Die Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH hat ihr Logo geändert. Der Zusatz „Porzellan“ wurde gestrichen. Das Unternehmen tritt zukünftig als “Manufaktur Meissen” auf. Die Wortmarke wurde modifiziert, wodurch das gesamte Logo eine ganz neue Note erhält. Mit dem vollzogenen Schritt möchte sich das Unternehmen offenbar auch für das im nächsten Jahr bevorstehende 300-jährige Firmenjubiläum herausputzen.
Das Markenzeichen des Traditionsunternehmens gilt als eines der ersten überhaupt. Der reduzierte Aufbau und die Komposition aus Wort- und Bildmarke könnten moderner nicht sein. Die Geschichte über das Design von Markenzeichen wäre ohne Meissen unvollendet.
„Wir wollen das Handwerkliche und Traditionelle stärker in den Vordergrund rücken“, erklärte Geschäftsführer Christian Kurtzke. Das neue Logo soll zudem die breiter aufgestellte Manufaktur kennzeichnen.
Im neuen Logo setzte man anstelle der Script-Schrift auf eine Serife, die Caslon, die von William Caslon im 18. Jahrhundert entwickelt wurde. Wer in den Kommentaren hinterlässt von welchem der Williams, dem Spende ich Applaus. Die neue Wortmarke ist deutlich dominanter als der filigrane Schriftzug im Vorgänger. Die gekreuzten Säbel wurden stark verkleinert. Neben dem neuen Zusatz “Manufaktur” enthält das Markenzeichen nun auch das Gründungsjahr “seit 1710”.
So schön die Serife ist – musste die Verkleinerung der berühmten Meissen-Säbel sein? Das neue Logo wird nun durch die Schrift geprägt, im Vorgänger war es das Motiv. Wozu eine Jahreszahl im Logo hinzufügen, wenn die scriptuale Schrift eben genau diese Information auf überzeugendste Weise vermittelt? Bei jedem anderen Unternehmen hätte ich vermutlich – eine gelungene Gestaltung vorausgesetzt – den Mut zur Serife positiv bewertet. In diesem Fall allerdings empfinde ich den Schritt deshalb als bedauernswert, weil die barocke Anmutung, die durch die Schwünge und Schweife der Buchstaben erzeugt wurde, leider vollkommen verloren geht. Ich teile keineswegs die Ansicht “die alte Marke habe an die 70er Jahre mit dem Charme einer Butterfahrt erinnert” wie Kurtzke im Interview sagte. Ich bin gespannt, wie die dt-Leser hier urteilen. Das könnte eine spannende Diskussion werden.
Typografisch bewegt man sich nun auf einer Linie mit Marken wie Boss oder Dior. Tatsächlich ist genau das das Ziel, welches die Geschäftsführung verfolgt. Sie möchte Meissen als weltweit führende deutsche Luxusmarke etablieren. Aus diesem Grund wurde das neue Meissen-Logo entwickelt, das eben diesen Anspruch visualisieren soll.
P.S. Auf den Länderauftritten China und Japan sowie auf einigen anderen Seiten im Auftritt ist derzeit noch das alte Logo im Einsatz.
via sz-online.de
Ich kann mit der Caslon hier gut leben, im Einsatz – beispielweise im Web – kommt das gut. Unverständlich ist für mich die Form des Zusatzes “Manufaktur seit 1710” – durch den zweizeilige und in der Größe unterschiedlichen Satz wirkt das Logo insgesamt zerfastert und uneinheitlich. Warum hat man das nicht in 1 Zeile gesetzt??
Schade ist in der Tat, dass das Motiv zu einem marginalen Element degradiert wurde. Die Farbe des Logos scheint etwas gedeckter zu sein, das wertet m.E. die Anmutung auf.
Insgesamt überwiegen für mich die negativen Aspekte, aber man wird sich daran gewöhnen.
Ich denke es war der erste der Williamsons (1692 – 1766).
Das neue Logo ist klasse. Es ist schlicht, strahlt dabei aber Stil und Klasse aus. Außerdem schafft es den Spagat, modern zu wirken ohne die Vergangenheit außer Acht zu lassen. Ich vermisse die alte, barocke Schrift nicht.
Insgesamt sehr gelungen – aber ich gebe Achim Recht: die Verkleinerung der Säbel ist etwas zu groß ausgefallen. Fand ich sie vorher zu groß, sind sie nun zu klein, schadet etwas dem Gleichgewicht.
