Creative Suite-Besitzer, die nach wie vor mit CS3, CS4, CS5 oder CS6 arbeiten und die mit der Umstellung auf die Creative Cloud liebäugeln, dem bietet sich derzeit eine gute Gelegenheit. Adobe hat seit gestern das Creative Cloud-Abo für 23,79 Euro im Monat im Angebot.
Etwa jeder zweite selbstständige Kreativschaffende, das hat die jüngste dt-Umfrage zur Software-Nutzung ergeben, nutzt die Creative Cloud von Adobe. Bei den angestellten Designern sind CC-Produkte beliebter, hier sind es zwei von drei Designern, bei denen CC-Software im Einsatz ist. Auch vier Jahre nach Einführung der Creative Cloud scheint es also insbesondere auf Seiten selbstständiger Gestalter Vorbehalte gegenüber dem Abo-Modell zu geben. Wer, statt mit leistungsstarken Alternativen wie Sketch oder Affinity Designer zu arbeiten, nun die Cloud-Lösungen von Adobe ausprobieren möchte, dem seien die aktuellen Angebote empfohlen.
Derzeit bietet Adobe, von den Education-Rabatten mal abgesehen, zwei Sonderangebote, die einen Blick wert sind.
- 60% Rabatt für Creative Suite-Besitzer beim Umstieg auf die Creative Cloud für 23,79 Euro im Monat
- Creative Cloud Foto-Abo (inkl. Photoshop) im Angebot für nur 9,90 Euro im Monat
In beiden Fällen beziehen sich die Angebotspreise auf Jahresabos. Sonderangebote sind noch bis zum 2. Juni 2017 gelten.
Greift zu :D günstiger bekommt man es dann nicht mehr …
Ich bin zwar immer noch nicht mit diesen “Abozwang” glücklich, aber es geht ja auch nicht anders. Ich habe selber lange mit der CS 6 gearbeitet und bin dann mal wegen Problemen mit InDesign Dokumenten eines Projekts auf CC umgestiegen. Mittlerweile ist es halt Alltag und es gibt wirklich regelmäßig Updates und Funktionserweiterungen.
Was kann ein Angestellter für die Software, die ihm die Arbeitgeberin bereitstellt? Meiner Erfahrung nach ziemlich wenig.
Wenn es um leistungsstarke Layout- und Grafiksoftware für Print- und Digitalmedien geht, fehlt wie so oft das beste Programm in diesem Bereich: QuarkXPress, ab 24. Mai mit einer großen Anzahl neuer Funktionen (nach Nutzerwünschen ergänzt), mit Service und mit unbegrenzt gültiger Kauflizenz. Updates gibt es übrigens von jeder Vor-Version (ab 3.1). Schnell, stabil, ergonomisch. Und ohne Abofalle.
Ich beiß als Freiberufler erst – und das auch nur widerwillig – an, wenn dieser verfl … e Jahreszwang wegfällt.
Mal zwei Monate für ein kollaboratives Projekt mit anderen Gestaltern o.k., aber dann soll ich fürs ganze Jahr weiterzahlen?
Ich brauch das nicht das ganze Jahr, meine Kundschaft ist größtenteils Mittelstand/Inhaber. Die zwei oder drei Monate kann ich – schnöde und geldgeil^^ wie ich bin – ihnen mit kalter Seele weiterverrechnen, das ganze Jahr jedoch nicht.
Summary: Kollaboration ist gut – splendid Isolation auch gut.
Kommt immer darauf an für welchen Zweck. Ein Monats-Abo ist gut – Jahres-Abo ist meist immer noch schlecht. Für mich. Vermutlich auch für weitere selbständige Designer, die die CC Cloud genau wie ich nur ab und an brauchen.
Ich hasse diese Dauerbindung.
@ Johannes
Ich war auch mal Quark-Nutzer.
Mit großem Bedauern bin ich zu InDesign wegen deren Marktmacht. Ich war es leid, technisch ständig rum zu konvertieren. Irgendwann macht man nur noch Verwaltung und Technik. Und schreibt Rechnungen für Konvertierungen. Statt zu gestalten und Rechnungen für Gestaltung zu schreiben.
Was bitte sind “selbstständige Kreativschaffende”?
Selbst wenn man das “Schaffende” weglässt, habe ich damit noch Probleme.
