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AFC Champions League bekommt neues Logo

AFC CL Logo

Die AFC Champions League, das Equivalent zur hiesigen UEFA Champions League, hat ein neues Logo erhalten. Der Kontinentalwettbewerb für Vereinsmannschaften (Sieger 2008: Gamba Osaka) der vom Asiatischen Fußballverband (AFC) ausgetragen wird zeigt sich außerdem seit wenigen Tagen mit einer überarbeiteten Website.

AFC Champions League Logo

Aus der monochromen, symmetrisch aufgebauten Bildmarke, die ornamentische Züge trägt, ist ein farbiges Zeichen entstanden, in dem man verflochtene Bänder, wie auch einen stilisierten Fußballspieler gleichermaßen erkennt. Im offiziellen Styleguide ist der Gestaltungsprozess vom alten hin zum neuen Design veranschaulicht.

AFC Champions League Logo

Das Corporate Design der internationalen Fußballverbände, allen voran das der UEFA, ist ein guter Indikator für die Bewegungen in der Gestaltung, sicher nicht in der Avantgarde jedoch in dem, was man in weiten Teilen der Gesellschaft als modern oder aber zumindest als zeitgemäß empfindet. Schon seit Jahren kann man branchenübergreifend, aber insbesondere im Umfeld des Sports einen Trend ausmachen, mit dem sich jeder Designer auseinandersetzen muss. Logos werden immer komplexer.

Galt früher noch die Vorgabe ein Logo müsse einfach sein, möglichst wenige Farben enthalten und noch als Fax ein makelloses Ergebnis liefern, scheinen heute bei den Auftraggebern und, daraus resultierend, auch bei den Designern hinsichtlich der Komplexität eines Signets alle Dämme gebrochen zu sein. Logos sind immer öfter opulente, vielfarbige und vor allem mit Verläufen ausstaffierte Illustrationen. Einfarbige Schwarzweiß-Fassungen kann man zwar in den zugehörigen Styleguides noch entdecken, sie kommen nur kaum noch zum Einsatz.

Das VW-Logo war ein Wegbereiter. Logos wie die von SonyEricsson (2001) und im letzten Jahr Swisscom liegen auf dieser Spur. Die absoluten Ausnahmen bleiben Wechsel, die in die entgegengesetzte Richtung verlaufen: Von 3D-Optik hin zu einem flächigen Aufbau, wie beim Mercedes-Logo.

Man muss nicht jedes Logo, das über Verläufe und einem Gros der 16,7 Millionen Farben verfügt gleich schlecht finden. Man darf aber gerade die wenigen, die sich gegen diesen weltweiten Trend stellen hochhalten, um sie als besonders auffällig zu beschreiben. Was sagt uns also das neue AFC-CL-Logo? In der Reduktion, der Verdichtung auf wenige Farben und Linien liegt mehr denn je eine Chance aus der Masse herauszuragen.

 

Dieser Beitrag hat 39 Kommentare

  1. Ich stimme QWERTZwerker zu. Die Entwicklung geht nunmal auch mit den Einsatzmöglichkeiten voran und wenn ich mir anschaue, was sogar schon im großformatigen Druck möglich ist, finde ich das auch klasse. Das Logo ist im Besonderen im Vergleich zum Alten ein Meilenstein und schlägt das der UEFA Champions League in meinen Augen bei Weitem.

    Einzig die Typo begeistert mich nicht wirklich. Auch weil sie ein Relikt des alten Logos ist und da vielleicht gut gepasst hat. Hier hätte aber durchaus etwas in die Trickkiste gegriffen werden dürfen.

    Aber rundum doch gelungen ;)

  2. Ich wundere mich, wie sehr doch die zunehmende Komplexität bei den Logos verteufelt wird.
    Das erinnert mich an frühere Umbrüche (DTP, Digitale Welten usw.)

    Es ist nun einmal so, dass sich die Welt ändert/entwickelt – und damit eben auch die Kommunikation, technische Anforderungen etc.
    Dem sollten und dürfen wir uns als Grafik-Designer nicht verschließen. Es gibt in der Gestaltung kein eisernes Gesetz, dass wir Designer bewahren müssten, wie den heiligen Gral.

