„Pfeffersack & Soehne“ – hinter diesem ungewöhnlich klingenden Namen steckt kein Familienunternehmen, das bereits in der fünften Generation Waren produziert, sondern eine junge Lebensmittelmarke, die mit viel Leidenschaft und Einsatz in den vergangenen 8 Monaten von einem vierköpfigen Team entwickelt wurde und heute nun exklusiv im dt erstmalig und ausführlich vorgestellt werden soll.
Ich sprach mit Christian Ganser, der zusammen mit seinen Partnern die Gewürzmarke zum Leben erweckt hat, über die Idee zu diesem Projekt, ihrer Motivation, den Zielen und was es mit dem Namen auf sich hat. Designer, Designinteressierte und Liebhaber feiner Gewürze kommen dabei gleichermaßen auf ihre Kosten, denn neben der Entstehungsgeschichte von Pfeffersack & Soehne dürfen sich dt-Leser auf wunderbare Gewürzsets freuen.
Die Marke Pfeffersack & Soehne
Pfeffersack & Soehne verschreibt sich voll und ganz der Welt der Gewürze; ein Markt, der zwar hierzulande von vielen Anbietern bedient wird, der jedoch bislang in Bezug auf hochwertiges Design noch kaum in Erscheinung getreten ist. Gewürzregale in Supermärkten gleichen bunten Setzkästen, in dem die Auswahl reich, die Gestaltung jedoch eher „geschmacksneutral“ ist. Das Design von Pfeffersack & Soehne ist hingegen sehenswert, und auch sonst unterscheiden sich die P&S-Produkte von Waren wie man sie im Supermarkt findet.
Die Etiketten sind schlicht gehalten, was wiederum dem Behältnis, einer von Hand hergestellten Keramikdose, zu gute kommt. Das reduzierte Design, die zylindrische Form sowie der Korkenverschluss machen jede Dose zu einem kleinen Unikat. Gewisse Unregelmäßigkeiten, wie etwa die nicht immer perfekt ausgerichteten Etiketten, werden dabei in Kauf genommen, denn schließlich „entstehen die Keramikdosen im Westerwald in Handarbeit – und einige von ihnen sind nicht 100% zylindrisch, sondern werden nach oben minimal breiter“, so Christian Ganser, der ergänzend anmerkt, dass ihm dies immer noch lieber sei, „als exakt gleich aussehende Industrieware aus China zu importieren“. Mehr zur Entstehungsgeschichte nun in einem Gespräch mit Christian, der Einblick in die Arbeit zu diesem Markenstart gibt, die Produktentwicklung, Package Design, Einkauf, Abfüllung, Text, Fotografie, Vertrieb, Marketing, Verkostung, Produktion und vieles mehr beinhaltet.
Die Entstehungsgeschichte von Pfeffersack & Soehne
Wie kamt Ihr auf die Idee, mit Pfeffersack & Soehne eine völlig neue Premium-Gewürzmarke auf den deutschsprachigen Markt zu bringen?
Die Idee ist Ende letzten Jahres entstanden – aus reinem Ärger – als wir für einen Kochabend eine schöne Creme Bruleé zubereiten wollten. Aber wir waren zu geizig, im Supermarkt für eine winzige, schrumpelige Vanille-Schote 
€ 2,39 auszugeben. Nach kurzer Recherche im Internet war uns schnell klar, mit welch unglaublichen Margen die großen Gewürzanbieter fragwürdige Qualitäten unters Volk bringen. Wir dachten uns: Das können wir besser – und zwar so, dass alle mehr davon haben!
Wie seid Ihr konkret vorgegangen und welche Schritte waren bis zur Einführung der Marke verbunden? Ihr habt unter anderem eine GbR gegründet.
Gewerbe gründen, Genehmigungen einholen und Auflagen erfüllen sind lästige Angelegenheiten, die aber doch erledigt werden müssen. Da wir alle branchenfremd waren, war das schon ein steiniger Weg. Wir haben aber viel gefragt, viel nachgelesen und uns viel Mühe gegeben. Spannender war da schon das Entwickeln des eigentlichen Produktsortiments. Wir haben von unzähligen Großhändlern und Importeuren Ware bestellt und getestet, immer wieder. Die Unterschiede bei der Qualität sind enorm! Übrig geblieben ist nur eine Handvoll von Lieferanten, die uns mit Güte und Zuverlässigkeit wirklich überzeugt haben.
„Wir wollten ein Produkt, dass wir so gut und schön finden, dass wir es selbst haben wollen.“
Während wir beim Thema Gewürze Neuland betreten mussten, haben wir uns bei der Entwicklung des Erscheinungsbildes und des Verpackungsdesigns auf absolut vertrautem Terrain bewegt. Dementsprechend lief dieser Teil der Arbeit beinahe zu perfekt, um wahr zu sein. Namensfindung, Logo und die wesentlichen Charakteristika der Marke sind in nur einer Woche entstanden.
Und dann waren da noch so Kleinigkeiten wie Räumlichkeiten finden, Bereiche für Lager und Produktion abgrenzen und einrichten, Marke anmelden und und und. Wir haben jetzt beinahe 8 Monate von der Idee bis zum Markenlaunch und weit über tausend Stunden Arbeit hinter uns. Und stehen immer noch ganz am Anfang.
Einer Marke erstmals Leben einzuhauchen ist sicher spannend, vor allem auch aus Gestaltersicht. Welche Anforderungen habt Ihr an das Design von Pfeffersack & Soehne gestellt? Was soll die Marke kommunizieren?
Da Pfeffersack & Soehne als Nebenprojekt nur aus der Motivation Leidenschaft heraus entstanden ist, war unsere Anforderung an das Design vor allem ein Anspruch an Selbstverwirklichung: Wir wollten etwas erschaffen, das uns stolz, glücklich und zufrieden macht. Eine Marke, die wir nicht aus der Hand geben müssen um dabei zuzusehen, wie sie Stück für Stück von ihren Inhabern wieder aufgeweicht wird. (dt-Anmerkung: seit Mai 2011 besteht Markenschutz beim DPMA)
Wir wollten ein Produkt, dass wir so gut und schön finden, dass wir es selbst haben wollen. Jetzt stehen die 50 Dosen in meiner Küche, und ich habe echt ein Platzproblem. Was soll die Marke kommunizieren? Wichtige Frage. Aus Marketing- und Vertriebssicht vorrangig Einzigartigkeit, Qualität und Vertrauen. Das Übliche. Also vergessen wir das :)
Ich fange mal anders an. Wer hat als Kind nicht von den Fuggern gehört, von den Handelsreisen des Marco Polo gelesen oder eine Wirtschaftssimulation auf dem C64 gezockt? Der Handel mit Kolonialwaren war viele Jahrhunderte lang eine faszinierender Teil der Geschichte, der in Zeiten von selbstverständlichem globalem Handel natürlich etwas verloren gegangen ist. Wir wollten gerne diese Aura in der Marke einfangen, ein bisschen Nostalgie wecken, sie aber mit einem Schuss Humor, Leichtigkeit und Menschlichkeit versehen, so dass sie auch zu uns passt. Da ging es auch um den Spagat, nostalgisch anmutende Attribute wie die verwendeten Materialien und das darauf getrimmte Zeichen mit einer unaufgeregten und zeitgemäßen Gestaltung zu verbinden.