Ich schaffe doch keine Kreativität. Dieser Modeausdruck ohne Sinn und Verstand verbreitet sich wie die Pest.
Zu diesem “Adobe Creative Cloud Zwang” kann ich nur sagen: Schön das es Alternativen gibt.
„Kreativschaffender“ ist bei weitem kein Modeausdruck, sondern ein Standard-Terminus im Kontext Wirtschaft/Wirtschaftspolitik. Ähnlich wie „Arzt“, „Ingenieur“ oder „Handwerker“ ist „Kreativschaffender“ ein Oberbegriff, ein weit verbreiteter und ein, wie ich meine, sehr sinnvoller obendrein. Denn im Gegensatz zum „Kreativen“, der bekanntermaßen in jedem von uns schlummert, kennzeichnet den „Kreativschaffenden“, dass er tatsächlich mit kreativen Leistungen seinen Unterhalt bestreitet. Ein Bäcker kann zwar kreative Backwaren produzieren, nur wird er dadurch nicht zum Kreativschaffenden. Kreativschaffende sind zum Beispiel Designer, Illustratoren, Typografen, Fotografen, Texter, Werber, Game-Entwickler, etc.
Im Kontext Wirtschaftspolitik ist der Terminus „kreativschaffend“ nicht wegzudenken, siehe Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft, kreativwirtschaft.at und auch kreativwirtschaft.ch. Wie man sieht ein Terminus, der nicht nur in Deutschland in Gebrauch ist, sondern im gesamten deutschsprachigen Raum Anwendung findet.
Hier eine Übersicht der unter dem Cluster Kultur- und Kreativwirtschaft gebündelten Teilmärkte.
Mir ist das Wort Kreativschaffender auch nicht gänzlich recht.
Da knackt es ziemlich im Semantikgebälk.
Noch schlimmer ist mir das Wort Kreativindustrie und Kreativwirtschaft.
Das suggeriert hochtrabend eine mordsverdienende Branche. Klingt aber prima und wird gern von den Verbands-Panegyrikern genommen ,-)
Mordsverdienende Branche? Ja, das sind wir!
Wir machen mehr Umsatz als die Chemie-Industrie, wir machen etwa so viel Umsatz wie Automobilbranche oder Maschinenbau. Wir sind von der Zahl her ebenso eine der größten Branchen. Und jeden Tag stehen bei uns mehr Existenzen auf dem Spiel als im Braunkohlebergbau absolut.
Und warum haben die Soloselbständigen so wenig davon? Zu viele denken, sie können keine angemessene Vergütung verlangen, zu wenige sind organisiert (ob AGD oder einer der anderen, branchenspezifischen Designerverbände oder auch in der Selbständigen-Gewerkschaft verdi), zu vielen fehlt Selbstbewusstsein für die Bedeutung ihrer Arbeit, ihres kreativen Schaffens. Da kann so ein Verband ungemein hilfreich sein.
Über die drei Verbände, die vermutlich sotto voce angesprochen sind, denke ich als Selbständiger nicht einmal nicht nach. ;-) Ich war mal in einem.
Zu den Brutto-Wertschöpfungen der Branchen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/165721/umfrage/beitrag-der-kultur-und-kreativwirtschaft-zur-bruttowertschoepfung/
wir machen etwa so viel Umsatz wie Automobilbranche oder Maschinenbau.
Nein, die “Kreativwirtschaft” verdient dort nach dieser Aufstellung nicht so viel wie Automobil und Maschinenbau. Sie ist in der Wertschöpfung deutlich drunter.
Und: Es ist die Games-Branche, welche innerhalb der “Kreativwirtschaft” die doppelt so großen Umsätze als der restliche “Designmarkt” einfährt. Und innerhalb der Teilbranche “Designmarkt” sind die relativ gut verdienenden Industriedesigner reingepackt. Kein Grund also, sich zu früh zu freuen und den breitbeinigen Gang zu üben, obwohl die Gesamt-Umsätze seit 1o Jahren moderat gestiegen sind.
Schauen wir usn mal denPro-Kopf-Umsatz an:
Die Umsätze/Gewinne sind in der Kreativwirtchaft auf 834.337 abhängig Beschäftigte verteilt. In der Chemiewirtschaft nur auf etwa die Hälfte, auf 446.282 MA. Das sagt, dass ein Angestellter dort im Durchschnitt das Doppelte als ein angestellter Kreativer an pro-Kopf-Umsatz einfährt
Wo sind also die tollen Einkünfte für die Designer.