Aber ansonsten wird das Logo dem exklusiven Markenimage vollkommen Gerecht. Sehr schön.
sorry, aber das neue Logo geht gar nicht.
Wenn man sich die Historie des Meissen-Logos mal ansieht, so gab es meist nur kleine Schritte, kleine Veränderungen.
Denn die Klientel dieser Firma ist eine traditionsbewusste, nicht jedem Modetrend hinterherspringende. Ich fürchte, das wurde übersehen.
Und 70er Jahre-Stil im alten Logo… sehe ich dort auch net.
Das neue Logo drückt für mich leider kein Luxus aus, es rutscht für mich eher in eine billige Richtung.. Aber das passt zum neuen Meissen-Outlet in Dresden.
Hallo,
wir sehen ja hier schon das die Serife in der Unterzeile nicht funktioniert. Kleiner dargestellt wird es noch verschwommener (siehe Website – franzelig und unscharf). Waren denn nicht genau die Säbel das typische Erkennungszeichen auf jedem Porzellanteller? Ich finde das machte Meissen aus, schade das es jetzt nur so klein abgebildet und daher der Erkennungswert geschwächt ist.
Bis auf die etwas klein geratenen Säbel und die unten durchhängende “7” in der Jahreszahl ist es durchaus gelungen. Wenn das neue Logo keine Wertigkeit vermittelt, welches dann? Das alte tat es jedenfalls nicht.
Das “alte” Logo hat mir wesentlich besser gefallen. Die Proportionen waren wesentlich stimmiger und die Säbel, die sich ja auch auf jedem Porzellan-Stück befinden, waren der Hauptteil. So ziemlich jeder kennt die traditionellen Säbel und kann diese auch dem Meißner Porzellan zuordnen. Nun wird der ehemalige Hauptteil des Logos und der Marke an sich eher zur Nebensache. Damit trotzdem die Tradition einen Platz findet wird einfach der Zusatz “seit 1710” angehängt.
Das beste ist, dass das Jubiläumslogo eine Mischung aus dem alten und neuen Logo darstellt. Die großen Säbel werden in Ergänzung zur Caslon verwendet. Insgesamt ist alles weder einheitlich noch überzeugend. Schade eigentlich, denn Meißner Porzellan hat einen Namen und Tradition, das sollte man bewahren und nicht so leichtfertig “überarbeiten”.
Naja… Die Säbel rücken in den Hintergrund, hätte man besser lösen können. Aber ansonsten durchaus passend zur Marke.
Gefällt mir. Die Säbe in der grösse zwischen den beiden da oben angesiedelt und die Manufaktur seit 1710 in eine Zeile und das Ding rockt wirklich.
Und edeler als das alte Logo sieht es allemal aus.
Die Website spinnt bei mir bisschen. Die Navigationspunkte sind zerhackt und die Sublines haben in der Copy “undefined” stehen… Bei euch auch?
Ich finde das neue Logo um keinen Deut besser. Zwar ist es für sich genommen nicht schlecht, aber das alte war unverwechselbarer. Und ich dachte das immer das sei eine der besten Eigenschaften die ein Logo haben kann. Zudem finde ich die Argumentation für das neue Logo total konstruiert. Eine weltweit aufgestellte Luxusmarke sollte es nicht nötig haben seinen Kunden schon im Logo die ganze Firmenphilosophie vorzukauen, sondern vielmehr das nötige Selbstbewusstsein haben auf allen unnötigen Schnickschnack zu verzichten. Mutig wäre es gewesen auf jedwege Typo zu verzichten und nur mit den Säbeln zu arbeiten. Die sind sowieso das wirkliche – Markenzeichen – der Firma.
Mir gefällt es sehr. Endlich mal etwas anderes! Das Logo strahlt für mich Tradition und Seriosität aus — so wie es sein muss und deutlich besser als das alte Logo. Die Staffelung der Schriftgrößen (nach unten kleiner) ist zwar nicht perfekt, doch man kann durchaus damit leben und tragisch ist es sicherlich nicht. Dass der Firmenname so betont wird, gefällt mir echt gut!
Da ist schon was dran, die Bildmarke kommt einen Tacken zu leichtgewichtig. Aber was soll’s? Tolle Arbeit. Gefällt mir gut.
