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Affinity Photo ist da – Bildbearbeitung am Mac zum Einmalpreis

Affinity Photo Logo

Nach fünf Jahren Entwicklungszeit und einer fünf-monatigen Betaphase ist vor wenigen Tagen nun „Affinity Photo“ erschienen, das von vielen Kreativen geradezu sehnlichst erwartete Bildbearbeitungsprogramm für den Mac. Die vom englischen Unternehmen Serif produzierte Software ist mehr als eine Photoshop-Alternative. Als Bestandteil einer in der Entwicklung befindlichen Suite ist „Affinity Photo“ ein Gegenmodell zum Abonnement-Angebot von Adobe.

Die Nachfrage nach dem Photoshop-Konkurrenten ist enorm. In der Betaphase wurde die Software nach Firmenangaben 230.000 mal heruntergeladen. In zahlreichen App Stores, darunter in Deutschland, USA, Kanada, Großbritannien, Australien und auch Japan belegt Affinity Photo (AP) derzeit Rang 1 der meistverkauften Apps. Schenkt man den dortigen meist überschwänglichen Bewertungen Glauben, könnte Adobe Photoshop tatsächlich ein ebenbürtiges Pendant erwachsen sein. Um es vorweg zu nehmen: auch ich bin begeistert.

Fast jeder Gestalter nutzt Adobe Photoshop – das bestätigt auch die dt-Studie „Wie Designer arbeiten“. Allerdings nur jeder Fünfte nutzt Produkte der Creative Cloud (CC). Noch immer scheinen viele Designer und Fotografen, insbesondere die selbstständigen unter ihnen, die im April 2012 verkündete Umstellung auf den Cloud-basierten und an einen Abonnement-Vertrag gekoppelten Vertriebsweg Adobe nicht verwunden zu haben. Allerdings fehlt es im Markt nach wie vor an leistungsfähigen Softwarelösungen, die im Stande währen, an der Quasimonopolstellung Adobes zu rütteln. Dementsprechend erwartungsvoll verfolgt man die Entwicklungen an der von Serif produzierten Suite, in der AP als Bildbearbeitungsprogramm nun das zweite Produkt markiert. Ich habe mir angeschaut, was die Photoshop-Alternative in der ersten Release-Version 1.3.1 leistet.

Schon die Einführung des Vektorprogramms „Affinity Designer“ im vergangenen Herbst war für Serif ein großer Erfolg. Von Apple gabs dafür einen Design Award. Mit AP könnte Serif diesen Erfolg noch einmal toppen. Ich bin von der Leistungsfähigkeit überrascht und sehr angetan. In der Eurozone kostet die Software reguläre 49 €. Ein geradezu läppischer Betrag, zu dem es früher nicht einmal ein Photoshop-Update gab. Zur Markteinführung wird bis zum 23. Juli zudem ein Rabatt in Höhe von 20% gewährt, übrigens auch für Affinity Designer.

Affinity Photo

Ziel der AP-Entwickler kann es nicht sein, das Rad neu zu erfinden, sondern eine möglichst ebenbürtige Lösung zu Photoshop zu entwickeln, die nur wenig Eingewöhnungszeit erfordert und dabei überzeugende Ergebnisse auf Profi-Niveau liefert. Bereits das erste Release kommt diesem Ziel erstaunlich nahe. Ähnlichkeiten zwischen AP und Photoshop sind alles andere als Zufall. Viele Funktionen wurden von Photoshop übernommen. Und dennoch ist AP weit mehr als eine Kopie.

