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9 Sender, ein Auftritt – Der neue NDR

NDR Relaunch

Der Webauftritt des Norddeutschen Rundfunks wurde gestern relauncht. Zuletzt wurde das Portal im April 2007 überarbeitet (dt berichtete). Neben einer verbesserten Darstellung von Videos und der Intensivierung des Dialogs mit dem Nutzer, stand insbesondere die Verschmelzung der Sendermarken auf dem Programm. Alle Neuerungen werden ausführlich in einem eigenen Beitrag auf NDR.de vorgestellt.

Die Sendermarken, darunter z.B. NDR 2, N-Joy und NDR Info nutzen die gleiche Webapplikation und die gleichen Templates. Alles wirkt wie aus einem Guss. Das Design schaut wunderbar aus. Die Seiten bauen sich extrem flott auf. Fehlermeldungen konnte ich beim ersten Besuch nicht ausmachen. Ein Relaunch wie man ihn sich vorstellt. Oder etwa nicht?

Während in früheren Lösungen mit Hilfe einer Farbcodierung den einzelnen Marken noch eine Spur Eigenständigkeit zugestanden wurde (n-joy = grün), sind die unterschiedlichen Header-Grafiken als identitätsstiftendes Element kaum noch wahrnehmbar. Die Markenlogos, die jeweils rechts oben positioniert sind, stehen noch mehr in der Pflicht, denn sie sind nunmehr die einzigen verlässlichen Absender eines Sender-Auftritts. Auch die nun forcierte Umleitung der Sender-Domains wie z.B. n-joy.de auf ndr.de/n-joy zeugt in erster Linie von einer Stärkung der Dachmarke NDR.

Gut für die Dachmarke, aber es gibt nicht nur Vorteile. Natürlich ist die Steuerung und Pflege der Inhalte weitaus komfortabler und auch kostengünstiger, wenn die Daten zentral liegen und die Seiten über nur ein CMS aktualisiert werden. Mit dem neuerlichen NDR-Relaunch sehen jedoch alle Sender nahezu identisch aus. Die vollkommen unterschiedlichen Nutzergruppen werden allesamt über das gleiche Design angesprochen, oder eben weniger angesprochen. Jugendliche müssen ebenso abgeholt werden wie ältere Nutzer. Nicht jedem Besucher des Jugendsenders N-Joy dürfte das „Tagesschau-look-alike-Portal“ zusagen. Gönnt man den Sendermarken jedoch zu viel Individualität, kommt die Dachmarke sowie der Markenverbund wiederum nicht gut dabei weg.

Fazit
Ein gelungener Relaunch und ein überzeugendes Gesamtkonstrukt, das jedoch weniger auf die Unterschiedlichkeit der Sendermarken abzielt, sondern in erster Linie die Dachmarke stärkt und den NDR-Verbund verdeutlicht.

P.S. Muss man derart kurze Texte auf zwei Seiten verteilen? Wohl kaum.

Dieser Beitrag hat 31 Kommentare

  1. Die ruhigere Aufteilung der alten Seite (durch die optisch durchgehenden horizontalen Flächen) finde ich deutlich angenehmer. Die neue Seitenaufteilung wirkt unruhiger und unübersichtlicher.

    Pluspunkt: Ich mag den höheren Header oben mit dem Moodbild. Das ist großzügiger als bei der alten Seite.

  2. Ich kann mich der Euphorie nicht wirklich anschließen. Die Seite ist zwar handerwerklich OK, aber das Zusammenspiel von Grafiken und dem relativ großem Text wirkt recht unstimmig. Von Whitespace hat der Designer wohl nichts gehört.

  3. Weiß jemand, wo die PDF-Programmvorschau für NDR4-Info geblieben ist?
    Vielen Dank!

    Ps. der neue Auftritt ist natürlich ganz furchtbar… herber
    Rückschlag. Stimme der Kritik hier vollkommen zu. Das ist Zappelkino.

  4. Schlimm: Der Flattersatz am Ende, unklug die Gleichmacherei, viel zu schwach: die Header-Typo. Das kann keine Agentur gemacht haben.

  5. Gut gefallen mir die interaktiven Karten. Einheitlich gehalten, nicht zuviel SchnickSchnack und eine sehr funktionale Lösung für sortierten Content nach Gebiet. Weniger gut gefällt mir, dass die Spalten nicht mehr Linie halten brauchen und vertikal flattern dürfen. Da war die Aufnahme von Infos im alten Layout angenehmer zu erfassen, da man nicht im Slalom lesen brauchte. Die etwas größerer Schrift ist gut proportioniert. Die Regionalkarte mit Teasern in Sprechblasen ist ne “interessante Idee”. Jetzt bekommt man sogar die Adresse zum Mordschauplatz. Toll! Schade allerdings, dass der NDR nicht die Mediethek in die Seite integriert hat. DIe muß immernoch (im alten Layout) in einem eigenen Fenster gestartet werden. Die Dachmarkenstrategie ist funktional umgesetzt und wird durch die Positionierung der Marken schon deutlich.
    Mein Fazit ist, dass der NDR ruhig das alte Raster hätte weiterverwenden, und trotzdem einen neuen Look installieren können. Die neuen Gymmicks sind ne prima Sache. Die neuen redaktionellen Schwerpunkte erschließen sich mir leider nicht und noch weniger die Sortierung. Was vorher straight nach Medium gegliedert war, ist jetzt vermischt.

  6. Gelungen mit einigen Macken, finde ich. Die Enge stört mich z.B. auch und der schlichte blaue Hintergrund ist etwas lahm; das fällt besonders unten auf, wenn die Spalten ungleich lang sind. Das Logo hat nicht genug Platz, da darf ruhig etwas mehr Platz und so mehr Prominenz gezeigt werden. Wo ist denn eigentlich die Möwe, die im in OnAir Design das Logo ziert? Ich war davon ausgegangen, das sie fester Teil des NDER Logos ist.
    Noch was (das mag aber auch anderweitig technisch bedingt sein) fällt auf, im Header werden die Hintergundgrafiken teilweise nicht, oder nur sehr spät geladen und so haben die transparenten Logos immer diesen Hintergrund-Rand/Rahmen, den man dann sehr deutlich sieht. Insgesamt aber ein gutes Facelift.

  7. Den Header find ich irgendwie zu sehr gequetscht. Und zusammen mit den komischen Collagen da oben sieht das ganze fast wieder wie in den 90ern aus…
    Und generell viel zu eng und zu unruhig, ne gute Seite sieht da besser aus.

  8. Ordentlicher ist sie jetzt, die NDR-Homepage. Aber ansprechender?
    Als 20-Jähriger Bub schaue ich mir die Seite an und denke: ist schön aufgeräumt hier. Aber trotzdem langweilig. Blau, blau, blau. In allen Farben und Facetten. Der “NDR”-Header ist für meinen Geschmack viel zu klein.
    Wie gesagt ist alles übersichtlich, aber mir fehlt da der Pepp.
    Natürlich kann man keine Pseudo-coole Homepage wie die von 1LIVE schalten, schon klar.
    Aber wenn man schon mal dabei ist, die Seite besser zu gestalten, dann sollte man vielleicht mal den Graue-Maus-Status gleich mitbeseitigen und etwas wagen.

    FAZIT: Der NDR hat alle Infos in ordentliche Kisten verpackt und feucht durchgewischt. Ansonsten bleibt bei den Fischköppen alles beim Alten.

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