Skip to content

Sportschau im neuen Design

Deutschlands älteste Sportseriensendung, die ARD-Sportschau, erhält im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich ein neues On-Air-Design. Mit dem neuen audiovisuellen Auftritt möchte man die Sportschau-Marke als „Arena des internationalen Sports“ stärken.

Dynamik, Tempo, Rotation und Kraft zeichnen den neuen Charakter der Sportschau aus, so die offizielle Pressemeldung. Ein entsprechendes Sounddesign soll diese Charakterzüge unterstreichen. Im Zentrum der Animationen steht fortan eine Bildmarke, die sogenannte „Shape“, die dank ihrer flexibel bespielbaren Oberfläche die jeweiligen Sportarten abbilden.

Sportschau On-Air-Design Infobox
Sportschau On-Air-Design Infobox

Infografik-Logik

Die Infografik-Logik wird von Seiten der ARD wie folgt beschrieben:

Alle Infografiken bauen sich über die seitlichen Sendekennungen auf. Ihr Einsatz ist sowohl links- als auch rechtsbündig möglich. So kann in der Highlight-Berichterstattung je nach Wasserzeichen-Einsatz der verwendeten Sportlizenz auch mit eigenen Sportschau Elementen gearbeitet werden. Die Grafiken greifen in der Animation die S-Bewegung auf, sind aber in sich nicht verspielt und leicht zugänglich. Die “Shape” bleibt auch in den Infografiken das Markenzeichen für die Sportschau, denn sie hat das Potential, auch als reines Keyvisual ohne Wortmarke zu wirken.

Für das neue Branding zeichnet BDA Creative (München) verantwortlich. Das Sounddesign kommt, wie bereits zuvor, von Trevista audio design (Köln). Die erste Sendung im neuen On-Air-Design wird am 12. Juni 2016 ausgestrahlt.

Kommentar

Nur Sky glänzt mehr. Sportsender machen es vor: die Sportschau kommt nun auch mit einer dreidimensionalen Optik daher. Ungewohnt ist nicht nur das neue On-Air-Design als solches, sondern vor allem der Umstand, dass sich die Marke Sportschau vom gemeinschaftlichen Corporate Design der ARD löst. Die Wortmarke „Sportschau“ ist nicht mehr in der ARD-Hausschrift The Sans gesetzt, sondern in der Muller Extra Bold. Gleichwohl bleibt die The Sans die Hausschrift, wie auch anhand der Infobox-Gestaltung ersichtlich ist. Während im bisherigen Logo noch das sogenannte „Trademark“ enthalten ist, also die hochgestellte Eins im Kreis als Absender des Ersten, kommt die „Shape“-Bildmarke ohne dieses verbindende Element aus.

Die Bildmarke beansprucht eine Eigenständigkeit, die zum Problem werden könnte. Denn sollte das Prinzip Schule machen, würde dies den Markenauftritt des Ersten in Summe verwässern. Als Facebook-Profilbild macht sich das in animierter Form aus einer Kugel (einem Ball) sich schälende S gut. In das Gesamtangebot des Ersten fügt sich das neue Konzept allerdings nicht unbedingt harmonisch ein. Es sei denn, das Erste zieht mit anderen Formaten, Sendungen und Marken nach und bekommt, wie bereits Ende der 1980er Jahre, wieder eine glänzende Eins.

Noch eine Anmerkung am Rande: Die von der ARD veröffentlichte Meldung zum neuen Design der Sportschau ist in ihrer Ausrichtung auffallend „technisch“. Ob sich der geneigte Sportschau-Zuschauer für das Zusammenspiel der Shape-Bildmarke mit Fremdlogos interessiert? Fast wirkt es, als sei die Meldung für dt-Leser geschrieben und weniger für Sportschau-Zuschauer. Was nicht heißen soll, dass dt-Leser keine Sportschau gucken :)

Mediengalerie

Weiterführende Links

Update 14.06.2016
Zwischenzeitlich wurde neues Bildmaterial veröffentlicht.

Dieser Beitrag hat 27 Kommentare

  1. Hallo.
    Ist schon jemandem der eigenartige … “Streifen” unten aufgefallen? Er beginnt mit dem neuen, dreidimensional gemodelten “S”. Also sieht er links wie angebissen aus. Rechts entwickelt sich die Hintergrundfarbfläche daraus. Meine Meinung: das ist inkonsequent und schlecht gestaltet. Und jetzt noch was, an dem Ihr mein Alter identifizieren könnt: Weniger wäre mehr gewesen!

    Gunter Ott

Kommentare sind geschlossen.

An den Anfang scrollen