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Plakate zur Landtagswahl 2013 in Niedersachen

Die Grünen

Während die Grünen im Saarland bei der letzten Landtagswahl auf die Wirkung illustrativer Gestaltung setzten, werden in Niedersachsen nun fotografische Motive in Szene gesetzt, durchaus sehr plakativ, sehr prägnant. Gerade einmal aus 4 Elementen setzt sich jedes der Plakate zusammen: 1. Fotomotiv 2. Thematischer Leitspruch 3. Kampagnenmotto 4. Parteilogo.

Keine andere Plakatserie ist ähnlich klar strukturiert, vor allem auch in Bezug auf die Hierarchie (entspricht der zuvor genannten Nummerierung). Während etwa auf den Plakaten der Linken die Vielzahl an Elementen zum Teil in Konkurrenz miteinander stehen, um im Ergebnis ein unruhiges Gesamtbild zu erzeugen, lenken die Plakate der Grünen, dank Hierarchie, die Blickführung des Betrachters, der kaum Mühe hat, die Wahlbotschaft aufzunehmen UND diese in einen direkten Bezug zur Partei Die Grünen herzuleiten.

Die Farbe Magenta hat als Akzentfarbe mittlerweile einen festen Platz im Corporate Design der Grünen, sah man sie bereits im Landtagswahlkampf in NRW und im Saarland. Typographisch ausgestattet sind die Themenplakate mit der Schrift Pluto (hvdfonts.com), wohl eine der besten, weil für die Partei passendsten Schriften, die die Grünen bislang in Kampagnen eingesetzt haben – markant, leserlich und mit eigener Note. Die Gestaltung der Plakate übernahm ZWILLE von KIESEL.

Fazit

Sehr klar strukturiert, handwerklich überzeugend, gestalterisch ansprechend.

Die Linke

Zunächst fällt auf, dass die Wahlplakate weniger rot sind als für die Partei üblich (Beispiel: NRW). Aber auch ohne, dass man auf die emotionalste aller Farben setzte, vermitteln die Plakate der Linken den Eindruck einer Kampfansage. Inhaltlich sind sie geprägt von einer Antihaltung („Statt“, „Nicht“, „Keine“), womit die Plakate neben der eigenen Klientel grundsätzlich auch Protestwähler ansprechen sollten, unabhängig davon, ob diese die Programmatik der Linken befürworteten.

Die Gestaltung erschwert es allerdings dem Betrachter, da eine klare Hierarchie der Elemente fehlt, die zentrale Aussage des Plakates zu erfassen. Aufgrund der Farbe Rot dominiert auf fast allen Plakatmotiven das Parteilogo. Wie die Motive etwa der Grünen jedoch zeigen, reicht es vollkommen aus, das Parteilogo in der Hierarchie auf die unterste Stufe zu setzen.

Die im Hintergrund in einem Kreuz gesetzte Typo (z.B. „Statt Sp äkulanten“) fördert besonders die Unruhe, ebenso der etwas allzu kreative Kniff, den Kleinbuchstaben „e“ durch das Eurozeichen zu ersetzen. Auch der Umstand, dass die verwendeten Textelemente acht(!) unterschiedliche Schriftgrößen aufweisen, trägt ebenfalls zum unruhigen Gesamtbild bei.

Fazit

Aufgrund zu vieler Elemente unübersichtlich. Weniger wäre mehr.

FDP

Fast schon krass – der Unterschied zwischen den Plakaten der Linken und denen der FDP. Im direkten Vergleich wirken die FDP-Plakate statisch, was in diesem Fall keineswegs negativ gemeint ist, da man sowohl das Kampagnenmotto „Jede(r/s) –¦ zählt“ wie auch den politischen Leitspruch zum Beispiel „Schluss mit Schulden!“ dank einfachem Aufbau selbst bei flüchtiger Betrachtung erfasst. Die gelb-blaue Farbgebung kennzeichnet eindeutig die Liberalen.

Einziger Störer im Plakat – wie bei den Grünen, ebenfalls in magenta angelegt –, ist der Wahlaufruf „Zweitstimme FDP!“. Nochmal zum Vergleich: Auf den Plakaten der Linken ist fast jedes Element im Stile eines Störers angelegt.

Spitz auslaufende Ecken (z.B. weiße Fläche) lockern die ansonsten eher nüchterne Gestaltung etwas auf. Auf den Zusatz „So stimmt Niedersachsen“ direkt neben dem Logo hätte man ohne Frage verzichten können.

Fazit

Sachlich und schlicht. Gestaltung, die funktioniert, ohne dabei sonderlich inspiriert zu wirken.

Gesamtfazit

Partei Begründung
CDU Fotografisch gekonnt. Konzeptionell stark.
SPD Eine Kampagne mit Stärken und Schwächen. Pluspunkte: Gestaltung und Interaktionsmöglichkeiten; Minuspunkte: Fotografie
DIE GRÜNEN Sehr klar strukturiert, handwerklich überzeugend, gestalterisch ansprechend
DIE LINKE Aufgrund zu vieler Elemente unübersichtlich. Weniger wäre mehr.
FDP Sachlich und schlicht. Gestaltung, die funktioniert, ohne dabei sonderlich inspiriert zu wirken.
PIRATENPARTEI Schon vom Ansatz her fragwürdig, da zum Teil irreführend (siehe: Plakate der Piratenpartei)

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