Nachdem man das vergleichsweise schlanke Datenpaket (195 MB) auf den Rechner geladen und installiert hat, bekommt man es mit einem aufgeräumten und sinnvoll strukturierten Interface zu tun. Anders als bei Photoshop lässt sich die AP-Benutzeroberfläche nicht hellgrau einstellen, sondern lediglich mit Hilfe eines Gammakurven-Schiebereglers ein dunkler Grauwert auswählen. Wem die Werkzeuge zu bunt erscheinen, kann diese auf eine monochrome Version umstellen. Ein großes Plus: In AP kann man die Werkzeugleiste individuell bestücken (siehe Abb. unten).

farbig oder monochrom – die Werkzeugleiste von Affinity Photo
farbig oder monochrom – die Werkzeugleiste von Affinity Photo

Die aktuell ausgewählte Farbe sucht man in der Werkzeugleiste vergeblich. Diese lässt sich in AP nicht hier, sondern ausschließlich im „Farbe“-Fenster einstellen, weshalb dieses Fenster im Grunde immer geöffnet bleiben muss. Zusätzlich in der Werkzeug- oder der oberen Symbolleiste untergebracht, wäre schon sinnvoll.

Fenster lassen sich erwartungsgemäß nach persönlichen Vorlieben positionieren und anordnen. In der Standard-Ansicht werden Dateien jeweils in Tabs dargestellt, während diese im sogenannten modularen Modus in separaten Fenstern angezeigt werden. Anders als in Photoshop funktioniert hier der Austausch zwischen zwei Dateifenstern per Drag-and-Drop noch nicht. So bleibt nur der Weg über die Zwischenablage.

Im Gegensatz zu Affinity Designer und anders noch als in der Betafassung startet AP gleich mit vier Sprachversionen (Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch). Auch wenn in AP bereits viele von Photoshop bekannte Funktionen implementiert sind, braucht es aufgrund unterschiedlicher Bezeichnungen ein wenig Zeit, eh man diese entdeckt. Die folgende Auswahl zeigt einige Unterschiede auf.

Bezeichnungen in Affinity Designer versus Photoshop

Affinity Photo Adobe Photoshop
Dokument Bild
Farbformat Modus
Leinwand Arbeitsfläche
Vorlagen Vorgaben
Abwärts zusammenlegen Mit darunter liegender auf eine Ebene reduzieren
In Kurven umwandeln In Form umwandeln
Studio Arbeitsbereich
Maskierungsebene Ebenenmaske
Exportieren Für Web speichern
Schatten/Lichter Tiefen/Lichter

Unzählige Funktionen, wie man sie von Photoshop kennt, finden sich auch in AP, manche wurden sogar weiterentwickelt. So werden etwa beim Umwandeln eines Schriftzugs in Kurven die jeweiligen Buchstaben auf einzelne Ebenen verteilt. Richtig gut gefällt mir auch die Aufbereitung des Ausleuchtungs-Filters, der sich nicht nur intuitiv bedienen lässt, sondern zudem über üppige Justierfunktionen verfügt.

Überhaupt ist das Angebot an Ebeneneffekten, Pinselspitzen und Texturen riesig. Bereits in der ersten öffentlichen Version wurden viele Wünsche berücksichtigt. Wem das zu wenig ist, kann zusätzlich Photoshop-Plugins verwenden, zumindest ist es so vorgesehen. Das von mir genutzte „Neat Image“-Plugin wird zwar im Menü erkannt, verweigert allerdings seinen Dienst.

Keine Abstriche hingegen muss man in Sachen Performance machen. Viele hundert Ebenen umfassende Dokumente werden zeitnah geöffnet und auch komplexe Pinselspitzen bringen quasi in Echtzeit Farbe auf den Bildschirm. Tatsächlich war dies auch ein Schwerpunkt in der Entwicklung. „The performance of the product is what we are most proud of. We take full advantage of all the latest Apple technologies like OpenGL, Grand Central Dispatch and Core Graphics.” so Tony Brightman, Head of Affinity development.

Noch ist AP nicht dort, wo es sich viele Anwender und wohl auch die Macher wünschen. So fehlt derzeit etwa noch die Möglichkeit, eigene Kurzbefehle anlegen zu können. Eine Funktionen, auf die man nicht lange wird warten müssen, wie die Feature Roadmap verspricht. Gif-Animationen wird man demnach allerdings auch in naher Zukunft nicht mit AP erstellen können.

