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Neues Markenlogo für Triumph

Triumph Logo

Als sich die Unterwäschenmarke Triumph zuletzt im Juni 2007 ein neues Logo zulegte, hatte ich das neue Signet als „statisch, kalt und unpassend“ kritisiert. Sieben Jahre später bekommt Triumph erneut ein neues Markenlogo. Ein sinnvoller Schritt, der womöglich das Ende einer Schlingerfahrt markiert, die die Marke seitdem vollzogen hat.

1886 legten der Kaufmann Michael Braun und der Korsettmacher Johann Gottfried Spießhofer im württembergischen Heubach mit der Gründung ihrer Korsettmanufaktur den Grundstein für die mittlerweile 128 Jahre alte Traditionsmarke Triumph. Zum Unternehmen Triumph, das sich seit 2011 vollständig im Besitz der Familien Braun und Spiesshofer befindet, gehören auch die Marken sloggi, Valisère und HOM.

Das 2007 eingeführte Triumph-Logo mag vielleicht ein adäquates Konzern- oder Unternehmenslogo gewesen sein, als Markenlogo war es ungeeignet, weil es nicht die Spur an Emotionalität versprüht, die jedoch im Kontext einer Unterwäschen- und Dessousmarke unerlässlich ist. MetaDesign zeichnete seinerzeit für die Kreation des Logos verantwortlich, das keinesfalls vollkommen von der Bildfläche verschwinden wird, sondern weiterhin als Unternehmenslogo in Verwendung bleibt.

Um die Präsenz der Marke Triumph in der Werbung war es zwischenzeitlich nicht gut bestellt. Werbeanzeigen von Triumph waren mitunter so sinnlich und einladend wie ein Grabbeltisch bei KiK. Dieses Tal scheint Triumph nun hinter sich gelassen zu haben und präsentiert einen neuen Markenauftritt, der wieder professionell und ansprechend ist und deshalb besser zu den Produkten und zur Marke passt.

„Wir haben unser Image weiterentwickelt und unsere Marke aufgewertet, um uns in einem hart umkämpften Markt von unseren Mitbewerbern abzusetzen. Jetzt wollen wir Triumph für die Kunden noch attraktiver und verlockender machen. Wenn wir unseren Blick in die Zukunft richten, sehen wir Triumph in der Rolle des Vorreiters, der noch mehr Innovationen, wunderschöne Designs und perfekt sitzende Dessous bereithält.“, so Suzanne McKenna, Global Head of Brand Organization bei Triumph.

Markenlogo vorher und nachher

Triumph Logo – vorher und nachher

Das neue Logo ist in Anlehnung an frühere Triumph-Logos gestaltet, die Mitte des 20. Jahrhunderts in Verwendung gewesen sind. Anstelle einer Serife greift in der Wortmarke nun jedoch eine handschriftliche Type. Die Buchstaben vollziehen fließende Bewegungen, die Bildmarke (Krone) hingegen ist spitz und kantig. Die im Fußbereich angedeutete Perspektive wirkt hierbei wie ein Stilbruch. Trotz länger laufenden Zacken wirkt die Krone dadurch nicht sonderlich filigran. Insgesamt jedoch verkörpert das Logo nun wieder, ganz im Gegensatz zum Vorgängerlogo, Attribute wie anschmiegsam, Wohlbehagen und Sinnlichkeit. Dass das neue Zeichen auch ein wenig Retro wirkt, erscheint nachvollziehbar und durchaus sinnvoll. Als Hausschrift kommt unter anderem nun die Brown zum Einsatz (siehe Abb. „Aktuelle Anzeige“).

Für die Kreation verantwortlich zeichnet die Londoner Agentur Neighbour.

Aktuelle Anzeige

Triumph Anzeige (2014)

Triumph

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Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Ich hätte die Buchstaben “ium” verbunden, um das ganze wirklich wie geschrieben darzustellen. Beim “mph” wurde es ja auch getan. Das macht das Ganze für mich etwas unausgeglichen. Außerdem wirkt die Krone auf mich wie wenn sie aus einer anderen Entwurfslinie dazugesetzt wurde. Jedenfalls passt sie – meiner Ansicht nach – nicht zu der eher filigranen “Handschrift”.

  2. Warum sind i, u und m nicht verbunden? Das wäre doch viel schöner und schwungvoller. Die stilisierte Krone soll das ganze Schwungvolle wohl etwas brechen.

