Shampoo-Werbung, eine haarige Angelegenheit. Wenn das so weiter geht, fallen mir irgendwann die Haare aus. Das hat weniger mit meinem Alter und Gesundheitszustand zu tun, denn mit der Haarshampoo-Werbung der Marke Alpecin, die Dr. Kurt Wolff immer wieder auf die Konsumenten loslässt. Sie ist zum Haare raufen. Und das sage ich als jemand, der selbst Alpecin-Produkte gekauft hat, durchaus regelmäßig jedoch ohne Haarprobleme zu haben, wie ich nicht ganz uneitel ergänzen darf.
Das Aktiv-Shampoo A1 stand jahrelang auf meinem Einkaufszettel trotz Fernseh- und Print-Werbung. Ob kurioser “Glatzen-Rechner”, rumpligen Claims (Doping für die Haare), oder doppeldeutigen Aussagen wie “Stress und Leistungsdruck kosten einen Mann viel Energie. Auch sein Haarwachstum erschlafft”, die Peinlichkeiten wollen bei der Shampoo-Marke aus Bielefeld einfach kein Ende nehmen.
Was zählt, ist das Produkt, oder?
Bei keinem anderen Produkt wurde meine Markentreue dermaßen auf die Probe gestellt. Jeder neue TV-Spot warf die gleichen Fragen auf: Kann ich mich mit der Marke und die Art und Weise wie sie beworben wird identifizieren? Fühle ich mich als Zielgruppe angesprochen? Entspricht die Art der Werbung, die banal und oberflächlich aber vor allem peinlicher nicht sein könnte, meinem Gefühl von Qualität? Erscheint die Marke sympatisch? Bei jeder Konfrontation mit einer Anzeige oder einem TV-Spot lautete die Antwort natürlich stets: „Nein“. Aber immer wieder sagte ich mir: „Was solls. Das eigentliche Produkt um das es schließlich geht ist gut, außerdem mag ich den Duft.“ Das mag banal klingen. Es gibt aber Wissenschaftler, die der Ansicht sind, wir Menschen suchten uns unsere Lebens- und Sexualpartner aufgrund olfaktorischer Eindrücke aus. Firmen wie zum Beispiel Symrise profitieren ganz erheblich davon, dass viele Kaufentscheidungen aufgrund des Eindrucks unseres Geruchssinnes getätigt werden. Hier ist also nichts an den Haaren herbeigezogen.
Grenzwertig, in jederlei Hinsicht
Aber auch das beste Produkt hat es schwer zu bestehen, wenn die dahinter stehende Marke immer und immer wieder stümperhaft beworben und kommuniziert wird. Warum gelingt es den Werbern und Markenberatern, zu denen auch Brandmeyer zählt, nicht ein gutes Produkt schlicht und ergreifend auch gut zu bewerben? Eine bessere Ausgangssituation gibt es doch eigentlich nicht. Zugegeben, auch die Verpackung ist zwar schön gestaltet hat aber technische Defizite. Wenn man die Produktflasche zu stark in der Mitte drückt kommt es zu einer “Verbeulung”. Die Flasche wirkt dann wie implodiert und lässt sich nicht(!) mehr zurückformen. Auf Nachfrage beim Unternehmen erklärte man mir, man sei bereits an die Grenzen der Produktion gekommen. Eine Verbesserung sei nicht zu erwarten.
Tschüss Lieblings-Shampoo
Wie heißt es so schön: Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Die “Kopfhaut-Feuerwehr” ist eine Peinlichkeit zu viel. Ich meine, nicht nur schlechte Produkte sollten an der Kasse abgestraft werden, sondern auch Produkte, die miserabel beworben werden. Das soll bitte nicht als Boykottaufruf verstanden werden. Es ist keinesfalls meine Absicht jemandem das Haar zu krümmen. Ich möchte lediglich meine Haltung, insbesondere als Verbraucher kundtun. Ich werde mir jetzt ein neues Lieblings-Shampoo suchen müssen. Bin dankbar für jeden Verbrauchertipp.
