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Weltweit neues Design für NIVEA

Die Beiersdorf AG führt für ihre Traditionsmarke NIVEA ein neues Design ein, das alle Produkte in allen Segmenten einschließt und weltweit Anwendungen finden wird. Es dürfte dies der größte Rebranding-Prozess in der 100-jährigen Geschichte der Marke NIVEA sein. Im Januar 2013 startet die schrittweise Einführung des neuen Designs für das gesamte NIVEA Haut- und Körperpflege-Portfolio in über 200 Ländern.

Für Beiersdorf bedeutet die Entwicklung und Implementierung der neuen globalen Designsprache ein „wesentliches strategisches Element der neuen Marken-Gesamtstrategie“, die für ein ebenso nachhaltiges wie profitables, weltweites Wachstum sorgen soll, so die offizielle Pressemeldung. Und weiter: „Das neue Design übersetzt die Markenidentität in ein Produkt, das die erfolgreichen NIVEA-Kernwerte für Verbraucher erlebbar macht und alle Produkte in allen Kategorien mit einem hohen Wiedererkennungswert ausstattet.“ „Die kongruente Design-Sprache über alle Kanäle hinweg – von der Verpackung bis hin zu Kommunikationsmaßnahmen im Handel – stärkt die Verbraucher-Identifikation und stimuliert Testkäufe in anderen Produktkategorien des Marken-Portfolios”, so Ralph Gusko, Markenvorstand der Beiersdorf AG.

Das neue Verpackungsdesign wurde vom Industrie-Designer Yves Béhar in Zusammenarbeit mit dem Beiersdorf Design Management entwickelt. Das wohl wichtigste Element der Markenidentität, die blaue kreisförmige Dose, markiert den Dreh- und Angelpunkt der neuen Designsprache. Hierzu heißt es in der Pressemeldung: „Dieses zentrale Design-Element wird als Logo eingesetzt und spiegelt sich in den sanft abgerundeten Körpern der neuen Verpackung und dem Einsatz reduzierter weißer und blauer Elemente wider. Der runde Deckel mit geprägtem Logo, der sich dem Betrachter entgegenneigt, lässt sofort Assoziationen zur blauen Dose aufkommen und sorgt bei Verbraucher dadurch für ein vertrautes Gefühl am Regal“, wo, laut Gusko, zwei Drittel aller Kaufentscheidungen getroffen werden.

Ein ungemein ambitioniertes Vorhaben, ein überaus sinnvolles zudem, wie der Blick etwa auf eine aktuelle Auswahl von NIVEA-Produkten verdeutlicht, die jeweils unterschiedliche Designs aufweisen. Es ist nachvollziehbar, dass dieser Harmonisierungprozess hinsichtlich des Verpackungsdesigns in Gang gesetzt wurde. Bereits seit einigen Monaten/Jahren ist die Konzentration auf die kreisrunde Form und ihre Herauslösung als Logo in der Werbung zu beobachten. Mehr und mehr unterstützte der blaue Kreis dabei die identitässtiftende Aufgabe des NIVEA-Schriftzugs.

Das nun präsentierte neue Design setzt an die Stelle des von Inkonsistenz geprägten Markenauftritts einen strategisch gelenkten, durch eine weltweit verbindliche Designsprache verbundene Identität. Spannend wird zu beobachten sein, wie der Frage der produktspezifischen Unterscheidungsmerkmalen Rechnung getragen wird, wie sehr sich etwa Produkte für Frauen, für Männer und für Babys angleichen bzw. von einander unterscheiden.

Video Rebranding NIVEA

Dieser Beitrag hat 37 Kommentare

  1. Viel wichtiger als ein neues Design wäre eine neue Zusammensetzung der Nivea-Creme. Diese enthält immer noch Paraffin. Und das wird aus Erdöl hergestellt.