Mir hat auch beim alten Logo die Betonung der Säbel und die Schlichtheit sehr gefallen. Die Schreibschrift war zwar nicht wirklich edel, sondern eher romantisch, jedoch war in der Größe der Säbel wunderschön der Pinselstrich zu erkennen, der mich immer sofort an Handarbeit (Manuafaktur) erinnert hat. Ich war als Kind mal in Meissen und hatte dort eine Führung. Hier ein Zitat von der Website: Die „Gekreuzten Schwerter“ werden bis heute per Handmalerei aufgebracht.
Das neue Logo ist mir zu überladen. Die Schrift ist zwar klassisch, elegant, wirkt aber gegen die feinen Striche der Säbel sehr grob und schwer. Auf der Website ist auch gut zu sehen, dass die feinen Striche der Schrift abbrechen.
Zusätzlich verschlimmert wird die Optik dieser umfassenden Marke auch noch durch die schlecht lesbaren Versalien. Man hätte wenigstens Kapitälchen verwenden können, da ja die so perfekt angestrebte Symmetrie sowieso durch die Medievalziffern unterbrochen wird. Wobei – die 7 ist das einzige Element, das der Marke etwas Dynamik verschafft.
Was mich nicht nur hier stört: Warum müssen Firmen in Ihrer Wortmarke immer gleich noch Firmenzusätze, Jahreszahlen, Rechtsformen, Slogans, etc. angeben. Der Begriff Manufaktur hat für mich heute eigentlich keine große Besonderheit mehr. Klar ist er hier zutreffend, jedoch wird der Begriff von so vielen anderen Marken (Bsp.: Herrlicher Manufaktur feinsten Textils oder Artikel von brandeins), auch teilweise nicht angemessen verwendet. Der Begriff Meissen jedoch ist bekannt, auch international. Wieso also ihn nicht alleine stehen lassen?
Hier ist übrigens eine Übersicht der auf den Produkten verwendeten Marken. Da ist wohl alles beim alten.
Fein, fein, aber mein Herz hängt am alten “M”.
(Kann man nicht konstruktiv begründen, ist eine Herzsache)
Bei dem kleinen Säbel-Logo dachte ich aber wirklich zuerst an diese kleinen filigranen Malereien, die eben auf Porzellan oft aufgetragen werden. Also so dass da mehr das grafische und nicht das Motiv an sich rüberkommt. Beim alten Logo finde ich die Säbel dagegen etwas zu aufdringlich.
Wer macht denn bitte so ein Internetmenü? Gleich ob das neue Logo gut im Web eingesetzt wird… so kann man sich mit einer so schlechten Ausrichtung vom Menü kaputt machen… Daran sollte man sich aber noch mal setzten!
Klassisch, einfach, gut! Da braucht’s keinen Schnickschnack!
@ out from hh (17): Da hast du allerdings recht. Mir wird da ganz übel vor lauter Flash-Buttons und -Texten.
“Da ist schon was dran, die Bildmarke kommt einen Tacken zu leichtgewichtig. Aber was soll’s? Tolle Arbeit. Gefällt mir gut.” – Kann ich so unterstreichen, weiß zu gefallen.
Langweilig. Kann ich ja sogar besser.
… in kleinen Größen brechen den dünnen Linien in den Buchstaben weg; Fazit: schlechtes Handwerk … die Bildmarke so zu verkleinern schwächt die Marke. Schade.
Lars, gähnen und Hände in die Hose stecken zeugt tatsächlich von großer Langeweile. Gib mal etwas Tinte auf den Füller und schreib halt, was Du besser hättest machen können. Oder halt nicht. Aber solch ein Kommentar ist echt nur schwer auszuhalten für jeden, der Design mit Leidenschaft verbindet.
In einer Manufaktur wird handgefertigt (jedem Lateiner ist das klar). Als begeisterter Besitzer einer echt Meissener Espressotasse (indisch grün, wie ich jetzt weiß) hätte ich erwartet, dass auch im neuen Logo der Eindruck des Handgemalten auftaucht. Auch wenn die Caslon zeitlich super reinpasst und die Tassen natürlich nicht alle handcoloriert werden: die alte Schrift sah aus wie mit dem Pinsel gemalt und passte daher m.E. nach PERFEKT zum Produkt: Ich nehm das Alte!
Beim neuen stehen mir vielleicht einfach nur die Versalien zu eng.