Mehr zum Thema Alpecin-Werbung im Netz
- Flop: Flammendes Inferno | off-the-record.de
Hat für mich im Designtagebuch nichts verloren.
Doch! Ich danke vielmals für diesen Beitrag. Das ist ja so oberpeinlich, ich wusste gar nicht dass man so etwas überhaupt verbrechen kann. Das toppt für mich noch die Mediamarkt-Werbung, die ich bisher schon für unterstes Niveau hielt. Vielleicht sollte noch eine Kategorie eröffnet werden.. “Die gruseligsten Werbeaktionen” oder so ähnlich.
Die Werbung finde ich persönlich auch ganz finster. Ich vermute trotzdem, dass die Werbung in dieser Form für dieses Produkt erfolgreich und somit zumindest aus Sicht des Werbetreibenden nicht schlecht ist.
Man schaue sich das dumm-dreist-prollige Fernsehprogramm an, dass die Mehrheit der Bürger in diesem Land bevorzugt konsumiert. Da reiht sich solche Werbung perfekt ein. Genauso wie niveaubefreites Fernsehen bestens funktionieren, wird auch diese Werbung mutmaßlich funktionieren.
Also wenn ein Produkt gut ist, kauf ich es auch trotz schlechter Werbung.
Oder macht die Werbung das Produkt an sich schlechter?
Zwar eine recht “bescheidene” Werbung, jedoch hat das rein gar nichts mit der Qualität eines Produktes zu tuen. ;)
Würdest du auch Deutschland verlassen wenn es schlecht beworben würde?
@Max
Ich kenne ja nicht Deine Erwartungshaltung, aber wenn ich es mir recht überlege ist sie mir auch ziemlich egal. Kommentare wie der von Dir haben immer etwas Anmaßendes. Egal ob hier oder in anderen Blogs. Als ob Du entscheiden kannst, welche Themen mich interessieren! Ich würde nie auf die Idee kommen in einem anderen Blog derlei Bekundung von Desinteresse zu hinterlassen. Schon alleine aus Höflichkeit. Aber klar ist nicht jeder gleich gestrickt. Wenn mich etwas nicht interessiert, ziehe ich einfach weiter und binde nicht jedem auf die Nase, dass ich eigentlich nur einen begrenzten Horizont habe, wie es bei Dir den Anschein hinterlässt. Aber Hauptsache mal irgend eine sinnfreie Kritzelei hinterlassen. Sehr armselig.
@Georg und Oliver
Sag ich ja. Das Produkt ist eigentlich gut, wird aber durch die niveaulose Werbung arg ramponiert. Ich erwarte ganz persönlich einfach mehr, als nur ein gutes Produkt. Es soll mich ansprechen. Ich möchte mich als Zielgruppe verstanden fühlen. Das Gesamtpaket aus Sein und Schein muss einfach stimmen.
@Ralf
Ja. Vermutlich würde ich nach Bayern auswandern *schenkelklopf*
Mal Abseits der persönlichen Vendetta: Wieviel schlechter kann man eigentlich den Infokasten platzieren (angeschnittenes Gesicht)? Das tut ja regelrecht weh!
Am liebsten sind mir ja die guten Produkte, die gar nicht beworben werden müssen …
Sehr schön geschrieben. Genau das Richtige für einen Wochenstart und einer schönen Tasse Kaffee. Natürlich ist die Werbung schlecht und billig. Aber sie ist einprägsam und funktioniert. Man sieht es ja bei Media Markt und OBI wie gut das funktioniert. Schlecht aber einprägsam.
Ich kann dir übrigens Fructis von Garnier empfehlen. Riecht mindestens genauso gut wie Alpecin :-)
@Lars: Die Werbung von MediaMarkt ist (aus medienpsychologischen Gesichtspunkten zumindest) alles andere als schlecht. Die Alpecin-Werbung hingegen schon.