Ein Chemiefacharbeiter kriegt im Schnitt mehr.
Mit Zahlen kann man halt allerhand anstellen, auch den Kreativen Goldstaub aufs Haupt schütten, was sich dann als Katzengoldstaub rausstellt.
;-)
Nein, bin keiner, der immer nur halbleere Gläser sieht im Unterschied zu denen, die das halbvolle Glas sehen. Ich sehe mir nur nüchtern die Zahlen an und nehme Stellung zu Ihrer Behauptung.
Hi Moritz,
Freilich sagt die Gesamtumsatzgröße noch nichts über die Wertschöpfung oder gar die Gewinne pro Kopf aus – nichtsdestotrotz ist das gesamte Umsatzvolumen der Kreativwirtschaft gewaltig bzw. wenigstens auf den ersten Blick überraschend.
Und auch mir erscheint die Kreativwirtschaft relativ willkürlich zusammengestellt. Ein gemeinsamer Nenner ist die Dominanz von Einzelunternehmern und ein Anderer die Unfähigkeit bzw. Verweigerung Organisationen zu bilden um die Arbeitsbedingungen gemeinsam zu verbessern. Ich nehme an, ersteres bedingt Zweiteres.
Die Feststellung, dass die bemerkenswerten Umsätze der Branche moderate Gewinne auf viel zu viele Köpfen verteilt ist ein Problem – nur wie ist Ihr Vorschlag diesen Umstand zu ändern? Ich sehe keinen Anderen als die Organisation in eben diesen Verbänden – nur diese Organisationen können Informationen breit streuen, Verbesserungen der Ausbildung anregen, politischen Einfluss nehmen und bei uns ach so selbständigen Berufsindividualisten das Bewusstsein fördern, dass nur eine Bündelung der Kräfte Aussicht auf eine Verbesserung hat.
Allerdings sind die Verbände immer nur so stark wie ihre Mitglieder – und gerade bei den Designern dürfen sich alle an die eigene Nase fassen wenn sie mit der Lage ihrer Vertreterorganisationen unzufrieden sind.
Warum soll ich Vorschläge bringen …
Punkt 1:
Falls diese Idee von den Verbänden selbst kommt: Man tut sich keinen guten Gefallen mit dem Begriff ‘Kreativschaffende’ und der Idee, die Teilmenge ‘mäßig verdienende Grafikdesignbüros’ in die große Gasamtmenge besser verdienender Game- und Industriedesigner oder gar Chefradakteure von ÖR zu werfen.
Das ist Murks und schlechte Lobbyarbeit. Macht der Bauernverband besser.
Es passiert nämlich dann der komische Umstand, dass man dann gesagt kriegt: Och ihr verdient ja nicht schlecht, mussja mindestens Porsche vor der Haustür. So Sachen. Mit er Folge dass im ‘kostenbewussten’ Deutschland nur wieder der Geiz-BWL-er erneut dem ‘Geld im Schlaf verdienenden’ Knopfdruck-Grafiker an der Schraube dreht.
Also falls das eine glorreiche Idee der Verbände ist, um mehr Kraft, Zhalen-Manpower zu erzeugen, dann geht die für Ein-Mann und auch Mehr-Mann-Designbüros kräftig nach hinten los.
Punkt 2:
Das Mantra, dass die Grafikdesigner selbst daran schuld seien, weil sie sich nicht genügend zahlreich im Verband organisierten, also der Gewerkschaftsgedanke: Der Gewerkschaftsgedanke als Verhandlungsmacht an sich kann nur funktionieren, wenn es im Designbereich wie bei der IG-Metall z. B. einen fassbaren, verbindlichen Verbands-Gegenpart gibt auf Auftraggeberseite. Zum Verhandeln und Aushandeln. Gibt es aber soweit ich weiß nicht. Es gibt nur den Dschungel des individuellen Pricings. Ist also schwierige Sache, wie soll das gehen. Die Auftraggeberseite ist genauso zersplittert und groß/kleinwie die Auftragnehmerseite. Nennt sich käuferbetoner Markt, heterogener. Und der hat das Sagen, da tut ihm das Zersplittertsein auch wenig. Zusammen mit dem tutenden Horn dass ‘Kreativschaffende’ sehr gut und immer besser verdienten … Der Spin stimmt nicht, merken Sie das? Die ‘Alles in einen Topf’ werfenden Statistiken sind schwer kontraproduktiv und stimmen nicht. Deren lobhudelnde, schönfärberische Auswertungen stimmennicht. Nichts stimmt.