Auf den ersten Blick hat das neue Logo mehr Klasse, irgendwie eine Mischung aus traditionell und modern.
Mit dem Charme der Butterfahrt hat Kurtzke nicht ganz unrecht, wenn man das alte Logo alleine für sich betrachtet – man verbindet eben viel mit Meissner weshalb diese Anmutung etwas untergeht. Gute Arbeit war es auch, aber das neue Logo ist für mich vorne – handwerklich ebenfalls perfekt.
… die Säbel könnten noch einen Tick größer oder stärker sein.
Greetz
Till
Schade um die alte Typo.
Die Harmonie zwischen Zeichen und Schrift ist jetzt komplett flöten gegangen.
Die Caslon ist nicht schlecht, aber an die Probleme in der letzten Zeile hätte man vorher denken können/müssen. Vor allem unterstelle ich der Caslon – im Vergleich – eine gewisse Beliebigkeit. Ich wette mal, die Typo war gerade am Rechner installiert und hat sich gegen die Garamond durchgesetzt… ;-).
Die Website war sicher teuer, ist aber nicht gerade der große Wurf, technisch naja, aber trotzdem solide Arbeit. Irgendwer hat leider die Kopfzeile verpatzt.
Finde die Säbel auch zu klein.
Schrift finde ich gut und besser als die alte, aber irgendwie ist sie zu dominant und nicht extravagant genug
Liebe DesignFreunde,
1. Es sind keine Säbel! Es sind Schwerter. Genauer die Kurschwerter des sächs. Herrscherhauses. Es gibt in der “Staatlichen Porzellan-Manufaktur” den Beruf des Schwerterers. Der macht den ganzen Tag nichts anderes, als mit Kobaltblau die Schwerter auf den Scherben zu malen.
2. Es war bei der “Staatlichen” schon immer üblich, nach dem Wechsel von Direktoren, etwas am Markenzeichen zu tun. Allerdings betraf das früher meist das Porzellan. Bleibt abzuwarten, ob auch noch die Bodenmarke verändert wird. Denn den Direktorenwechsel gab es ja. Im Allgemeinen wurde dies eher als Ehre verstanden. Konnten doch alle Sammler ihre Stücke damit einer bestimmten Direktorenägide zuordnen
3. Ich hab das neue Logo schon auf Drucksachen gesehen, ohne das es mir als neu aufgefallen wäre. Erst hier krieg ich das mit. Also ist es gut(sag ich). Gerade auf Visitenkarten oder auf Katalogbögen steht das “Meissen” sicher als Fundament für die Schwerter mit der Verwurzelunng nach unten in eine alte Produktionsform aus alter Zeit.
4. Das “Meissen” eine Luxusmarke wie DIOR wird, will ich nicht hoffen. Ledergürtel, Sonnenbrillen, Parfüm oder Schuhe mit den gekreuzten Schwertern? Hoffentlich nicht.
Morgen ist im Triebischtal Tag der offenen Tür. Da könnt ihr hinfahren und die Leute selbst befragen.
Ein Aufruf zum Schluß: Hört endlich auf, Euer Geschirr in Möbelhäusern zu kaufen!
Gute Nacht
Kurt
Mir gefällt das neue Logo richtig gut, obwohl die SCHWERTER (es sind keine Säbel, sondern schon immer Schwerter!!!) etwas größer sein könnten.
Ich finde, dass dies eine gute Weiterentwicklung des alten Logos ist und sehr gut in die heutige Zeit passt. Es ist immer noch sofort zu erkennen, was sicherlich der wichtigste Punkt bei der Ausarbeitung war.
Mal was nebenbei: Täuscht es oder wird jedes neue Logo von 90% der Kommentierenden für “schlecht” bis “total daneben” abgehandelt? Gibt es denn keine Agenturen mehr, die ihre Arbeit verstehen und ihr Geld nicht im Schlaf verdienen? Vielleicht sollten diese sich ihre Mitarbeiter hier im Blog suchen. Dann gibt es nur noch perfekte Logos. Sorry. Sieht zumindest für mich als Außenstehenden und aufmerksamen Leser so aus…
Nur ein paar kurze Gedanken:
[+] Eigenständige Weiterentwicklung des Schriftzuges macht variablere Einsätze möglich. Das Logo könnte z.B. in bestimmten Medien gänzlich ohne den Säbel auftreten oder stark getrennt (z.B. Messestand, B2B Kommunikation).
