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Arizona erhält neues Tourismuslogo, „das den Geist des Staates wirklich widerspiegelt“

Arizona Tourism Logo, Quelle: Arizona Office of Tourism
Arizona Tourism Logo, Quelle: Arizona Office of Tourism

Der US-Bundesstaat Arizona hat ein neues Tourismuslogo. Das von der regionalen Tourismusbehörde vorgestellte Logo mit Bezug zum Tribal-Design spiegele das reiche Erbe und den dynamischen Geist des Staates wider und sei so lebendig wie seine Menschen.

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Attraktivität sowohl als Reiseziel wie auch als Geschäftsstandort zu steigern, hat die Tourismusbehörde des im Südwesten der USA gelegenen Bundesstaates ein neues Logo eingeführt. Das Logo mit einer eingebetteten aufgehenden Sonne als Bildelement fange den „Geist von Arizona ein“, so die Behörde.

Arizona Tourism Logo Tribal, Quelle: Arizona Office of Tourism/azmirror.com
Arizona Tourism Logo Tribal, Quelle: Arizona Office of Tourism/azmirror.com

Zentrales Gestaltungselement der neuen Wortbildmarke ist ein kreisrundes Mandala. Zahlreiche ringförmig angeordnete Symbole und Grafiken repräsentieren die Menschen und die Kultur in Arizona. Alle Elemente zusammen bilden einen Kreis und eine strahlende Sonne. Auch die in Arizona beheimateten 22 First-Nation-Tribes finden sich in der Gestaltung repräsentiert.

Wie die Tourismusbehörde erklärt fanden zu Beginn des Designprozesses Gespräche mit rund 2.000 Einwohnern von Arizona statt, um zu erfragen, was ihnen an ihrer Gemeinde gefalle, wie sie Arizona wahrnehmen und welche Ziele sie sich für die Zukunft erhoffen. Diese Gespräche bildeten die Grundlage für die Kreation und das Design.

Auszug der Pressemeldung

Arizona ist mehr als nur ein Ort; es ist eine Mischung aus unterschiedlichen Landschaften, Kulturen und Erfahrungen. Die Herausforderung bestand darin, diese vielschichtige Identität in einem einzigen Emblem zusammenzufassen. Um dies zu erreichen, arbeitete das Team mit Einwohnern Arizonas aus allen Gesellschaftsschichten zusammen und sammelte Erkenntnisse darüber, was den Staat einzigartig macht. Sie erkundeten die Farben, Texturen und Symbole, die bei den Einwohnern Anklang finden, und entwickelten so ein ganzheitliches Design, das den Geist des Staates wirklich widerspiegelt.

Arizona Tourismus Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Arizona Office of Tourism, Bildmontage: dt
Arizona Tourismus Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Arizona Office of Tourism, Bildmontage: dt

Die neue Wortbildmarke löst das seit 8 Jahren verwendete Logo mit eingebetteten kartografischen Umriss ab. In dem in Versalien gesetzten Arizona-Schriftzug ist anstelle des Buchstaben „O“ die Mandala-artige Sonnengrafik eingebunden. Der unterere Bereich des „Z“ wiederum wurde zur Bergsilhouette ausgearbeitet.

Entstanden ist das Logo in Zusammenarbeit mit der Werbeagentur Heart & Soul (Phoenix) und dem Native American Grafikdesigner Kevin Coochwytewa. Zu Beginn des Jahres 2025 ist eine Multichannel-Kampagne geplant. Unter dem Motto „Vibrant Arizona“ sollen dann die touristischen Angebote Arizonas beworben werden.

Kommentar

Einheit und Vielfalt sind in der Philosophie verwendete Grundbegriffe. „E pluribus unum“, aus vielen eines, lautet der Wappenspruch auf dem 1782 entstandenen Großen Siegel der Vereinigten Staaten von Amerika. „Einheit in der Vielfalt“ ist auch das Motto der Europäischen Union.

Innerhalb der Markenkommunikation wird dieses Verhältnis vielfach thematisiert – in visualisierter Form findet es Ausdruck etwa im Logo des Unilever-Konzerns, im Logo von Sony Music Entertainment oder in den Olympischen Ringen.