  3. Den Schriftzug finde ich wunderbar – die Krone leider arg ungelenk.

    Bisherige Krone und neuen Schriftzug kombinieren, dann kann das was!

  4. #1: Genau dasselbe habe ich mich auch gefragt, warum mph schick verbinden und ium dann so aussehen lassen wie einen gesperrten Script-Font?


    (Die Bögen sind von mp kopiert)

    Den Kontrast zwischen der geschwungenen Schrift und der zackigen Krone finde ich eher interessant als störend und ich denke, dass dieser Gegensatz auch einen großen Anteil an dem gewollten Retro-Look hat.

    1. Dein Beispiel mit den Verbindungen zeigt deutlich, dass die Lesbarkeit stark leidet. i, u, m, n, w – auf den schnellen Blick könnte es alles sein.

      1. Die Bögen wurden ja auch nur fix kopiert, ein guter Typograf/Kalligraf würde da sicher schlauere Verbindungen herstellen können, ohne dass die Lesbarkeit leidet.

  5. Wieder so ein Beispiel von “Nachher” / “Vorher”. Vielleicht sollen auch deshalb beide Logos parallel verwendet werden? Das geht gar nicht. Die fehlenden Verbindungen bei “i u m” gehen überhaupt nicht. Und das Krönchen muss weg.

  6. Der Schritt in Richtung einer Marke, die mit ihren Schnörkeln gut zu den Verzierungen der eigenen Textilkreationen passt, ist richtig und steht im Gegensatz zur nüchternen Optik eines Textil-Discounters, die das vorherige Logo suggerierte. Die Typografie des Vorgängers erinnerte an die Hausschrift von Canonical (Ubuntu Linux), was ich als sarkastische Referenz auf “Software” im Wortsinne verstand. Die Perspektive im Fußbereich kann ich jedoch nicht erkennen. Eigentlich wird hier auch eher ein abgesetzter Federstrich angedeutet.

    Die Krone bietet zwar eine Überleitung, allerdings passen die grotesken Formen des Vorgängers gar nicht zum neuen Anspruch. Hier würde die Krone eher als eine arabeske Kalligrafie passen, um das Erscheinungsbild der Marke harmonischer zu gestalten.

    Eine Verbindung der Typen macht die Marke wegen der Gleichförmigkeit der Letterstämme und der Bögen schwerer lesbar und wurde deswegen zu Recht weg gelassen.

  7. Zitat: »Die Perspektive im Fußbereich kann ich jedoch nicht erkennen.«

    Ich glaube, Achim bezieht sich im Text auf den Fußbereich der Krone.

  8. Harlekin-Mütze oder Krone. Der Schriftzug ist OK. Die Krone leider nicht. Die Krone vom Vorgänger wurde bereits von dessen Vorgänger übernommen und würde zur neuen Wortmarke nicht passen. Aber ein wenig mehr Detailverlibtheit wäre schön gewesen. Insgesamt funktioniert das Logo aber und der Kunde wird den Unterschied nur unterbewusst wahrnehmen.

    Die Kampagnen-Motive gefallen mir persönlich überhaupt nicht. Wo ist die verspielte Sinnlichkeit? Immerhin kaufen doch wohl Männer Dessous für Ihre Frauen.

  9. Gefällt mir gut. Nur die Krone passt nicht so recht zur gewählten Schriftart. Da gefällt mir die alte Krone um einiges besser. Auf mich wirkt die neue Krone etwas zu steif. Sinnlichkeit oder Eleganz erkenne ich damit nicht. Aber im Vergleich zu einigen der letzten Logoredesigns, die hier im Blog vorgestellt wurden ist es meiner Meinung nach gar nicht so schlecht geworden.

  10. Ich komme aus den Schockzuständen und dem Kopfschütteln in den letzten Monaten gar nicht mehr heraus: Was treibt da die “Werbebranche” eigentlich? Werden jetzt neuerdings im Jahresrythmus Logos verändert? Ändert man seinen Namen auch jeden Monat neu ab? Und wie können prof. Werber als “Berater” ihren Kunden sowas antun und das mittragen? Der andere konfuse Trend: Mega Reduzierung der Logos aus nur noch Schriftzügen. Das sind alles bedenkliche Zustände und Entwicklungen. So schafft sich ein ganze Branche selber ab und stellt deren Glaubwürdigkeit zur Disposition.

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