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Analyse der Wahlplakate zur OB-Wahl in Stuttgart

Analyse Wahlplakate OB-Wahl Stuttgart

Analyse Wahlplakate OB-Wahl Stuttgart

Für die Stuttgarter Zeitung habe ich dieser Tage die Wahlplakate zur diesjährigen Wahl des Oberbürgermeisters von Stuttgart (7. Oktober) gesichtet und bewertet. Vier Kandidaten stehen zur Wahl: Bettina Wilhelm, Fritz Kuhn, Hannes Rockenbauch und Sebastian Turner. Der Artikel ist sehr ausführlich. Die Plakate sind zudem mit Hotspots versehen sind, sodass bei Rollover die entsprechenden Texte ausgegeben werden. Die interessantesten Feststellungen aus meiner Sicht: Sebastian Turner zeigt seine zwei Gesichter und Hannes Rockenbauch tritt im Stile der Piratenpartei auf.

Dieser Beitrag hat 23 Kommentare

  1. Finde diese Mouse-Over-Boxen mit den Informationen nicht schlecht. Da weiß man eher, was jetzt genau gemeint ist etc., besser, als wenn man es nur im Fließtext bringt – was mich jedoch stört (und das liegt nicht an dir, Achim, sondern eher an der technischen Umsetzung der Stuttgarter Zeitung bzw. meinen Browsereinstellungen): Der Mouse-Over funktioniert bei mir in Google Chrome überhaupt nicht, im Safari immerhin überall bis auf das Plakat von Fritz Kuhn.

  2. @Patrick: Welches OS nutzt du? Unter Snow Leopard funktioniert es bei mir im Chrome nämlich nicht – auch am AdBlock liegt es nicht, den habe ich testweise mal deaktiviert.

  3. Der Artikel ist sehr ausführlich

    Fünf kurze Seiten mit 1-2 Absätzen und Hotspots, die das wiederholen, was schon im Text steht? Da habe ich im Designtagebuch aber schon ausführlichere Artikel gelesen.

    „Der Slogan von Turner ist der gelungenste, weil er seinen Namen integriert hat und so eine Marke etabliert.”

    Ich finde »Miteinander. Mit Turner.« klingt ziemlich zusammengebaut und künstlich. Obwohl ich zugeben muss, dass der Slogan im Vergleich zum Rest tatsächlich noch einer der Besten ist. Aber gut finde ich ihn trotzdem nicht.

  4. Ich kann Patricks Kommentar bestätigen. Beim Plakat von Kuhn werden derzeit keine Hotspots angezeigt, weder im Firefox noch in Chrome. Die anderen Plakate werden hingegen in beiden Browsern inklusive Hotspots angezeigt.

    @Peter
    Allein die Tatsache, dass sich eine lokale Nachrichtengröße wie die STZ sich mit der Gestaltung von Wahlplakaten beschäftigt, finde ich sehr positiv. „Ausführlich“ meint in diesem Fall auch „aufwändig“, denn die Hotspot-Lösung findet man im Umfeld von Nachrichtenportalen eher selten. Zum Einsatz kommt hier übrigens http://www.thinglink.com

  5. Es gibt noch andere Plakate mit Turner, mit Kaffeesatz (Schrift) und einer komischen grau-grün-braun Farbe, eher unansehnlich. und »Mit Tuner« klingt eher nach »Mitturner«, also etwas bei dem jemand »mitturnt«.
    Die Kuhn-Plakate finde ich auch mit am schönsten gestaltet, allerdings ist das gedruckte Resultat eher schlecht, zu hell, in etwa wie angefügtes Bild.

  6. Vielleicht möchte er damit verschiedene Zielgruppen ansprechen, auf mich wirkt es eher konzeptlos“, ergänzt er. Eine Einordnung der Person Turner sei für den Betrachter so schwierig

    Ich finde mit dem einem sagt er daß er verständnisvoll zuhören kann, mit dem anderen gibt er den Entscheider und die Idee wäre zu zeigen daß er vielgestaltig ist. Ob es funktioniert und wie entscheidend das ist sei dahingestellt aber die Idee finde ich sympathisch.

  7. Was soll das denn?! Ich bin entsetzt über die Qualität der Wahlkampfplakate.

    Die Kandidatenplakate sind ja noch ganz gut. Da ist halt mal mehr, mal weniger Budget für Foto und Text da. Nur Frau Wilhelm scheint mit dem 90er-SPD-Look nicht auf der Höhe der Zeit. Und der Turner ist der Schuljunge aus der letzten Reihe.

    Aber Themenplakate gehen ja gar nicht. Fritz Kuhn wird von jedem seiner Themen erdrückt. Und der gewollt schiefe Balken mit gerader Schrift drauf ist ein visuelles Desaster. Frau Wilhelm steht in schwarz-weiß distanziert hinter Platitüden. Das sieht nicht nach anpacken, sondern nach “Wir reden dann mal so beim Tee darüber” aus. Und über Turners-Brezel muss man ja wohl kein Wort verlieren.