@Achim: Ich glaube, das ist eine “Marotte” von (uns) Kreativen, stets der Meinung zu sein, dass Produkte uns nicht nur in Sachen Qualität überzeugen müssen, sondern das kreative Umfeld ebenfalls stimmen muss. Wir lassen uns hingegen von guter Werbung durchaus ein Stück weit beeinflussen. Im Gegenzug beeinflusst uns zu leicht durchschaubare Werbung weniger. Dann strafen wir (wie hier) ein Produkt auch mal ab. Ich kann Dich also gut verstehen. :-)
Man kann ja einen schlechten Claim oder ein mieses Kampagnen-Konzept haben, aber zumindest handwerklich sollte das ganze dann gut gemacht sein (und das ist hier definitv nicht der Fall).
Allerdings hat die Werbung bei mir keinen Einfluss auf das Kaufverhalten ;-)
Off-Topic: Was ist eigentlich aus der Rubrik “Die gruseligsten Seiten im Netz” geworden? Ich warte schon lange auf einen neuen Preisträger …
In diesem Zusammenhang fällt mir ein: Was macht eigentlich Spooky?
Etwas unlogisch das Ganze. Du bist mit dem Produkt zufrieden, kaufst es aber nun nicht mehr, weil dir die Werbung nicht gefällt? Kaufst du dann also auch Produkte, die cool beworben sind, aber sonst totaler Mist sind?
um gottes willen. noch dazu das verpackungsdesign.
die linke flasche sieht aus wie eine autopolitur, die rechte wie irgendwelche pseudopillen, die “einem das leben sonniger machen” oder so …
wenn das schampoo wirklich so gut ist, möge man sich mal vorstellen, wieviel geld die machen könnten, wenn sie zumindest durchschnittliches marketing betreiben würden …
Ich glaube nicht, dass nur wir Designer oder Werber uns mit einem Produkt identifizieren können, dessen Kommunikation uns auch gefällt. Zumindest unterbewusst wird auch der Branchenfremde Käufer ähnlich handeln.
Wäre Marlboro wirklich – wie geplant – eine Frauenzigarette geworden, würden die ganzen Möchtegern-Cowboys heute sicherlich etwas anderes rauchen.
Und wenn eine Werbung allgemein bekannt ist, würde ich es mir auch zweimal überlegen, ein Produkt zu kaufen, dass mit “Auch sein Haarwachstum erschlafft” wirbt.
“Die Kopfhaut-Feuerwehr”, klingt irgendwie wie Werbung für Kinder. Diejenigen die dieses Produkt bereits seit längerem nutzen, werden es wahrscheinlich trotz dieser Werbung auch weiterhin tun. Aber ob man damit auch die gewünschte Anzahl an Neukunden gewinnt, die keinerlei Erfahrung bezüglich des Produktes besitzen? Sicherlich kann dieses Produkt der Hammer überhaupt sein, aber diese Werbung allein, lädt mich nicht zum Kauf des Produktes ein. Und “Doping” kommt mir schon gar nicht ins Haus.
@simon: Ich habe gerade mal bei A.T.U. nachgeschaut und du hattest recht, mit der Autopolitur.
Bildausschnit -> https://www.marblicksweg.de/images/atu.jpg
ich mag das hier:
https://www.system-professional.de/consumer/sp_products/just_men/shampoo/index.jsp
Die Frage ist doch eigentlich: Funktioniert die Werbung oder nicht? Ich erinnere mal an Seitenbacher. Total gruselig. Aber unglaublich effektiv (und durch die billige Produktion auch effizient), wenn ich mich recht erinnere.