Durch den Schriftzug hätte die Brücke zum Logo (Säbel) geschlagen werden können, aber leider…
[-] …scheint mir die gewählte Schrift nicht das Optimum zu sein. Ansatz dafür sehe ich in dem Duktus der Schrift, der deutlich stärkere Strichstärkenunterschiede zum Säbel aufweist. Auch tritt der Pinselduktus nicht deutlich genug hervor. Dort gäbe es bestimmt, “weichere” Schriften.
Hier muss ich auch fast die Vermutung äußern, dass die Garamond nichts getaugt hat, also ging man zur Caslon über.
Vom Sperren halte ich bei Barockantiquas generell nichts, da damals Schriften nicht als Einzelformen, sondern im Zusammenhang geschnitten worden sind. Was sicher ist, dass sich keiner die Mühe gemacht Manufaktur anständig auszurichten; “FAK” reißt ein Riesenloch.
Der Slogan gefällt mir definitiv nicht. Bitte nur als Zusatz und entweder tabellarische Ziffern oder mit Kapitälchen arbeiten.
Auch ist auf der Webseite das Logo nicht gut eingesetzt. Schlichtweg zu klein, die Schrift fällt auseinander; Man setzt im Offsetdruck Schrift ja auch nicht auf 1pt.
Warum wird hier nicht variiert ist mir unerklärlich, scheint nicht aus einer Hand zu kommen.
Aber wir sind doch alle ehrlich, wir haben schon deutlich Schlimmeres gesehen ;-)
@Lars: Dein Logo ist mit Verlaub deutlich schlechter, sowohl von Schriftwahl, Satz und dem Namen an sich. Aber lasse deinen Worten doch gerne Taten sprechen, ob du es besser kannst. Schließlich lerne ich auch noch gerne dazu.
Danke Kurt, für die Präzisierung. Die Bezeichnung “Schwerter” ist sicherlich für alle Meissener-Kenner gelernt und auch “richtig”. Verwunderlich ist sie (heutzutage) dennoch. “Säbel” ist nämlich, schaut man sich die Form der Klingen an, eindeutig sinniger, da die vollzogene Krümmung, nur die eines Säbels sein kann. Schwerter sind gerade Stichwaffen und zudem zweischneidig.
Da fragt man sich doch, wie es zu dieser “falschen” Betitelung kommen konnte. Der Blick zurück erklärt es. Zu den Anfängen waren die gekreuzten Klingen GERADE. Seit 1763 vollziehen die beiden Waffen eine Krümmung. Vielleicht findet sich hier ja noch ein Kenner ein, der diesen Sprung, den das Markenzeichen machte, erklären kann. Der Blick in die Historie zeigt, dass in diesem Jahr die Manufaktur wieder Eigentum des Kurfürstentums Sachsen wurde. Gut möglich, dass ein neu eingesetzter Direktor eine Vorliebe für asiatische Kultur und Kunstformen mitbrachte, denn im Vergleich zum Vorgängerlogo wirken diese “Säbel” nun wie chinesische Kalligrafie. Würde mich wirklich sehr interessieren.
Das Logo gefällt mir eigentlich ganz gut, aber deshalb schreibe ich nicht.
Leider wurde beim Flash nicht auf Adblock Rücksicht genommen (nicht das ich das jemandem vorhalten möchte, aber lustig aussehen tut’s :))
https://bayimg.com/image/aapbpaabe.jpg
Viel besser… VORHER!
Der chinesische Kalligraphie-Eindruck ist richtig:
@ Achim, wenn man bedenkt, dass Marco Polo das erste Porzellan aus China mitbrachte, liegt es nahe, dass eine erste Porzellanmanufaktur am Platze sich eine gewisse China-Mode zunutze macht, die damals vielleicht grade grassierte. (Es grassierte ja auch in unserer nicht allzu entfernten westlichen Vorzeit mal die Mode des Orientalischen: Man hatte in höheren Kreisen tatsächlich als Mann einen Fez auf, man denke auch an die Oper “Entführung aus dem Serail”). Und nicht zu vergessen: das “bone china”, das gelbliche durchsichtige feine Porzellan mit Knochenasche. Seit seiner Erfindung durch Thomas Frye im Jahre 1748 in England gilt es als das hochwertigste und edelste Porzellan der Welt. Wird seinen Grund gehabt haben, dass man, obwohl in Europa “erfunden”, das Wörtchen “china” dranpappte… China für Porzellan.