    Ich weiß ja nicht, welche Assoziationen die Plakate bei Euch hervorrufen. Auf mich wirkt keins vertrauensbildend. Ich bin froh, nicht in Stuttgart wählen zu müssen.

  8. „ Ich bin froh, nicht in Stuttgart wählen zu müssen.”

    Wer seine Wahlentscheidung auf Basis von Plakaten trifft dem ist eh nicht zu helfen.

    Hab ich irgendwo was überlesen? Wurden die Parteilogos für die Analyse rausgepixelt oder schämen sich die Kandidaten inzwischen ihrer Parteien?

  9. Ok. Ok. Hast ja recht, koni. Meine Aussage war wohl etwas übertrieben. Aber als Gestalter kann ich es einfach nicht verstehen, warum diese Wahlplakate handwerklich so schlecht gemacht sind. Meiner Meinung nach sollte mal lieber keine als schlechte Plakate aufhängen.

  10. Ich frage mich, warum die Wahlplakate eigentlich Partei-neutral sind? Die Politiker gehören doch Parteien an und die Plakate kann man auch optisch diesen zuordnen.
    Trotzdem entsprechen die Plakate nicht genau den Partei-CIs, als ob nur unabhängige Kandidaten antreten würden

  11. Der Kandidat des Bündnisses SÖS hat das kleinste Budget zur Verfügung. Aber das sehe man seinem Wahlplakat nicht an, sagt Schaffrinna.

    Da bin ich etwas anderer Ansicht. Das Foto ist recht “schnappschussig”: Kontrastarm, scheinbar massiv überschäft (Haare, Bartstoppeln) und Licht gab es insgesamt zu wenig. Außerdem erscheint es mir so, als ob er etwas unter die Kamera geschaut hätte (oder Christopher-Lampbert-Silberblick?) – wobei das für mich auch kein Qualitätsmerkmal ist. Das Orange wirkt ältlich, die Schriftgrößen unpassend (klein und mutlos). Sieht aus wie eine Studentenarbeit – also ausbaufähig :-)

    Die Aufnahmen von Fritz Kuhn spielen eindeutig in einer anderen Liga.

  12. Das SPD-Plakat hat eher die angestaubte Optik der SED/Linkspartei. Vielleicht will man ja auch gezielt die HIVler ansprechen, die sonst eher Linke wählen.

    Anscheinend wollen alle Kandidaten raus aus der üblichen Optik ihrer Partei.

  13. sorry, aber meiner meinung nach sollte man für eine inhaltliche(!) analyse von wahlplakaten zumindest einen politikwissenschaftlichen, publizistischen oder zumindest soziologischen background haben (oder am besten szeneinsider sein), sonst besteht alles eigentlich nur aus persönlichen eindrücken

    als designer kannst du im grunde nur über schriften, farben und fotos eine professionelle meinung abgeben

    klingt jetzt fies, ist aber meine meinung!

  14. als designer kannst du im grunde nur über schriften, farben und fotos eine professionelle meinung abgeben

    Genau diese Themen hat die Analyse zum Inhalt. Bild- und Formensprache, Stilistik, Typographie, Farben und Farbwirkung, Konsistenz der Gestaltung vor dem Hintergrund bestehender Erscheinungsbilder der jeweiligen Partei » Corporate Design, Kampagnenkreation und -konzeption, Wording – all das eingebettet in den Kontext der politischen Inszenierung. Zumindest auf den publizistischen Hintergrund kann ich mittlerweile ja durchaus verweisen (siehe Wahlplakatanalyse).

    Szeneinsider möchte ich hingegen lieber nicht sein, schon allein, weil ich mir bei jeder Analyse dann vermutlich den Vorwurf gefallen lassen müsste, befangen zu sein. Wenn ich mir den politischen Betrieb anschaue, fallen mir noch ein paar andere Gründe ein.

  15. @achim

    die findung von inhalten und die gestaltung von wahlplakaten in diesen grössenordnungen sind meist erstaunlich dilletantisch, hektisch und unkontrolliert.

    als aussenstehender neigt man dazu, viel rein zu interpretieren, als insider kann man sicher die unglaublichsten geschichten dazu erzählen ;-)

  16. @matt
    da es sich bei Wählern nicht um Politologen, Publizisten oder Soziologen handelt, ist es um so wichtiger, dass die visuellen Signale bewusst gesetzt sind.

  17. @matthias: experten mit solchem wissen können uns über die hintergründe der entstehung aufklären. handwerklich gute, ästhetische oder gar künstlerische ansprüche wird man hier ohnehin vergeblich suchen und dem normalen wähler ist das auch ziemlich egal.

    hier könnte man ewig über den sinn von wahlplakaten diskutieren, aber das gehört meiner meinung nicht in so einen blog

    ps.: als szeneinsider muss man kein parteimitglied sein, man kann auch journalist, beobachter oder berater sein.

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