Wir haben gemerkt: Pfeffersack & Soehne ist für unser Vorhaben der perfekte Name, denn jeder versteht direkt, worum es geht – und hat dabei ein Lächeln auf dem Gesicht. Das war und ist uns wichtig.
Wie empfindest Du es, sein eigener Kunde zu sein? Beflügeln einen die Freiheiten, die man zunächst einmal genießt, oder fehlt einem die kritische Rückmeldung von Kundenseite? Habt Ihr das Erscheinungsbild, etwa in Befragungen, testen lassen?
Unterm Strich kann ich sagen, dass es eine großartige Erfahrung ist. Natürlich genießt man die Freiheit, alles so machen zu können, wie man will. Aber auch wenn kein Kunde da ist, der uns mit seinen Ängsten, Befürchtungen und subjektivem Geschmacksempfinden einschränkt, so haben wir selbst im Laufe der Entwicklung diese Eigenschaften an uns festgestellt. Klar – vier Menschen, vier Meinungen. Mit dem Vorteil, dass wir von Anfang an eine sehr ähnliche Vision von der Sache hatten. Aber auch Freunde, Familie und Bekannte waren uns im gesamten Prozess kritische Ratgeber.
Das Thema Nachhaltigkeit genießt bei Pfeffersack & Soehne offenbar einen großen Stellenwert. Ist die Ausrichtung auf regionale Anbieter und ökologisch hergestellte Produkte mehr als nur eine Marketingidee?
Definitiv ist es mehr! Wir verstehen Pfeffersack & Soehne nicht als eine Bio- oder Ökomarke. Bei uns steht Genuss und Design absolut im Vordergrund. Wir schreiben uns “Bio†nicht groß auf die Fahne, weil wir eben an der ein oder anderen Stelle Kompromisse eingehen müssen – es ist viel mehr eine Grundhaltung und ein gesetztes Ziel, alles so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Eine Selbstverständlichkeit, die wir eher als Randinformation betrachten. Es ist ja nunmal auch so, dass nebenan in der Eifel leider kein Pfeffer wächst.
„Unser Konzept verbindet – wo immer es möglich ist – Nachhaltigkeit mit Funktionalität und Qualität.“
Nur ein Beispiel: Die Keramikdosen werden im Westerwald von Hand gefertigt, mit Ton aus örtlichen Gruben und gebrannt in energiesparenden Öfen. Klingt wie ein Werbemärchen. Gleichzeitig sollte man aber wissen, dass die Dosen licht- und luftdicht sind, was extrem wichtig für die Haltbarkeit der Gewürze ist. Keramik ist aus unserer Sicht das perfekte Material – und es wundert uns, dass sonst niemand diese Verpackungsart nutzt. Unsere Dosen kann man 3 Jahre lang draußen überwintern lassen, abwaschen und wieder verwenden. Sie werden in 30 Jahren noch toll aussehen.
Der Online-Shop befindet sich, wie die Markenlancierung insgesamt, noch in einer sehr frühen Phase. Wie geht es mit Pfeffersack & Soehne weiter? Welche Schritte sind geplant?
Wir wissen, dass man eine Marke nicht aus dem Boden stampfen kann und alles ist perfekt. Schon gar nicht, wenn man das alles „nebenbei“ macht. Wir haben unsere Freunde und Bekannten relativ früh mit auf die Reise genommen, Fotos der Produktion auf Facebook veröffentlicht und kleine Updates geschrieben. Einfach jeden, den es interessiert, auf dem Laufenden gehalten, auch wenn noch lange nicht alles fertig war. Genau so werden wir auch weiter machen. Der Shop ist jetzt online, kann aber noch viel besser werden. Und wir sind dran: Infos über uns, die Herstellung und die Gewürze, die Produktbeschreibungen ausbauen und viele Anregungen zur Verwendung geben …
Auch im Bereich der Produktentwicklung und des ganzen Drumherum gibt es noch viele Möglichkeiten, die Welt der Gewürze ist groß! Mischungen, Kräutersalze, aromatisierte Öle, Geschenk-Sets… alles Dinge, die wir noch vorhaben. Als nächstes wird es aber Refill-Packungen geben. Und dann geht es Schritt für Schritt weiter. Wenn wir ein Jahr nach vorne schauen, hoffen wir ohnehin, dass der Shop nur einer von vielen Wegen sein wird, unsere Produkte zu kaufen. Wir führen gerade erste Gespräche mit Feinkost-Händlern, die uns in ihr Sortiment aufnehmen möchten. Drückt uns die Daumen.
Die Fragen stellte Achim Schaffrinna
Verlosung
Design- und Gewürze-Liebhaber kommen nun gleichermaßen auf ihre Kosten. Im Rahmen der Markteinführung stehen für dt-Leser wunderbare Gewürzsets bereit. Unter allen Einsendern, die bis zum 26. August 2011, 22.00 Uhr eine E-Mail an pfeffersack {ät} designtagebuch.de senden, werden die folgenden Sets verlost:
- 1 x Gewürzset bestehend aus 10 Gewürzen nach Wahl
- 5 x Gewürzsets bestehend aus den Gewürzen Tellicherry-Pfeffer & Sel Gris
Ich habe bisher nur die Bilder gesehen: großartig!!
und jetzt kommt der Text…
Sehr, sehr, sehr schön. Würde ich mir sofort kaufen.
Super Idee, rundherum hervorragend umgesetzt!
Hoffentlich werde ich ausgelost! : )
Sehr schön! Vor allem gut zu sehen, dass auch endlich mal in Deutschland so ein außergewöhnliches und gut gestaltetes Verpackungs-/Markendesign verkauft wird. Was dass angeht sind wir hier ja noch ein totales Entwicklungsland.
