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Tirol, so nah, so fern.

Tirol Werbung Anzeige Europabrücke

Tirol Werbung Anzeige Europabrücke

Sehen wir hier die schlimmste Tourismuswerbung aller Zeiten, wie es die englische Tageszeitung Daily Express seine Leser fragt? Eine kürzlich unter anderem im SPIEGEL geschaltete Anzeige der Tirol Werbung, der Tourismus-Marketing-Organisation des Landes Tirol, sorgt vor allem in Tirol für Wirbel. Die Europabrücke – den Meisten besser bekannt als Brenner Autobahn – wird in der Anzeige auf besondere Art inszeniert. Sonst eher als neuralgische Staustrecke verschrien, fungiert sie hier einmal als Hingucker, der, zumal um 90 Grad gedreht, einen besonders starken Kontrast zur sonst üblichen landschaftlichen Idylle darstellt. Beton vor Bergkulisse. Lockt man so Gäste ins Land?

Die Anzeige erntet vor allem in den Reihen Tiroler Tourismuspartner negative Kritik, wie der ORF berichtet. Der Verantwortliche bei Tirol Werbung, Direktor Josef Margreiter, nimmt die Kritik gelassen. Im sei klar, dass die Werbung irritiere. Der Bruch erfolge ganz bewusst. Margreiter ist der Ansicht, dass die Menschen der Werbung immer weniger Glauben schenken und sie sich zum Beispiel über Fotos und Videos, die sie im Internet finden, einen Eindruck von der Wirklichkeit machten.

Die Anzeige fällt auf. Keine Frage. Macht sie das automatisch zu einer guten Anzeige? Wie sehen das die dt-Leser, sowohl diejenigen, die bislang noch nicht den Weg in den Sommerurlaub angetreten haben wie auch die Leser, die bereits am Urlaubsort angekommen sind?

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Übrigigens: Bei der in der Anzeige verwendeten Schrift handelt es sich um einen Corporate Font. Wie es aussieht, geht Tirol Werbung verstärkt dazu über, diesen neuen Corporate Font anstelle der Hausschrift Officina einzusetzen.

Dieser Beitrag hat 47 Kommentare

  1. Die Idee ist jetzt nicht wirklich neu und innovativ, aber im Rahmen einer Tourismus-Werbung doch eher ungewöhnlich: daher finde ich den Ansatz nicht schlecht.

    Nur die Tatsache das dem gedrehten Bild keine inhaltliche Auflösung (‘Pointe’) folgt, die in irgend einer Weise textlich aufgelöst wird, stellt der ganzen Sache ein Beinchen. Beim Betrachten des Motivs bleibt ein unbefriedigendes und somit negatives Gefühl zurück, was mit Sicherheit nicht förderlich ist. Irgendwie nicht ganz zu Ende gedacht.

  2. Die Aufregung kann ich nicht nachvollziehen, die Intention aber auch nicht. Geht es nur um den anders-Faktor?
    Das Bild gefällt mir immer noch besser, als diese dauernden Ambient-Fotos die man überall sieht. Ohne Straße wäre die Landschaft schöner aber im Allgemeinen genießen Straßen heute eine hohe Akzeptanz sofern sie nicht gerade in 6-streifiger Form direkt am Schlafzimmerfenster vorbeiführen :-)

  3. @Karin Warum denn immer der Praktikant? Es gibt durchaus Praktikanten, die ihre Arbeit gewissenhaft erledigen, und das trotz der oft unwürdigen Arbeitsbedingungen. Zudem durchläfut eine solche Anzeige für gewöhnlich eine Qualitätskontrolle, bevor sie raus geht. Der Praktikant ist ganz sicher nicht der Letzte,der einen Blick darauf geworfen hat.

    @ Chris Wer das Bild betrachten möchte, nimmt dazu die Zeitung wahrscheinlich in beide Hände, und dreht sie um 90°. Er hat sich somit Zeit genommen und innegehalten, um sich mit dem Bild zu beschäftigen. Es gibt also meiner Meinung nach schon einen Bezug zwischen Drehung und Slogan. Dass es sich dabei nicht um eine Schenkelklopfer-Pointe handelt empfinde ich eher als angenehm.