Zu 1. MWn komt diese Einteilung aus dem Bundeswirtschaftsministerium, nicht von den Kreativ-Verbänden. Auch wenn der Versuch, diese Branche hier so hopplahopp zusammenzufassen und über einen Kamm zu scheren, Wünsche offen lässt, empfinde ich es als sehr positiv, dass der Bereich in Tat und Wort Beachtung erfährt.
Zu 2.
Einerseits gibt es in manchen Designbereichen “verbands-gegenparts” (z.B, in der Verlagsbranche), andererseits sind diese vorerst nicht entscheident. Das Problem der “Zersplitterung” liegt auf der Designerseite, nicht auf der Auftraggeberseite. Die Ausbildung leistet in dem Bereich Preisfindung, Verhandlung, Recht und Betriebswirtschaft zu wenig (halt schlicht gar nix?). Es gibt keinen gemeinsamen Nenner, keine Richtlinien, keine Vorgaben. Das ist für uns Berufsindividualisten natürlich schön, der Preis den wir dafür bezahlen ist aber der harte Wettbewerb und eine sich fortwährend nach unten orientierende Preisspirale.
Nur über die Organisation können Informationen einer Mehrheit von Designschaffenden zugeführt werden, nur über Organisationen kann ein gemeinschaftliches Bewusstsein geschaffen werden. Nur so kann effektiv Einfluss auf die Mängel in der Designausbildung genommen werden.
Wenn erst alle Designschaffenden lernen, was Design kosten kann und wie man eine Selbständigkeit wirtschaftlich sinnvoll gestaltet, dann bleibt noch genug Zeit um sich der Auftraggeberseite zu widmen.
Eine Aufklärung in der Breite ist aber nur über Organisation möglich. oder kennst du andere Wege?
Auf Auftraggeberseite haben wir sehr wohl ebenfalls eine Zersplitterung. Und wenn es nur die kleinen, mittleren (KMU) oder Konzern-Auftraggeber sind. Ich habe noch nicht gehört, dass diese Segmente gegenüber der Kreativindustrie mit einer Stimme sprechen oder einem Tarifverband “Kreativindustrie” angehören …
Blöde Kombi:
Höhere Vulnerabilität – trifft auf gesättigte Märkte.
Zu den FH- und UNI-Studiengängen Design/Kommunikationswissenschaft:
Die Gestaltungs-Dozenten und Professoren sind mit Ausnahme der BWL-Professoren, bei denen man sich wohl noch in den ersten 4 Semestern die theoretischen Basiskenntnisse zieht, in der Masse entweder ziemlich unbrauchbar für die sehr konkreten Fragestellungen der harten Freiberuflichkeit oder per se nicht mit der Aufgabe befasst, für eine gute Vorbereitung auf Selbständigkeit oder gar Unternehmertum zu sorgen. So weit geht die Fürsorge auf den meisten Hochschulen dann doch nicht. Ist aber überall so, Geisteswissenschaften, Maschinenbau, Physik, egal.
Sogar in BWL-Studeingängen werden nicht die konkreten Künste des Verkaufs gelehrt, sondern viel Theorie und viel Formeln. Muss aber sagen, dass BWL-Absolventen in de Summe “von Geburt aus” wohl geschickter bis deutlich dreister (auch freundlicher ‘mutiger’ genannt) sind, wenn sie als Frischlinge auf dem Markt auftreten. Man hat nicht den Eindruck, dass diese extra Coachings brauchen, um für den Markt als Freiberufler/Unternehmer fit zu werden. Sie können vielleicht auch nicht dolle buchhalten, aber naiv zu niedrige Honorare zu nennen, das passiert ihnen eher nicht.
Passiert “immer” nur den Kreativen, komisch. Hat auch schon viel mit der Mentalität von Kreativen zu tun. Und mit der Tatsache, dass sie nicht wie diese distanziert fremde von anderen erstellte Produkte verkaufen, sondern eigene. Mit Engagement /Herzblut gemacht. Das macht systembedingt vulnerabel.
