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Was ist eigentlich Heimat?

Bayerisches Fernsehen On-Air-Design

Das Bayerische Fernsehen führt ein neues Design ein. Dabei wird der regionale Bezug zu Bayern sowie der Begriff „Heimat“ in den Mittelpunkt gerückt. Als zentrales Gestaltungselement kommt eine 3D-Würfelform zum Einsatz, die allerdings auf eine rein flächige, 2D-Anmutung reduziert wurde. In Kombination mit der Farbe Weiß wird die Würfelform zukünftig das Erscheinungsbild des Senders prägen.

In der Pressemeldung zum neuen Design heißt es: „Der Begriff Heimat spricht die Zuschauer direkt und vor allem emotional an. Um diesen Markenkern zu etablieren, hat das Bayerische Fernsehen kurze Imagetrailer produziert: Menschen aus ganz Bayern und allen sozialen Schichten kommen zu Wort. Sie erklären engagiert, humorvoll und eindringlich, was Heimat für sie bedeutet. Eine unverwechselbare Bildsprache sowie ein dem Bayerischen Fernsehen eigenes Branding unterstreichen diese Aussagen. Die Kommunikation ist dabei stets authentisch, augenzwinkernd und humorvoll – im besten Sinne des Wortes bayerisch!“

Bis 2007 war ein Quadrat Bestandteil des Senderlogos, nun kehrt es gewissermaßen als Thema zurück. Ich muss gestehen: mir erschließt sich das Konzept nicht. Die ausgestanzte weiße Form variiert in einer Weise, die nur schwer zu nachvollziehen ist. Mal stehen die Ecken der Würfel vorne (wie im Trailer) und mal stehen die Seiten der Doppelwürfel vorne *. Weil auch die Neigung der Würfel sowie der Blickwinkel variiert, sucht das Auge vergeblich nach einer Systematik, die dem Ganzen zu Grunde liegt. Weshalb sind es ZWEI Würfel, die in den Einzelmotiven dem Sendernamen hinterlegt sind? Und warum mutet der im Trailer zu Beginn erscheinende Schriftzug „Was ist eigentlich Heimat“ so gar nicht heimatlich, sondern arg technisch an? Ich frage mich auch, warum man nicht am Ende des Spots die Protagonisten jeweils die gleiche Grußformel hat sagen lassen können. Stattdessen heißt es: „…und do bin i dahoam“, „…und i bin do dahoam“, „…und hier ist meine Heimat“.

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. Die unterschiedlichen Grußformeln geben dem Ganzen noch etwas Inkonsistentes – spricht mich insgesamt nicht an – wirkt langweilig.

  2. Gefällt mir leider jicht ganz so, die Würfel ans umrahmtes Logo sehen einfach wieder zu alt aus. Was war denn am jetzigen Design wieder so schlecht?

    Alle Sender, die ein so gutes Design hatten haben sich mal wieder verhässlicht. :(

    Hoffe, dass aber die Rundschau mal relauncht wird, sieht aus, wie eine Nachrichtensendung der 80er Jahre…

    Grüße
    Andreas

  3. Als langjähriger Bayern-Urlauber weckt doch gerade der Anfang des BR-Trailers und die Anordnung der Würfel/Quadrate bei mir Assoziationen mit der bayrischen Landesflagge und Wappen (siehe Wikipedia) – die Rauten werden m.E. auch von diversen Firmen verwendet, um einen Bezug zum “Freistaat Bayern” zu vermitteln – siehe Molkerei Weihenstephan oder dem bayrischen Tourismusverband.
    Da anzunehmen ist, dass die Zielgruppe des Bayrischen Fernsehen wirklich heimatverbunden ist (Achtung Vorurteil!), wäre es mit der Farbkombination blau/weiß ein geschickter Rückgriff, wenn auch sehr abstrahiert…

  4. Genau: das sieht aus wie WDR südlich des Mains. Und das Weiß von Weißblau ist eigentlich nett, aber – muss ich meinen Vorrednern zustimmen – nicht konsistent umgesetzt. Aber vielleicht kommt ja noch mehr, sodass das “System Weißblau” klarer wird.

  5. Sehe ich wie Tino, die zwei “Würfel” sollen an die bayerischen Rauten erinnern. Ich finde auch den Rest eher gelungen, wahrscheinlich weil ich in Bayern lebe. ;-)
    Die unterschiedlichen Abbinder sind konsistent zu dem Konzept, die unterschiedlichen Bewohner Bayerns selbst zu Wort kommen zu lassen und das BR als “Schirm” oder neudeutsch umbrella zu verkaufen. Denn wenn man genau hinhört, haben die unterschiedlichen Protagonisten wiederum eigene Dialekte: Franken, Schwaben, Oberbayern, Allgäu… usw.

    Also rein handwerklich finde ich es besser als meine Vorredner. Ob es so einen relaunch für eine Einrichtung, die sich mit Zwangsabgaben finanziert überhaupt braucht, ist eine andere Diskussion.

  6. Diese „Ich bin X und Y“ Kampagnen werden auch immer langweiliger. „be Berlin“, „Du bist Deutschland“ – alles der langweilige Image-Murx, den niemand versteht, sobald er die Agentur verlassen hat.

  7. Dass die Musik irgendwie an DJ Ötzi erinnert kann ich als Saupreiß ja noch durchgehen lassen. Aber der Schwarze mit bayerischem Akzent mimt dann doch zu viel aufgesetzte Weltläufigkeit.

  8. Oh mann, die Bayern und ihr Bayern. Das ist schon ein Kapitel für sich. Ich habe 9 Jahre in Rosenheim gewohnt, aber wahrscheinilch kann man es nur begreifen wenn man wirklich ein “waschechter” Bayer ist. Ich kann mit dieser Gefühlsduselei nichts anfangen und halte das übertriebene Heimat- und Herkunftsbewusstsein eher für bedenklich. Designtechnisch kann ich auch keine Revolution erkennen – von daher Daumen runter für das Ganze.

  9. Also ich finde das neue Konzept gelungen! Und meiner Meinung nach ist gerade der Schluss sehr authentisch, da jeder in seinem eigenen Dialekt sagt “und hier bin ich zu Hause”. Bayern hat nunmal viele Dialekte und eine sprachliche Vielfalt…

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