Aber für mich zählt auch das Gesamtbild einer Marke, insbesondere als Neukunde. Ob ich bei persönlicher guter Erfahrung durch ein schlechtes Markenbild oder schlechte Werbung vom Produkt wieder abkommen würde, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.
den einwand an das produktdesign sowie die reaktion darauf finde ich am besten. » … man sei bereits an die Grenzen der Produktion gekommen …« kann doch keine ernsthafte antwort auf eine kundeanfrage sein oder? das design der alpecinflasche ist wirklich verbesserungswürdig. die zerbeulte flasche sieht für die dauer ihres duschlebens nicht angenehm aus und schränkt darüber hinaus die standfestigkeit auf der seifenablage enorm ein. desweiteren reicht der betont medizinische effekt von alpecin leider nicht an ein wirklich medizinisches produkt heran. über duft lässt sich denk ich nicht streiten, aber wer wirklich probleme mit haaren und kopfhaut hat, greift meiner erfahrung nach nicht überzeugt regelmäßig zu diesem produkt. vielleicht wäre bei einer besseren werbung die enttäuschung an das produkt noch größer … und vielleicht wissen das die werber auch?
ich finde es übrigens richtig interessant sich ein wenig ins alltagsdesign zu begeben. alpecin ist doch dafür ein sehr geeignetes produkt um schwachstellen im print- und produktdesign zu beleuchten. freu mich schon auf das nächste beispiel …
Die Werbung und auch die Produktverpackung sind im Fall von Alpecin meines Wissens sehr bewusst gewählt. Selbst das dort ästhetische Regeln gebrochen oder professionelle Werberstandards unterlaufen werden, gehört wahrscheinlich zum Konzept. Das Ergebnis ist hervorragend: Alpecin ist eines der profiliertesten Männer-Shampoos im Markt.
Ich glaube gerade weil sie aussehen wie Pillendosen und Autopolitur und auch so werben.
In diesem Sinn: Gestaltung ist hier Mittel zum Zweck. Wer meint es würde nur ums hübsch machen gehen hat etwas wesentliches nicht verstanden.
ich seh das problem darin, dass produkt- und werbesemantik auseinanderklaffen. die verpackung kann man mit medizin und motorsport assoziieren, somit strahlt sie effektivität, leistung und männlichkeit aus. die werbung ist in der tonalität hingegen sehr klamaukig und mag mit dem glatzenrechner recht aufmerksamkeitsstark sein, bricht aber mit der seriösität der produktsprache.
wozu gibt es markenberatungen wie den herrn brandmeyer, wenn die nicht in der lage sind, diese semantische ebene zu korrigieren. ich stell mal die these auf, dass brandingagenturen nicht nur mit wirtschaftswissenschaftlern funktionieren können :>
@till:
“ich stell mal die these auf, dass brandingagenturen nicht nur mit wirtschaftswissenschaftlern funktionieren können”
…das wäre grausam. Bebrillte Büroklammern und Marktforschungsapologeten sind der Tod kreativer Ideen.
Aber sag mal: Die Werbung von Autopolitur hab ich jetzt auch nicht als die genialsten kreativen Ergüsse in Erinnerung. Die sind genauso plakativ, direkt und tumb wie die Werbung von Alpecin. Genau darauf zielt Alpecin ja auch ab. Es muss gar nicht akademischer werden als pseudo-wissenschaftliche Belege wie der Glatzenrechner. Und es muss schön technisch-handwerklich daherkommen. Sprödes, schlaffes Haar = Coffein Shampoo ist die Lösung, brennende Kopfhaut = die löscht die Feuerwehr. Das funktioniert hervorragend, gerade weil es diese Tonalität hat und gestaltet ist wie Autopolitur.
nichts gegen alternatives oder augenzwinkerndes produkt- oder verpackungsdesign, ganz im gegenteil.
aber das umfeld muss passen. das hier passt nicht, das wirkt nicht gewollt und witzig, das wirkt unüberlegt und ahnungslos.