Ich vermisse zudem die Option, beim Erstellen einer Auswahl – analog zu Photoshop via Alt-Taste –, eine zentrische Erweiterung ausführen zu können. Auch erkennt AP die Größe eines in der Zwischenablage befindlichen Dokumentes nicht. Stets wird deshalb beim Anlegen eines neuen Dokumentes eine vordefinierte Standardgröße verwendet, anstatt die jeweilige Bildgröße der Zwischenablage zu übernehmen. So dürfte es wohl vielen Anwendern gehen. Hier und da vermisst man eine Funktion, eine Option oder einen Regler. Bei einer Software, für die man 1.000 Euro und mehr hinblättert, müsste man dies beklagen. Bei Affinity Photo hingegen überwiegt das Erstaunen über das Leistungsvermögen eines Programms, das nicht einmal 50 Euro kostet.

Fazit

Affinity Photo ist eine durchweg überzeugende Software, zumal zu diesem Preis! Man darf nicht vergessen, dass Adobe mehr als 25 Jahre benötigt hat, um aus Photoshop das zum machen, was es heute ist. Die Ausrichtung auf Mac-Anwender schmeichelt der Kreativen-Community, die eine solche Vorzugsbehandlung lediglich aus (ganz) frühen Tagen kennt. Lange hat es gedauert, bis eine solch leistungsfähige Alternative zu Photoshop auf den Markt gekommen ist. Nun ist sie da und mit ihr der Wettbewerb. Als Anwender kann man beides nur begrüßen. An die Dateiendung „.afphoto“ wird man sich freilich noch gewöhnen müssen.

Update 27.08.2015: Ab sofort gibt es Affinity Photo auch als 10-tägige Trial-Version: https://affinity.serif.com/de/photo/

Dieser Beitrag hat 44 Kommentare

    1. Und für Linux gibt’s GIMP, jaja.

      Affinity Photo oder Photoshop spielen doch in einer ganz anderen Liga als Paint.NET oder GIMP. Was Photoshop bspw. so wertvoll macht, und das schein Affinity erkannt zu haben, ist das Zusammenspiel mit anderen Programmen (DTP, Vektorgrafiken) bzw. Workflows.

      Interessant ist ja, dass der Hersteller der Affinity-Produkte, Serif, bereits einige Windows-Lösungen im Portfolio hat (PagePlus, DrawPlus, PhotoPlus). Und es auch sonst zahlreiche kleinere Player auf dem Markt gab und gibt (Corel, Quark Xpress bei DTP, usw.). Was also hat einer bis zuletzt als Beta veröffentlichten Software zum Durchbruch verholfen?

      War es das Marketing? Das Gefühl, dass ein Unternehmen nicht nur ein Stück Software produziert, sondern für Bildbearbeitung, Illustration und Publishing brennt? Dass man auf das Feedback der Nutzer eingeht? Am Preis allein kann es nicht gelegen haben.

  1. “…Adobe mehr als 25 Jahre benötigt hat, um aus Photoshop das zum machen, was es heute ist. ”

    Naja, sagen wir mal 15 Jahre. Seit CS 4 oder 5 hat sich doch bei Photoshop auch nichts wirklich so Essentielles mehr getan, was den Update-Preis rechtfertigen würde. Die Software ist ausgereift, fertig.

    1. Die Denkhaltung, etwas sei ausgereift, herrscht vielleicht bei Adobe, aber wird dadurch nicht besser. Man stelle sich vor:
      Coca-Cola: “Unsere Marketing-Strategie ist ausgereift, fertig.”
      Volkswagen: “Unser Modell-Portfolio ist ausgereift, fertig.”
      Apple: “Unser iOS-Betriebssystem ist ausgereift, fertig.”
      Microsoft: “Unser Internet Explorer 6 ist ausgereift, fertig.”