Passiert BWL-Absolventen nicht. Ihr Vorteil: Sie stellen keine eigenen kreativen Sachen her, müssen nicht auch noch ihre kreative Persönlichkeit zum Verkauf stellen. Das lässt rationaler agieren.
Man kann “Unternehmertum” Entreprenership) jedoch extra Studieren (auf MBA-Basis). Obs hilft?
Eine schöne Sache für die Verbände, dann fürsorglich den vulnerableren Kreativen Seminare anzubieten.
Welche jedoch dreistellig extra zu bezahlen sind und nicht im dreistelligen Jahresbeitrag enthalten. So weit geht die Liebe und Fürsorge dann doch nicht.
Alternativ gibt es deutlich günstigere IHK-Kurse und Workshops, die auch für Freiberufler, die keine IHK-Abgaben zahlen müssen, zugänglich sind in Fragen der Akquise, von Marketing, Vertragsgestaltung und Buchführung. Und einige Angebote auf dem freien Coaching-Markt auf Kreative spezialisiert, sich für den Verkauf von Grafikdesign/Produktdesign konkret marktfit zu machen.
Was war noch mal der Hauptgrund, weshalb ein Kreativschaffender genau in den einen Verband soll?
Der Hauptgrund?
Aber Moritz, ist das nicht offensichtlich? Das Gejammer der Branche ist groß, das ist hier und überall jeden Tag zu beobachten. Die Bereitschaft aktiv den beklagenswerten Zuständen zu begegnen ist allerdings denkbar klein. Bin ich der Einzige, der da eine Diskrepanz im Wollen und Handeln entdeckt?
Eine nachhaltige Veränderung zum Positiven oder wenigstens eine Verzögerung des Niedergangs ist meiner festen Überzeugung nach nicht durch reges Füllen von Kommentarspalten zu machen. Hier bewegt sich nur etwas wenn man sich selbst engagiert oder die Leute, die sich engagieren möchten mit den nötigen Mitteln ausstattet. Mitgliedsbeiträge bringen Geld, dass in konkrete Arbeit investiert wird. Achtung Werbeblock: Wir (die Illustratoren Organisation e.V.) bezahlen von unseren Beiträgen neben vielem Anderen Rechtsberatungen, Informationsbroschüren, Infoveranstaltungen, politische Arbeit. Mit dem Geld wird geholfen, aufgeklärt und Einfluss geübt. Alles in entsprechendem Maßstab – aber sichtbar und spürbar. Unsere Mitglieder tragen aktiv dazu bei ihre berufliche Situation zu verbessern, auch die aller Kollegen.
Welche Wege und Mittel kennst du um die Situation der Branche beeinflussen zu können?
Jürgen,
ich bin schon wo, nur nicht bei diesen Verbänden.
Achja, das vielgescholtene “Jammern”. Es hat zu Unrecht einen miesen Ruf.
Jammern gehört zum Geschäft, sagte schon meine kluge Oma, wenn sie den Marktfrauen oder dem besten Metzger am Platz zuhörte. Der fuhr jedenfalls den teuresten Mercedes der Stadt – und nicht die anderen.
Konfuzius, das alte Schlitzohr, würde sagen, es ist eine Kaufmanns-‘tugend’. Es sind die in der Stadt die reichsten, die sofort auf den Putz hauen, ein Gewese machen und sich als arm darstellen. Der weniger Begüterte ist stolz und “jammert” nicht. Was schon immer in der Geschichte zu seinem Nachteil war.
Öffentlich herumtuten, wie toll doch die Umsatzentwicklung wäre, ist jedenfalls verdammt unklug. Außerdem ist Umsatz nicht Gewinn. Weiß jeder Kaufmannslehrling im ersten Lehrjahr.
Anhand der folgenden Grafik lässt sich der tatsächliche Beitrag der Kultur- und Kreativwirtschaft zur Bruttowertschöpfung im Branchenvergleich gut ablesen. Dass in der Kultur- und Kreativwirtschaft mehr Umsatz generiert wird als in der Chemie- und der Energie-Industrie, vermuten wohl die Wenigsten.
Matthias und Moritz, Eure Vorschläge für alternative Bezeichnungen?
Gebrauchskünstler! ;-)
Nur gut, dass Du noch ein Emoticon hinten dran gehängt hast.
Gilt auch ohne Emoticon.
Manchmal sag ich auch noch was anderes. Intern.