“ah, für was brauchen wir eine agentur?! das können wir doch selber! DIE KOPFHAUTFEUERWEHR! das hat pepp! das ist gut, das verstehen die leute, das mögen sie, das suchen sie!”
uäh …
lvg: prinzipiell ist deine argumentation richtig. ich denke, die positionierung darf auch nicht allzu intellektuell sein, aber möchte man sich selbst trotz “als mann find ich dicke maschinen geil”-einstellung direkt komplett in die prollecke einsortieren? die gestaltung mit den brennenden haaren ist jedenfalls schon ziemlich billo. genauso doping für die haare: klar möchte man die wunderwirkung des dopings spüren, aber im sport sind die gedopten letztendlich die loser (siehe jan ullrich). das hätte man besser formulieren können.
das wäre ja gerade das interessante: die verpackung benutzt eine kraftbetonende sprache, die textliche argumentation wäre aber intelligenter (der copytext macht das in der feuerwehranzeige ja auch). da wäre die schnittmenge der angesprochenen leute bestimmt größer, als wenn man sich nur als shampoo für automechaniker positionieren würde :D
>> Bin dankbar für jeden Verbrauchertipp.
Bin eigentlich mit “Ketozolin” ganz zufrieden, gibt es allerdings nur in der Apotheke und ist tatsächlich auch nicht für den alltäglichen Gebrauch bestimmt (nur 1-mal die Woche vorbeugend gegen Schuppen). Unter den Normal-Shampoos ist mein bisheriger Favorit eindeutig “Fructis”, duftet so schön :-)
@Georg
ich keine eine ganze Reihe Leute, die z.B. bewußt keine Saitenbacher-Produkte kaufen, weil die Werbung dafür so unterirdisch und nervtötend ist. Zumindest bei diesem Produkt funktioniert aus meiner Sicht die Negativ-Werbung nicht.
@ Andre:
Wenn man das Produkt vorher noch nie genutzt hat, ist es noch einigermaßen verständlich, da man dann schon eher von der Werbung/Verpackung/usw. beeinflusst wird.
Aber Achim hatte das Produkt ja schon vorher (trotz nicht so gelungener Werbung) genutzt und war damit zufrieden.
Nur weil die “Kopfhautfeuerwehr” das Fass nun zum überlaufen gebracht hat auf das Produkt zu verzichten und evtl. ein schlechteres Produkt zu nehmen?
@till
Niemand macht sich eine Markenwelt voll und ganz zu eigen nur weil er ein Produkt von ihr kauft. Man will ja nur ein bisschen von der Markenwelt haben, ganz ohne die negativen Dinge. Bei Alpecin will ich die kraftstrotzende Wunderformel für Proleten, bei Marloboro will ich die Freiheit eines Cowboys. Deswegen kleidet sich aber niemand wie ein Cowboy oder dummschwätzt wie ein Automechaniker.
Ergo: Genau die Überzeichnung dieser Lebenswelten in ihren jeweiligen Auftritten sind es, welche die genannten Marken am Markt so trennscharf profilieren. Das weichzuspülen weil man sich individuell nicht in Gänze damit identifizierenn kann wäre fatal.
Gegen Schuppen hilft weniger waschen :)
Durchfetten, Spülung, weniger “scharfe” Shampoos, kalt(kälter) duschen…
Ich finde die Werbung auch dumm wie Brot, aber ähnlich wie Prefa – das Dach stark wie ein Stier geht diese Werbung nicht runter wie Öl, sondern direkt in den Kopf. Dumm, traditionell, konservativ, einfach einfach. Das Prinzip geht auf.
Der medienmündige Bürger sollte wirklich nicht sein Konsumverhalten positiv oder negativ von Kampagnen steuern lassen. Man steht zum oder gegen das Produkt aufgrund der Wirkung oder dem Preis-Leistungsverhältnis oder aus emotionalen, irrationalen Gründen. Nur bei letzteren sollte man dies für sich selbst hinterfragen.
Mein Verbrauhertipp, da ich am Wochenende gerade “Evolution” gesehen habe: Head&Shoulders. Eines der schönsten Beispiele für gutes Product Placement überhaupt, das sollte belohnt werden.
Ist aber auch tatsächlich ein gutes Shampoo.
