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Neues Logo für Xbox

XBOX Logo (sw)

XBOX Logo (sw)

Die von Microsoft entwickelte Spielkonsole Xbox bekommt ein neues Logo. Erstmals zeigt sich das neue Logo, das ganz der von Microsoft entwickelten Metro-Style-Designsprache entspricht, auf der Website zur hauseigenen Entwicklerkonferenz BUILD 2012.

Erst vor wenigen Wochen wurde ein neues Office-Logo präsentiert, das sich ebenso vereinfacht zeigt wie nun das zukünftige Xbox-Logo. Und bereits im Februar dieses Jahres präsentierte Microsoft das neue Windows-Logo, das besonders deutlich die Abkehr von der bisherigen Formensprache bei Microsoft veranschaulicht. Im „Metro Style Design“ ist die Darstellung von Farbverläufen und 3D-Anmutungen nicht vorgesehen und so erscheint auch die vorgestellte, kreisförmige Xbox-Bildmarke einfarbig und völlig plan. Grün als identitätsstiftende Hausfarbe bleibt für die Marke Xbox erhalten.

XBOX Logo

Die Umstellung auf das Metro-Style-Design dürfte eine der umfassendsten Designprozesse überhaupt sein, in jedem Fall ist es der größte Umstellungs- und Harmonisierungsprozess von Microsoft-Produkten in der Geschichte des Unternehmens. Ursprünglich für Windows Phone 7 entwickelt, forciert Microsoft die Interface-Designprinzipien nicht nur auf andere Produkte bzw. Anwendungen darunter Office-Produktreihe (inkl. Office 365), InternetExplorer, WindowsPhone 8, Visual Studio und eben Xbox, auch innerhalb des jeweiligen Brandings ist die simplifizierte, von jeglichem grafischen Ballast befreite Gestaltung mehr und mehr bestimmend.

Update 18:24 Uhr:

Aus „Metro Style“ wird „Modern UI“

Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, sah sich Microsoft aufgrund einer Markenrechtsverletzung dazu veranlasst, den Namen für die Designsprache zu ändern. Fortan firmiert die Designsprache nicht mehr unter der Bezeichnung „Metro Style Design“, sondern unter dem Namen „Modern UI Design“, wie im letzten Blogpost kommuniziert. In einschlägigen Tech-Blogs wird spekuliert, die deutsche Metro AG sei Auslöser für die Namensänderung, allerdings gibt es weder von Microsoft noch von der Metro AG hierzu eine Stellungnahme. Von Microsoft ist zu hören, die Bezeichnung „Metro Style“ sei von je her lediglich ein Arbeitstitel, eine Art Codename gewesen. Nun, im Zuge fortgeschrittener Kommerzialisierung, würde zu einem finalen Namen gewechselt.

Ich gehe davon aus, dass die Begründung seitens Microsoft vorgeschoben ist. „Metro Style“ war ein brillanter, sprechender Name für die von Microsoft entwickelten Designsprache, zudem war es ein cleverer Schachzug innerhalb der Markenführung. Der Name „Metro Style“ beförderte die Gestaltung in den Rang eines unverwechselbaren Markenproduktes. Der Wechsel zu einem derart fortgeschrittenen Zeitpunkt hin zum vergleichsweise beliebigen Terminus „Modern UI“ kann man nur als äußerst unglücklich bezeichnen. Ein herber Verlust. Selbst wenn „Modern User Interface“ bzw. „Modern UI“ aus markenrechtlicher Sicht über ausreichend Eigenständigkeit verfügen sollte, innerhalb der Kundenansprache mangelt es diesem Begriff an Dynamik, Kreativität und Originalität.

Dieser Beitrag hat 36 Kommentare

  1. Finde das Ganze durchaus begrüßenswert – bis inkl. Win7 ist Microsoft Apple im Bezug auf UI nur hinterher gerannt. Das sie nun einen eigenen Stil entwickelt haben, finde ich gut. Auf Tablets / Touchscreens find’ ich das Konzept sehr überzeugend – ob es auf einem normalen Desktop-Rechner funktionieren wird – da bin ich sehr gespannt.
    Ich frage mich, wann es bei Apple eine optische / konzeptionelle Auffrischung von OSX geben wird. Nach mehr als 10 Jahren wäre es langsam mal an der Zeit.

  2. @Chris Neu ist, dass die vereinfachte Bildmarke überall dort eingeführt werden wird, wo bislang noch die 3D-Version im Einsatz ist (Packaging, Werbung, Website…). Die von Dir genannte „My Xbox Live“-App, die bereits die vereinfachte Bildmarke enthält, ist offenbar die erste Xbox-Anwendung, bei der die neue Modern-UI-Richtlinen greifen.

    Und zur Konsole: Der Controller enthält das Logo als 3D-Version. Auch der silber-grüne Einschaltknopf der Konsole ist auf dieses Logo hin gestaltet worden. Wo auf der Konsole machst Du denn die neue vereinfachte Logoversion aus? Welche Xbox hast Du?

