Zugegeben – Google ist wahrlich eine Imperium im Internet geworden. Regelmäßig kommen neue Produkte, Tools und Entwicklungen hinzu. Das neueste Projekt nennt sich “Text & Tabellen” und wird aktuell auf der Startseite von Google Deutschland vorgestellt. Bei jeder Applikationen ist das Logo der Dachmarke bestimmend. Der Applikationsname wird lediglich in einer Zeile unterhalb des Google-Logos aufgeführt. Das Gleiche gilt für die Kennung des jeweiligen internationalen Auftritts z.B. Google Deutschland. Als ob dies nicht schon genug wäre müssen viele Produkt- bzw. Applikationslogos auch noch den Status “BETA” in sich aufnehmen. Das ist einfach zu viel für die sechs fröhlich bunten Buchstaben. Unzählige Größen, Schreibweisen und Farbvarianten haben mittlerweile einen ordentlichen Wildwuchs im Google-Imperium verursacht, der durch die eigenständigen Marken wie Talk, YouTube oder Blogger nur noch verstärkt wird.
Die Tatsache, dass das Google-Logo unterschiedlich aussehen kann, stellen wir immer wieder an bestimmten Feiertagen und besonderen Anlässen fest, wenn Dennis Hwang wieder einmal ein neues Logo kreiert hat. Darum geht es aber nicht. Diese etwas “spleenige” Tradition ist fester Bestandteil der Firmenphilosophie und vermutlich auch mit ein Grund, weshalb Google bei den Meisten ein sympathisches Image hat. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass auch der Logo-Wildwuchs in Bezug auf die Applikationen und Länderauftritte so gewollt ist.
Was Google tatsächlich fehlt ist eine Markenarchitektur, eine einheitliche Handhabe im Umgang mit Produkt-, Geschäfts- und Bereichsnamen, die im Logo mitgeführt werden. Was steht links und was darf rechts vom “g” stehen? Welche Farben kommen zum Einsatz und wie groß ist die Typo? Das Original-Gelb eignet sich z.B. als Produktname aufgrund des zu geringen Kontrasts sowieso nicht, weshalb man auf eine orangefarbene Variante zurückgegriffen hat (Blog-Suche).
Ein möglicher Weg wäre es, wenn man die Produktnamen einheitlich in Schwarz oder Grau setzt, wodurch die Farbigkeit der sechs Google-Buchstaben noch betont würde. Tradedoubler bringt auf diese Weise seine unterschiedlichen Produktlogos auf eine Linie. Gut, die haben vergleichsweise wenige Bereiche, aber dennoch könnte dies eine Richtung sein, in die Google gehen könnte. Vorbildhaft könnten auch die meisten Universitäten und Fernsehsender sein, die sich ebenfalls der Herausforderung stellen müssen zahlreiche Bereiche, Abteilungen oder Institute mit im Logo mitführen zu müssen. Insgesamt dürfte es sicherlich ein Großprojekt sein, will man alle bereits eingesetzten Google-Logos und alle zukünftigen unter einen Hut bringen.
ich finde das Google Logo auch schon so richtig hässlich.
Als ich es zum ersten mal auf der Website sah, dachte ich das
wär ne Suchmaschine für Kinder.
Für ein modernes Unternehmen das im Bereich der Neuen Medien arbeitet, ist die Schriftwahl im Logo ja wohl das Letzte …
Der einzige Vorteil des Logos liegt wohl darin, das es so hässlich, bunt und unstimmig ist, dass man es so schnell wieder nicht vergisst.
Andererseits ist der Schriftzug das einzige Element welches überall gleich ist und sich vielleicht so noch stärker einprägt. Jedenfalls würde ich es mir so erklären – Google’s Dienste sind viele und sehr verschieden, vielleicht sollte man sie gar nicht rightig wahrnehmen?
Oder aber Google ist ganz einfach das einzige große Unternehmen das Anti-Corporate-Design wirklich konsequent durchzieht.
Das letztere finde ich eher wahrscheinlich.
Amüsanterweise stolperte ich bereits einige Male über das oben genannte „Phänomen“ der offensichtlichen Unlust sich mit der eigenen Erscheinung explizit auseinanderzusetzen und im selben Zuge über die Art des wohl direkteste Konkurrenten Yahoo! mit dieser Problematik umzugehen.
Lässt sich hier https://de.yahoo.com/more.html sicherlich schwer leugnen, dass Yahoo! eine schiere Masse an Produkten zu „bewältigen“? hat, existiert doch ein einheitliches, dem oben vorgeschlagenen sehr ähnliches System, das Yahoo! letztlich als Dachmarke stetig weiter bestärkt und kräftigt.
Genießt jedes Produkt ein gewisses Alleinstellungsrecht verliert die Dachmarke jedoch nicht zuletzt an Kraft – „Google“ ist dann weit weniger wichtig als „Maps“ und „Alerts“ (freilich nur im Gesamtkontext). Eben das – wie ja auch oben angesprochen – könnte Googles bewusster Griff sein um vom steten Wachstum der Marke in’s längst gefährlich Geräumige abzulenken. Eine ausgesprochen spannend zu beobachtendes Thematik.
(Im Übrigen einen herzlichen Dank für diesen ganz wunderbaren Blog!)
ihr habt google page creator und einige andere sachen vergessen.
Also ich finde das Google-Logo überhaupt nicht hässlich – ich mag die Farben! Ich find das richtig schön – steckt wenigstens Leben drin! Wieso für Kinder? Ist es denn erwachsen keine Farben zuzulassen? Und unpassend finde ich das auch nicht…
Inzwischen hat Google nachgebessert!
Alle Logos sind einheitlich mit dem gleichen blauen Schriftzug in (soweit ich das beurteilen kann) gleicher Größe. Man hat sich bei einigen Applikationen also für eine am meisten verwendete Farbe im Google-Logo entschieden: Blau.
Google Scholar und Verzeichnis z.B. aber haben ihren grünen Schriftzug behalten und hängen somit nach – oder ist das Absicht …
Lustig, das was samohtt vor einer halben Ewigkeit angemerkt hat, ist nun bei Golem eine News:
https://www.golem.de/0905/67293.html
[…] zwei Jahren war mir der Wildwuchs der Google-Logos einen Artikel wert. Nun werden in den nächsten Wochen und Monaten alle Logos der Google-Dienste […]
[…] Insofern trifft diese Redewendung vor allem auch auf Farben zu. Die kindlich naive Farbgebung des Google-Logos ist kein Zufall, sie ist Teil der Firmenphilosophie und sie ist sehr bewusst gewählt. In erster […]
[…] harmonisieren. Eine Notwendigkeit, auf die übrigens schon 2007 im dt hingewiesen wurde (siehe: Wildwuchs bei Google) und zuvor auch Microsoft dazu veranlasst hatte, eine eigene Designsprache zu […]