Nur weil es zur Zeit anscheind keine andere Sammel-Bezeichnung gibt als das offiziöse Wort ‘Kreativschaffende’, ist es nicht per se schon toll. Um die New- Economy-Zeit herum wurde z. B. viel und stolz von der ‘Kreativen Klasse’ geredet. In diese Begrifflichkeit wurden auch Ingenieure, die erfinden und andere Berufe, die brainstormen und disrupten, dazu gerechnet. Um wohl in der Millenniums-Euphorie eine Schicht zu erfinden, die groß und einflussreich sein soll. Was sich mit dem Crash dann in Luft aufgelöst hat. Sowohl dieser Begriff als auch der Anspruch dahinter. Daher bin ich immer skeptisch, wenn Kunstworte so penetriert werden oder als alternativlso hingestellt werden. Sie haben selten mit der Wahrheit zu tun, oft haben sie eine beschönigende Zielsetzung. Volksmund sagt manchmal mehr Wahrheit.
Gibt es den Begriff Sozialschaffende? Oder Rechtschaffende? ^^
Aber ich hör schon auf. Manchmal muss man anscheinend mit Worten leben, die seltsam sind. Es darf zumindest erlaubt sein zu sagen, dass sie einem komisch vorkommen.
@moritz: wenn dir die 600 Euro im Jahr zu viel sind, dann machst du als Freiberufler etwas falsch. Preis/Leistung ist absolut in Ordnung. Du willst für deine Arbeitsstunde vermutlich mehr als Adobe im Monat will. Verdammte Knauser.
Mad, sind Sie Freiberufler?
Keine Angst mein Stundensatz ist hoch genug.
Als privater Mensch bin ich sehr großzügig.
Und ich bin als Berufsmensch immer so großzügig, wie der Auftraggeber es auch ist. Quid pro quo.
Wenn diese aber das herumrechnen anfangen, dann kann ich es auch sehr gut ;-D.
Dann wissen Sie vermutlich schon, dass es Sinn gibt, Sachen problemlos weiterzuverrechnen zu können, statt selbst auf den Kosten sitzen zu bleiben. Das ist nicht Knauser, sondern vernünftig. Auftraggeber, die oft aus dem BWL- und kaufmännischen Bereich kommen, sind sehr geschickt darin, in hohe Stundensätze alle möglichen Leistungen reinpacken zu wollen, die da nicht reingehören. Es spricht nichts dagegen, ihnen das nicht einfach zu schenken, sondern vernünftig zu verargumentieren und bereits im Werkvertrag festzulegen.
Es tauchen ab und an schon Herrschaften auf, die wollen, dass man denen auch noch die selbst erstellten Bilder (Shots oder Infografiken) frei zur Verfügung stellt, da das doch im Preis mit drin sein müsse – oder die Fonts. Das Medikament dagegen heißt: wasserdichte Werkverträge.
Das gabs früher nicht in dem Maß, so ein Gebaren. Echte Erbsenzähler: Ich weiß von einem Top-Typogafen, der verrechnet seit Jahren jede einzelne Farbkopie weiter und hat das auch in seinen AGB stehen.
Großzügig sein ist eine schöne Art.
Vielleicht ist unsere Zunft von der Grundhaltung her stellenweise zu großzügig.
Wie gesagt, es sind nur 50 EUR im Monat. Klar, wenn ich Software nur an und wann benötige, ist ein Abo immer schlecht. Aber das ist ja bei allen Verträgen so. Wie würden Sie es mit Kauf-Software halten? 2.500 EUR auf den Tisch und dann nur 2 Mal im Jahr PS anwerfen? Auch doof, nicht wahr?
Ich persönlich bin aber der Meinung, dass die Suite in dieser Branche ein Must-Have ist. Es ist Teil der Grundausstattung und gehört zur „Flexibilität“ des Dienstleisters. Wenn ich irgendwo vom Handwerker was machen lasse, will ich auch, dass er das Werkzeug da hat und mir nicht die Ohren volljammert, dass er einen Bohrkopf nicht besitzt, weil er nur zwei mal im Jahr ein bestimmtes Loch bohrt.
Mad,
der Handwerker wird dich manches außerhalb Billig-Schelle, Muffe oder normales Messgerät freundlich als Femdkosten wissen lassen. Dazu gehören der Einsatz von teuren Messgeräten.