Ich hab mal in meinem China-Kalligraphiebuch (Etymologie und Entwicklung chinesischer Schriftzeichen; kein Kompendium aktuellen Mandarins) nachgesehen:
Ein direktes traditionelles Zeichen/Wort mit gekreuzten Schwerten/Säbeln gibt/gab es leider nicht.
Am meisten haben diese chinesisch anmutenden Säbel noch Ähnlichkeit mit dem Zeichen/Wort/Wortzusatz Yì = der Pfeil. (Bild: einzelner “Säbel, nicht gekreuzte Klinge).
Im übertragenen Sinn auch als Zeichen/Zusatzzeichen für “die Lehre”. Z. B. angewandt im Wort “Doktrin” (= die Lehre: 1 Zeichen; der Meister: 1 Zeichen = zusammen: die Lehre des Meisters, Lehre der Meister (pl.).
Am allermeiss(!)ten aber mit dem Wort/Zeichen Fù = der Vater. Das Bild/Symbol: zwei Stöcke, die von jeweils einer Hand gehalten werden (= patriarchalische Autorität), gekreuzt. Warum zwei gekreuzte Stöcke statt einem, erschließt sich mir jedoch nicht.
Das war auf die Schnelle.
Wenn ich weiter forschen soll, pidde Meldung. :-)
Mit gefällt die neue Gestaltung sehr gut. Einzig die Meissel-Säbel sind mir in Relation zu klein.
Ach ja, die Website: Hut ab, was haben den die Programmierer da angestellt? Alle Menüpunkte sind umbrochen (zumindest auf Safari): Manufakt-ur, Sortime-nt, Händle-r … sehr professionell.
Das Flashintro ist sehr schön, leider kann man den Sound nirgends deaktivieren und das Intro auch nicht überspringen.
Die Website-Ränder sind zu konstrast-arm zum Weiss der Seite. Auf einem helleren Monitor wirkt alles wie eine helle Fläche.
Ausserdem lädt die Seite irgendwie sonderbar. Sie baut erst auf und dann wird nachträglich das CSS aktiviert (so wirkt es zumindest) und alles verschiebt sich noch mal.
Fazit: Eigentlich ganz schick aber durch die technischen Mängel nicht zu geniessen.
In der Tat. Habe ich in dieser Form auch noch nicht gesehen.
@Vroni Tolle Recherche.
Man möcht halt einmal als Mäuschen bei solch einer Entscheidung dabei gewesen sein. Welche Vorlagen und Vorgaben der Gestalter seinerzeit wohl an die Hand bekommen hat? Wieviele Entwürfe wohl entstanden sind und zur Abnahme vorgelegt wurden? Ich höre den Direktor sagen: “Uns sagt es noch nicht zu. Man möge es orientalischer aussehen lassen”. Und der Schriftmaler musste noch einmal ran. ;-)
An solchen Fällen sieht man wunderbar, dass Moden, Geschmäcker und Trends schon immer Auslöser für Veränderungen gewesen sind. Was früher das Chinesisch-Orientalische war, ist heute der Glossy-Effekt. (Fast)Jeder will ihn haben, nur exotisch ist er schon lange nicht mehr.
@ Achim
Falls…, falls es keine China-Mode war (was durchaus auch sein kann), gab einfach der Pinselduktus die Art vor. Die normative Kraft des Faktischen, hier einfach in Form der typischen feinen Pinselschwünge der Porzellanmaler.
Oft liegt die Wahrheit näher am handwerklichen Efekt, als uns lieb ist :-) Dennoch sind mir Pinselschwünge immer lieb (siehe auch die sehr schöne koreanische Film-Website https://www.chihwaseon.com/english/main.html. über einen an seinen Aufgaben fast wahnsinnig gewordenen Pinselmaler, die für mich das schönste Pinsel-Flashintro hat, das ich je gesehen habe – Achtung rel. lange Ladezeit… ), daher vermisse ich ja auch das verschnörkelte “M” im “Meissen”.
Die Web 2.0 Spiegelungen hingegen sind nicht aus der handwerklichem Materialzwang heraus geboren, sondern nutzen einfach die Tatsache, dass Menschen Spiegelungen einfach schon immer mochten (von der Narziß-Geschichte bis zum Königsee, in dem sich die Berge spiegeln, oder dem Ozean, in dem sich die untergehende Sonne spiegelt).