      Oh, stimmt, letzteres ist damals ja tatsächlich passiert: Man hat die Entwicklung nach IE6 quasi eingestellt. Bis Mozilla kam, und gezeigt hat, was alles möglich war. Nachzulesen hier:
      https://www.heise.de/newsticker/meldung/Microsoft-sammelt-Anregungen-fuer-Internet-Explorer-101961.html

  2. Die Entwicklung auf Mac-Basis macht Sinn, wenn man bedenkt, dass Microsoft “Universal-Apps” für Win 10 einführen will. Da sich der Microsoft App-Store nicht füllen will, möchten sie nun den Weg öffnen, dass Apps der anderen Plattformen sehr einfach zu migrieren sind.
    Vor dem Hintergrund macht es Sinn zuerst auf Mac-Basis zu entwickeln.

  3. Ich bin auch begeistert – besonders für eine Version 1 ist das Programm wirklich außergewöhnlich gut und vom Funktionsumfang bis auf ein paar Kleinigkeiten, die bestimmt bald nachgeliefert werden (z.B. HDR und Panoramafunktionen) schon gefährlich nahe an Photoshop. Und das für weniger als eine Monatsmiete Adobe CC.

    Ich war in der Betaphase mit dabei und kann sagen, dass die Entwickler alle Anregungen ernst nehmen. Bug-Reports waren zum Teil schon in der Beta vom nächsten Tag berücksichtig und mehrere Funktionen wurden auf meine Anregung hin eingebaut, während bei Adobe die letzten Jahre bis jetzt noch kein einziger Feature Request von mir auch nur kommentiert wurde. Stattdessen baut man bei Adobe aktuell an einer alternativen, in HTML5 geschriebenen zweiten Benutzeroberfläche für Photoshop für Screen-Designer. Kein Witz.

    Zwei kleine Ergänzungen zum Artikel: Man kann die Farben in der Symbolleiste anzeigen lassen, wenn man im Menü “View” die Option “Dock Tools” deaktiviert. Dann hat man eine zweispaltige Symbolleiste mit Farbwähler wie in Photoshop.

    Die Übernahme der Größe der Zwischenablage funktioniert via File > New from Clipboard. Was in Photoshop die Sequenz Cmd+N, Return, Cmd+V ist, ist in Affinity Photo ein simples Option+Cmd+Shift+N. Ist ja eher selten, dass man ein Dokument in der Größe der Zwischenablage braucht, ohne das Bild nachher auch einfügen zu wollen, und selbst wenn kann man das ja ganz einfach löschen und ist immer noch nicht bei mehr Arbeitsschritten als in Photoshop.

    Es gibt jede Menge Dinge, die schon intelligenter und besser gelöst sind als in Photoshop, z.B. als Einstellungsebenen verwendbare Filter, Support für Alpha in den Gradationskurven, ein eingebauter Befehl für Frequenzseparation, Gamma-Wert für die Überblendung ist pro Ebene frei einstellbar und erlaubt somit u.a. lineares Compositing ohne Randartefakte, die Blend-If-Funktion ist mit Kurven umgesetzt statt mit blödsinnigen Reglern, Ebenentransformationen sind nichtdestruktiv (geht in Photoshop nur über Smart-Objekte, dann kann man aber nicht mehr direkt auf die Ebenen malen o.ä.), Liquify öffnet keinen überdimensionalen Dialog sondern ist ins Interface integriert, es gibt zusätzlich zum Histogramm ein Waveform-Display (extrem praktisch wenn man Hintergründe gleichmäßig bekommen will oder nahtlose Texturen erstellt), der Perlin Noise Filter (“Render > Clouds” in Photoshop) hat mehr Parameter für die Feinenstellung, Effekte werden grundsätzlich live am ganzen Bild als Vorschau dargestellt, die History lässt sich auf Wunsch mit dem Dokument speichern, es gibt einen praktischen Ebenen-Isolationsmodus (Option+Klick auf eine Ebene), die Reparaturwerkzeuge führen erfahrungsgemäß häufig zu weniger Ausbluten als in Photoshop, die Warp-Werkzeuge erlauben beliebig viele Unterteilungen und vieles mehr.