Allerdings habe ich mit dem Namen so meine Probleme. Egal wie sympathisch dass alles klingt, wenn man herausbekommt, dass es eben kein Familienunternehmen ist, fühlt man sich ein bisschen veräppelt. Ich bin gegen Fake-Gründungsmythen. Ansonsten kann man nur viel Erfolg wünschen!
Super stimmig.
Super ästhetisch.
Super erfolgreich … (wünsche ich dieser Marke)
Hm, irgendwie fallen mir (als absolutem Laien!) spontan da ein paar Punkte auf:
– Schriftzug und Logo assoziiere ich sofort mit französischer Boulangerie – kommt zwar auch aus dem Lebensmittel/Feinkost-Bereich, aber hat nicht wirklich was mit Gewürzen zu tun (jedenfalls nicht denen, an die ich denke). Irgendwie beißt sich das.
– Ist ja schön, dass Keramik absolut luftdicht ist, aber ist der Korken es auch? Ich dachte immer, den verwendet man bei Wein, weil er nicht absolut gasdicht ist, sondern in gewissen Maßen Sauerstoff durchlässt. Widersprüchlich?
– Das Vorhaben, dass “alle mehr davon” haben sollen, statt der aktuell üblichen Preise/Gewinnmargen bei Gewürzen ist ja löblich, aber erste Gespräche werden mit Feinkosthändlern geführt. Die sicherlich auch nicht gerade zum Discountpreis verkaufen ;) Ich bin gespannt, inwieweit sich der Anspruch also tatsächlich realisieren lässt.
– Abschließend (und für mich am gravierendsten): der Name. Ist nicht bekannt gewesen, dass das Wort “Pfeffersack” zumindest in Norddeutschland recht negativ besetzt ist? Kommt von den neureichen Gewürzhändlern aus Zeiten der Hanse und ist m.E. alles andere als schmeichelhaft. Selbst wenn es mit einem gewissen Augenzwinkern gemeint sein soll, überwiegt für mich (und auch nach einer nichtrepräsentativen Büroumfrage) der negative Touch.
Selbst wenn man davon ausgeht, dass diese Bedeutung nicht mehr so allgemein im Sprachgebrauch präsent ist, führt dies jedenfalls bei mir dazu, dass man sofort sieht, dass es sich nicht wirklich um eine “alte” Marke handeln kann, denn “früher”, als der Begriff geläufiger war, hätte erst recht niemand sein Gewürz so genannt. In Verbindung mit dem in meinen Augen nicht ganz stimmigen Logo/Schriftzug verbleibt da ein gewisser “künstlicher” Nachgeschmack.
Ich bin gespannt, wie die “Profis” die Vorbehalte eines unwissenden Verbrauchers so sehen :)
Gruß
C.
PS: Und nichts für ungut an die Macher natürlich… Ich wünsche gleichwohl viel Erfolg!
“ein Markt, der zwar hierzulande von vielen Anbietern bedient wird” … das stimmt so nicht ganz. Im Lebensmitteleinzelhandel wird der Markt von Fuchs Gewürze aus Dissen am Teutoburger Wald beherrscht (75% Marktanteil). Alle Marken die ihr kennt (Fuchs, Ubena, Wagner, Ostmann, Kania etc.) stammen von dem Konzern. Alle mit unterschiedlicher Postionierungsstrategie. Die Marke Fuchs soll hier für “Premium-Qualität” stehen. Die Verträge, die mit den Supermärkten bestehen sind auch nicht ohne…keine Konkurrenzregale, Postionierung nahe der Fleischtheke etc.. Das Kartellamt hatte hier schon mehrmals einen mahnenden Blick auf den Fuchs Konzern geworfen. Trotzdessen werden sich neue Gewürzmarken (zumindest in der Masse) schwer tun. Selbst McCormick der Weltmarktführer (Fuchs ist hier Nr. 2) hat es nie geschafft einen Fuss in den deutschen Markt zu setzen. Die Nischenstrategie von Pfeffersack ist aber mal eine Möglichkeit auszuloten, ob mal Bewegung in diesen Markt kommen kann.
Schön gemacht, aber was kostet denn bei Pfeffersack und Söhne die schrumplige Vanilleschote.
Die Preise sind immerhin teurer als bei Schubeck. Ist damit nicht ein wesentliches Ziel verfehlt und durch Design und Liebelei ersetzt. Ich würde vorschlagen, lasst das mit den Gewürzen und verkauft die wirkliche schönen Keramikdosen, das ist für mich glaubwürdiger.
Ansonsten, Respekt vor dem Mut etwas komplett Neues zu wagen, und es dann auch wirklich gelungen durchzuziehen.
@Martin: Wo hast Du denn Vanille entdeckt?
@ Peter:
Stimmt, keine Vanille.
Die Frage bezog sich auf das Interview und den Auslöser der Unternehmung.
Ich habe einfach mal die Preise verglichen, da ich die Schubeck-Gewürze schon reichlich teuer finde.
sehr ästhethisch – natürlich überzeugt die bildsprache und der handwerkliche flair der produkte. ob ichs mir in die küchen stellen würde, hängt vermutlich vom eigentlichen preis und von der qualität ab.
Schlichtes Design, etwas Retro, schön! Jetzt stelle ich mir 50 Dosen nebeneinander vor. Puh, wo war der Curry? Ich finde jede Dose sieht gleich aus. Eine Strichzeichnung oder Illustration des Inhalts, vorne auf dem Etikett, könnte es ein wenig vereinfachen.
@Happydesign
auf der Webseite habe ich in den FAQs gelesen, dass die Keramikdosen zumindest farblich in 5 Rubriken unterteilt sind. Damit lassen sich zumindest Pfeffer und Salz von Vanille etc. unterscheiden. Aber Du hast Recht, so eine Strichzeichnung fände ich auch ansprechend.
Ansonsten sage ich Gratulation und wünsche viel Erfolg – finde das alles sehr stimmig (vom Produkt über die Philosophie dahinter bis zur Webseite) und sehr mutig, so eine kleine Nische zu besetzen!
@Bernd: Nicht ganz. Koblenz ist quasi ein kleines gallisches Dorf im Gewürzmarkt. Neben den formidablen Pfeffersäcken gibt es auch noch die um einiges größere Gewürzmühle Hartkorn, die sich seit Jahrzehnten dem Aufkauf durch Fuchs widersetzt.
Bin begeistert!
