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Air France hat ein neues Logo

Air France  Logo

Bei unseren Nachbarn ist derzeit viel Bewegung in den Marken und ihrem Erscheinungsbild. Nach Citroën präsentiert nun Air France eine neue visuelle Identität und beweist dabei, dass Größe und Eleganz durchaus zusammenpassen.

Vom Wandel der Logos

In letzer Zeit waren eine Vielzahl der Logowechsel, über die ich schreiben durfte stark von einem Stilbruch geprägt: Weg von klassischen Merkmalen, hin zu eher zeitgenössischen Ausdrucksformen, die eine starke Tendenz in Richtung Illustration aufweisen (siehe UPC oder Swisscom). Der Einfluss der digitalen Medien und der Fortschritt in der Drucktechnik lies in den vergangen Jahren Logos entstehen, die es in diesem Umfang vor zwei Jahrzehnten noch nicht gab. Die Zeit bringt es nun einmal mit sich(*Phrasenschweinkling*), dass ein ehemals modernes Erscheinungsbild nach wenigen Jahren von den Menschen als überholt angesehen wird. Es ist aber auch vertrackt. Folgt man dem tugendhaften Pfad und nutzt bewährte Mittel, läuft man Gefahr am Kundengeschmack vorbei zu entwerfen, denn dieser kennt die Glossy-Spielereien dieser Welt mittlerweile schon sehr gut. Je stärker man jedoch als Gestalter in die zeitgenössische Schublade greift, desto größer ist die Gefahr, dass die Schublade in 5-10 Jahren zum Grab der Kreation wird.

Air France Plane

Das Air France-Logo

Das Air France-Logo ist in dieser Hinsicht anders. Es ist wie Logos sein sollen. Wie man es von Dozenten eingebläut bekommen hat und wie es in unzähligen (Lehr)Büchern nachzulesen ist. Einfach, klar und präzise. Schnörkel gehören zu ArtDeco, haben bei der Logogestaltung aber nichts zu suchen. Auf dieser Welle gleitet das neue Logo der französischen Fluggesellschaft zu uns und es macht Spaß ihm bei der Bewegung in den Lettern und dem Bildelement zuzusehen.

Einige werden jetzt sagen, welche Bewegung? Die Großbuchstaben sind so beweglich, wie etwa ein A 380. Wer sich jedoch das Spiel aus Formen und Zwischenräumen genau anschaut, wird feststellen, dass die Wortmarke extrem ausgewogen ist. Das Zusammenführen der beiden Namesteile “AIR” und “FRANCE” zu “AIRFRANCE” lässt das Auge zwischen den Auf- und Abstrichen, den Senkrechten und Waagerechten und den Bögen hin und her wandern, ohne dass es an einer spitzen Kante oder einem Luftloch hängen bleibt. Es gibt keine optischen Turbulenzen. Es ist perfekt, n’est-ce pas? Vielleicht zu perfekt? Ich habe kürzlich in einem Artikel geschrieben, dass Logos auch ihre Ecken und Kanten brauchen, um sich in den Köpfen festsetzen zu können. Seis drum. Vergiss die Ecken. Das Logo ist perfekt.

Und dann dieser subtile Farbverlauf in der Bildmarke, einer stilisierten Heckflosse. So dezent, dass der Verlauf gerade noch als solcher wahrgenommen wird und weit davon entfernt als Opfer einer Trendhatz herhalten zu müssen. Das hat Klasse. Das wird die nächsten 30 Jahre überdauern. Ich bin hin und weg. Bravo.

Gemacht hat es Brandimage. Weiteres Bildmaterial, die Hintergründe und ein begleitendes Video, in dem die Bildmarke inszeniert und hergeleitet wird, gibt es unter den nachfolgend aufgeführten Links:

Dieser Beitrag hat 56 Kommentare

  1. nicht nur Cityjet, auch die Tochter Régional hatte bereits ein ähnliches Logo:

    Bei Britair hat’s nur für den Schriftzug, nicht aber für die Heckflosse gereicht:

  2. Anwendung
    Also ganz abgerundet ist es noch nicht – auf den Heckflossen kommen definitiv die Elemente des alten Logos zum Einsatz was inkonsequent ist. Lediglich der Schwung wurde eingearbeitet, der zugegebenermaßen besser aussieht.

