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Neues Logo für das Nationaltheater Mannheim

Nationaltheater Mannheim NTM Logo

Nationaltheater Mannheim NTM Logo

Das Nationaltheater Mannheim führt mit Beginn der Spielzeit 2011/12 ein neues Logo ein. Erst 2005 wurde das Erscheinungsbild im Zuge des Amtsantritts von Regula Gerber, Generalintendantin des Hauses, grundlegend überarbeitet. Nach gerade einmal 6 Jahren wird das seinerzeit von pleasant_net entworfene rote Signet, das die Architektur des Gebäudes aufnimmt, durch die in schwarzen Rechtecken befindliche Darstellung der Buchstaben „NTM” abgelöst. “Das alte Logo hatte aber eine deutliche Schwäche bei der Wirkung aus größerer Distanz”, so Gerber über das erneute Redesign (via morgenweb).

Das neue NTM-Logo stellt eine visuelle Zäsur dar. Der Logowechsel kommuniziert den völligen Neuanfang, bei dem alles Bisherige über Bord geworfen und gegen Neues ausgetauscht wurde. Eine Wiedererkennung ist zumindest in der herausgelösten Darstellung des Logos nicht mehr gegeben. Ist „NTM“ über Baden-Württemberg hinaus als Synonym für das Nationaltheater Mannheim bekannt? Ist das Nationaltheater so bekannt, dass auf die Nennung des Namens verzichtet werden kann? Ich habe da meine Zweifel. Das Vorgängerlogo war selbstsprechend. JEDER hat es auf Anhieb verstanden. Das MUSS nicht, aber es KANN eine Qualität eines Logos sein. Selbst Analphabeten – einer letzten Studie zufolge gibt es 7,5 Millionen in Deutschland – konnten mit der stilisierten Darstellung des Gebäudes etwas anfangen. Das neue Logo hingegen bleibt für sich genommen vage. Es könnte ein Logistikunternehmen, einen Fernsehsender oder eine Möbelhersteller darstellen. Aber natürlich hat es gegenüber dem Vorgänger Vorteile hinsichtlich der Wirkung aus größerer Entfernung.

Die Unterschiedlichkeit von alt und neu erinnert schon ein wenig an das im letzten Jahr hier vorgestellte Redesign der Semperoper, bei dem aus visueller Sicht ebenfalls ein harter Schnitt erfolgte. Bleibt abzuwarten, ob auf den visuellen Schnitt auch ein inhaltlicher erfolgt. Über 70 neue Produktionen sind angekündigt. Ende Juni wird der neue Spielplan erscheinen. Dann werden sicherlich auch weitere das Corporate Design betreffende Veränderungen zu sehen sein und erst dann lässt sich das hier vorgestellte neue Logo abschließend bewerten.

In Mannheim kommt das Logo nicht sonderlich gut an. Peter W. Ragge vom Mannheimer Morgen widmet dem Logo mehrere Artikel, in denen er Gestalter, Stadträte und Bürger zu Wort kommen lässt. Matthias Ries, Inhaber der Agentur Magnolia spricht etwa von einer „morbiden traueranzeigenartigen Erscheinung“. Bei der auf morgenweb.de eingestellten Umfrage erreicht das Logo 90% Ablehnung.

Verantwortlich für das Redesign ist die Agentur AWR in München, die sich im Pitch mit zwölf anderen Agenturen durchsetzte.

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Dieser Beitrag hat 39 Kommentare

  1. anfangs fand ichs ok. jetzt nicht mehr so. kommt etwas wuchtig daher.
    im theater lässt man ja eher die schauspielkunst spielen.
    obs dann so wuchtig wie eine architektur daherkommen muss ?

  2. ich will gar nicht wissen was das wieder gekostet hat. ein mediengestalter hätte dafür bestimmt maximal 20 euro/stunde bekommen. aber im zweifelsfall entscheiden sich viele kunden leider für die schlechtesten entwürfe. mir ist das immer ein rätsel. mich würde dabei interessieren wie sie das dem kunden verkauft haben. schwall, schwall. irgendwie pseudo-modern. hat sowas von midlife-crisis.
    die münzen mit dem alten logo sind oberpeinlich. mannem kriegt’s leider mal wieder nicht gebacken. vielleicht hätte man anstelle von ntm LSD hinschreiben sollen. in signal-orange.
    ich verabscheue mich.

  3. Meiner Ansicht nach ein Rückschritt, erscheint nicht prägend viel zu sehr austauschbar. Der Vorgänger ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei aber kommt bestimmt besser zur Geltung als das Neue.

    Würde mir mehr Akzente wünschen, welche auf ein Theater hinweisen.

  4. @Martin:

    meine rede :)

    auch wenn mir das signet durchaus gefällt… denke mal das lässt sich super durch alle medien durchdeklinieren

  5. Die schwarzen Kästen und die Unterstreichung wirken auf mich, als wenn der Vorhang gefallen ist. Für ein so belebtes Haus ein schlechtes Image.

  6. das alte zeichen hatte sicher schwächen, gerade was z.b. die skalierung angeht. da hätte man sicher mit etwas hirnschmalz eine passende lösung auf dieser gestaltungsbasis finden können. neue chefs müssen ihre duftmarke setzen, das scheint heute irgendwie so zu sein. doch diese marke riecht dann doch eher nach was üblerem, als nach hirnschmalz. ein zeichen welches maximal den charme einer spedition versprüht, hat dieses haus nicht verdient. schade.

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