Ja, am liebsten ist mir, die Software gehört mir und sie telefoniert nicht nach Hause! Punkt um.
Wir gehen merkwürdigen Zeiten entgegen. Ob es bei Architekten und Ingenieuren oder Ärzten auch so eine absolute Miet-Kram-Abhängigkeit gibt mit ihren CAD-Programmen?
Bis jetzt ist mir nur die DATEV bekannt, daran hängt fast jede Kanzlei. Monopol.
Aber zur Miete? Gut, kann sein, aber da hätte man den Aufstand gehört.
Bei solchen Köderangeboten bin ich jedenfalls standhaft. Ist wie bereits von anderen erwähnt wie bei Breitband-Preisknallern, nachher ist man gefangen zum Normaltarif. Wer die CC wg. Kunden oder Agenturen benutzen MUSS, tut mir aufrichtig leid.
Ich habe gestern durch Zufall das Angebot gesehen und bin auch von der CS 6 auf CC gewechselt. Leider spinnte das InDesign CS6 beim neusten macOS rum. In den Bedingungen steht zwar man kann den “Deal” nicht mit einer EDU Version abschließen, aber es ging trotzdem.
Begriffe sind dazu da, bestimmte Dinge/Sachverhalte zu benennen, um einen gemeinsamen Nenner zu haben. Ob sie nun treffend, treffender oder daneben sin.
Und ja: die Branche als solche (wenn auch bunt zusammen gemischt. Aber die Chemie- oder Automobil-Branche ist ebenfalls mitnichten homogen) ist größer als viele vermuten. Und ja: viele Einzelne verdienen im Schnitt weniger als mancher Facharbeiter. Aber die sind sowohl über starke Betriebsräte/Gewerkschaften und die Unternehmen um noch stärkere Verbände bestens organisiert. Die einen setzen ihre Power für hohe Löhne, die anderen in der Politik für optimale Rahmenbedingungen ein.
Und die Kreativen scheuen jegliche Organisation, die gleichwohl ihre Interessen vertreten, wie der Teufel das Weihwasser. Das leuchtet mir wirklich nicht ein! Viele lamentieren über die Undurchsetzbarkeit von angemessenen Honoraren und Gratis-Forderungen der Kunden, können aber zum Teil noch nicht mal ihren eigenen Stundensatz nachvollziehbar erklären. Mit einer Mannschaft im Rücken würde es sich aber vielleichter argumentieren und man wird als professioneller betrachtet.
Daher kann ich jeder und jedem nur raten, sich selbst einzubringen und/oder Verbände per Mitgliedschaft damit zu beauftragen. Wenn ich mir anschaue, wieviele Kommunikationsdesigner Mitglied in einem der Berufsverbände oder in Verdi sind, frage ich mich: wo sind die anderen zig Tausend und warum verstecken sie sich?
Ich bin im BDG (und in der VG Bild-Kunst) (aktiv) und vertrete das auch nach aussen – und bis jetzt hatte ich auf Kundenseite nur positive Reaktionen.
frage ich mich: wo sind die anderen zig Tausend und warum verstecken sie sich?
Naja verstecken. Vielleicht weil sie nicht sehen, wie ihre Mitgliedschaft bei einem Verband auch nur einen Auftraggeber dazu bewegen soll, von Geizforderungen abzusehen, wenn jener hört, wie toll der Kreativschaffende verdiene. Der macht das doch weiterhin, der Verband interessiert den doch Null und er dreht bei Heiapopeia-Reden über die tollen Umsätze der Branche (Umsätze sind zudem nicht Gewinn) noch mehr den Hahn zu .
Das Einzige, das dem Freiberufler bei zuwenig Gewinn hilft, ist, sich weitreichende Marketing- und Verkaufskünste zuzulegen, konsequenter werden, sich nicht mehr zu lieb mit für ihn falschen Auftraggebern abzumühen (aber das Missionierende, Weltverbesserende in manchem Freiberufler ist halt stark und von solche Auftraggebern lässt er ungern ab, wo bleibt dann das Pädagogische), sich geschäftsmäßig mit weiteren Designern zusammen zu tun (wenn man das abkann und hinkriegt, stellenweise komplex) und nicht die Mitgliedschaft in irgendeinem einem Verband.
Die oft gehörte Schelte an Grafikerkollegen: Selbst hat man zu wissen, aus was sich der Stundensatz zusammensetzt, das ja.