Oh, dazu gibt es auch einen flotten Spot, mit dem sich Herr Kalkofe kürzlich auseinandergesetzt hat: https://www.youtube.com/watch?v=i8tYstM5-VQ
Besondes köstlich ist die Animation der Flammen, hihi!
so mache ich es auch, wenn mir eine Radio oder TV-Werbung so gar nicht gefällt und mich sogar nervt, denke ich nicht im geringsten daran das Produkt zu kaufen, wenn es eine Alternative gibt (ich würde Deutschland aber nicht verlassen ;o) ).
Die Alpecin-Werbungen habe ich zwar immer registriert, aber sie hat mich nie “getroffen”/angesprochen, also ich habe nie darüber nachgedacht ob ich das Zeugs benutzen muss. Für mich ist das immer für Leute die Probleme mit ihrem Haar haben und sich daran stören. Trifft beides nicht auf mich zu. Bisher war es mir egal, was ich da reingeschmiert habe. Hauptsache immer etwas anderes und kein Produkt zweimal hinter einander, wenn es leer war.
Hmm, wenn ich jetzt aber über die Kopfhautfeuerwehr nachdenke … schlimm finde ich es nicht und soll wohl Leuten die wirklich Probleme haben ein Lichtblick sein (aber warum gehen die dann nicht zum Hautarzt?), aber wenn man es so betrachtet hmm ja könnte “peinlich” sein. Nur wem soll da etwas peinlich sein?
Dem Kunden der sich an der Kasse seinem geringen Selbstwertgefühl unterworfen einredet, er müsse nun denken, die Kassiererin denkt nun “KOPFHAUT-TATÜTATA-hahaaha-Haar”? So geht es vll. einem Teenager der zum ersten Mal Kondome kauft.
Oder soll es einem peinlich sein, wenn man es in seinem Badezimmer stehen hat und spontanen Damenbesuch bekommt und dieser es in der Dusche sehen könnte?
Offtopic zur schlechten Werbung (hier TV):
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht… aber ich muss öfters, wenn ich bei meiner Freundin zu Besuch bin “ProSieben Austria” schauen. Und da graust es mich im Sekundentakt.
Da ist eine Werbung schlechter als die andere. Und nicht nur die Werbung, auch die Marken und alles drumherum. Da würde die Alpecin-Werbung gut reinpassen.
verquere denke. boykottiert man ein produkt, das man für das beste hält, schneidet man sich nur ins eigene fleisch und erreicht – gor nüscht. ich will mich von meinem shampoo-hersteller nicht verstanden fühlen, sondern von ihm eine flüssigkeit erwerben, die meine haare reinigt. fertig. ob ich seine schlechte werbung ignoriere oder die des konkurrenzprodukts, das ich nie kaufe, nimmt sich nichts.
wenn man solche sachen immer mit den auge eines “kreativen” betrachtet, vergisst man oft das, was der eigentliche Endverbraucher sich wünscht und vorstellt. Ich bin selbst auch ein solcher, doch ich würde nie auf die Idee kommen ein Produkt nicht mehr zu kaufen nur weil es schlecht beworben wird. Überzeugt mich das Produkt, ist es doch egal ob ich mich in der Zielgruppe wiederfinde. Anders sieht das natürlich bei der Gewinnung von Neukunden aus. Ich denke auch, das ist der Grund warum es so viel schlechte Werbung gibt, weil sich viele gar nicht in die Situation eines Ottonormalverbrauchers versetzen können.
Eine MM-Werbung z.B. mag aus den Augen eines Werbers vielleicht schlecht erscheinen, sie erfüllt aber ihren Zweck und das ist das einzige was zählt ob es uns gefällt oder nicht. Und wenn man sich das Klientel dort anschaut, treffen sie genau den Nagel auf den Kopf.
