Volkswagen führt derzeit eine neue Hausschrift ein. Gleichwohl ein evolutionärer Schritt, wird der Umstellungsprozess aufgrund der Vielzahl an analogen und digitalen Anwendungen viele Monate in Anspruch nehmen. Der Aufwand lohnt, davon sind die Markenverantwortlichen bei Volkswagen jedenfalls überzeugt, sorgt das neue Schriftenkonzept doch für eine „360° Brand Experience“, wie es in der gestern veröffentlichten Pressemeldung im besten Marketing-Sprech heißt. Im Design Tagebuch wird die neue Schrift mit exklusivem Bildmaterial vorgestellt.
Erstmals wird die Marke Volkswagen damit eine Schrift nutzen, die sowohl in der Kommunikation wie auch im Umfeld der Fahrzeuge zum Einsatz kommt. Vor dem Hintergrund globalen und digitalen Fortschritts stehe Volkswagen vor immer neuen Herausforderungen. „Mit der verstärkt digitalen Gestaltung des Cockpits werden markenprägende Elemente wie Schrift zunehmend im Fahrzeug integriert. Durch die Umstellung auf die neuen Markenschriften begegnet Volkswagen diesen Veränderungen“, so das Unternehmen. Ab sofort ersetzen Volkswagen Head und Volkswagen Text die bisherigen Markenschriften VW Headline OT und VW Utopia. „Eine konsistente Markenführung über alle Touchpoints der Welt hinweg ist unser zentrales Ziel, um die Marke Volkswagen weiter zu verankern”, erklärt Xavier Chardon, Leiter Marketing, Marke Volkswagen Pkw.
Die neue Markenschrift entstand in Zusammenarbeit mit der Berliner Markenagentur MetaDesign, die seit 1997 die Marke Volkswagen betreut.
Eine der ersten digitalen Anwendungen ist das Webspecial zum neuen Touran (hier der entsprechende Screen). Das Angebot ist zudem deshalb interessant, weil es das neue Screendesign von Volkswagen zeigt, das sogenannte „Web Design 5.0“. Somit ist die Touran-Website gewissermaßen Ausblick auf den neuen Gesamt-Webauftritt Volkswagen.de, der Ende des Jahres relauncht werden wird. Die Umstellung betrifft die Marke Volkswagen. Das Corporate Design des Konzerns bleibt wohlgemerkt von den Änderungen unberührt.
Das Auto
Die wenigsten Autofahrer dürften wohl mitbekommen, dass das VW-Markenzeichen in der Werbung und Kommunikationsmitteln zukünftig in einer anderen Schriftart erscheint. Und doch stellt der Schriftenwechsel für die Marke eine Zäsur dar, weil die neue Typographie das Gesamterscheinungsbild der Marke signifikant verändert.
Die VW Headline, die in weiten Teilen auf der Futura basiert und seit 1997 Hausschrift der Marke Volkswagen ist, macht nun Platz für die VW Head, die insgesamt stärker zeitgenössischen Vorstellungen von Ästhetik entsprechen dürfte als die geometrisch geschnittene Futura, die Paul Renner 1927 entworfen hatte. Auch die VW Utopia, eine Serifenschrift, verschwindet damit aus dem Corporate Design der Marke VW.
Im direkten Vergleich wird deutlich, dass die neue VW Head für ein gefälligeres Schriftbild sorgt. Schrägen, wie etwa im f und t, vermitteln den Eindruck von Technikaffinität – freilich dezent und im Einklang mit dem VW-Markenverständnis – Volkswagen ist nicht Porsche. Die Mittellänge der Buchstaben wurde angehoben, sodass das Verhältnis zwischen Majuskeln und Minuskeln harmonischer wirkt, wodurch Lücken geschlossen werden und das Schriftbild harmonischer erscheint.
Insgesamt stehen bei der VW Head sechs Schriftschnitte sowie bei der VW Text fünf Schriftschnitte zur Verfügung. Die Buchstaben der VW Text sind schmaler geschnitten. Dank der dadurch erzeugten geringeren Laufweite ist sie platzsparender als die die bisherige Textschrift VW Utopia. Im Web wird die VW Text zudem als entsprechender Webfont die Arial ablösen. Das Zusammenspiel der Schriften sowie deren Qualitäten im Bereich der Lesbarkeit kann man sich bereits auf touran.volkswagen.com anschauen. Für nicht-lateinische Alphabete stehen auch zukünftig Ersatzschriften bereit. So kommt etwa im arabischen Sprachraum die Neue Helvetica zum Einsatz.
Der Schriftenwechsel ist eine evolutionäre Veränderung, keine revolutionäre. Die Besonderheit besteht vor allem darin, dass die neuen Hausschriften intermedial Anwendung finden, also im Print, Web, in Apps und sogar in den Fahrzeugen zum Einsatz kommen, wo sie für ein „360° Markenerlebnis“ sorgen, wie es in der Pressemeldung heißt. Die Umstellung auf die neue Typographie erfolgt schrittweise und in Abhängigkeit der normalen Release- und Produktionszyklen, soll heißen, dass mit jedem neuen Modell und der Neuauflage von Broschüren die neuen Schriften Einzug im Design halten.
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Weiterführende Links
Die Futura war Volkswagen. Eine sehr zeitlose Schrift. Die neue Schrift ist das nicht, Sie steht für den aktuellen Zeitgeist von Facebook & Co. Dass einige hier die neue Schrift sogleich bejubeln ist ein weiteres Anzeichen für Ihre sehr starke Orientierung am aktuellen Zeitgeist.
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sieht aus wie Opel
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[…] nutzt zwar auch seine Hausschrift im Web, um die „360° Brand Experience“ zu gewährleisten, aber diese ist immerhin ein klein wenig leichter erfassbar und angenehmer […]
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