    Also von meiner Seite eine absolute Empfehlung – für den Preis lohnt es sich selbst, wenn man es nur als Ergänzung zu Photoshop nutzt.

    1. Danke Peter, für den Kommentar und für die Ergänzungen! Mit Apfel+Alt+Shift+N funktioniert die Übernahme aus der Zwischenablage tatsächlich gut. Danke auch für den Tipp in Sachen Werkzeugleiste. Nach Deaktivierung von „Werkzeuge docken“ wird, zumindest in der zweispaltigen Version, die Farbauswahl angezeigt.

      Was mir aber gerade noch auffällt: Metadaten werden nicht unterstützt. Das darf man gerne noch auf die Feature Roadmap setzen.

    1. Ja! Die Ebenenstruktur (Namen, Verzeichnisse) bleibt dabei 1:1 erhalten. Ebeneneffekte bleiben allerdings nur dann erhalten, sofern es in AP eine equivalente Funktion gibt; Schlagschatten werden beispielsweise erkannt und übernommen.

      Auch kann man in AP angelegte Dateien als PSD exportieren.

      1. Danke für die schnelle Antwort. Ohne die Software getestet zu haben, fällt mir dann kaum ein Argument ein, noch länger Photoshop zu verwenden. Dann reicht ja eine PSD-Version auf einem Arbeitsplatz für Eventualitäten. Wir haben jetzt (noch) 6 PSD Lizenzen!!! Hurra!

  4. Wow. Da kann man als kleiner Freier ja das Geld für die Adobe Lizenzen nehmen und gleich in einen neuen Mac samt Affinity Suite stecken.

    Ich wünsche dem Produkt viel Erfolg und bin sehr gespannt, ob und wie Adobe reagiert. Konkurrenz belebt das Geschäft – möge es sich bewahrheiten.

    1. Genau. – Und wenn ich in einigen Jahren aus dem regulären Berufsleben ausscheide, möchte ich künstlerisch trotzdem weiter als Illustrator und Fotograf am Mac arbeiten. Die Adobe-Palette werde ich mir dann aber nicht mehr leisten können. DAS ist eines der Argumente, die ich von Anfang an gegen das Abo-Modell vorgebracht habe. Die Adobe-Programme sind nach wie vor Spitze. Ich arbeite seit Illustrator 88 und seit Photoshop 0.91 (oder so ähnlich) mit diesen Programmen, habe die ganze Entwicklung über alle Jahre miterlebt, und halte auch viel von den aktuellen Versionen. Auch eine Online-Zahlung und -Upgrade-Funktion ist absolut okay und zeitgemäß. Aber eben nicht als Abo, das so viele Menschen aus- und somit auch die künstlerische Vielfalt am Markt eingrenzt.

  5. sehr schön, gute Nachrichten, danke für die Übersicht, Achim. Mein Eindruck, dass Adobe kein Interesse mehr an Einzellizenzen hat, hat sich immer mehr verfestigt. Das Abo-Modell ist in meinen Augen ein Kniefall vor den Stakeholedern und nicht vor den Nutzern. Meine Gespräche mit Adobe haben nirgends erkennen lassen, dass sie bereit sind, auf die Nutzer zu zu gehen.
    Ich bin daher über alle Maßen erfreut, dass hier eine sehr würdige Alternative am Markt ist, die schon sehr weit entwickelt ist und hochkompatibel dazu. Meine ersten Gehversuche sind sehr angenehm und ich denke, ich werde nun den leidigen Schritt in die Cloud vermeiden können.

    1. Erkläre mir das bitte…

      Also ich zahle gerade 12 Euro für Photoshop / Lightroom und dazu gibt es noch einen Typekit Portfolio Account. Was ist denn jetzt an dem Abo falsch? Klar, du musst die ganze Zeit zahlen aber wenn du die Apps nicht wirklich oft brauchst, heißt das für mich ja eher das du sie auch nicht Professionell nutzt und somit nicht drauf angewiesen bist.