    Die technischen Rahmenbedingungen sind vollkommen verändert. In Zeiten von Lithokosten von mehreren 1000 DM für 4farbige Flyer, Farbinkonsistenzen wegen CMYK, HKS, Pantone, Siebdruckfarben und RAL – darüber hnaus Begrenzungen bei Geschäftspapieren auf Sonderfarben, Schilder und Beschriftungen in Folienschnitten usw. – war ein farblich komplexes Erscheinungsbild kaum zu realisieren.
    Heute gibt es kaum noch farbliche Grenzen – im Gegenteil: Pantone Sonderfarben sind fast schon Luxus.
    Fast alle Anwendungen lassen sich auch in kleinen Auflagen Farbkonsistent auch als Print produzieren – selbst extreme Fahrzeugbeschriftungen oder haushohe Plakatwände.

    Aber viel wichtiger – die Menschen verändern sich durch die Informationsvielfalt per Internet.
    Besonders die jungen Leute sind geprägt durch die Befeuerung exessiver Gestaltungsorgien.
    Seht euch doch mal Teenieformate an … wer mit Computerspielen groß geworden ist, der ist abgehärtet gegen optische Fülle. Ich würde sogar weitergehen – wer geprägt ist durch vielschichtige und überbordende Farben/Effekte/Sounds usw. hat hat eine andere Sensibilität.

    Wenn wir Gestaltung als Sprache/Kommunikation betrachten, müssen wir das berücksichtigen.

    In diesem Sinne ist das überlieferte Anforderungsprofil an Logos und Corporate Design eigentlich nicht mehr so gültig, wie noch vor 10 oder 20 Jahren.
    Bei manchen Zielgruppen würde ein besonders einfaches prägnantes Erscheinungsbild, dass klassische Designer als herausragend beurteilen würden, viel mehr als einfallslos und langweilig empfunden werden.
    Ich denke die Aufgabe wird zunehmend in dem Zusammenspiel von Form/Farbe/Stilsprache liegen. In diesem Sinne kann ein Erscheinungsbild sogar mit komplexen Farbspielen letztendlich prägnant sein, wenn im Zusammenspiel eine markante Visualität erreicht wird.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass man aber andererseits besonders klare Gestaltungen wählen wird, um sich gegen pompöse Auftritte abzugrenzen bzw. im “lauten” Umfeld durch “Ruhe” aufzufallen – nur kann man meines Erachtens eben nicht mehr so klar sagen, dass das die “besseren” Gestaltungen sind …

  3. Sponsored by Firefox? – schade, dass die Farbwelt so stark an Firefox erinnert, die Form dagegen ist eine gelungene Ableitung mit schöner dynamischer Anmutung und gut erkennbarer Weiterentwicklung – eben ein optimiertes Logo, das die Form des alten in neuer Sprache spricht.

    Eines frag ich mich nur immer und immer wieder, bei dieser ganzen Web 2.0 Logo-Diskussion, gibt es denn ein besonderes Programm oder einen besonderen Filter, den man über Logos jagen kann und dann wird daraus 3D? Oder nutzen alle das gleiche Tutorial? Denn ehrlich gesagt sehen doch zuviele Logos nur deshalb gleich aus, weil sie alle im selben Stil 3-dimensionalisiert werden. WARUM?

    Es gibt doch nicht nur einen Stil. Ich meine, wenn wir uns schon im Trend der komplexen Logos befinden, warum dann nicht auch mal weg von dieser Bonbon, Bienchen Maja 3D-Optik? Hin zur technisch anmutenden, edlen Hightech-Optik. Oder vielleicht auch einfach mal ruff & dirty Style für mehr Dynamik, wie es bei diesem Logo bestimmt gut getan hätte. (ist das wegen der Angst vor etwas wirklich neuem? oder hat der Kunde alles andere direkt abgeschossen :D)

    Grüße aus FFM

  4. Mich errinert das neue Logo definitiv an das Firefox logo, und so wirklich berauschend finde ich das nicht. Na gut besser als das alte ( wollen wir mal nicht zu hart sein ). ABer der wahnsinn ist es auch nicht …

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