Ich finde das Design sehr stimmig, wunderbar reduziert und edel anmutend. Endlich einmal ein Produkt- und Markendesign das von der Leidenschaft derer geprägt ist, die es geschaffen haben und sich nicht den Wünschen irgendwelcher Marketingmanager eines Konzerns beugen müssen und ein gut durchdachtes Design durch äußere Einflüsse verwässert wird. Auch die website finde ich schön schlicht, übersichtlich und funktionell gehalten. Dazu kommen noch nett geschriebene Informationen, die Vertrauen schaffen und eine Sympathie zur Marke herstellen. Ich wünsche den Jungs jedenfalls, dass ihre Leidenschaft bleibt und der Erflog somit fast von alleine kommt. Auch muss ich hier mal erwähnen, dass ich es spitze finde, dass es hier im dt einen so detaillierten Bericht über ein StartUp mit gutem Design gibt, der den Jungs aus Koblenz Aufmerksamkeit verschafft!
@happydesign: Ich glaube die Unterscheidung durch Strichzeichnungen oder sonstige Visualisierungen des Inhaltes halte ich eher für hinderlich, was die Gesamtanmutung betrifft. Und sind wir mal ehrlich, wer guckt denn beim Kochen auf Abbildungen der Produkte. Da will ich den Namen lesen und der ist hier schön in Versalien gesetzt und gut lesbar!
@happydesign: gerade weil es so schlicht ist und die jeweilige Gewürzbezeichnung zentral platziert ist halte ich eine Strichzeichnung für völlig überflüssig.
Ist es nicht einfacher Estragon und Rosmarin anhand des Namens (ein Wort ist wohl wirklich schnell gelesen) schnell zu erkennen als an einer Strichzeichnung?
Meiner Meinung nach ein geniales Konzept mit genialem Design. Weniger ist mehr. Punkt.
Der Name ist scharf.
Das Branding ist geschmackvoll.
Die Inszenierung ist delikat.
Also alles gar für (kulinarischen) Hochgenuss!
Ungenießbar ist nur der Blocksatz im Webdesign.
Schön schön! Mir ist dazu als erstes Braufactums Erscheinungsbild in den Sinn gekommen:
https://www.braufactum.de/
Ansprechendes Design, keine Frage. Visuell auf jeden Fall ein tolles Konzept! Nach einem kurzen Besuch im Shop muss ich (leider) sagen, dass die Produktkosten für mich einfach zu hoch sind.
Ich weiß, Anspruch und Zielgruppe liegen bei den von mir genannten Anbietern Lichtjahre voneinander entfernt. Und die Art der Verpackung ist nicht miteinander vergleichbar. Und zur Zielgruppe gehöre ICH wahrscheinlich auch nicht :-)
Dennoch entsteht für mich der fade Beigeschmack, dass ich viel Geld für eine (zugegebenermaßen schön gestaltete) Hülle ausgebe, der Inhalt jedoch letzten Endes identisch mit denen der Mitbewerber ist (nämlich Pfeffer, der billig aus Asien / China importiert wurde).
Kann bestimmt funktionieren und ich drücke den Machern echt die Daumen, dass es funktioniert. Aber ein Konzept weg von der Konvention hin zu wirklich NEUEN (strategischen) Ansätzen hätte ich noch spannender gefunden.
Sher gelungene Markenbildung. Von Anfang an ein Renner.
Ich finde die Ausprägungen ebenfalls sehr gelungen.
Einzig der Preis ist für mich ebenfalls zu hoch.
Eine Möglichkeit um die teure Verpackung zu relativieren,
wäre Nachfüllpackungen in Papierausführung anzubieten.
Keramik hat seinen Preis. Soweit ich gelesen habe sind Nachfüllbeutel in Planung und auf jeden Fall auch sinnvoll. Die fehlende Vanilleschote im Produktportfolio finde ich angesichts der Veranlassung das Projekt anzufangen unverzichtbar. Vanille ist Pflicht.
Dennoch. Das Design ist gelungen. Ob man nun Bilder des Inhaltes auf der Verpackung gebraucht hätte? Womöglich. Im Supermarkt (so die Produkt es denn dorthin schaffen beim Fuchs-Monopol) wäre es sicherlich hilfreich. Ich bin auf die Nachfüllpackungen gespannt, weil diese das Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich vergleichbarer mit der Konkurrenz machen. Wobei von den Bildern auf der Website schließe ich auf herausragende Produktqualität. Gut gemacht.
Ich frage mich, ob sich das Etikett leicht ablösen lässt? Denn ein mattes Papier-Etikett sieht in der Küche schnell unschön aus.
Schlüssiges Konzept. Mit dem Verpackungsdesign hat man etwas nicht übertrieben abgehobenes und sehr eigenes geschaffen.
Nur: Zum Beispiel 7,90 Euro für 20g Gewürz? Und wenn die Packung noch so schön ist, das würde ich nicht mal einmalig unter dem Reiz des neuen kaufen.
@mercalli12
So ein Keramikbecher mit Korkdeckel und Etikett wird dennoch keine 3 Euro oder so kosten. Von den Nachfüllbeuteln wird man vermutungsweise auch keine normalen Preise erwarten können.
Hervorragend! Vor allem in der Reduktion und Farbgebung.
Liebe Designtagebüchler,
wir freuen uns über das differenzierte Feedback
– positiv wie negativ – das wir sehr ernst nehmen!
An dieser Stelle schonmal: Vielen Dank.
Liebe Grüße von den Pfeffersäcken
Das interessante ist das Corporate Design, die Verpackung. Denn gute Gewürze gibt es auch woanders (ich bestelle bei Schuhbeck und Manufactum). Daher die Frage: Wer hat das Design entwickelt?
Das Design der Dosen ist wunderbar.
Aber für mich geht irgendwie der kumpelhafte Ton und das DUzen auf der Webseite mit der Zielgruppe nicht zusammen.
konzept gefällt mir auch sehr gut! danke für die tollen beiträge
Ist das noch Designvorstellung oder schon Werbung?
Der Artikel ließt sich für mich viel zu sehr nach Anpreisen, als dass ich ihm eine objektive Objektbeschreibung abnehmen kann. Leider sorgt das bei mir reflexartig erstmal für eine ablehnendere Haltung dem Produkt gegenüber.
Das Design ist optisch ansprechend, keine Frage. Bei großem Produktangebot leidet aber wahrscheinlich der Wiedererkennungswert einzelner Gewürze etwas (da die Töpfchen doch sehr einheitlich sind). Im Supermarkt kann ich mich zumindest an ein paar Farben orientieren. Obwohl auch die nicht immer sinnvoll und einheitlich verwendet werden.