Ich habe bis dato das Produkt Alpecin noch nicht benutzt. aus vielen Gründen: die Werbung wirbt nur mit Männern und ich gehe vom “maskulinen” Design der Verpackung von Shampoo für Männerhaar (kein Plan für wens alles gedacht ist). Die Werbung ist furchtbar. Das Design der Flaschen erinnert an Öl (ich seh es immer an Tankstellen bildlich vor mir). Und das Wort Alpecin an sich klingt nicht besonders einladend. Für mich insgesamt eher ein “Gesundheits-Shampoo”, als ein Wohlfühl-Shampoo. Aber das ist vermutlich eine typisch weibliche Denkweise.
Kann da Tommy in gewisser Weise recht geben. Wen interessiert die Werbung, wenn einem ein Produkt gefällt oder zusagt? Man sollte kaufen was man gut findet und nicht was m besten beworben wird.
*lach, wer sich solche werbung einfallen lässt :) aber zumindest zieht sie den blick auf sich!
yaabu.com – Bewerte, was du im Internet siehst!]
Finde den Beitrag so Leid es mit tut absolut sinnlos.
Ich für meinen Teil kann weder Reaktion noch daraus folgende Entscheidung von der nachvollziehn.
Die Werbung wiederum ist ein anderes Thema, ich finde sie auch nicht umbedingt brilliant, aber sie ist stupide & einfach.
Würde mich jemand fragen was er gegen brennende Kopfhaut nehmen sollte – Glaub mir, mir würde
wohl das oben genannten Shampoo als erstes einfallen, weil ich es knallhart & stupide aufgenommen habe.
Es zielt genau darauf ab um was es geht – Ganz einfach – Wenn auch billig.
Solange man das Produkt schon lange benutzt, und es gut ist, würde ich auch dabei bleiben.
Meine Meinung: Alles sehr überspitzt, man kanns halt auch übertreiben :) Aber Ansichtssache.
Gruß
Tobias
1. head&shoulders ist klasse gegen Schuppen
2. finde die Alpecin-Werbung sehr gut. Simpel, einprägsam & jeder versteht es – im Prinzip alles richtig gemacht. Grafisch natürlich nicht der Rede wert aber äußerst effektiv – und darauf kommt es eben an.
grüßle
mark
Funktioniert doch blendend. Erregt Aufmerksamkeit, ist klar und das Bild schnell memoriert. What more needs an ad to do? Cook me a meal?
@mark: lass es (head&shoulders) mal ne woche weg… dann brennt dein kopf nämlich wirklich :-D
@AlterGrieche: wat? dann werdn die Haare doch total fettich wenn ich 1 Woche meinen Kopf nicht pflege ;) – ein weiterer Fall für die Feuerwehr quasi…
Es gibt schlimmeres. Ich sag nur: 20% auf alles …
Schlimm wird’s, wenn sich schlechte Werbung anfängt, zu bewegen. Der bereits oben genannte Alpecin-Spot legt die Latte schon recht hoch, aber dieser Trigema-Spot z.B. ist ihm hart auf den Fersen. Da bekommt die visuelle Agonie des Endverbrauchers gleich eine weitere Dimension.
Ein wirklich guter und amüsanter Beitrag.
Schlechte Werbung hat einen Vorteil sie bleibt im Gedächtnis zumindest eine gewissen Zeit ;-) Vielleicht ist das der Sinn der jahrelangen mehr schlechten als rechten Werbung des Produktes Alpecin.
Ich mein über den Slogan: “… Auch sein Haarwachstum erschlafft” muss Frau schon schmunzeln und schielt mit einem süffisanten Lächeln zum Partner rüber … und schon “diskutiert” man(n) über etwas ganz anderes als das beworbene Produkt ;-)
Ich nutze gerne Herbal Essences Shampoos (auch wegen dem Duft), aber hier liegt die Zielgruppe wohl eher bei dem weiblichen Geschlecht … denn hab ich noch nie gesehen das sich die Männer “so entzückt” die Haare waschen bei Nutzung des Herbal Shampoos ;-)
Ich bin sehr gespannt auf welches Produkt Deine Wahl fällt :-)
Danke Achim für diesen Beitrag. Ich finde es gerade wichtig, auch oder gerade als Konsument zu zeigen, wieweit die Werbung gehen darf. Denn ich bin der Meinung, das Produkt, Verpackung und Werbung eine Einheit bilden und sich durchaus mit den Ansprüchen der Konsumenten messen muss. So “konsumiere” ich manchmal Produkte, die bestens beworben werden, aber qualitativ nicht unbedingt auf der Höhe sind, oder eben genau andersherum.