  2. Gesamteindruck
    Handwerklich gut. Emotional zu kalt.

    Line Extensions
    Auf die diversen Line Extensions bin ich auch gespannt. Unterscheidbarkeit versus Dachmarkenstrategie – immer wieder ein spannendes Feld. Da zeigt sich erst wirklich, was das Dachmarkendesign von Yves Béhar drauf hat. :-) Ob es stark und zugleich flexibel genug ist.

    No Milk today …
    Was mich interessieren würde, ist, wie sich so eine Milkbottle in der Hand anfühlt, ob sie einem aus der Hand rutscht (wg. der Verjüngung oben und der Stärke in der Mitte). Und wie kleine Packungen aussehen, ob da nicht das NIVEA im Rund zu winzig wird.

    Schriftzug
    Kann mich erinnern, in Fach Typografie einst gelernt zu haben, dass das Kerning, der Buchstabenausgleich, so sein soll, dass in etwas Abstand gesehen ein gleichmäßiges Band mit angenehmem Grauwert herauskommen soll. Ohne den Eindruck von Unregelmäßigkeit oder Löchern.

    Bei Signets mit auch noch wenigen Buchstaben wie NIVEA, muss man man das jedoch nicht so sklavisch betrachten wie bei langen Wortmarken oder kleinerer Laufschrift.
    Finde also die Korrektur, das I näher zum N zu rücken, nicht ganz falsch, wenn, ja wenn diese Wortmarke eine anständige Größe hat. Dann empfinde sich es sogar als richtiger, weniger löchrig. Be NIVEA in klein (ab 18 Punkt abwärts) ist das sicher anders.

  3. Wieso beruht der NIVEA Schriftzug auf der Metro von Dwiggins? Hat sich jemand mal die Eagle Bold von Morris Fuller Benton angesehen? Das zumindest war die Referenz für Nivea Anfang der 90er Jahre, bevor es eine eigene Hausschrift gab.

  4. Eine nachvollziehbare Strategie, die die traditionelle Dachmarke Nivea stützt und in den Regalen hervorhebt. Bis dahin ein logischer Schritt.

    Doch ich sehe es ähnlich wie Jyrgen – alles über den “Kreis zu scheren” könnte zu Lasten der Produktlinien gehen. Ob ich unter der Dusche schnell zum richtigen Produkt greife? Ist ein blauer Kreis auf einer blauen Verpackung wirklich gelungen? Die optische Wirkung entfaltet sich m.A. nach nur auf weißen Verpackungen, sonst … na ja.

    Überhaupt, Praxis und Theorie: Wie sieht es mit der Milchflaschen-Form aus, rutscht sie aus der Hand (Vroni), lässt sich der Deckel gut öffnen? Bin auch gespannt! Dann frage ich mich, wie Packagedesigner mit dem doch recht viel Raum einnehmenden Logo noch Platz für die notwendigen Informationen finden. Ist sicherlich eine anspruchsvolle Aufgabe.

    N IVEA – no comment.
    Und zum Abschluss: Geht es nur mir so oder wirkt NIVEA jetzt etwas preiswerter? Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich in den letzten Tagen ständig runde Embleme mit weißer Caps-Schrift gestalten musste. Inzwischen sieht für mich “AKTION”, “SONDERANGEBOT”, “NEU” nicht anders als “NIVEA” aus.

  5. Habe es grad erst bemerkt, da ich meine Tagescreme nachgekauft hab. Mir gefällt’s super. Schade nur, dass man das Kerning nicht mal ein bisschen optimiert hat. Gruß

  6. finde ich insgesamt echt gut. die dose ist, zumindest hier in deutschland, auf jeden fall das berühmteste niveaprodukt und die neuen flaschendesigns passen sehr gut dazu. mit ihrer klassischen, klaren form sehen sie auch wesentlich besser aus als das mitunter chaotische ältere flaschendesign, wie man im vierten bild sieht. das war auch einfach nicht mehr zeitgemäß und war für eine etwas hochpreisigere drogeriemarke wie nivea auch nicht passend, sah dafür einfach nicht hochwertig genug aus.

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