Ist das Design auch praktikabel? Gewürzdosen im Supermarkt mögen nicht ganz so durchgestylt sein (und zählen für mich trotzdem noch lange nicht zu den optisch unangenehmsten Waren) – und dennoch scheint mir ein Pfefferstreuer sinnvoller als so ein Töpfchen. Ein Grund, warum ich auch einfache Gewürzgläser bisher vermieden habe.
Zuletzt möchte ich ebenfalls die Namenswahl kritisieren. Hier ist die (feine) Grenze zur bewussten Irreführung vielleicht schon überstritten. Jenseits aller Corporate Identities und Marketing komme ich mir da leider etwas belogen vor. Zumindest damit hebt sich die Marke nicht von den “Großen” ab. (Auch wenn diese gewiss auf andere Art tricksen, in dem durch verschiedene Sub-Marken ein breiter Markt suggeriert wird).
@ tadayou: Inwiefern fühlst Du Dich denn durch die Namensgebung betrogen? Inwiefern wird hier getrickst?
Das schöne und wertige Design – ob man nun durch die Farbgebung durchsteigt oder nicht (ich tu’s) – sei eine Sache, gerade die Namensgebung empfinde ich aber als wirklich großen Wurf. Mit “Pfeffersack” kommuniziert man auf unaufgeregte und augenzwinkernde Art und Weise den kompletten Markeninhalt. Die Attitüde liest sich für mich: “Hallo, wir nehmen uns selbst nicht so ernst.” Und zwar im besten Sinne des Wortes.
Auch wird hier dauernd über den Preis der Produkte hergezogen. Dazu würde ich ganz subjektiv sagen: Ich würd’s mir kaufen. Kochen (nicht nur als Rennen in Richtung Endprodukt, sondern als ganzheitlicher Vorgang) hat eben viel mit Genuss zu tun. Da begrüße ich die Unternehmung, auch das Drumherum angenehm zu gestalten. Und zwar sowohl optisch wie auch haptisch, da diese “Dosen” sich aller Wahrscheinlichkeit nach wirklich herrlich in der Hand machen.
Die Kritik des absichtlich irreführenden Markennamenes kann ich nachvollziehen. Man kann begründen, dass es einfach lustig und originell klingt. Andererseits soll der Name – mit Sicherheit absichtlich – ein Bild implizieren, das nicht existiert.
Ich würde darüber hinweg sehen und den Gründern viel Glück mit dem Gewürzverkauf wünschen.
@ PPP: Ich verstehe immer noch nicht, inwiefern der Markenname in die Irre führt. Welches Bild soll denn impliziert werden?
@Wolle
Wird doch auch im ersten Absatz des Artikels gesagt: Der Firmenname klingt nach Tradition, nach Familienunternehmen. Erfahrung im Gewürzhandel seit 1925 oder so.
Insofern ist das nicht viel anders, als wenn ein Lebensmittelkonzern einen authentisch klingenden Markennamen auflegt und ein Image mit z.B. italienischer oder französischer Ausprägung dazu bastelt. Damit will man eine Realität schaffen, die nicht existiert.
Beim kleinen Newcomer P&S kann man das aus Sympathiegründen natürlich leichter mit einem Augenzwinkern sehen.
@ PPP: Dass der Firmenname nach Tradition usw. klingt ist Achims ureigene Auffassung. Für mich deutet bereits der erste Bestandteil “Pfeffersack” für eine Gewürzfirma darauf hin, nicht alles so ernst zu nehmen. Der Zusatz “& Söhne” deutet offensichtlich auf die vier jungen Herren hin, die sich mit ihrer Firma aufmachen, tolle Gewürze unters Volk zu mischen.
Das ist nicht nur vollkommen legitim als auch etwas komplett anderes als wenn ein deutsches Unternehmen auf italienisch macht, schließlich wird nicht gelogen (bzw. es mit der Wahrheit nicht allzu genau genommen). Die Assoziation, hinter einer Firma “XYZ & Söhne” müsse etwas Alteingesessenes stecken, hinkt insofern, als dass es auch heute noch Familiengründungen gibt, die sich nicht anders benennen. In dem Landstrich, dem ich entstamme (Ostfriesland) ist das sogar ganz üblich.
Der Name ist originell, keine Frage. Aber irgendwie muss ich auch an diese ominöse Firma Rosenstein & Söhne denken, welche Billig-Haushaltswaren herstellt (unter anderem von Pearl vertrieben). Scheinbar auch ein Fantasiename ohne Tradition.
@Wolle, nein, diese Auffassung hatte ich auch schon vor dem lesen des Artikels. Mein erster Gedanke war, dass eine Traditionsfirma einen größeren Sprung nach vorne versucht und sich dafür ein neues Design zugelegt hat. Bitte bei der Beurteilung dieser Frage auch einen Blick auf das Firmenlogo werfen.
Disgntechnisch bin ich ein absoluter Laie, allerdings habe ich im ersten Semester VWL1. Daher kann ich jede Kritik bezüglich des Preises nicht nachvollziehen.
Es ist doch ganz einfach: Es kein keinen “zu hohen” Preis geben. Denn ist der Preis “zu hoch”, werden zu wenig Menschen bereit sein das Produkt zu kaufen. Folglich werden P&S gezwungen sein Mittel zu finden den Preis zu senken. Irgendwann wird also der allseits bekannte Schnittpunkt der Angebots- und Nachfragekurve einstellen.
Interessante Diskussion. Bin absolut Wolles Meinung. Genauso wie bei der Namensgebung schwingt auch bei der grafischen Ausarbeitung des Logos ein leicht ironischer Unterton mit, welcher der gesamten Unternehmung eine sympatische Ausstrahlung im Sinne von Understatement verleiht. Hätte “eine Traditionsfirma einen größeren Sprung nach vorne versucht” (ppp) sähe das Logo garantiert anders aus.
Hmmm…Frage: Gibt es eine private Verquikung zws. der Firma Pfeffersack & Soehne und dem Betreiber der Website hier? Grenzwertig das Ganze- riecht schon sehr nach Werbung aus…bedenklich das Ganze.
Ansonsten: Absolut amtlicher Auftritt. Gesamtkonzept stimmig. Wertig, reduziert- einfach Klasse gemacht. Und ich lobe als Schwabe nie:-))
Wer hat die Gläschen nun designt?
@ Simon: 1. Wäre das eine sehr deprimierende und auf dem Sektor “Design” (meiner Meinung nach) unzulässige Auslegung der Tatsachen und 2. steht dem eine Armada von “Genusskäufern” auf jeglichem Sektor entgegen. Nichstdestotrotz wirst Du Recht haben. Was traurig ist.