    Wortmarke
    Und “AIR FRANCE” lässt sich definitiv schneller erfassen als “AIRFRANCE” wobei hier immer auch Geschmack eine Rolle spielt. In einem Wort wirkt es meist runder, ist dafür aber schlechter zu erfassen. Eine Farbaufteilung im Prinzip von Cityjet wäre eine Lösung.

    Emblem
    Das Emblem “Skyteam” sitzt zentriert schon recht gut, würde man es im Sinne von “Sky” weiter oben hinsetzen wird mehr Platz beansprucht und es fällt bei den meisten Anwendungen kleiner aus. Optisch funktioniert es aber auch recht ansehnlich, s. Beispiel:


    Edit
    Leicht nach oben versetzt funktioniert es an der optischen Achse ebenfalls.
    Eine zweifarbige Wortmarke würde auch funktionieren, “AIR” in Rot geht allerdings gar nicht.

    Fazit
    Insgesamt ein klassisch-schönes Logo mit Liebe zum Detail (“A”) – i like it :-)

    Viele Grüße
    Till

  3. Sehr gute Arbeit. Für etwas mehr Dynamik hätte ich die Typo kursiv gesetzt oder (man möge mir verzeihen) leicht gekippt – wenn die Kursive zu schräg ist.

    Ansonsten hat man hier mal etwas gemacht, was man leider viel zu selten sieht: Beschränkung aufs Wesentliche und keine Spielereien.

  4. auf den Heckflossen kommen definitiv die Elemente des alten Logos zum Einsatz was inkonsequent ist

    Wäre dem so, würde ich Dir zustimmen. Die Abbildung mit den beiden Maschinen zeigt aber das alte(hinten), im Vergleich zum neuen Design(vorne), bei dem die Linien (nun 4 statt 5) nach unten hin abgerundet sind. Oder meintest Du etwas anderes?

  5. Ich finde es auch besser als das Alte. Jedoch hätte man – wie ich gesagt wurde- das ‘AIR’ und das ‘FRANCE’ trennen sollen… entweder wie vorher durch ein ‘Leerzeichen’ oder Farblich.

  6. Auch die neue Heckflosse zeigt mehrere blaue Streifen, die eher an das alte Logo erinnern, als an das neue. Insofern stimmt es schon, dass es da etwas an Konsequenz etwas fehlt.
    Doch ich möchte nicht zu viel meckern, da mir das Redesign ja – wie gesagt – sehr gut gefällt.

  7. @Achim
    Ne, das meinte ich schon so – auch das hinten das alte Design zu sehen ist und vorne das neue. Die vorderen Streifen sind ja auch abgerundet, warum es jetzt 4 sind erschließt sich mir nicht – mit dem neuen Logo harmoniert es zumindest nicht richtig.

    Denn die Streifen sind (wenn auch jetzt 4), doch eindeutig Bestandteil der alten Bildmarke mit der Änderung das ein Streifen weniger eingesetzt wurde und diese in Bezug auf die neue Bildmarke abgerundet wurden. Aber Streifen kommen zumindest im neuen Logo nicht mehr vor, d.h. die Flosse müsste z.B. durchgängig ROT sein und den Farbverlauf der neuen Bildmarke aufgreifen. Deshalb erschließt sich mir nicht, warum noch Streifen eingesetzt werden.

    Es könnte z.B. sein, dass die Streifen noch an anderer Stelle Bestandteil des Corporate Designs sind oder das man den Relaunch vorsichtig vollziehen will, damit der Wiedererkennungswert der Flotte erhalten bleibt. Wobei eine rote Heckflosse im Geiste der neuen Bildmarke auch extrem auffällig wäre :-)

    Von daher mein Einwand mit der Inkonsequenz :-)

    Viele Grüße
    Till

  8. Ich muss Guide (und evtl. anderen die das angesprochen haben – habe nicht alles gelesen) zustimmen. Der Abstand zwischen I und R ist definitiv zu groß, das ist mir sofort ins Auge gesprungen.

Kommentare sind geschlossen.

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