Auch das neue Arizona-Logo hat als Leitmotiv die Dichotomie von Einheit und Vielfalt. Ein Story Telling, mit dem sich die kulturelle, ethnische, biologische und geologische Diversität gut transportieren lässt. Eines, das sich gleichwohl auf fast alle Bundesstaaten, Länder und auch Städte übertragen lässt, wie etwa das in Nordrhein-Westfalen gelegene Goch mit seinem Logo dokumentiert. Das Eine benötigt, um eine unterscheidbare Identität kommunizieren zu können, also noch das Spezifische der Vielfalt.

Dass in diesem Fall die Menschen vor Ort nach ihrer Meinung befragt wurden, was denn ihrer Ansicht nach das Spezifische an Arizona ist, um darauf aufbauend zusammen mit lokalen/regionalen Designern und Künstlern ein visuelles Konzept zu erarbeiten, ist Ausdruck eines guten Miteinanders, auch eines modernen, zeitgemäßen Designverständnisses, wie ich meine. Hierzulande wird Standort-Marketing leider viel zu oft an den Vorstellungen und Werten der einheimischen Bevölkerung vorbei entwickelt, obendrein an den tatsächlichen Bedürfnissen der Umworbenen, wie zuletzt in Baden-Württemberg die „THE LÄND“-Kampagne gezeigt hat, die von Einheimischen Umfragen-zufolge mehrheitlich negativ gesehen, teils gar als Peinlichkeit betrachtet wird.

In Wortmarken eingewobene Bildmarken sind gleichwohl vergleichsweise selten – aus Gründen. Denn je größer die horizontale Ausdehnung eines solchen Logos, desto schwieriger und problematischer wird die Handhabe. Dies wurde zuletzt auch im Beitrag über den neuen Tourismusauftritt der Schweiz thematisiert. Klassisch konstruierte Logos mit klar getrennter Bild- und Wortmarke sind diesbezüglich weniger problematisch.

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Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Dieses Logo löst in mir zwei sehr konträre Reaktionen aus:
    Auf der einen Seite finde ich die Idee mit der Landschaft und der aufgehenden Sonne im O sehr gut gelöst.
    Auf der anderen Seite empfinde ich das Muster im O als extrem kleinteilig.
    Ich glaube hier hätte man sich gut getan, das O als gefüllte Form zu belassen und die einzelnen Ornamente als sekundäres Muster einzuführen.

  2. Ich finde den Kommentar zu diesem Logo viel zu diplomatisch. Denn formal ist das Logo (ich beziehe mich auf den Schriftzug) schon recht mangelhaft. Für mich wirkt es viel zu kleinteilig und zusammengeschustert.

  3. Die Sonne hinter dem Z find ich ziemlich cool, muss ich sagen. Tolle Idee.

    Was mir allerdings nichts gefällt, sind die unterschiedlichen Icons in der Sonne. Die Hand hat zB eine ziemlich dicke Strichstärke, der Baum ist dagegen eher dünn und kleinteilig. Der Fisch hat ein Auge, der Kolibri nicht. Der Kolibri ist durch den zweiten Flügel dreidimensional, die restlichen Icons nicht. Ich hätte es schöner und eleganter gefunden, wann alle Icons aus einem Set wären.

    1. Habe da ehrlich gesagt keine Sonne gesehen sondern ein Schaufelrad. Und der Kaktus wirkte wie gelöster Abraum. Krass, dass das durchging.

  4. Die Wort-Bild-Marke gefällt mir gar nicht. In der Wortmarke ist das obere Loch im R von viel zu geringer Höhe (was auch grafisch nicht logisch herzuleiten ist). Und die Bildmarke ist, wie ja schon mehrfach erwähnt, natürlich viel zu klein. Die erkennt man ja noch nicht mal, wenn das Logo 800px breit ist. Und wenn man schon ein solches Mandala mit typischen Symbolen benutzt, warum wird dann der Kaktus und die Dünen noch mal extra herausgestellt?

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