Aber man erklärt ihn nicht groß dem Auftraggeber. Das ist überflüssige Verteidigung von ganz Normalem und verrät Schwäche.
Ein wirklich tolles Schnäppchen. Und wie bei all den Mobilfunktarifen, DSL-Anschluss-Angeboten und sonstigen Lockangeboten wird es nach 12 Monaten dann regulär teuer. Ja, ich nutze die Cloud im Vollzeitjob als Angestellter und Nein, meine nebenberuflichen Projekte werde ich so lange es geht mit alten CS-Versionen machen. Die habe ich mir damals teuer gekauft und es kann nicht sein, dass ich für Software die ich weniger als halbtags brauche, regelmäßig so viel Geld ausgebe. Vor allem zickt die Cloud einfach zu sehr rum. Fehlermeldungen, zahlreiche Bugs und ständige Verschlimmbesserungen überzeugen mich nicht. Ich denke, Adobe ist einfach zu sehr Monopolist – es wird Zeit dass einer den Markt aufmischt. Ich hoffe ja sehr auf Affinity https://affinity.serif.com/de/
Für mich als Interface-Designer komme ich inzwischen sehr gut ohne Adobe aus und wenn, dann habe ich weiterhin CS6 am Start. Sketch deckt für mich 90% der Interfacegestaltung ab, ist schnell, sehr durchdacht und nicht so überladen. Außerdem passt Sketch super in die aktuellen UX/UI Workflows für Prototypen und Übergabe an die Entwicklung (InVision, Principle, Zeplin, etc.). Keine Ahnung wie Adobe XD ist, aber einen Grund zum Wechsel sehe ich nicht.
Das ist natürlich ärgerlich, wenn man kurz zuvor ein Abo zum regulären Preis abgeschlossen hat >:(
Aber ok – ein Forent wies schon darauf hin – wenn der monatliche Abopreis über deinem Stundensatz liegt, machts du irgendetwas falsch. Von daher ist es rechnerisch auf jeden Fall ok, auch mit der Jahresbindung (ein gut ausgelastetes Geschäftsjahr vorausgesetzt).
Zudem kann ich jetzt sämtliche Adobe-Produkte nutzen, das war früher nicht der Fall, wo ich nur die Grafikprogramme gekauft habe. Jetzt kann ich (Print/RZ) mir auch mal einen Dreamweaver ziehen, wenn ich mir eine Website basteln will oder mir (als Hobby-Trickfilmer) endlich mal After Effects etc. selbst beibringen. Das ist ein cooler Nebeneffekt des Abos.
Ganz schlimm ist aber die Schnüffelei von Adobe bei seinen Kunden. Ich kann jedem Mac-User nur empfehlen, Little Snitch zu installieren, um den Überblick zu behalten, wie oft Adobe-Programme “nach Hause telefonieren”. Es ist erschreckend:
Adobe fragt ab:
– Wann du deinen Rechner hochfährst
– wann du welches Programm startest
– wann du welches Programm beendest
Allein damit haben die schon ein aussagekräftiges Profil über dich bzw. deine Arbeitsweise.
Dazu kommt, dass sie dich natürlich in ihre Cloud locken wollen, z.B. um dort deine Palettenkonfigurationen, deine Grafikbibliotheken etc. abzulegen. Wenn ich beim Kunden in der Agentur sitze und (mit eigenem Notebook) in der Cloud eingeloggt bin, können sie anhand der IP feststellen, wer meine Kunden sind; denn meine Kunden sind natürlich selbst Adobe-User, weshalb deren IP dort bekannt ist. Also kommt zu meinem Profil noch hinzu,
– wann ich zu Hause arbeite
– wann und wie lange ich bei welchem Kunden arbeite
etc. etc.
Deshalb blocke ich mit Little Snitch jedwede Verbindung zu Adobe (“bis zum Neustart verbieten”). Sollte ich doch mal in die Creative Cloud wollen, zB. um nach Updates zu schauen, mache ich nen Neustart, gebe alles frei, und mache danach wieder nen Neustart und arbeite wieder geblockt weiter. So geht’s einigermaßen.
Als Reinzeichner bin ich stark in die Workflows meiner Kunden eingebunden, deshalb kann ich nicht so einfach auf Sketch oder Affinity ausweichen, wie ein Designer. Deshalb ein Hoch auf Little Snitch!