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Aeroméxico feiert 90-jähriges Bestehen mit neuem Logo und neuer Lackierung

Aeroméxico Logo / Icon („Caballero Aguila“ / dt. „Adler-Ritter“), Quelle: Aeroméxico
Aeroméxico Logo / Icon („Caballero Aguila“ / dt. „Adler-Ritter“), Quelle: Aeroméxico

Die mexikanische Fluggesellschaft Aeromexico hat anlässlich ihres 90-jährigen Jubiläums ein neues Markendesign vorgestellt. Das Design, das auch die Flotte der Fluggesellschaft erhalten wird, spiegele die Entwicklung der Marke wider, strahle Wärme, Dynamik und Modernität aus, und es verkörpere das zeitgenössische Mexiko, so das Unternehmen.

Aeroméxico, 1934 gegründet, ist größte mexikanische Fluggesellschaft. Zu der bestehenden Flotte mit 130 Maschinen (Boeing und Embraer) sollen in den kommenden Jahren 20 weitere hinzukommen. Täglich bestreitet Aeroméxico über 600 Flüge, ausgedehnt über ein Netzwerk mit mehr als 90 Städten.

Mit dem nun angekündigten Redesign feiert die Fluggesellschaft ihr 90-jähriges Bestehen. Bei einer Veranstaltung auf dem Internationalen Flughafen von Mexiko-Stadt wurde das neue Markendesign, eine neue Lackierung der Maschinen, neu gestaltete Uniformen und weitere Anwendungen präsentiert.

Auszug der Pressemeldung

“This year marks a huge milestone for all who are part of the Aeromexico Family as we celebrate 90 years of history. On this special anniversary, I am proud to introduce you to the new image that will adorn our fleet, which reflects the internal transformation we have made to consolidate a world-class product, always keeping our customers at the center of everything we do. This anniversary is an opportunity to reflect on all the achievements we have reached, look forward, and give our best to continue elevating the journey towards the extraordinary.” – Andres Conesa, CEO of Aeromexico

Aeroméxico Livery – vorher und nachher, Bildquelle: Aeroméxico, Bildmontage: dt
Aeroméxico Livery – vorher und nachher, Bildquelle: Aeroméxico, Bildmontage: dt

Auch das seit 1959 verwendete Markenzeichen der Airline, der „Caballero Aguila“ (dt. „Adler-Ritter“), eine stilisierte Kopfdarstellung mit einem Helm in Adlerform, wurde überarbeitet. Die neue Version zeige menschlichere Züge und könne so Nähe und Empathie besser vermitteln, wie das Unternehmen erklärt.

Aeroméxico Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Aeroméxico, Bildmontage: dt
Aeroméxico Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Aeroméxico, Bildmontage: dt

Bereits mehrfach wurde das Markenzeichen im Laufe der Jahre verändert, zuletzt geschah dies vor 26 Jahren, siehe Aeroméxico Logo-Evolution). Die neue Kopfform ist geschwungener, fließender – die Figur enthält nun fast keine gerade Linien mehr. Auch zukünftig wird die Bildmarke auf dem Seitenleitwerk in weiß auf dunkelblauen Grund abgebildet.

Die Agentur Mucho zeichnet für Brand Strategy und Brand Design verantwortlich. Wie Creative Director Marc Català (Mucho Barcelona) gegenüber dem dt auf Anfrage erklärt, war die Überarbeitung des Logos nicht Umfang des Auftrags. Kernleistungen innerhalb der Erarbeitung der Visual Language sind ein grafisches Muster (wake pattern), ein Corporate Font (realisiert durch Sharp Type), ein Farbkonzept (Introducing Mexican Pink) sowie ein Visual-Information-Management-System.

Das Logoredesign wurde von einer anderen Agentur realisiert. Eine Anfrage an die Pressestelle bei Aeroméxico blieb bislang unbeantwortet, sodass über die Verantwortlichkeit keine nähere Aussage gemacht werden kann.

Kommentar

Interessant ist bei diesem Redesign vor allem folgendes: Erst vor vier Wochen hat die Airline aus Anlass des Jubiläums eine Boeing 737 MAX-9 mit auffälliger grafischer Sonderlackierung präsentiert. Für die Illustration zeichnet der mexikanische Künstler/Illustrator Edgar Flores „Saner“ (Instagram) verantwortlich. Aeroméxico selbst hat auf der Plattform X darauf hingewiesen.

Das Seitenleitwerk der Maschine ist, wie gut zu erkennen ist, noch mit dem alten Logo ausgestattet. Das Logo wurde demnach erst im Anschluss an die Präsentation der Sonderlackierung überarbeitet. Was schon ungewöhnlich ist, zumal bei solch einem runden Jubiläum. Marken-Redesigns haben meist eine lange Vorlaufzeit. Zwischen dem allerersten Kick-Off-Meeting und der finalen Vorstellung / Einführung eines Designs vergehen in aller Regel sehr viele Monate, teils ein, zwei Jahre.

Schon im April dieses Jahres hatte die Agentur Mucho auf ihrer Website wearemucho.com Aeroméxico als Case präsentiert. Anhand der von Mucho veröffentlichten Anwendungsbeispiele ist ablesbar, dass jene geraden Linien, wie sie im bisherigen Logo enthalten sind, das zentrale, wiederkehrende Gestaltungselement im neuen Brand Design darstellen. Das Linienmuster zitiert unmittelbar das bisherige Logo, welches übrigens einst Lance Wyman (Mexico 1968, u.a.) in den 1980er-Jahren entworfen hatte. Ausgerechnet im Logo fehlen nun die geraden Linien.

Die Verantwortung hierfür liegt ausschließlich beim Kunden und Auftraggeber. Eine Agentur entwickelt das visuelle Konzept, eine Designlösung. Die Implementierung liegt hingegen in den Händen des Auftraggebers. Wie auch Marc Català von Mucho mir gegenüber betont: „We propose brand solutions to the problems the client presents. This is not to say that they will be implemented in the way we proposed.“

Die Entscheidung auf Seiten von Aeroméxico, das Logo im Nachgang an einen zweijährigen Entwicklungs- und Designprozess noch einmal dahingehend von Dritten ändern zu lassen, dass es nun im Widerspruch zu den (gemeinsam) erarbeiteten neuen Gestaltungsprinzipien steht, ist schwerlich nachvollziehbar. Ein aufwendig konzipiertes, stimmiges Gestaltungskonzept wird so gesprengt.

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Anders als die neue Wortmarke empfinde ich die neue Bildmarke eher als einen Rückschritt im Vergleich zur Vorgängerversion. Da find ich die Abstraktion recht stimmig und den Kopf schön clean. Nur die Linien wirken wie drauf gesetzt. Aber das wäre sicher noch lösbar gewesen.
    Jetzt schaut man durch die Schattenlinie des Adlerhelms irgendwie von unten auf das Gesicht. Gut das mag zu einer Airline passen aber fehlende Augenhöhe kann auch einen faden Beigeschmack haben. Und die generell naturalistischer-detailreicher gewordene Formensprache will nicht zur technisch-cleanen Wortmarken-Überarbeitung passen. Das alte Zeichen dagegen wäre ideal dafür.

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