vorzubeugen: Ich war/bin auch in keinster Weise am Bielefelder Programmheft beteiligt). Durch puren Zufall bin ich darauf gestoßen, als ich Achims Link zum auf derselben Plattform veröffentlichten Leipziger Programmheft gefolgt bin (unterhalb des Ansichtsbereichs sind nämlich noch weitere Thumbnails anderer Publikationen zu sehen). Ist es so verwerflich, auf ein als positiv empfundenes Beispiel zu verlinken, dass man gleich verdächtigt wird, für die “Konkurrenz” (die ja in dem Falle schon rein geographisch gar keine ist) tätig zu sein? Lieber einmal mehr nachdenken, bevor man schon im ersten Satz mit haltlosen Verdächtigungen um sich wirft … das gilt auch für einen piemont’schen Scherz-Grissino.

  5. Da kann ich Jo in so vielem nur Recht geben …

    An der Wortmarke ist nichts auszusetzen, auch die Schrift gefällt. Aber die Typografie des Spielzeitheftes ist so grauenvoll wie gewollt avantgardistisch. Das Resultat dieser maximal reduzierten Antitypographie mit den riesigen Überschriftentreppen mit unmöglichen Trennungen ist auf Distanz grafisch interessant aber selten gut lesbar. Das ist zwar eine provokante Inszenierung, doch leider nuschelt hier der Hauptdarsteller.

    Hier in Hamburg kochen Thalia Theater und das Schauspielhaus den gleichen schwarz-weißen Brei: https://www.thalia-theater.de / https://saison1314.schauspielhaus.de

  6. Die schönste Passage aus dem Beitrag von Jo:

    “Furchtbare Seitenaufteilung, grauenvolle typographische Entgleisungen (Stichworte Spationierung, Trennungen, …), vollkommen uninspiriert und überhaupt nicht zum Lesen einladend, das Auge verirrt sich abseits der Headlines in recht lieblos gesetzten Textblöcken…”

    Ich habe das Spielzeitenheft nun ganze zwei Minuten angestarrt und kann dem wirklich wenig Positives abgewinnen. Seien es die schrecklich spationierten/unterschnittenen Überschriften, die “Weitsprünge” die das Auge des Betrachters vollziehen muss oder die “Experimentierfreudigkeit” bei der Datumsangabe unter den jeweiligen Veranstaltungen (so viel typografisches Juckpulver haben meine Augen noch nicht gereizt, wie hier untergekommen ist).
    Positiv ist die unfehlbar große Darstellung der Seitenzahlen, die wahrscheinlich auch bei wenig Licht gerade so erkennbar werden ;-).

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