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Ameropa mit neuem Markenauftritt

Ameropa Logo, Quelle: Peter Schmidt Group
Ameropa Logo, Quelle: Peter Schmidt Group

Ameropa Logo, Quelle: Peter Schmidt Group

Der Reiseveranstalter Ameropa hat sich vor wenigen Tagen einen neuen Markenauftritt zugelegt. Ziel des Redesigns ist es, die Markenbekanntheit im Reisevertrieb und bei Endkunden zu erhöhen und auch für jüngere Zielgruppen ab 35 Jahren attraktiver zu werden.

Bei Ameropa-Reisen handelt es sich um ein 1951 in Frankfurt am Main gegründetes Unternehmen, das seit 1973 zum Bahn-Konzern gehört und sich unter anderem auf Städtereisen in Deutschland und Europa sowie auf Bahn-Erlebnisreisen weltweit spezialisiert hat. Um die Markenbekanntheit im Reisevertrieb und bei Endkunden zu erhöhen und auch für jüngere Zielgruppen ab 35 Jahren attraktiver zu werden, entschied man sich bei Ameropa, einen für das Unternehmen radikalen Schritt zu unternehmen. Die seit rund zwanzig Jahren verwendete in Versalien gesetzt Wortmarke wurde von einem Schriftzug in Schreibschrift abgelöst.

Auszug der Pressemeldung

„Ameropa stand ursprünglich dafür, Amerikanern Europa zu zeigen. Seitdem haben sich unsere Zielgruppen und unser Produktportfolio enorm gewandelt, weshalb wir unsere Marke konsequent in Frage gestellt und eine umfassende Marktforschung betrieben haben. Ameropa wird als Marke insbesondere im Reisevertrieb, aber auch bei vielen Menschen in Deutschland sehr geschätzt. Mit unserem neuen Markenauftritt sprechen wir nun neben unseren Bestandskunden dank der modernen Anmutung auch jüngere Zielgruppen an“, so Kai de Graaff, Geschäftsführer von Ameropa.

Komfortabel, lebendig, vielfältig – mit diesen drei Attributen möchte man die Marke Ameropa fortan positionieren. Diese Werte soll auch das in schwungvoller Schreibschrift gehaltene Logo transportieren, das nun deutlich emotionaler und jünger wirke, wie es in einer Pressemeldung heißt.

Ameropa Logo – vorher und nachher
Ameropa Logo – vorher und nachher

Im neuen Logo wird der markante Bogen im vorherigen Schriftzug aufgegriffen und als dynamischer Schwung neu interpretiert. Der nun handgeschriebene Schriftzug erscheint nun offener, freundlicher und persönlicher, so die Idee. Auf diese Weise werde das emotionale Thema des Reisens wesentlich besser ausgedrückt. Aus dem Anfangsbuchstaben wurde eine organisch geformte Fläche abgeleitet, die als rotes Störelement eingesetzt werden kann.

Neben dem Logo wurden alle in der Außendarstellung verwendeten Medien und Anwendungen auf ein neues Corporate Design hin ausgerichtet. Die bisher verwendeten Schriften DB Sans und DB Head werden von der Kievit als neue Hausschrift abgelöst. Durch diese Abgrenzung soll Ameropa insbesondere in Bahnhöfen und Zügen stärker als eigenständige Marke auftreten. Hinzu kommen eine veränderte Bildästhetik sowie ein neu entwickeltes Set an Piktogrammen und Auszeichnungselementen, die insbesondere bei der Kataloggestaltung dabei helfen, Angebote zu strukturieren und Leistungsmerkmale hervorzuheben. Seit dem 31. Januar werden schrittweise alle Medien auf das neue Erscheinungsbild angepasst.

Realisiert wurde der Marken-Relaunch in Zusammenarbeit mit der Marken- und Designagentur Peter Schmidt Group sowie dem DB Konzern- und Fernverkehrsmarketing.