@ Tim: Vollkommen richtig!
Weil die Frage jetzt zwei mal gestellt wurde: Es ist doch klar, dass ich die Markenkreation überaus gelungen finde. Wäre es anders, wäre es zu der Vorstellung hier im dt doch gar nicht gekommen. Ich verfasse sicherlich keine „objektive Objektbeschreibung“, wie sie tadayou einfordert, von Marken, Produkten oder Unternehmen, von denen ich selbst nicht überzeugt bin. Und Ja! Wer will, kann den Artikel „Werbung“ nennen. In der hier dargestellten Form kann ich da überhaupt nichts verwerfliches finden, insbesondere, da ja durchaus auch kritische Aspekte Raum einnehmen. Mir geht es da wie den meisten Anderen, ich bin von der Markeninszenierung positiv beeindruckt, und das schlägt sich – selbstverständlich – auch im Artikel nieder. Das Projekt ist es wert, vorgestellt zu werden. Für ein solches Engagement und auch für die Qualität des Designs MUSS meiner Ansicht nach GEWORBEN werden, denn Markenstarts in diesem Stil gibt es in unserem Land einfach zu wenige, so jedenfalls mein Eindruck.
Also rein vom Design würde ich mir diese Gefäße in die Küche stellen, sehr hochwertig. Ob es jetzt unbedingt Keramik sein muss, was sicherlich einen guten Teil des Preises ausmacht, weiß ich nicht, man kann auch mit anderen Materialien einen hochwertigen Eindruck erzeugen.
Bzgl. des Marktes möchte ich ergänzen, dass sich die Marke “Herbaria” ( https://www.herbaria.com ) ebenfalls im hochqualitativen Gewürzbereich sich einen Namen gemacht hat mit gelungenen Gewürzmischungen und einem sehr farbenfrohen Design der Dosen, die jeweils den Geschmack versuchen nach außen darzustellen. Preislich auch weit oben aber geschmacklich bisher unübertroffen. Es ist also durchaus möglich über die Gestaltung der Verpackung den Inhalt zu kommunizieren und unterscheidbar zu machen ohne das es wie ein Fuchs-Gewürzregal aussieht…
Da kann ich Achim nur Recht geben. Ich verstehe auch die Kritik nicht wirklich. Dieses Forum hier ist doch dazu da, Designs vorzustellen. Und natürlich werden da auch solche Sachen vorgestellt, die man selber gut findet oder als gestalterisch gut bewertet. Und für solche Produkte kann man doch auch werben.
Dass hier nicht ein grottenschlechter Auftritt ausführlich vorgestellt wird, inklusive Unternehemensgeschichte, ist doch wohl klar. Dafür würde ich auch nicht werben.
Großartiges Design – keine Frage. Persönlich stimme ich aber meinem Vorredner “Consigliere” dahingehend zu, dass der Markenname etwas “unglücklich” gewählt ist.
Abgesehen davon, dass der Begriff “Pfeffersack” hier in Hamburg wirklich nicht positiv besetzt ist – der Verbraucher soll hier schon ganz bewusst auf eine bestimmte Fährte gelockt werden. Augenzwinkern hin oder her. Ob er das erkennt oder diesen Weg mitgeht? Ich wünsche es den “Söhnen”. Ich persönlich finde es allerdings mutig, gerade bei einer Traditionsbranche wie den Gewürzhandel, als Start-up diesen Weg der erfundenen Markenhistorie einzuschlagen – auch wenn es andere Unternehmen genau so machen (Warum hat man nicht eine “vergessene” Marke als Hülle gekauft und reaktiviert?)
Und sich einen originellen Namen oder eine Marke mit Augenzwinkern auszudenken – das riecht ein bisschen nach Diplomarbeit.
Davor steht die Frage, ob die Positionierung der Marke “Pfeffersack & Söhne” in Richtung “hippe Gewürzmarke” oder “individuelles Premiumprodukt” gehen soll.
Trotz der Kritik und unterm Strich – ein toller Markenauftritt!
Gruß aus Hamburg
Es ist doch toll, wie hier diskutiert wird, ganz ohne Häme, Neid und Besserwisserei.
Vielen Dank dafür an Achim, dass er erstmal ganz subjektiv vorlegt und auch vielen Dank an die Macher von Pfefferkorn und Soehne, die hinter die Kulissen blicken lassen. Dadurch sind keine Mutmaßungen, Spekulationen und Pseudo-Wahrheiten nötig.
Vielen Dank
Klasse!
Wie viel kostet so eine Anzeige denn hier?
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, bin ich insgesamt begeistert von dem Auftritt der Pfeffersäcke. Wenn jetzt hier kritisiert wird, dass es Werbung sei, muss ich aber auch noch mal meinen Senf dazu geben. Der Achim hat völlig Recht, wenn er sagt, für einen solch gelungenen Auftritt MUSS geworben werden. Und hallo? Warum denn auch nicht? Hier geht es um Design und die Jungs haben ein ordentliches Solches auf die Beine gestellt. Und wenn man als Betreiber eines solchen Forums von dem Design angetan ist, warum sollte man dann nicht einen solchen Artikel veröffentlichen? Da finde ich die Kommentare zu der Preisgestaltung schon eher über, weil das nun wirklich nichts mit Design zu tun hat. Wenn ich das richtig gelesen habe, zeichnen die Jungs selber für das Design verantwortlich” da fühlten wir uns schon eher heimisch” o.ä. . Und hier zu unterstellen, der Achim hätte da private Anbandelungen, selbst wenn es so wäre, wen juckt das? Er hat hier ein neues Unternehmen vorgestellt, die sich vom Start weg mit einem guten Design präsentieren. FERTIG!
Stimmt. Und vor allem passt das Unternehmen hier deshalb so gut hin, weil es NUR mit Design überzeugt. Zieht man das Design ab, bleiben überteuerte Produkte von branchenfremden Hobbyköchen.
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dt-Anmerkung
Bitte beim nächsten Kommentar den Echtnamen verwenden. Nur so ist die Diskussion fair. Anderen anonym ans Bein pinkeln „is so 90s“.
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… da sind sie dann doch, die Neider.
Tolles Design! Gefaellt auf Anhieb, sieht stimmig aus und macht an sich erstmal Lust auf das Produkt. Allerdings bleiben fuer mich ein paar deutliche Schwachpunkte.