Ich mache es in solchen Fällen immer so, dass ich das Produkt (oder die Firma) ein Jahr lang meide. Wenn sich hinsichtlich der Werbung etwas verbessert hat, kehre ich vielleicht zurück, vielleicht aber auch nicht. Erasco müsste gerade bei fast zwei Jahren Konsumverzicht sein, weil sie es nicht geschafft haben, nach dieser komplett verblödeten “Jugens”-Werbung mich wieder zurückzuholen. Und statt zum Obi fahre ich seit 3 Monaten zum Praktiker, auch wenn er weiter weg ist… :-) Ach ja, und mangels Haare ist Alpecin kein Thema für mich… aber sowas geht trotzdem nicht….
Zuerst einmal muss ich leider zustimmen – mir kräuseln sich die Fussnägel bei dieser Werbung.
Aber das wichtigste darf man nicht vergessen: Es ist Werbung – und die soll auffallen und den potenziellen Kunden zum Kauf bewegen.
1. Also auffallend ist sie ja ganz offensichtlich, sonst würden wir hier wohl kaum drüber schreiben.
2. Und die entsprechende Zielgruppe nimmt sich der Botschaft an und kauft.
Nun ist es wahrscheinlich so das Designer, Künstler, Mediengestalter, Werber, Texter und im allgemeinen die nettesten und tollsten Menscher der Welt (damit meine ich uns, liebe Kollegen) sich eben davon nicht wirklich ansprechen lassen. ;-)
Wir möchten lieber immer was ganz tolles, einzigartiges für den Kunden zaubern.
Aber die Erfahrung hat ja wohl gelehrt das letztendlich der Kunde entscheidet – auch wenn es meist der größte Mist ist. Davon können hier einige bestimmt das ein oder andere Lied singen…
Trotzdem ein netter Artikel der meiner Meinung nach schon etwas hier zu suchen hat – sozusagen unter der Rubrik “Designpolizei” o.ä.
Auf solche Missstände muss einfach hingewiesen werden, und lachen ist ausserdem auch mal ganz nett – so zwischendurch. Denn jetzt muss unser einer wieder an die furchtbare Anzeige ran wo der Kunde mal wieder viel zu viel dran rumpfuscht…
So long,
mpunkt
Also ich empfehle Head & Schoulders. Riecht gut und ist meiner Meinung nach das wirksamste Shampoo das es gibt.
Super Beiträge. – Die Alpecin Werbung ist doch das beste Beispiel, dass Kommunikation nicht immer oder zwingend Design ist. Dass es trotzdem funktioniert, könnte auch daran liegen, dass genau dies die Strategie ist oder das Produkt einfach umwerfend?! (habe es noch nie selbst benutzt)
Ganz kurz zum Thema schlechte Werbung:
Ich persönlich werde NIE wieder bei OBI kaufen. Einfach weil die meinen Lieblingssong derart verhunzt habe.
Wenn es dann mal nicht der Fachhandel sein kann, dann wirds eben irgenein anderer Baumarkt.
[…] Alpecin: “Doping fürs Haar”. (Bildquelle:designtagebuch.de) […]
[…] doppeldeutigen Claim “Damit es aufwärts geht!” steht Triumph in Sachen Plattheit der Alpecin-Werbung “…Auch sein Haarwachstum erschlafft” in nichts mehr nach. Was kommt als […]