Kommentar

Nach Jahrzehnten auch der visuellen Zugehörigkeit zur Deutschen Bahn, löst sich die Marke Ameropa optisch ein gutes Stück vom Konzern. Lediglich die Fortführung der Farbe Rot sowie ein auf Werbemitteln im unteren Bereich verwendetes DB-Markenzeichen als Absender lassen erkennen, dass beide Unternehmen auch weiterhin miteinander verbunden sind. Ein einschneidender Schritt, der immer auch die Gefahr birgt, dass Kunden ihre Marke nicht wiedererkennen. Anderseits ermöglicht ein solcher Einschnitt, als Marke neu entdeckt werden zu können.

Die bisherige in Versalien gesetzte Wortmarke versprühte den Charme der Wirtschaftswunderzeit, einzig darauf ausgerichtet, die in dem Akronym enthaltenen Wortbestandteile AMErika und EuROPA zu betonen. Will man neue Zielgruppen ansprechen, braucht es etwas Unverbrauchtes, Frisches. Die schwungvolle handschriftliche Wortmarke erfüllt meiner Meinung diese Anforderung. Aufgrund ihrer Form wird die Wortmarke eher wie ein Bild denn wie ein Schriftzug wahrgenommen. Der damals so viel beworbene große Sprung quer über den Atlantik steht nicht mehr im Vordergrund.

Scriptuale Lettern betonen stets die Individualität einer Marke. So soll der Eindruck vermittelt werden, es würden handverlesene/handgefertigte Produkte angeboten. In der Gestaltung von Lebensmittelverpackungen ist ein Handmade-Look derzeit allgegenwärtig. Entscheidend ist dabei, dass ein solches Leistungsversprechen auch eingehalten wird. Auch bei handschriftlichen Logos passieren zum Teil schlimme Unfälle. Der Ameropa-Schriftzug ist hingegen optisch ansprechend und strahlt einerseits Jugendlichkeit wie auch Kultiviertheit aus, ohne dabei spießig zu wirken.

Mediengalerie

https://youtu.be/bqszc018yiY

Weiterführende Links

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Meines Erachtens verliert das Logo klar an Prägnanz durch den bislang sehr prägenden roten, nach rechts ausgerichteten, Bogen als Kontrastpunkt zur blauen Schrift. Dies zu verbinden mit der zweifelsohne gelungenenen “schwungvollen handschriftlichen Wortmarke” wäre eine Herausforderung gewesen, welcher sich die Designer – subjektive Meinung: meines Erachtens – hätten stellen sollen. Leider wird dies auch nicht aufgefangen durch die Präsenz des Logos auf Plakaten und Katalogen. Die “Jugendlichkeit wie auch Kultiviertheit”, welche – auch hier Zustimmung – durch die Handschrift zum Ausdruck gebracht werden, stehen nun im Kontrast zur staubigen Präsentation vieler Reiseveranstalter. Würde das Logo von Meiers Weltreisen, DERTOUR oder TUI oberhalb des Bildramens platziert sein, es machte keinen Unterschied, das Logo wird austauschbar. Wohlbemerkt: Nicht das Logo ist hier der Fehler, es wird nur meines Erachtens unter Wert verkauft. Auch hier hätte ich mir mehr Mut gewünscht. Trotz aller Kritik sei noch einmal hervorgehoben, dass mir das Logo insgesamt gefällt, neben der Überarbeitung des Logos selbst, gefällt mir auch die Neusetung des nun schlanken Claims sehr gut, gerade die fettgedruckten Buchstaben des im Claim des bisherigen Logos unterstrichen die bisher ohnehin schon schwere Versailenschreibweise.

    1. Frischer wirkt’s, aber ja du hast recht – zu wenig Mut, um wirklich bei der jungen Zielgruppe zu landen. Klassisches Problem von “zwischen den Stühlen”: alte Zielgruppe behalten, aber neue ansprechen. Das ist nicht spitz genug und dann müßen halt alle mit dem Kompromiss leben.

      1. Du bringst es auf den Punkt. Ich find das auch nicht schlecht! Handwerklich fast blitzesauber (mir gefällt nicht so gut, dass das “p” so am “a” klebt – sieht man gut in der kleinen Ansicht und wird durch die Abstände zwischen “e”, “r” und “o” noch verstärkt) und irgendwie auch schön. Ich mag auch die Form des roten Störers, irgendwas zwischen Ellipse und Niere ist das wohl, aber das ganze ist schon recht brav geraten. Sagen wir mal: solide.

Kommentare sind geschlossen.

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