      Für Sachen die ich wirklich (fast) täglich nutze, ist das für mich der bessere Weg, da große Kosten für ein großes Update nicht anfallen. Es fallen die kompletten Probleme weg, dass einer nicht mehr auf der aktuellen Version unterwegs ist, allein das ist schon ein dicker Pluspunkt.

      Ich kann einfach keinen Nachteil erkennen für die Zielgruppe die Adobe hat. Für den Hobbynutzer ist das vielleicht anders aber für den gab und gibt es ja Alternativen.

      1. David, ich gehe von mir selber aus und vermute, dass einige Kollegen ähnlich verfahren. Ich habe grob jedes zweite Upgrade mitgemacht, also im Schnitt alle 3 Jahre ca. 800 € investiert. In der Cloud müsste ich für den gleichen Zeitraum ca. 1800 € investieren ohne nennenswerten Funktionszuwachs. Da fällt mein Typekit-Account nicht weiter ins Gewicht.

        Natürlich sind das immer noch keine runiöse Kosten für ein wichtiges Werkzeug, aber mich stört gewaltig die Vorgehensweise. Ich sehe nicht die Nutzer im Vordergrund sondern die sprunghafte Gewinnmaximierung. In meinen Augen ist das meistens der Anfang vom Ende.
        Dazu kommt die Nicht-Nutzbarkeit von Illustrator, die meine Freude über eine Alternative enorm befeuert.

      2. Hallo David,

        das für mich entscheidende Argument ist der Umstand, dass ich die Erzeugnisse meiner Arbeit im Abo-Modell nur solange nutzen kann, wie das Abonnement währt. Das ist zwar eher ein InDesign Problem, aber da ein sehr großes: Ich nutze regelmässig Layoutdateien aus meinem Archiv, manche davon sind Jahre alt. Würde ich also einen bestimmten Zeitraum lang nur CC Kompatible Daten erstellen und irgendwann zu einem Wettbewerber wechseln, wären diese Daten für mich verloren. Nach Auslaufen des ABOs kann ich auf diesen Datenbestand (Unter Umständen Jahre!?) nicht mehr zugreifen – und jede einzelne Datei abwärtskompatibel als Kopie zu speichern ist nicht wirklich praxistauglich.
        Während ich also beim Softwarekauf selbst die Möglichkeit habe, die Nutzbarkeit meines Datenbestandes unbegrenzt zu erhalten, gebe ich diese Möglichkeit beim Abo aus der Hand. Ich müsste auf Adobes Bemühen um Kompatibiltät (haha) oder auf den Wettbewerb hoffen. Das ist für mich und meinen Arbeitsalltag vollkommen inakzeptabel.

      3. Affinity Designer und Photo sind wirklich auffallend solide Programme. Ich hab mir beide sowohl aus trotz gegenüber Adobe, als auch aus Überzeugung und Neugier gekauft. Dennoch fehlt irgend wie der letzte Schliff. Unabhängig von bereits angesprochenen Dingen. Nach 20 Jahren wechselt man eben nicht mal so.

        Ich glaube die Leute von Serif nehmen die Aufgabe ernst und somit ist ein Beitrag wie hier wichtig und eben auch die Tatsache dass viele die Apps kaufen. Und im besten auf auch nutzen ;)

        Adobe hat das Monopol. Anstatt jedoch die Preise so zu gestalten, dass erst gar niemand darüber nachdenken muss “ist es nun zu teuer … bin ich da vielleicht zu gebunden”, zwingen sie einen in die Abhängigkeit.
        Klar: auf den ersten Blick sind 70 Euro im Monat nicht viel. Ich hab noch CS6. Nutze Photoshop, InDesign und Acrobat. Illustrator wird selten angefasst. Heißt: unter 70 Euro ginge bei CC gar nix.
        Und hier liegt der Fehler. Für jemanden wie mich, der auf die gewohnte Qualität der Software nicht verzichten will, bleibt die CC einfach überteuert – ich habe keine privaten Einnahmen über die Software. Ich mach ein paar Comics – rein privat – und würde für die Hälfte des momentanen Adobe-Preises sofort zu CC wechseln. Ich kann Adobe da nicht verstehen. 400 Euro im Jahr wäre immer noch mehr als die meisten (Single-User) sonst ausgeben.