  3. Okay, hast recht. Auf dem Controller ist natürlich immer noch das alte Logo. Ich meinte in Menüs wäre das neue Logo implementiert. Kann ich gerade nicht nachprüfen aber ich glaube streckenweise taucht es im Menü auch schon auf. Klar, die Intro-Animation wenn man die Konsole anschaltet ist auch noch das alte Logo. Ich hab die XBox Slim 256GB, relativ aktuell. Die Benutzeroberfläche ist auch auf dem neuesten Stand.

  4. Ok… heisst das, ich sollte meine neuen Designentwürfe in 3D-Look und mit Farbverläufen bauen, damit ich dann wieder rechtzeitig im Trend liege?

  5. Früher war grün drin, in der Kugel, jetzt weiß, also nichts? Das neue Design gefällt mir viel besser als das Bisherige, allerdings passen die aufgeplatzte grüne Tomate und der Font m.E. nicht zusammen.

  6. Lecker ein Kaiserbrötchen… Bitte, sowas passt doch nicht zu Gaming… Und dieser “Modern” Look finde ich auch besonders toll… Ich steh auf die runden Ecken meiner Win 7 Fenster…

  7. Das neue XBox-Logodesign wird im direkten Vergleich mit dem alten Logo deutlich puristischer. Wenn jedoch das Zeichen alleine zu finden ist, hat es nicht mehr den Wiedererkennungswert wie zuvor. Das nimmt MS aber anscheinend gerne in Kauf, um bestehenden Linien das Metro Design über zu stülpen.

    Pangrafik

  8. Logos zu gestalten, die in einen Font passen, ist keine neue Idee, aber durchaus eine geniale. Abgesehen von der Möglichkeit, die Schriftgröße auch innerhalb eines Absatzes variieren zu können: theoretisch wird das Logo bei unveränderter Schriftgröße stets die vom Guide vorgeschriebene Höhe im Verhältnis zum Namenszug aufweisen.

    Dass der Style jetzt “Modern UI” heißt, ist ein Fehler, den Microsoft schon einmal gemacht hat. “Windows NT”, “New Technology”, ist eine Windows-Gattung, die ohne DOS-Unterbau auskommt und die Consumer-Line nach Windows 98 SE ersetzt hat. NT 6.2 wird die Version sein, die als Windows 8 verkauft wird. Markennamen mit einem zeitlichen Bezug weisen eine besonders schnelle Abnutzung auf; die “New Technology” war schon mit der Einführung von Windows 2000 nicht mehr “new”.

    Allgemein zu beobachten ist im industriellen Design der zyklische Trend der Simplifizierung, denkt man an Beispiele wie Coca Cola oder Pepsi, wie sehr sich ihre Marken und ihre Markensprache vom plastischen Effekt der Texturen auf den Etiketten ihrer Produkte hin zu simpler Ästhetik verändert. Bier ist ebenfalls von diesem Trend erfasst (https://www.bierbier.org/). Es geht auch nicht anders – irgendwann ist jede Formsprache so weiterentwickelt, dass sie die Grenzen des logisch Erfassbaren in der Ästhetik erreicht hat. Jede Fortführung des Weges hätte eine Verzerrung in der Gestaltungssprache erzeugt, die vom Konsumenten nicht mehr als authentisch wahrgenommen würde. Anders ausgedrückt: es gibt nichts jenseits des zwei- und dreidimensionalen, außerdem verliert eine Marke ihre Einzigartigkeit, wenn ihre Gestaltung einem Trend folgt, der sich im Markt breit durchsetzt.

    Deshalb ist absehbar, dass in einigen Jahren wieder Markenbilder gestaltet werden, die sich von der zweidimensionalen, simplifizierten Ebene in die dreidimensionale, texturierte Ebene entwickeln. Der Retro-Trend wird dann natürlich mit einer Neuerung kommen – mit echter Haptik und begleitet durch die breite Unterstützung von 3D-Bildformaten.

    Die gegenwärtig “aktuelle” Gestaltungssprache den Namen “modern” zu geben, ist daher nur sinnvoll, wenn sich das Markenbild nicht mehr weiterentwickeln soll – etwa, weil das Produkt nicht mehr auf gleiche Weise weiterentwickelt werden wird. Ansonsten wird es in 3-5 Jahren einfach nicht mehr modern sein, “Modern UI” zu verwenden – ja nicht einmal andere Designs werden noch als “modern” beworben werden können, weil dieses Adjektiv als Markenname gebraucht und durch die Zeit entwertet wurde. Ich glaube nicht, dass ein Wort altern kann, aber ein Wort, dass etwas neues ausdrücken soll, wird als Name eben auch nicht den Effekt permanenter Neugier und ewig währenden Interesses erzeugen können.

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