Ich habe den Eindruck, dass hier zum Teil Design um des Designs Willen gemacht wurde. Unterm Strich sieht das Ganze doch etwas arg gewollt aus. An sich ist nichts Verwerfliches dabei ein neues Produkt so zu gestalten, dass es eine (nicht vorhandene) lange Tradition und Geschichte suggeriert (…und Soehne, putzige Keramiktoepfchen, etc.), aber der Kunde der design-affin genug ist um die wirklich gute Gestaltung voll wertzuschaetzen, der ist wahrscheinlich auch klug und erfahren genug den ‘Fake’ zu durchschauen. Man merkt sprichwoertlich die Absicht und ist verstoert. Hinzu kommt, dass hier zT Design ueber Funktion gestellt wurde. Sollte man Gewuerze nicht Luftdicht lagern? Haben Weinflaschen nicht Korkverschluesse weil Kork ‘atmen kann’. Was soll ich ich Pfeffer in einem Toefchen? Der kommt (wenn ungemahlen) sowieso nach dem Kauf in einem Rutsch in die gute alte Peugeot-Muehle und lagert dann dort. Gemahlen (eine kulinarische Suende nebenbei) kommt er in den Streuer..
Weiterer Schwachpunkt ist die Website, die doch teilweise sprachlich etwas fragwuerdige daher kommt – da gibt es zum Beispiel ‘echte’ (sic) Menschen statt Maschinen etc..
Da Kokettieren mit angeblichen Schwaechen auf der Website wirkt ausserdem etwas plump-vertraulich und mE. deplatziert (zB: Klar, kann es vorkommen, dass… als Beschreibung eines Effektes der sicherlich ausdruecklich gewollt ist.).
Wenn ein Produkt mich mit ‘Du’ anspricht und von mir in den FAQ auch den Kumpelton in den Mund legt, dann finde ich dass ausserdem unschoen und plump.
Dennoch: insgesamt gibt es bei aller Detailkritik mehr Positives als Negatives zu sagen. Ein wenig Finetuning noch und dann … :-)
Gestalterisch ist das Ganze durchaus gelungen: hochwertige (oder wenigstens hochwertig wirkende) Kochutensilien für die offenbar immer noch wachsende Masse an Hobbyköchen mit gehobenem Anspruch.
Fraglich ist für mich aber, ob ich als Hobbykoch meine Gewürze von Menschen kaufen möchte, die laut eigener Aussage “beim Thema Gewürze Neuland betreten mussten”. Was ist denn da dann die Motivation, einen (dann auch noch auf traditionell machenden) Gewürzhandel zu betreiben?
Und bei allem Lob für die Gestaltung: Textlich ist das alles sehr gewollt und sehr wenig gekonnt. Ich hoffe, da musste nicht auch jemand beim Thema Texten Neuland betreten.
Ein Beispiel noch:
Schon auf der Startseite lacht mich “eine Dose Pfeffersack & Soehne Gewürz” (sic!) an.
Boah. Hier scheinen mir einige Kommentatoren doch ziemlich gefrustet von ihrem Agenturjob zu sein …
Großartig – wunderschönes, schlichtes Design. So ein Gewürzregal hätte ich auch gerne!
@ Jan (53): GEFÄLLT MIR! :)
Ähnliches habe ich bei einigen(!) Kommentaren hier auch gedacht. Aber das geht mir nicht erst seit heute so.
amüsant, dass viele sich über den preis und inhalt echauffieren. ich denke die qualtiät und somit der kostenfaktor, lassen sich erst durch probieren ermitteln. wenn es wirklich hochwertige gewürze sind – ist der preis vollkommen ok.
das design ist gelungen. die idee mit den tontöpfen sehr interessant und vor allem praktikabel. allerdings gibt es schon ein ähnliches unternehmen in berlin “spice for live”.
summa summarum aber eine runde und schöne sache. ich wünsche ebenfalls viel erfolg!
wunderschön.
Zwei Anregungen:
– Im Shop selbst sind “nur” noch die Gefäße abgebildet, aber nicht das, was darin ist.
Das inspiriert mich beim Kauf nicht, und zwingt mich zu lesen statt zu schauen.
– Preise … ich finde solche Produkte immer so wunderbar virtuell, wenn sie sich nur besserverdienende Genuss-Bobos leisten können (es geht nicht um “wollen”). Da kann man schöne Verpackungen, höchste Qualität, eine mit Hintergrundinformationen gespickte Webseite zur Bewusstseinsbildung etc. anbieten – am Ende können es nur die kaufen, die auf irgendwelche Weise zu deutlich mehr Geld gekommen sind als andere.
Das heißt nicht, dass alles “billig” sein muss … aber meiner Meinung nach muss sowas (irgendwann mal, nach einer Einlaufzeit) mit der qualitativ hochwertigen Supermarkt-Produktsparte vergleichbar sein, nicht weit jenseits davon.
Um mal vom Oberflächlichen wegzukommen: Welches Shopsystem wird hier eingesetzt? Magento ist es offensichtlich nicht.
Und um auf Konzept und Design einzugehen: Beides großartig. Klar, die Preise sind ein nachvollziehbares Argument hier in den Kommentaren, zumal er ja der vermeindliche Auslöser für die Geschäftgründung war. Mit der Zeit (und dem Abverkauf) werden sich hier sicherlich noch einige Möglichkeiten ergeben. Der Markenaufbau ist sehr gelungen und stimmig. Den Pfeffersack nehme ich mit einem Augenzwinkern auf – das sollte man selbst in Norddeutschlang können.
Ich bin sehr gespannt über die weitere Entwicklung und freue mich auf die Beantwortung der Frage.
@Nils: Die gesamte Seite/Shop kommt von uns selbst. So können wir, ohne uns großartig verbiegen zu müssen, Dinge einbauen, die man von der Stange vor allem im Aussehen und Verhalten eben nicht so einfach bekommt – und Abstriche wollten wir in keinem Bereich machen.
Wenn du noch mehr wissen magst, kannst du mir gerne an tom [at] pfeffersackundsoehne de mailen.
Ich bin absolut begeister!
Das Design ist super und die Verpackung – die Keramiktöpfchen – toppen das ganze noch! Die Hpmepage ist auch sehr stimmig.