  4. [Wege zum Innehalten]

    Psst nicht.
    Auf einer Autobahn kann man eben gerade nicht innehalten. (Ohne technischen Grund oder Notfall auf der Standspur stehenzubleiben, ist dem Verfasser als Empfehlung der Straßenverkehrsordnung nicht bekannt.)

  5. “Wege zum Innehalten”
    Ich finde das eigentlich einen guten Slogen. Mag sein, dass er Stau und meinetwegen auch Unfälle suggeriert. Ich glaube aber viel eher, dass er sagen will: “Unsere Landschaft ist so schön, dass man selbst auf der Autobahn innehalten möchte”. Man kann ihn als Anreiz sehen, selbst im Stau etwas Positives zu sehen, was bei einer für Stau bekannten Autobahn, doch eine gute Marketing Strategie ist ;-)

    Die Drehung hat in meinen Augen einen doppelten Nutzen: Nicht nur wird der Betrachter aufgefordert mit der Werbung zu interagieren (ich hätte die Zeitung wohl gedreht), auch soll ja nicht nur die Autobahn gezeigt werden – die auch gut auf Hochformat gepasst hätte – sondern auch die Landschaft. Das gleiche Bild im Hochformat würde lediglich die Autobahn zeigen und somit keinen wirklichen Bezug zum Slogan haben.

    Mir persönlich gefällt die Anzeige sehr gut, ich kann aber auch gut verstehen, das gerade der Slogan auf den ein oder anderen genervten, im Stau stehenden Autofahrer sehr sarkastisch wirken muss ;-)

  6. Also ich hab automatisch den Kopf gedreht, andere werden automatisch die Zeitschrift drehen – obwohl man eigentlich nicht erwartet, mehr als ein Alpenpanorama mit Autobahn zu sehen. Die Anzeige wird weniger leicht achtlos überblättert, der Betrachter wird aktiviert.
    Ziel erreicht, auch wenn die 90°-Drehung ein ziemlich simpler Taschenspielertrick ist.
    Hätte man mehr draus machen können? Ja, mit dem Risiko das Motiv zu überladen.

    Ich versteh die Aufregung nicht!

  7. Dass man “Wege zum Innehalten” sofort mit “Stau am Brenner” verbindet, hat sich der Gestalter der Anzeige hier selbst eingebrockt, das ist echt Realsatire. Ich empfinde die Autobahn eher als Transitstrecke durch Tirol, die hat für mich mit dem Naturerlebnis in der Alpen gar nichts zu tun. Ein schon sehr fragwürdige Bildauswahl, würde ich sagen.

    Das Panorama zu drehen ist dagegen ein guter Schachzug, das ist das positive hier.

  8. Mit dem Motiv ist das Ziel eher verfehlt, wie schon bereits weiter oben erwähnt. Ich nutze die Brennerautobahn häufiger, aber eben als Transitstrecke, entweder um ins Alto Adige (Südtirol) oder nach Italien zu kommen. Um Tirol zu besuchen brauche ich die Brennerautobahn nicht. Vorher ist doch schon Kufstein, Innsbruck, Oetztal, etc.

  9. Sehr einfallsreich ist die Werbung ja nicht. Verstehe auch nicht ganz warum da so ein Wirbel darum gemacht wird.

    Aber eigentlich wurde genau das erreicht was sie wollten – Aufmerksamkeit.

    Und wie schon gesagt wurde. Wer die Zeitung oder was auch immer in die Hand nimmt dreht das Ding sicher um 90° und schaut sich das ganze genauer an.

  10. Ich habe die Zeitschrift durchgeblättert und blieb bei dieser Anzeige stehen, wunderte mich kurz und drehte die Zeitschrift aber dann doch um. Soviel Aufmerksamkeit hat somit keine andere Anzeige in der Zeitschrift bekommen.

    Ich habe keine Ahnung von Tirol, war da noch noch nie (lebe momentan in Berlin). Das einzige was bei mir hängen blieb war diese unglaubliche Landschaft und die Tatsache, dass diese auch einfach zu erreichen ist.

    Jetzt bin ich auch noch ein Freund der Anreise und sehe den Weg immer als Teil des Ziels, womit für mich der Zusatz “Wege zum Innehalten.” treffend ist.

    Für mich war es eine der besten Anzeigen in der letzten Zeit!

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