Also, ich habe mich noch mal etwas umgeschaut. Kann ja nicht gerade von mir behaupten, dass ich in der Porzellanherstellung bewandert bin. Ist einfach spannend. Ich sauge das alles auf, wie ein Pinsel und finds wunderbar, was auf dieser Seite zu einem von mir am höchsten geschätzten Markenzeichen zusammengetragen wird.
Die im 18. Jahrhundert in vielen Ländern verbreitete China-Begeisterung lässt sich ja nicht nur im Porzellan ablesen, sondern allgemein im Kunsthandwerk oder aber auch in der Architektur oder in der Mode. Es liegt also auf der Hand, dass gerade dort der Einfluss am größten war, wo die jahrhundertealte chinesische Porzellanherstellung als großes Vorbild galt.
Anbei das von Kurt angesprochene kursächsische Wappen. Hier sind es von der Form her tatsächlich Schwerter.
Interessant ist in jedem Fall in diesem Zusammenhang: Die wichtigsten Porzellanmarken des Meißener Porzellanmanufaktur
Übrigens ähnelt der Meissen-Webauftritt, der der Schlossmanufaktur Ludwigsburg an ganz vielen Stellen.
Guten Morgen!
1.Zu den Schwertern im Wappen:
https://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/Galerien/galerie1092.htm
# Schild 1: Kursachsen, gespalten
* vorne: In von Schwarz und Silber geteiltem Feld zwei schräggekreuzte rote Schwerter (Kurschwerter, Zeichen des Erzmarschallamtes (Archimareschallus). Diese Schwerter spielen auf die zeremoniellen Aufgaben des Reichserzmarschalles an, denn er trug dem jeweils neu gewählten römisch-deutschen König das Reichsschwert (Kurschwert) voran. Der Titel Erzmarschall wurde durch die Goldene Bulle 1356 als Kurwürde an die Herzöge von Sachsen
verliehen und wechselte im 15. Jh. von Sachsen-Wittenberg auf das Kurfürstentum Sachsen, als 1423 Albrecht, Kurfürst und Herzog von Sachsen-Wittenberg aus dem Geschlecht der Askanier ohne Erben verstarb und die Kurwürde an Markgraf Friedrich IV. von Meißen aus dem Hause Wettin überging.)
* hinten: Von Schwarz und Gold neunmal geteilt, darüber ein grüner schrägrechter Rautenkranz (Sachsen, Wettiner)
Ich gehe davon aus, daß der Herr Apotheker weiß, wovon er spricht.
2. Die “Staatliche” ist extrem empfindlich, wenn sie eine Markenrechtsverletzung wittert. Das bezieht sich im übrigen nicht nur auf die Schwerter. Ihr gehört auch das Wort “MEISSEN” in dieser Schreibweise mit doppel-s. Für die Stadt und andere war das kein Problem, bis die Rechtschreibreform kam. Seitdem gibts Zoff mit Firmen in der Stadt. Siehe z.B. hier- ganz unten auf der site:
https://www.business-wissen.de/nachrichten/artikel/porzellan-david-gegen-goliath-in-meissen-privater-kleinbetrieb-behauptet-sich-gegen-staatliche-k.html
Ich will das nicht werten. Gerade bei dieser Firma waren und sind die Abglanzsonner schnell dabei. Aber damit gleich eine ganze Region zu reglementieren, na ich weiß nicht. Weil: Da gibt es ja auch noch die vielen privaten Porzellanmaler mit Manufakturerfahrung, die aus der Not eine Tugend machten und nach der Entlassung in die Selbständigkeit wechselten.