Und ein paar Gewürze fehlen noch in meiner Sammlung…
Es juckt mich schon in den Fingern, was zu zaubern ;)
Viel Glück und Erfolg für den Start (und danach natürlich auch ;))
Gesche
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Okay, dann werde ich mal die Gewinner bekannt geben. 456 E-Mails nahmen an der Verlosung teil. Die Verlosung vollzog sich nach dem mittlerweile bewährten Prinzip:
1. Liste der E-Mail-Absender in einen Editor kopieren, sodass jedem Namen eine Nummer zugeteilt werden kann.
2. Den Zahlengenerator anwerfen und insgesamt 6 Zahlen generieren. Zunächst die Gewinner der fünf kleinen Sets. Je ein kleines Set gewinnen:
Clarissa Gallistl, München
Martin Miersch, Stuttgart
Sebastian Auferoth, Lünen
Roland Gaertner, Dresden
Simon Stehle, Recklinghausen
Über den Hauptgewinn, bestehend aus 10 Gewürzen nach Wahl, darf sich freuen:
Michael Vogels, Meerbusch
Allen Gewinnern meine herzlichsten Glückwünsche! Allen Anderen vielen Dank fürs Mitmachen. Die Adressen der Gewinner werde ich umgehend an Pfeffersack & Soehne übermitteln, sodass die Gewürze schon bald ihren Bestimmungsort erreichen.
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entschuldigung aber hat schonmal jemand was von ingo hollands gewürzamt gehört?! (auf den ersten dosen steht übrigens: colonialwarenhandel, altes gewürzamt …) das konzept ist ja nun wirklich nicht neu und viele viele viele springen auf diesen zug auf, nur das herr holland im vorteil ist da er einen stern als koch hatte und so seinen kundenstamm überzeugend ansprechen kann. von daher klingt die idee: wie seit ihr denn darauf gekommen, na wegen der vanille schote ganz schön abgedroschen und naiv, es sieht eher so aus als hätten designer mal eben eine marke kreiert, das konzept gibt es aber schon und ich wette die vanille schote ist teurer als 2,98 euro, jeder der sich mit gewürzen auskennt weiß das das kein preis ist.
ich finde das design und die keramkdosen wirklich sehr schön, und der name gefällt mir auch sehr gut (versteht mich nicht falsch) aber ich frage mich warum ich das produkt kaufen soll und was hier der neue benefit ist, wo soll sich die marke etablieren in der sternegastronomie? da müssten die gewürze ja nun viel besser sein als die der anderen unzähligen gewürzprodukte und ganz ehrlich wer einmal in einer überhitzten, hektischen küche gearbeitet hat weiß unzerbrechbare dosen zu schätzen!
bleibt also nur der hobbykoch kunde, der bei unzähligen süßen gewürzdosen aller art in bio qualität eh schon nicht mehr weiß wo er hingreifen soll … und der natürlich bereit ist viel geld auszugeben. neben dem schönen design bleibt mir hier nur der uuuaahhhahaha gähner, da hab ich lieber ein produkt das einen echten neuwert hat, auch wenn das design noch nicht so ausgereift ist. na klar hat diese neue marke alles was zur zeit bei den kunden gefragt ist, aber es steht niemand dahinter der handarbeit leistet und eine vision hatte oder dem etwas unschlagbar neues eingefallen ist, hier hat jemand ein kozept genommen das es gibt und ein design konstruiert das den aktuellen kunden und seinen bedürfnissen entspricht, absolut langweilig, auch wenn es schön umgesetzt ist, aber das haben doch sooo viele andere auch schon:
https://www.ingo-holland-shop.de/
https://www.viani.de/
https://www.daylesfordorganic.com/engine/shop/page/our+products
ich könte da jetzt unzählige aufzählen und ich würde in einem jahr mal gern mehr hören und ob sich diser schritt gelohnt hat oder ob es nur durch findigstes marketing gelingt die marke voran zu treiben … ich bleibe meinen alten gewürzen treu!!!
Die Frage wer für das Produktdesign verantwortlich ist wurde leider noch nicht beantwortet. Oder hab ichs überlesen?
@absolutweiß: Das Corporate- und Package-Design stammt von uns selbst.
Wer Interesse hat: https://www.formrausch.com anschauen oder einfach anrufen.
Wenn wir nicht gerade eigene Marken bauen, nehmen wir auch gerne Aufträge an ;)
Die Typen für den Firmennamen gefallen mir richtig gut. Das et-Zeichen kommt mir im Namen zu groß geraten vor und im Button lässt sich erst recht schwer erkennen, was hervorgehoben sein soll.
@fillippa
Das ist auch der Punkt, der mir aufstößt: Wenn man das durchaus gelungene Design weglässt, bleibt viel heiße Luft rund um teure Gewürze. Warum sollte irgendjemand aus all den Händlern, die hochwertige oder zumindest hochpreisige Gewürze anbieten, ausgerechnet den wählen, der auch noch offen zugibt, von Gewürzen ursprünglich gar keine Ahnung zu haben? Man denke nur an all die Diskussionen hier zurück, in denen es am Gestaltungs-Quereinsteiger geht, die einfach nur mal so ohne gestalterische Ausbildung drauflos designen. Und wenn aber gestalterisch begabte Menschen in eine andere Branche quereinsteigen dann ist das auf einmal in Ordnung?
Für mich wirkt diese Marke wie eine Kopfgeburt, wie eine gestalterische Fingerübung. Fehlendes Know-How in der Sache kann ich aber mit noch so viel Gestaltung nicht ausgleichen. Und mit hohlen Phrasen und jovialem Duzen im Text erst recht nicht.
@P & S
Diesen Link freiwillig zu posten spricht für vieles, aber nicht für eine gesunde Selbsteinschätzung.
[…] 2. dobrze zaprojektowane przyprawy […]
Heute entdeckt:
https://lovelypackage.com/sheffield-sons/
Diesmal sind es Sheffield’s Soehne, die in den USA Pfeffer und sonstige Säcke verkaufen…
Passt irgendwie vom Stil her ziemlich gut zusammen.
Einfach nur geil!
[…] letzten Jahres ein Projekt mit dem ungewöhnlich klingendem Namen „Pfeffersack & Soehne“ vorstellte, war dies gewissermaßen der Launch einer neuen Marke. Bereits nach einigen Wochen zeichnete sich […]
Die Keramikdosen sind grandios und wenn die Keramikerin / der Keramiker noch etwas dran verdient dann haben beide gewonnen! Das Logo und die Schrift ist mir einen Tick zu verspielt … bzw. dadurch etwas zu unleserlich auf den ersten Blick … dafür lässt es sich gut prägen, das wiederum finde ich gut … danke für die tollen Artikel!
[…] mir viel Arbeit abgenommen und einen der Gründer von Pfeffersack und Söhne interviewt. Die Geschichte dieser tollen Marke ist sehr authentisch und jedes Mal wenn ich nach so tollen Seiten suche und mich […]