        So warten wir auf den konsequenten Ausbau von Affinity und/oder die Korrektur der Adobe-Preisgestaltung.

  6. Weiß (oder ahnt) jemand was vom Affinity Publisher? Damit wäre die Suite komplett. Was ist mit PDF-Export für den Druck (ohne autarkem Acrobat), was mit der Verwendung meiner Linotype Type 1-Fonts?

    1. Im Affinty Forum gefunden:
      Affinity Publisher should be in beta by the end of this year with a launch likely in first half of 2016 if everything goes as expected.

  7. Ich nutze jetzt Affinty Designer seit Version 1 und habe mir so eben Affinty Photo gekauft. Alleine nur um die Firma Serif zu unterstützen.
    A. Designer ist richtig gut. Es ersetzt zwar Illustrator noch nicht ganz – ist aber mit den bisherigen Updates auf dem besten Weg dorthin.
    Die ersten Pictogramme sind in meine Jobs integriert – leider noch etwas umständlich wenn man mit Indesign arbeitet (ich nutze immer noch die CS 5.5.)
    Workflow:
    1. Pictogramme in A. Designer zeichnen
    2. Alle Effekte (auf Pfaden) in Kurven umwandeln
    3. Export als svg
    4. In Illustrator öffnen (Dateien prüfen eventuell leicht nacharbeiten. Oft stimmen die zusammengesetzten Pfade nicht ganz)
    5. Dann per copy and paste in Indesign.Ҭ

    Es ist etwas umständlich aber es ist sooooo viel leichter und genauer in A. Designer zu zeichnen – ein Traum!

    Ich hoffe auf ein gelungenes Pendant zu Indesign Ende dieses Jahres! Da setze ich die Messlatte aber sehr hoch an. Ich liebe Indesign. Aber dann bin ich weg von Adobe!

  8. Hat einer der AP-Käufer auch Pixelmator, und kann stichpunktartig die Unterschiede zwischen beiden Programmen skizzieren? Danke!

    1. Pixelmator ist ein nettes Programm, vergleichsweise einfach zu bedienen und sinnvoll für Hobby- und Gelegenheitsanwender, aber es fehlen einige essenzielle Funktionen für den professionellen Einsatz (u.a. CMYK und LAB, Einstellungsebenen uvm.). Pixelmator startet sehr fix und ist bei kleinen Dokumenten sehr schnell und interaktiv weil alles via CoreImage über die Grafikkarte beschleunigt ist, aber bei sehr großen Dateien kommt das Programm einfach schnell an seine Grenzen.

      Für Gelegenheitsarbeiten im Büroalltag, für Blogger, als Malprogramm, für Webgrafiken oder für Hobbyanwender ist Pixelmator sicherlich keine schlechte Wahl, aber Affinity Photo spielt in einer ganz anderen Liga und ist ein professionelles Werkzeug mit allen Finessen. Der lächerlich niedrige Preis täuscht hier etwas. Den Mehrpreis gegenüber Pixelmator ist es um ein Vielfaches wert.

      Es gibt eine von der Bedienung her recht umständliche iPad-Version von Pixelmator, die für einige Leute ein Argument für das Programm sein könnte, die auf Datenaustausch angewiesen sind, aber auch von Affinity Photo ist eine iPad-Version in Entwicklung, die am Ende den vollen Funktionsumfang der Desktop-Variante haben soll – es gibt irgendwo schon ein sehr kurzes Preview-Video von Affinity Designer für iPad.

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