3. und zur internetseite fand ich noch zufällig die Hersteller:
https://www.bb-k.com/appc/content_manager/page.php?ID=11358&edbc_modul=pressearchiv&edbc_view=detail_pressearchiv&edbc_parent=103043&edbc_ID=104086&dbc=klksotsernumt5v39qg142pg65
4. Hört auf, euer Geschirr im Möbelhaus zu kaufen!
[…] Die Staatliche Porzelanmanukatur Meissen hat ihr Logo – das als eine der ersten Marken der Welt gilt – behutsam erneuert. Das berichtet das Design Tagebuch. […]
@Achim: Die neue meissen.com wurde bereits im februar 2008 online gestellt. Die schlossmanufaktur ludwigsburg hat ihren auftrag mitte märz 2009 an die werbeagentur janus vergeben. ( vgl. https://www.janus-wa.de/cms/front_content.php?idcat=286&idart=410&x=26 )
Jetzt frage ich mich, wer da bei wem abgekupfert hat… und ja, die anlehnungen sind schon sehr offensichtlich. Sicherlich ein schönes kompliment für die urheber der meissen.com.
beste grüße,
hans
Ein Schuss in den Ofen, mehr kann ich dazu nicht sagen und schließe mich Achims Meinung an.
Die Seite der Ludwigsburger ist wirklich um Längen besser, ganz davon abgesehen, dass die Meißen-Seite bei mir unter Firefox 3 mit AdBlock unter Linux so aussieht:
Meisterer und auch Tom, die Darstellung der Tabs lässt sich in der AdBlock-Erweiterung aber unterdrücken! Hat also nichts mit dem Aufbau oder dem Design der Website zu tun.
Ich finde es leider Schade das die Säbel untergehen, dadurch das die Typo so groß ausfällt werden die Säbel eher als kreutzende Linien erkannt und nicht als Säbel. Gut wer die Marke kennt weiß damit was anzufangen, ich persönlich kenne die Marke kannte aber das Logo bisher nicht. Die Typo ist zwar gut gewählt aber dann so massiv und schwer mit 3 verschiedenen Größen hätte nicht sein müssen. Den Ansatz mit der Jahreszahl kann ich verstehen man will wohl damit zu Ausdruck bringen wie Traditionell man ist. Typo wesentlich kleiner und ich hätte damit Leben können.
[…] Logo Redesign: Meissen Manufaktur seit 1710 (via dt) […]
Das man an der Schrift schraubt finde ich ganz gut, aber bitte nicht so. Die Caslon strahlt überhaupt keine Ruhe aus. Wenn ich da 2 Minuten drauf schaue krieg ich die totale Panik, das ist viel zu aufgeregt.
Ich finde eine Marke mit so hohem Bekanntheitsgrad und so viel Tradition brauch auch einen entsprechenden Schriftzug. Eine vorsichtigere Auffrischung wäre hier besser gewesen.
Die Bildmarke ist DAS Erkennungsmerkmal und damit in der neuen Version viel zu klein!!!!!!
Zu kleine Schwerter – zu viel Text.
Das ALTE gefällt mir deshalb besser.
Könnte mir aber auch vorstellen:
Das NEUE mit:
größeren Schwertern
Text “Meissen” mit neuer Typo
Text “Manufaktur seit” streichen – da überflüssig
Text “1710” mit neuer Typo – um Tradition zu unterstreichen.
Tach,
Ich wollte nur mal darauf hinweisen, daß das 300jährige Firmenjubiläum der Staatlichen Porzelline dieses Jahr gefeiert wird. Die neue Site ist online und gefällt mir : http://www.meissen.com
Allerdings ist kein eingestellt, was mich grundsätzlich stört. So richtig verstehe ich nicht, warum sich die Webdesigner zu gerne darauf verlassen, daß ich die default-Einstellungen für die Seitendarstellung in meinem Browser beibehalte. (Mache ich natürlich nicht. Ich will ja sehen, ob es eine Hintergrundfarbe gibt) Und das dann bei solch einer Designfirma. Na, egal.
Vielleicht habt ihr noch keine Ausflugspläne im Frühling. ein Besuch im firmeneigenen Museum lohnt sich dieses Jahr besonders.
Oh, der html-tag wurde entfernt. Mich stört die fehlende Programmierung einer Hintergrundfarbe der html-Seiten.Dabei kostet heutzutage ein bgcolor in winkligen Klammern keine Unsummen mehr.
[…] Gekreuzte Klingen stehen beispielsweise auch, man denke an eine der ersten Marken überhaupt, an Meissen, für Exzellenz. Das Sansibar auf Sylt, das ebenfalls gekreuzte Klingen als Markenzeichen nutzt, […]
[…] mit Modelabeln wie Hermès und Gucci (im dt wurde seinerzeit das veränderte visuelle Profil vorgestellt). Neben Porzellan wollte man zusätzlich auch Ledertaschen, Schals, Krawatten, Tapeten und Möbel […]